•Kapitel 74•
Genervt seufzte ich auf und hob eine Augenbraue, als ich mir das Spektakel vor mir ansah. Dann blickte ich zu Taehyung, der sich peinlich berührt am Hinterkopf kratzte.
„Sorry.", nuschelte er, was Jimin und Kookie zum lachen brachte.
„Für was? Dafür, dass der Baum nun auf der Straße liegt oder dass du davor so hektisch werden musstest?", fragte ich monoton.
„Ääh...beides?"
Genervt verdrehte ich die Augen. „Aish! Du Pabo!"
Das lachen der zwei anderen wurde nur noch lauter und sie kugelten sich schon fast am Boden. Die Tür vom Café öffnete sich und Namjoon trat raus, sah uns fragend an, während er auf dem Baum, der auf der Straße lag, deutete.
„Ähm, was wollt ihr damit erreichen?", fragte er verwirrt.
Ich schlug mir eine Hand gegen die Stirn, um die gesamten Situation auch nochmal beschrieben zu können, da Tae ernsthaft meinte, wir sollten den Baum reinschleifen.
„Wäre es nicht logischer, den nassen Baum erst einmal noch in den Keller stellen?"
„Da geb ich dir recht, Joonilein. Dann hilf uns mal, es sei denn du bekommst auch das hin kaputt zumachen.", sagte ich, woraufhin er auf meine indirekte Frage den Kopf schüttelte.
Wir fünf packten alle an und schleppten den Baum durchs Café, an dem Wohnbereich unserer Mum vorbei, zum Keller hin. Eins könnt ihr mir glauben: es war verdammt schwierig! Wir versuchten alle irgendwie genug Platz auf der Treppe nach unten zu finden, doch Kookie stolperte und damit fielen wir, samt Baum, auf den Boden, wobei Taehyung, Namjoon und ich begraben wurden von einem Haufen grüner Nadeln.
Ich verzog mein Gesicht vor Schmerzen, da ich ungünstig mit meinen Kopf aufgekommen war und die Stelle am Hinterkopf nun zu pochen begann.
„Yoongi! Baby, alles gut?!", fragte Jimin, der sofort zu mir gesprungen kam und Kookie half, irgendwie den Baum von uns herunter zu bekommen.
„Ja...", meinte ich und rieb mir den Kopf. „Geht schon."
Vorsichtig half mir der Rosahaarige auf und nahm mein Gesicht, mit besorgtem Blick, in seine Hände.
„Uns geht es auch gut. Danke der Nachfrage.", kam es von Tae, der sich zusammen mit Namjoon aufrappelte und sich stöhnend den Arm rieb.
Ich seufzte schwer. „Das war ja klar, dass das passiert."
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„Der ist wirklich schön.", sagte Jin glücklich, während sein Freund einen Arm um seine Hüfte schlang und ihm einen Kuss auf die Schläfe gab.
„Gut ausgesucht, Kookie, würde ich mal sagen.", grinste ich unseren kleinen Bruder an, der verlegen, aber auch stolz zu Boden sah.
Es sind ein paar Tage vergangen, in denen wir den Baum im Keller hatten. Dann hatten wir ihn nach oben geholt und im Café schön aufgestellt. Es war bereits Abend und keiner der Gäste befand sich mehr im Laden. Wir standen hier alle zusammen und betrachteten den großen Weihnachtsbaum in der Ecke, der es nicht erlaubte, sich an 5 oder 6 Tische zu setzen. Er war zwar riesig, aber nicht zu teurer gewesen und deswegen genau richtig.
Freudig blickte Jimin zu mir, den ich sofort zu mir zog und ihn sich an meine Brust kuscheln ließ. Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge, weswegen mich eine Gänsehaut überkam und ich wohlig seufzte.
„Wollen wir dann auch schmücken?", fragte Hoseok aufgeregt und Kookie sprang sofort begeistert auf.
„Omo! Ja natürlich! Los der Weihnachtsschmuck und die Kugeln und-"
„Jungkook, beruhige dich!", meinte ich genervt.
Sofort begann der Kleine zu schmollen, aber das hielt nicht lange, als Mum mit ganzen Kisten voll Schmuck zurück kam. Seine Augen funkelten wieder und ich erkannte auch die Freude in den Gesichtern der anderen.
„Soo~", trällerte Mum und stellte die Kisten ab. Jin half ihr diese auf den Boden zu verteilen.
Was die anderen danach sagten, bekam ich nicht mehr mit, denn ich sah zu Jimin und mein Blick verlor sich in seinem. Er musterte mich Stirnrunzelnd, so als würde er versuchen meine Gedanken aus meinem Gesicht lesen zu können.
„Was ist los?", fragte ich leise.
Er stand auf und nahm meine Hand. „Komm."
Also folgte ich ihm in den Wohnbereich meiner Mum. Wir setzten uns ans Klavier und ich wartete, dass er etwas sagte.
„Yoongi, was hast du gegen Weihnachten?", seufzte er.
Ich riss die Augen auf. „Wie kommst du darauf?"
„Merkst du's nicht?", fragte er mich, wobei ich kurz auf seine Lippen starrte. Seine unglaublich vollen-
Halt! Konzentrier dich auf ihn!
„Du scheinst immer irgendwie genervt, viel mehr als sonst..."
