•Kapitel 60•
Jimin
Glücklich. Dieses Wort beschrieb, wie ich mich fühlte.
Glücklich, frei und unbeschwert? Nein. Wohl eher: glücklich, verliebt und total auf Yoongi aus!
Ich wusste von Anfang an, dass dieser Junge etwas Besonderes war und spätestens als ich erkannte, dass ich ihn mehr als nur einen Freund mochte, setzte ich alles daran, dass er sich noch wohler bei mir fühlte.
Und heute konnten wir uns sagen, dass wir uns liebten. Oh und wie ich liebte! Er war Alles was ich brauchte und nur noch sein Lachen, seine Anwesenheit und seine glückliche Verfassung zählten für mich, denn ohne diese war ich verloren.
Gerade als ich aufwachte, wusste ich dass etwas nicht stimmte. Und als Yoongi mir dann sagte, dass es der Todestag seines Vaters sei...ich wusste nur, ich musste für ihn da sein.
Aber mein Baby stand einfach auf und meinte, er müsse mal alleine sein, was ich auch verstand. Nicht immer kann man jemanden um sich haben. Manchmal musste man auch mal allein über Sachen nachdenken und sie verdauen oder versuchen über die Dinge hinwegzusehen.
Aber bei Yoongi...es war nicht so einfach bei ihm. Er machte sich sehr viele Gedanken und Vorwürfe...es brach mir das Herz.
Ihn leiden sehen zu müssen, war für mich das Schlimmste, das mir passieren konnte. Und er sollte sich nicht die Schuld daran geben, dass es in der Vergangenheit so gekommen ist, wie es nun mal passierte. Es passieren immer wieder Unfälle und manchmal trägt tatsächlich keiner Schuld daran, sondern hatte einfach nur, naja makaber ich weiß aber: Pech.
Und diese Familie, vor allem Yoongi, ist durch so viel Dreck durchgegangen, dass es nur fair war alles hinter sich zu lassen und nach vorne zu sehen.
Die Mum der Familie Min hat es wohl fast geschafft und hat auch schon jemand Neuen kennengelernt. Auch Jin ist glücklich mit Joonie. Das war aber auch ein heikles Thema damals und ein riesiges Hin und Her. Naja und Kookie, ich denke er war froh nun endlich neue Freunde gefunden zu haben.
Ich hoffte einfach nur, dass auch mein Suga irgendwie glücklich war, vor allem jetzt zu so einer Zeit, in der alles wieder hochkam.
Ich seufzte schwer und richtete mich letztendlich auch auf, um mir ein paar Sachen von meinem Freund überzuziehen, da ich zu faul war, mir jetzt Sachen von mir zu holen.
Kurz schnupperte ich an dem Duft, der von seinem schwarzen T-Shirt ausging und spürte, wie mein Herz sofort zu rasen anfing.
Mit einem kleinen Lächeln trat ich zur Tür und wollte schon hinaustreten, da hörte ich einen heftigen Streit. Ich legte mein Ohr an das Holz, um besser lauschen zu können.
Es war die Familie Min.
„Ihr versteht das nicht! Lasst mich doch einfach in Ruhe, dann muss ich euch nicht mehr belasten!" Mein Baby, ganz klar. Er klang so zerbrechlich, dass es mir das Herz rausriss und ich sofort zu ihm gerannt wäre, um ihn zu knuddeln, bis er bewusstlos werden würde...doch ich belehrte mich eines Besseren und ließ die Familie es selbst klären.
„Yoongi, was redest du da?" Jin.
„Ich bin Schuld, okay?! Ich! Nicht ihr! Ich hab es schon verstanden und hau einfach ab." Wieder mein Suga, aber was redete er da?
Ich hörte noch ein paar weitere Worte, wie Yoongi versuchte wegzukommen und seine Familie versuchte ihn zu beruhigen und dazubehalten, da-
„NEIN! Ihr sollt mich in Ruhe lassen!", schrie er noch, bevor ich hörte, wie jemand die Treppen herunterrannte.
Mit einem Herzschlag von 180 riss ich die Tür zum Zimmer Sin auf und rannte zu den anderen.
Die Brüder sahen mir, geschockt von dem Streit, in die Augen, doch konnten nichts sagen.
Dann aber drehte sich Kookie entschlossen um und rannte seinem Bruder hinterher.
„Jungkook!", versuchte Jin ihn aufzuhalten und selbst mitzulaufen, weswegen ich mich ihnen sofort anschloss.
