Jimin POV

Ich kämpfte. Ich kämpfte mit mir selbst, um nicht loszuheulen. Wenn ich nämlich genau das tun würde, würde ich Yoongi auf der Stelle verlieren. Naja, ihn wirklich ‚besitzen' tat ich auch nicht. Aber das war nicht schlimm. Hauptsache ich konnte ab und zu immer noch Zeit mit ihm verbringen und solange er von meinen Gefühlen nichts wusste, würde das auch schon gehen.

Deshalb tat ich so, als wäre es völliger Schwachsinn, was er da von sich gab. Ich blinzelte entsetzt. „Hyung?"
„Hm", sagte er nachdenklich. Wahrscheinlich rang er mit sich selbst, ob es eine gute Idee war, die diese Worte von vorhin auszusprechen oder nicht.

„Was redest du da? Ich weiß doch wie du denkst und was du für mich fühlst. Mir ergeht es doch nicht anders."
„Jimin, es-"
„Hör auf damit. Du musst dich nicht entschuldigen. Mir macht es doch selbst auch Spaß. Immerhin verbringe ich ein wenig Zeit mit dir. Auch wenn es etwas komisch ist, was wir gemeinsam tun. Aber die Freundschaft-Plus-Sache ist einfach was Schönes. Diese Unverbindlichkeit gefällt mir."

Yoongi schaute mich überrascht an. Anschließend richtete er sich auf und nahm mich in den Arm. „Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid, dass ich das falsch gedeutet habe", sagte er erleichtert.

Nur mit Mühe versuche ich ruhig zu bleiben. Denn meine Augen hatten sich schon leicht mit Tränen gefüllt.

„Mir ist sowas von ein Stein vom Herzen gefallen", fügte er hinzu. Ich drückte ihn noch enger an mich. zum Glück konnte er mein Gesicht nicht sehen.
„Ich weiß Hyung", antwortete ich mit einer gerade so gefassten Stimme.

Denn dieser gefallene Stein, hatte sich nun auf meinem Herzen festgesetzt. Er war schwer. Sehr schwer. So sehr, dass mein Herz nun noch mehr schmerzte, als es sowieso schon tat.

08.05.2018