•Kapitel 70•
Sommer. Es duftete nach Sommer. Keine Ahnung wie man es sonst beschreiben konnte. Es duftete eben nach den saftig grünen Blätter, durch die der Wind zog, und auch so als konnte man die Sonnenstrahlen riechen.
Lächelnd seufzte ich aus und drehte mich auf die Seite. Trotzdem meine Augen geschlossen waren, fuhren meine Finger durch weiche Haare, die nur einer Person gehören konnten.
Wohlig seufzte auch er auf, woraufhin ich vorsichtig meine Augen öffnete und Jimin, immer noch schlafend, vor mir liegen sah. Ich kraulte seinen Nacken und betrachtete lächelnd seine rosa Haare, die er sich vor ein paar Tagen gefärbt hatte, und wanderte dann mit meinem Blick weiter runter. Seine Wimpern, die sanft seine Wangen berührten. Seine Nase, durch die er leise atmete. Und sein Mund, dessen Winkel leicht nach oben gezogen waren.
Gesamtbild: das Schönste, das ich je sehen durfte.
Vorsichtig lehnte ich mich vor und küsste sanft sein Augenlid, dann seine Stupsnase und schließlich seinen Mund.
Ein kleines Murmeln kam von Jimin, bevor er müde aufseufzte und langsam seine Augen öffnete, während meine Lippen immer noch nahe bei seinen waren.
Lächelnd blickte er mir in die Augen und auch ich konnte mir kein Grinsen verkneifen, als er verlegen seinen Kopf ein wenig ins Kissen drückte, bevor ich ihn wieder federleichte Küsse auf seinen Mund drückte.
„Guten Morgen, mein Sonnenschein.", hauchte ich ihm entgegen.
„Guten morgen mein Blue mold.", flüsterte auch er mir zu, was mich leise lachen ließ.
„Meine Haare sind nicht mehr blau, Liebling."
Jimin zuckte aber nur mit den Schultern. „Du wirst immer mein rettendes und schützendes Penicillin sein."
Nun war ich es der verlegen sein Gesicht ins Kissen drückte und Jimin der lachte. Er schlang seinen einen Arm um meinen Körper und zog mich zu sich heran, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn drückte und mir dann sanft durch die schwarzen Haare strich.
Ich hätte den ganzen Tag so mit ihm in meinem Bett liegen können, doch war es schwierig in einer WG und dann noch mit seinem Bruder, mit dem man sich sein Zimmer teilte.
„Herrje, ich hoffe ich werde nicht an euren ständigen Schmeicheleien verrecken.", seufzte Jin genervt auf, weswegen wir uns zu ihm drehten und mit gehobener Braue ansahen.
Er saß müde auf seinem Bett und rieb sich müde die Augen. „Trotzdem: ihr beiden seid zu süß."
„Hat du nicht noch irgendwas zu tun, Seokjin?", fragte ich, doch er winkte nur ab.
„Lass mich erstmal wach werden.", murmelte er vor sich hin und nahm es wahrscheinlich nicht mal richtig wahr, wie er aufstand und zu seinem Schrank lief.
„Jin? Freust du dich gar nicht auf das Wichteln nachher?", fragte Jimin mit süßer Stimme, für die er von mir einen Kuss hinter sein Ohr bekam. Liebevoll nahm er meine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander.
Bei Jimins Worten allerdings war jegliche Müdigkeit aus Jins Gesicht wie weggeblasen und mit großen Augen sah er uns an, bevor er kurz aufsprang.
„Du meine Güte! Das ist ja heute! Ich muss schnell alles vorbereiten!", rief er aus, schnappte sich ein paar Schlabberklamotten und verließ dann das Zimmer.
Lachend drehte sich Jimin wieder zu mir und ich gab ihm einen Kuss, welchen er freudig erwiderte. Ich hob die Decke an, was er sofort als Zeichen verstand, sich auf mich zu setzen. Ohne den Kuss zu lösen ließ er sich auf mein Becken nieder und wir lehnten uns wieder hinunter. Ich strich mit meinen Händen über seine Hüftknochen, was ihn wohlig aufseufzen ließ, während er meine Wangen mit seinen Daumen streichelte.