Tausende von Fragen schossen mir in dem Moment durch den Kopf, in dem wir aus dem Café stürmten und Yoongi in der Menschenmenge suchten.
Wo war er? Wie ging es ihm? Hatte er sich verletzt? Was dachte er gerade? Wie fühlte er sich? Und so weiter.
Ich reckte meinen Hals und sprang auch ein paar Male, doch Yoongi bleib verschwunden und auch seine Brüder sahen verzweifelt aus, weil sie ihn nirgends entdeckten.
Voller Sorge stand ich da und fühlte mich mit einem Mal klein. Ich wusste nicht was in ihm vorging, aber ich wollte ihn damit nun nicht mehr alleine lassen, weil er weiß sonst was gerade durchmachte. Und das mit seiner Familie...er sollte nicht nochmal mit einem Streit von Ihnen getrennt sein.
Ich merkte gar nicht, wie ich die ganze Zeit angerempelt wurde, durch die vielen Menschen auf der Straße, bis mich Jin packte und bei Seite zog.
Er sah mir mitfühlend in die Augen und umarmte Kookie und mich kurz, damit wir uns beruhigen konnten.
„I-ich hab solche Angst um ihn...", gestand ich leise und hörte auch schon, wie Kookie schluchzte.
„Wir werden ihn finden!", meinte Jin bestimmt und ließ uns wieder los.
Er wischte seinem Bruder noch schnell die Tränen aus den Augen und nickte uns aufmunternd zu.
„Okay, wo könnte er sein? Leute, Ideen!"
„Vielleicht der Park? Auf seiner Bank?", fragte Kookie.
Es war immerhin ein Anfang und somit rannten wir los, um unseren Yoongi zu finden.
Als wir die Straßenseite wechselten und in den Park liefen, sahen wir schon von weitem die Bank, aber jegliche Hoffnung verflog, denn niemand saß darauf...
Wir kamen zum Stehen und atmeten heftig, da wir die ganze Zeit über gerannt sind. Aber als wir die leere Bank sahen, brauchten wir nicht weiter zu laufen.
Er war nicht da. Aber wo denn dann?!
Erschöpft und verzweifelt hockte ich mich hin und fuhr mir mit meinen Händen über mein Gesicht, so als hätten meine Gedanken dadurch klarer werden können.
Ich seufzte schwer und versuchte mich an jedes einzelne detailreiche Wort zu erinnern, was Yoongi mir jemals gesagt hatte. Einen Ort an den er gehen würde, wenn er denn traurig oder verletzt war. Wenn er versuchte mit Stress umzugehen oder dem zu entweichen. Es musste ihn ablenken und Freude bereiten...
Es traf mich ein Geistesblitz und sofort sprang ich auf.
„Jungs!", rief ich aus und sah in die erschrockenen Gesichter. „Ich denke, ich weiß wo er ist!"
„Wo?", fragte Jin verwirrt.
„Wir müssen zum Basketballfeld, auf dem er manchmal spielt!"
Die Jungs verstanden, drehten sich um und rannten sofort los. Wir wussten nicht einmal ob wir unter Zeitdruck standen, aber wir nahmen wirklich unsere Beine in die Hände, um so schnell zu Yoongi zu kommen, wie nur möglich.
Als wir dann endlich auf einen kleinen Platz am anderen Ende des Parks zukamen, hielten wir inne.
Dort stand er! Und er spielte tatsächlich Basketball! Ich hatte also zum Glück doch recht behalten.
Wir gingen auf Yoongi und seine Mitspieler zu, bevor er uns erkannte und mit einem Mal starr stehen blieb.
„Jimin?", kam es leise von Jin und ich drehte mich kurz zu ihm um. „Du solltest vielleicht erstmal alleine mit ihm reden."
Ein Junge, der den Ball hatte, lief fast in ihn rein, kam aber zum Glück noch zum stehen, so dass mein Suga nicht noch umfiel.
„Yoongi, was ist los?", fragte der Junge, der eigentlich recht sympathisch aussah, doch als er den Blick meines Freundes folgte, musterte er uns streng.
„Wer sind die? Sollen die abhauen?", fragte er böse, was Yoongi aus seiner Starre riss.
„Was? Ah-nein Michael, alles gut...Das sind meine Brüder und mein Freund...", sagte er hektisch und der andere verschwand dann mit einem verständnisvollem Nicken.
Yoongi trat auf uns zu, aber nur ich schritt von uns drein nach vorn und kam meinem Freund dadurch alleine immer näher.
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