•Kapitel 68•
„Kookie?", rief ich ihn zu und sofort kam mein kleiner Bruder angerauscht.
Wir arbeiteten gerade im Café und er bediente die Tische, während ich alles hinterm Tresen fertig zubereitete.
„Hier der Käsekuchen.", sagte ich und gab ihm einen Teller, den er mit seiner linke Hand nahm, und eine Kaffeekanne. „Frag nochmal rum, wer noch was braucht."
Er nickte und setzte sich dann wieder in Bewegung. Es war von den Gästen her übersichtlich an diesem Tag, weswegen wir ganz entspannt arbeiten konnten. Winter hieß auch weniger Gäste, aber trotzdem war unser Café seh bekannt, weswegen unsere Einnahmen doch nicht so schlecht waren, wie die von manch anderen.
Kookie setzte sein niedlichstes Lächeln auf und die Gäste schmolzen dahin, so dass das ein oder andere Trinkgeld heraussprang. Ich grinste nur darüber. Es konnte uns nicht schaden, denn immerhin hielt unsere Mutter den Laden alleine aufrecht. Wir wollten uns auch schon mehrmals einen Job suchen, doch diese Frau lässt sich nicht dazu überreden, da sie der Meinung ist, dass es im Café schon reicht.
Naja, es wäre mir auch zu viel Zeit verloren gegangen, die ich sonst hätte mit meinem Freund verbringen können.
Und so als hätte er meine Gedanken gelesen Schlangen sich zwei Arme um meinen Bauch und ich spürte ein volles Lippenpaar, das meinen Nacken küsste.
„Was grinst du denn so?", fragte Jimin belustigt und wir drehten uns zueinander, doch ließ er seine Arme dabei nicht von meiner Hüfte.
Ich legte meine Hände an seine Brust und hob die Augenbraue. „Darf man bei seiner Arbeit keinen Spaß haben?"
„Wenn es der richtige Spaß ist.", zwinkerte Jimin mir zu und ich verdrehte lächelnd die Augen.
„Du spinnst doch.", meinte ich, bevor ich mich zu ihm lehnte und unsere Stirnen aneinander legte.
„Vielleicht. Aber ich kann nicht ohne dich."
„Gut zu wissen, dass du genauso denkst wie ich."
Ein kleines Grinsen stahl sich auf seine Lippen, die ich kurz freudig küsste und mein Herz begann wieder zu rasen.
Wir lehnten uns zurück und sahen uns verliebt an, bevor dann Kookie dazwischen platzte, indem er mit seiner Hand auf den Tisch schlug.
„Nicht einschlafen! Ich brauch noch ein Stück Erdbeerkuchen und einen Cappuccino. Ach und: Hi Jimin!", grinste der Jüngere zum Schluss und der Blonde begrüßte ihn ebenfalls mit einem Lächeln.
Ich machte mich ran die Bestellungen fertig zu bekommen und gab diese dann Kookie, der wieder schnell verschwand. Seufzend lehnte ich mich an die wand und starrte einen Moment auf die Kasse. Bald war Weihnachten und unsere Mutter würde wohl wieder tausend Sachen kaufen, um uns alle glücklich zu sehen. Eine süße Geste, wäre es nicht verdankt teuer gewesen...
„Worüber denkst du nach?", fragte Jimin, während er die übrigen Schürzen, auf einem kleinen Tisch neben der Tür zum Wohnbereich, ordentlich zusammenfaltete.
„Unsere Mum wird wieder ewig viel Geld für unsere Geschenke ausgeben.", sprach ich meine Gedanken nun laut aus und sah ihn an.
„Und das Geld ist knapp?" Er verzog seine Stirn zu einer einzigen Sorgenfalte und verschränkte die Arme, wobei er so aussah, als hätten wir das Weltgrößte Thema angesprochen und mussten eine Lösung dafür finden.
„Naja nicht knapp, aber eigentlich könnten wir das Geld auch anders nutzen. Immerhin will sie uns alle sieben bezahlen und uns etwas kaufen." Wieder seufzte ich.
Ich sah nach draußen auf die Straße, auf der viele Passanten entlangliefen, aber nicht eintraten. Schon klar, denn es war immerhin Dezember und sie wollten nach Hause. Es war ihnen zu kalt und lieber ein schöner und gemütlich wärmer Kamin Zuhause, als ein Café mit einer Jukebox und einer Kaffeekanne.
„Wie wäre es dann, wenn wir wichteln?", holte mich Jimin aus meinen Gedanken zurück und ich dachte kurz nach. „Da würde sie bestimmt nur noch euch dreien etwas schenken."
Vorsichtig nickte ich. Es war ja eigentlich keine schlechte Idee, also warum nicht?
„Gut, ich werd mal mit ihr und Jin darüber reden.", sagte ich noch, bevor die Klingel wieder läutete und jemand eintrat.
Ich schmunzelte Jimin noch zu, der es erwiderte, aber als er zur Tür sah, wich das sonst so fröhliche Gesicht und verwandelte sich in ein erschrockenes und ängstliches.
Besorgt sah ich in die Richtung, in die sein Blick zeigte, und erkannte einen Jungen Mann, der nicht viel älter war als wir und uns mit einem Grinsen betrachtete.
Er sah echt gut aus, musste ich mir eingestehen. Schwarze Haare, blaue Augen, gebräunte Haut und er trug einen grauen Mantel, der ihn größer wirken ließ.
Zwar sah er gut aus, doch machte mir der Blick von meinem Freund zu schaffen, weswegen ich ein ungutes Gefühl bei diesem Typen bekam.
Ich sah wieder zu Jimin, der näher getreten war und sich ängstlich an mich klammerte.
„Y-Yoongi. Ich liebe dich.", sagte er schwach, immer noch den Blick nach vorne gerichtet.
„Was ist los, Chim? Wer ist das?", fragte ich weiterhin besorgt und legte meine Hand auf seine.
Jimin sah mit großen Augen zu mir, in denen ich Tränen erkannte. Mit bebender Stimme sagte er: „Das ist mein Ex."
Es traf mich wie der Schlag in die Magengrube und so als könnte mir Jimin weggenommen werden stellte ich mich sofort beschützend vor ihn.
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