Kapitel 70
Warum ist er mir so nah? Warum kann ich mich nicht bewegen? Und warum zur Hölle habe ich da nichts gegen?! Er kommt immer näher und näher. Es sind noch wenige Zentimeter zwischen unseren Lippen. Mein Herz schlägt wie wild und jetzt bin ich es, die den Abstand verkürzt indem ich mich auf die Zehenspitzen stelle und meine Hände auf seine Brust lege. Ich will es. Ich spüre seinen Atem auf meinen leicht geöffneten Lippen. Leicht stoßen seine Lippen gegen meine. Sie sind unerwartet weich und er ist so sanft. Doch plötzlich bollert es gegen die Tür. Es schreit jemand "Riku mach auf!!". Es ist Samu. Fuck. Was habe ich getan?! Was bin ich eigentlich für eine Schlampe?! Nur weil es mit dem einen nicht klappt muss ich sofort mit dem Nächstbesten rumlecken oder was?! Naja was heißt rumlecken... es war ja nichtmal ein normaler Kuss. Es ist nichts passiert, Emma bleib ruhig. Samu wird davon nichts erfahren. Es war ja wirklich nichts. Es würde alles zerstören, vielleicht sogar die Band. Wegen mir. Scheiße! Riku ist mir immer noch nah, trotz des Sturmklingelns vor der Tür. Leise sagt er "Emmalein, ich weiß was grade in deinem Kopf vorgeht, genau diese Sorgen habe ich auch. Aber hey ich habe Gefühle für dich und die kann ich nicht so einfach unterdrücken. Es war ein großer Fehler dich zu küssen, aber nicht dass ich ihn bereuen würde. Das muss aber unter uns bleiben, verstehst du?" ich nicke nur stumm. "Soll ich die Tür aufmachen?" fragt er und ich nicke wieder. Er streicht noch einmal über meine Wange und läuft dann zur Tür. Ich bleibe wie angewurzelt stehen. Riku Rajamaa hat Gefühle für mich... okay. Und ich? Ich habe auch Gefühle für ihn. Und für Samu. Geht das? Ich liebe Samu, und ich möchte das alles einfach nicht kaputt machen. Ich muss zu ihm. Ich höre wie die Tür aufgeht und Samu aufgebracht nach mir fragt :"Rick, ist Emma hier? Ich hab sie überall gesucht und dann ist mir eingefallen dass ich dich noch garnicht gefragt habe. Bitte sag sie ist hier!" Ich gehe zur Haustür und da steht er. Augenringe des Todes, Haare verwuschelt und er hat deutliche Falten an der Stirn. "Oh mein Gott da bist du ja Emma! Ich habe mir so Sorgen gemacht! Es tut mir leid!" Ich merke wie mir eine Träne über die Wange läuft. Schon wieder. Er wischt sie mit seinem Daumen weg und flüstert "Bitte weine nicht, bitte." Dann lege ich meine Arme um seinen Nacken und umarme ihn. Zögernd legt er auch seine Arme um mich. Wie ich dieses Gefühl liebe, von zwei starken Armen gehalten zu werden. Von seinen starken Armen. "Samu Herr Mies war da." flüster ich mit zittriger Stimme in sein Ohr. Geschockt lässt er mich los. "Wie wagt es der Mistkerl dich wieder anzufassen?! Hat er dir wehgetan?" "Ein wenig. Er ist weiter gegangen als an den anderen Malen. Samu es tut mir leid." Jetzt breche ich komplett in Tränen aus und lasse mich auf den Boden sinken.
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