•Kapiel 24•
Voller Langeweile lag ich auf meinem Bett, ausgestreckt wie ein Seestern.
Namjin war mit irgendwelcher Musik beschäftigt. Taehyung und Hobi halfen im Café aus, Jungkook war mit seinen Hausaufgaben beschäftigt und Jimin war beim Friseur.
Ich seufzte schwer und sah zu meinem Handy, an welches schon Kopfhörer gestöpselt waren. Ich aber war zu faul es mir zu schnappen und endlich ein wenig Stimmung zu haben.
Ich drehte meinen Kopf wieder zur Decke. Weiß. Super. Nichts sonderlich Interessantes.
Ich überlegte ob ich wieder mal rausgehen sollte, doch auch dafür war ich zu faul. Mein Körper rührte sich nicht und wollte gar nicht in Bewegung gesetzt werden.
Mit einem Mal hörte ich laute Rufe von draußen und sprang auf. Wer war denn jetzt gestorben?!
Schnell rannte ich zur Tür und riss sie auf um das Verbrechen zu analysieren, doch als ich sah was los war stockte mir der Atem.
„OMO! DU BIST JA MAL SO HANDSOME!", rief Jin laut aus und breitete seine Arme aus um Jimin zu umarmen.
Er erwiderte lachend und als sie sich lösten sah er mich breit grinsend an.
Er sah gut aus. Unglaublich gut sogar. Dieser Junge musste der Inbegriff von gutem Aussehen sein.
Jimin hatte mir zwar schon gesagt, dass er sich die Haare blond färben würde, doch hätte ich nie gedacht, dass es ihm so gut stehen würde.
Ich bemerkte erst dass ich starrte, als mein bester Freund auf mich zukam und mit einer fragenden Geste auf seine Haare deutete.
„Und? Was meinst du?", fragte er mich leicht verunsichert.
Ich blinzelte ein paar mal schnell, bevor ich mich wieder faste und ein Lächeln meine Lippen umspielte.
„ChimChim, das steht dir einfach super!", meinte ich dann, doch fand ich, dass es nicht genug beschrieb, wie gut es ihm stand.
Trotzdem sagte ich nichts mehr, was anscheinend auch nicht nötig war, denn er grinste und leicht verlegen sah er mich an, wobei sich eine gewisse Röte auf seinen Wangen färbte.
Auch wenn es ihn noch mehr verlegener gemacht hätte, ich hätte ihm gesagt wie schön er sogar mit seinen rot gefärbten Wangen aus sah...wäre er nicht mein bester Freund. Ich wusste eben nicht was man dort sagen durfte und/oder lieber sein ließ.
„Danke, Yoongi.", sprach er leise und seine Stimme bereitete mir eine Gänsehaut.
Aish, was war denn nur los mit mir?!
„Eyy, Jimiiin! Du siehst ja richtig gut aus!", rief Kookie, der aus seinem Zimmer gestolpert kam.
„Naww, danke Keks.", sagte Jimin und ließ sich noch weiter von dem Braunhaarigen bestaunen.
Ich versuchte langsam meinen Blick abzuwenden und traf den von Jin. Er musterte mich mit einem Stirnrunzeln, doch konnte ich nicht erschließen weswegen er mich so ansah.
Das Einzige das ich tun konnte war mich langsam rückwärts zu bewegen und wieder in mein Zimmer zu gehen. Ich zwang mich dazu nicht zu Jimin - meinem besten Freund! - zu gucken und schloss die Tür hinter mir.
Meine Gedanken waren ein einziges Wirrwarr. Ich konnte mich nicht konzentrieren und wusste nichts einmal worauf ich mich eigentlich konzentrieren sollte. Es war zum Haare raufen!
Jimin sah gut aus, ja zugegeben, aber durfte ich so über meinen Kumpel denken? Vielleicht lag es einer emotionalen Bindung von der ich noch nie gehört habe oder von der ich einfach nichts verstand. Er war, seitdem er zu uns gekommen ist, immer nett zu mir gewesen und hat mir zugehört. Er hat mich zum Lachen bringen können und so weiter, doch warum fand ich ihn deshalb...attraktiv?
„Naah!", grummelte ich laut und fuhr mir verzweifelt damit den Händen durch die Haare.