„Hmm...", machte ich nur und sah auf die weißen und schwarzen Tasten, die quasi nach mir riefen.
„Ist es wegen deinem Vater?"
Ich sah Jimin wieder an, blickte ihm in seine braunen Augen, die mir immer Sicherheit gaben, betrachtete jede Pore seines Gesichtes, so als könnte es mir genommen werden. Ich musste mich dazu zwingen zu atmen, so schön war er. Er ließ mich alles vergessen.
„Nein.", gab ich dann ehrlich zu, denn es war tatsächlich nicht das Problem, das ich mit dem ganzen Trubel hatte. Mein Problem war der Trubel. Das war alles.
„Und was ist es dann?", fragte Jimin überrascht. Er glaubte mir und das war alles was ich je wollte.
„Du musst dir keine Sorgen machen, ChimChim.", sagte ich sanft und streichelte ihm dann seine Wange. Er lächelte und sah mich verträumt an, was putzig war, denn ich hätte schwören können, dass ich ihn genau so ansah. „Ich mag nur den ganzen Stress nicht, das ist alles. Ich hab kein Problem mit Weihnachten. Im Gegenteil: ich liebe es wirklich! Und das wird unser erstes Weihnachtsfest, weswegen ich mich umso mehr darauf freue! Ich liebe dich und ich brauche nichts mehr außer deiner Nähe, die du mir immer wieder schenkst. Dieses Fest wird ein wirklich schönes, das weiß ich einfach, und deshalb freu ich mich auch schon darauf. Ich kann Jin endlich wieder glücklich sehen, weil er mit Namjoon zusammen ist. Und auch Mum hat wieder jemanden gefunden, der sie glücklich macht. Und was auch immer das zwischen Taehyung und Kookie ist: die beiden sind Freunde und das ist das was der Kleine sich schon immer gewünscht hat. Hobi ist denke ich auch glücklich mit diesem Mädchen von unserer Schule, stimmt's? Naja und..." Ich lächelte leicht bei dem Gedanken, den ich dann laut aussprach. „Und du bist mein einzig wahres Geschenk, das mich an Weihnachten glücklich macht."
„Hyung...", flüsterte Jimin und sah mich mit nassen Augen an, bevor er mich stürmisch umarmte. „Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr!"
Erleichtert schloss ich ihn in die Arme und genoss es, dass er mich solche Worte sagte. Und ich wusste auch warum er es tat. Nicht nur weil ich ihm erzählte, was er mir bedeutete, sondern auch weil ich ihm so offen gegenüber war. Ich zog mich schon Jahre lang zurück, doch bei ihm war es anders, bei ihm hatte ich mich immer angefangen von mir aus zu erzählen und meine Gefühle preis zu geben. Ich liebte ihn, deswegen war es nur selbstverständlich, was mein lieber Jimin dennoch zu schätzen wusste.
„Hey, Sunshine. Wollen wir vielleicht mit schmücken gehen?", fragte ich dann leise und wir lösten die Umarmung. Er wischte sich lachend ein paar Tränen aus seinen Augen, wofür ich ihm noch einen Kuss auf die Lippen drückte, da es einfach zu rührend war.
„Ja.", nickte er dann zufrieden.
„Na dann." Ich nahm seine Hand und half ihm auf, bevor wir uns dann zurück zu den anderen begaben und die Lichterkette um den Baum hingen.
Wir ließen die Jukebox ‚All I Want For Christmas' spielen, wobei wir laut mitsangen. Ich liebte Jimins Singstimme, sie lenkte mich einfach von allem ab. Und so schnappte ich ihn mir und tanzte mit ihm neben Namjin durch das Café.
Lachend sahen die anderen zu. Tae schnappte sich sein Handy und filmte alles, während Kookie dann auch mit Mum tanzte.
Als wir fertig waren, gingen wir an die Kugeln aufzuhängen, was ein echtes Durcheinander war, da jeder irgendwelche Farben nahm und sie irgendwo hinhing. Aber nachdem nichts mehr übrig war und wir uns vor den Baum stellten war es genau richtig so. Es beschrieb uns. Es beschrieb unsere Familie und Freunde.
Der Stern fehlte noch. Ich schnappte mir das gute Stück und hielt es grinsend hoch, bevor ich Kookies Hand schnappte und ihn zum Baum lenkte. Jin kam dazu, als ich dem Jüngeren den Stern in die Hand drückte. Zusammen hievten wir unseren kleinen Bruder hoch, der glücklich begann zu lächeln und dann den Stern auf die Spitze der Tanne steckte.
Als wir ihn wieder runter ließen, traten wir zu den anderen. Jimin kuschelte sich an mich und ich schlang meinen Arm um seine Hüfte. Mit zufriedenen Gesichtern blickten wir zu unserem fertigen Weihnachtsbaum. Er war bunt geschmückt, groß und leuchtete hell durch das gesamte Café.
Das war wohl der schönst Weihnachtsbaum, den ich je gesehen hatte.
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I'm so sorry🙏🏻
Ich hab heute gar kein WLAN gehabt, weswegen das jetzt so verspätet kommt.🤦🏼♀️
Trotzdem: Hope u enjoy🤞🏻❤️
Und schonmal ein riesiges Danke @Chemderellas_Fairy, die bis heute für die ersten 65 Kapitel gestimmt hat. 😉 danke❤️🙏🏻
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