Kapitel 39 oder so was wie ein Plan
Nachdem wir diese Information verarbeiteten hatten, dachten wir über die neuen Möglichkeiten nach.
Wir wussten nicht nur von einem direkten Zugang zu Tobias Winter, sondern einer von uns auch kannte diesen auch persönlich.
Nur wussten wir leider nicht, wie er zu seinem Bruder stand.
"Wenn ich ihn einfach nach dem Typen fragen würde, könnte er es ihm erzählen und ihm zur Flucht verhelfen", hatte Jasper gemeint, bevor er sich den Kopf an Toms Hochschrank gestoßen hatte. "Andererseits könnten wir auch das ganze Problem gleich lösen, weil wir an ihn rankommen, und eure Chefin mit der Polizei hinschicken"
"Oder", hatte sein Bruder eingeworfen. "Tobias wohnt gar nicht mehr bei seinem Bruder und das Ganze wär umsonst. Wollt ihr nochmal Ärger mit der Polizei?"
Tom hatte sich eingeschaltet und nachgefragt, ob Jasper sich nicht einfach nochmal mit ihm treffen könnte, um zu gucken, ob unsere Vermutung richtig war.
Eine andere Idee war uns nicht eingefallen, und so hatten wir uns nach einiger Zeit von Tom verabschiedet und uns wieder auf den Weg nachhause gemacht.
Ohne hinzuschauen versuchte ich den Hausschlüssel in die Schale zu werfen. Talentiert, wie ich war, klappte es natürlich nicht beim ersten Mal und ich musste es nochmal versuchen.
Bevor ich auch nur auf die Idee kommen könnte, mir was kochen zu wollen, stand ich auf und schmierte mir ein Brot. Jenna war heute mit Calvin aus. Schon das zweite Mal.
Nachdem ich die Kaffeemaschine angestellt hatte, setzte ich mich erstmal mit dem Brettchen in der Hand an den Küchentisch und breitete meine Notizbücher aus.
Als ich die gleiche Zeile bereits das dritte Mal las, stieß ich ein Seufzen aus. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren.
Tobias Winter hatte sich das Serum gespritzt.
Bis wir eine Art Gegenserum entwickelt hatten, war er nahezu unsterblich. Wieder musste ich mich selbst überzeugen, dass das nicht wahr sein konnte. Niemand war unsterblich. Es gab zu viel, das einen aufhalten könnte. Sauerstoffmangel zum Beispiel. Oder Hirntod.
Mit einem Schütteln versuchte ich die Gedanken aus meinem Kopf zu kriegen. Wieso dachte ich überhaupt darüber nach? Es wäre doch keine Lösung, ihn umzubringen!
Die einzige Möglichkeit, die wir also tatsächlich hatten, war ein Gegenserum. Und deswegen musste ich mich jetzt konzentrieren. Frustriert klopfte ich mit meiner Hand auf den Tisch.
Mir war klar, dass ich keine komplette Formel alleine und an einem Tag entwickeln konnte. Aber wenigstens einen Anhaltspunkt musste ich doch finden können. Unsere Formel nur ein wenig abändern können.
Ich fuhr mir mit den Händen durchs Gesicht und stöhnte. Als auch der Kaffee, den ich mir inzwischen geholt hatte und leise Hintergrundmusik nicht half, gab ich auf und ging an mein Handy.
Kenia und ich hatten bereits über ein Gegenserum geredet und ich war mir ziemlich sicher, dass sie unsere ganzen Ressourcen darauf verwenden würde, eins zu entwickeln.
Meine Gedanken wurden erst durch ein Klingeln unterbrochen und ich stand auf, um die Tür zu öffnen.
Kurz darauf stand Jasper vor mir und warf mir ein aufmunterndes Lächeln zu. "Ich hab Neuigkeiten", meinte er kurz und ich ließ ihn rein.
Bevor er mit dem Erzählen anfing, schmiss er sich in unseren Sessel.
"Und?" Mehr als gespannt nahm ich mir einen Stuhl vom Küchentisch und setzte mich falsch rum drauf, sodass ich meine Arme auf der Rückenlehne platzieren konnte.
Jasper lächelte zufrieden und streckte sich noch einmal. Er schien meine Neugierde wirklich auskosten zu wollen. "Weißt du, ich hab auf einmal einen unheimlichen Durst", fing er an.
"Jasper!" Ich warf ihm einen warnenden Blick zu. "Mach bitte keine Scherze"
Er verzog enttäuscht den Mund, ehe er nickte. "Du hast Recht. Schlechter Zeitpunkt"
Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. "Jedenfalls habe ich einen kleinen Anhaltspunkt für unser 'Verrückter Mitarbeiter'-Problem gefunden. René ist vor einiger Zeit Vater geworden und wir gehen auf die Babyparty am Samstag", meinte er zufrieden.
"Wieso?", fragte ich verwirrt.
"Weil ich ihn dann nach seinem Bruder fragen kann, während du dich ein bisschen nach Tobias Winter umschaust. Vielleicht finden wir ja seinen Raum. Dann kannst du gucken, ob du irgendwelche Anhaltspunkte für seinen Komplizen findest"
Im Grunde genommen machte es schon Sinn. Wenn genug Leute kämen, könnte ich unauffällig nachgucken. Nur eine Sache machte mir noch Sorgen.
"Du bist dir sicher, dass du auf eine Party gehen willst? Mit Alkohol?"
Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. "Ich werd es schon schaffen, ohne mich gleich auf die Getränke zu schmeißen. Außerdem ist René selber trocken. Wer weiß, ob es da überhaupt so viel Alkohol gibt"
Damit war es beschlossen. Nachdem ich Scott und Tom angeschrieben hatte, um sie auf den neuesten Stand zu bringen, hatte Jasper mir Renés Nachricht mit allen Infos weitergeleitet.
Mit einem "Bis Samstag" ließ er mich mit meinen Gedanken und dem inzwischen kalten Kaffee alleine.
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Ein erster Hoffnungsschimmer oder doch nur wieder eine leere Spur? Was denkt ihr? :3
Ich war die letzten zwei Wochen im Urlaub mit minimalem Internet und konnte deswegen leider nichts hochladen. Dafürwird das nächste Kapitel ein besonderes Kapitel, da es ja auch schon das 40ste ist. Und zwar wird es aus einer anderen Sichtweise sein, nämlich -Trommelwirbel- aus Tobias.
Ja, genau. Ihr werdet einen kleinen Einblick in den Kopf des dichterzitierenden Antagonisten bekommen. Stay tuned for next week :3
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