Ich setzte mich erschöpft auf mein Bett und bemerkte gar nicht wie sich nach kurzer Zeit die Tür öffnete und ein rosa Schopf auf mich zukam.
Jin setzte sich neben mich und sah geradeaus. Keiner von uns beiden sagte etwas und wieder konnte ich nicht klar meine Gedanken ordnen. Ich wusste wirklich nicht was mit mir los war.
„Yoongi, ich seh doch das dich irgendwas beschäftigt.", fing er an und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie er zu mir blickte. Ich aber sah weiterhin stur nach vorn, den Blick direkt auf meine im Moment viel zu interessanten Socken, die verstreut auf den Boden lagen. Ich sollte vielleicht wirklich mal wieder aufräumen...
„Hab ich recht, dass es etwas mit Jimin zu tun hat?", fragte er ruhig.
Mein Herz pochte kurz ein wenig schneller vor Aufregung, doch letztendlich nickte ich zögerlich.
Er seufzte kurz, was mich dazu veranlasste ihn endlich anzusehen. Jin versuchte anscheinend irgendwelche Emotionen aus meinem Gesicht herauszulesen, doch ich schwieg und reagierte gar nicht.
„Was ist da zwischen euch beiden?"
„Ich...weiß es nicht.", gab ich zu. „Keine Ahnung."
„Ich hör zu.", sagte er bloß und sah mich abwartend an.
Ich schmunzelte kurz, weil er genau wusste, dass ich mich aussprechen wollte, und ließ es zu.
„Er ist mein bester Freund, weißt du? Doch ich weiß nicht was man in so einer Beziehung zu einem Menschen tun darf und was nicht. Ich hatte nie einen Freund, geschweige denn einen besten, deswegen frage ich mich ob ich ihn attraktiv finden darf oder auch nicht. Ich weiß nicht was ich denken darf oder sollte. Es-es ist verwirrend!"
Ich atmete kurz tief ein und wieder aus, denn irgendwie hatte ich mich gerade in Rage geredet.
Dann sprach mein Bruder. „Es ist bei jedem unterschiedlich, wie er mit seinen Freunden umgeht, da gibt es keine Regeln. Manche beleidigen sich die ganze Zeit" - er zeigte auf mich und sich und ich schmunzelte kurz - „und andere schmusen und stecken ihre Köpfe zusammen. Es gibt keine festgelegten Gesetze. Du musst nur wissen, was für dich in Ordnung ist und was nicht. Keine Angst, das bekommst du schon hin."
Jin legte mir sanft seine Hand auf die Schulter und als ich zu ihm sah, lächelte er mich warm an.
„Du magst ihn, stimmt's?"
„Tzz. Nein, deswegen häng ich auch immer mit ihm herum.", bemerkte ich sarkastisch und verdrehte die Augen.
„So meinte ich das gar nicht.", grinste er und sofort verstand ich. Ich sah verlegen zur Seite und wusste wieder einmal nicht was ich sagen sollte. Hatte er recht?
„Du findest ihn attraktiv?", wollte Jin jetzt stattdessen wissen. Ich bemerkte sein dreckiges Grinsen und schnellte mit der Hand zu seinem Hinterkopf, um ihn eine zu verpassen.
„Aish, du gibst auch nie auf, was?"
Er lachte und stand auf. „Yoongi, du kannst immer zu mir kommen, wenn was ist. Ich bin immer für dich da. Aber mach dich bitte nicht fertig deswegen, ja? Ihr seid tolle Freunde und ich bin froh, dich mal wieder glücklicher zu sehen. Ihr scheint euch richtig gut zu verstehen."
Er knuffte mir noch kurz in die Wange und verschwand dann aus dem Zimmer.
Ich ließ mich zurück ins Bett fallen und verarbeitete die ganzen Informationen.
Nach einer Weile hörte ich, wie die Zimmertür aufging und spürte, dass sich mein Bett neben mir senkte. Ich öffnete meine zuvor geschlossenen Augen und sah in die von Jimin.
Der Blondschopf lächelte mich an und ich erwiderte. Keiner von uns sagte etwas, sondern ließ einfach nur die entspannte Atmosphäre auf sich wirken.
Eines wurde mir in diesem Moment klar: diese Freundschaft würde ich nicht aufgeben wollen. Nicht um jeden Preis der Welt!
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