Wir vertieften den Kuss noch ein wenig, doch da bemerkte ich, wie mein Blut schon anfing etwas weiter südlich zu wandern, weswegen ich mich mit einem Keuchen von ihm löste.
„Chim, ich glaube wir müssen aufhören, sonst kam ich für nichts garantieren.", sagte ich leise und er lächelte frech.
Er lehnte sich runter und fuhr mit seinen Lippen sanft meinen Hals entlang, was ein Kribbeln überall in mir hervorrief.
„Na gut, aber bald sollten wir mal wieder etwas Zeit für uns haben.", zwinkerte er mir dann zu, bevor er sich von mir erhob und aus dem Bett kletterte, ich immer noch leicht benebelt an der gleichen Stelle.
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„Okay, also ich hab mir schonmal Gedanken zu den Aufgaben gemacht, die ich jedem von euch erteilen werde und natürlich kleine Zettel hier vorbereitet, für das Wichteln unserer Weihnachtsgeschenke nachher.", erklärte der älteste Junge unter uns und sah in die Runde.
Wir saßen alle - auch Mum - am Küchentisch von unserer ‚WG' und hörten Jin zu, der sich dafür bereit erklärt hatte das schönste Weihnachten, das es seit langem gab, zu planen.
„Also zu den Aufgaben, die zu erledigen sind: Die ganze Deko wird von Namjoon und Hobi und das Essen von Mum und mir überbenommen. Yoonmin und TaeKook, ihr kümmert euch um den Weihnachtsbaum, den ihr kaufen und schmücken werdet. Klar?", fragte Jin, der mittlerweile brünett war, und sah uns wieder alle an.
Alle nickten, doch da meldete sich Kookie zu Wort, mit gerunzelter Stirn. „Wieso heißen Taehyung und ich jetzt ‚TaeKook'?"
„Weil ihr süß zusammen seid. Ich frag also nochmal: verstanden?"
Auch der Jüngste nickte nun, wobei ich seine geröteten Wangen und den verlegenen gesenkten Blick von Tae wahrnahm. Ich wusste immer noch nicht, was das zwischen den beiden war, doch wollte mich auch nicht einmischen. Wenn irgendetwas war, dann würde ich einschreiten, aber vorher sollten die beiden selber klären, in welcher Beziehung sie zueinander standen. Ganz ehrlich: es sah mir nicht nur nach Freundschaft aus, bei der keiner wirklich nicht mehr wollte...aber sie waren doch sehr zurückhaltend.
„Gut, dann kommen wir zum Wichteln!", sagte Jin nun glücklich und riss mich damit aus meinen Gedankengängen. „Joonie, holst du die Schüssel?"
Namjoon, der inzwischen auch schon wieder blond gefärbte Haare hatte, stand kurz auf und holte eine orangene Schüssel, in der sich kleine Papierschnipsel befanden. Er reichte diese herum und jeder zog einen Zettel, mit dem Namen der Person darauf, für die man ein Geschenk zu Weihnachten besorgen musste.
Glücklicher Weise hatte sich Jimins Idee durchgesetzt und Mum und die anderen Members mussten nicht für jeden etwas kaufen, da uns das Wichteln es ermöglichte weniger Geld ausgeben zu müssen, wobei ich mir denken konnte, dass dann die ganze Dekoration wieder teurer werden würde...aber naja.
Als jeder seinen Zettel gezogen hatte, gab Jin noch zu verstehen, dass wir es nicht laut sagen sollten, da die gezogene Person sonst nicht mehr überrascht werden konnte. Wir zuckten daraufhin nur mit den Schultern und fummelten die Schnipsel auseinander, um zu erfahren, wer denn ein Geschenk bekommen würde.
Innerlich hoffte ich ja auf Jimin oder einer meiner Familie, wobei ich auch nicht enttäuscht wurde, denn ich zog Jin. Grinsend lehnte ich mich im Stuhl zurück und sah in die Runde, in der ich einige glückliche Gesichter sah, doch Kookie verzog seines nur. Wahrscheinlich hatte er Taehyung gezogen.
„Na dann!", sagte unsere Mum fröhlich. „Ich kann es kaum erwarten, dass Weihnachten kommt. Wie schön, dass wir alle zusammen feiern können!"
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