
Hekates Liebesgeständnis an Clarisse
Am späten Nachmittag kamen wir schließlich in Großbritannien an. Clarisse band sich ihr rotes Bandana neu, während ich die Luft aus unserem Boot ausließ, bis es vor mir lag, als wäre es ein labbriges Stück Fleisch. Inzwischen schaute Hazel sich um. Wir hatten nämlich ein Problem: Clarisse und Hazel wussten nicht mehr über Hexen und Zauberer als ich und mein Wissen beschränkte sich darauf, dass die Zauberergemeinschaft glatzköpfig und nasenlos war. Und dass Hekate ihre Patronin war. Ach ja, und dass Chiron mal was mit einer Hexe oder einem Zauberer gehabt hatte.
"Was sollen wir jetzt machen, Prissy?", fragte Clarisse mich.
"Hekate eine Irisbotschaft schicken?", fragte ich zurück. Clarisse zuckte mit ihren Schultern, als Hazel auf uns zu gerannt kam. "Ich habe etwas gefunden!", rief sie.
~~~
Es war ein winziger Hinweis, aber er reichte: ein in die Fassade eines Motorradladens eingeritzter Eber. Um es noch deutlicher zu machen, züngelten Flammen aus seinen Augenhöhlen.
Wir hatten es also mit jemanden zu tun, der mit Clarisse verwandt war.
Deshalb führte Clarisse uns in das Geschäft. In den Schaufenstern waren Fahrzeuge ausgestellt, wie man sie normalerweise nur auf Schrottplätzen fand. Von außen hatte ich sie gar nicht sehen können, weil die Fenster schmutziger als Hermes und Zeus weiße Westen zusammen waren. Außerdem klebten so gut wie überall Plakate, auf denen Motorräder, Lederjacken oder Heavy Metal Bands mit Lederjacken und Motorrädern abgebildet waren. Wie in der Ares-Hütte lagen auch hier Stacheldrahtspulen herum. Meistens war der Stacheldraht dekorativ um die Motorräder verteilt, manchmal war er als Stolperdraht verspannt.
Sollte noch immer nicht klar sein, dass hier ein Ares junior unterwegs war, offenbarte er einem der Geruch: Leder, Stahl, tote Ananas und eine Prise Blut.
Auch Clarisse roch danach, so wie alle Kinder des Ares.
Keine Ahnung, was Clarisse sich dabei dachte, aber auf einmal stoppte sie, hob eine der am Boden liegenden Schrauben auf und begann daran zu lutschen. Entweder war das ein geheimer Gruß unter Areskindern oder sie mochte Schrauben.
"Knusper, knusper, Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?", ertönte auf einmal eine tiefe Stimme aus den Untiefen des Ladens. Clarisse rotzte die Schraube auf den Boden, grummelte "Kaiserliches Gold" und zog sich die magische Spange aus dem strähnigen Haar. Hazel hinter mir hatte sowieso schon die ganze Zeit über die Hand an ihrem Schwert und ich griff nach meinem Kugelschreiber.
Wir kämpften uns noch eine kurze Zeit lang durch den zugerümpelten Laden, in der Hoffnung den Sprecher zu finden. Als es Clarisse (nach 2,7 Sekunden) reichte, blaffte sie in Clarisse-Manier: "Zeig dich, du Made, bei Dionysus Wampe nochmal!" Sie als Halbgöttin wusste natürlich wie man Götter verehrte.
Erstaunlicherweise trat tatsächlich ein junger Mann hinter einem riesigen Haufen Metall hervor. Sein krauses Haar, seine dunkle Haut und sein Blaumann waren voller Schmiere. "Du weißt also, wie monsterfeindliches Metall schmeckt? Interessant."
Clarisse grunzte. "Du baust Maschinen, um Monster zu töten?", schlussfolgerte Hazel aus den Fakten, dass die Schraube aus Kaiserlichem Gold war und wir uns in einem Geschäft befanden, in dem Fahrzeuge vertickt wurden.
"Motorräder", berichtigte der Mann sie.
Daraufhin tat Clarisse etwas Untypisches: Sie hauchte: "Cool!" Anscheinend gefiel ihr die Vorstellung von tödlichen Motorrädern. War wohl auch ein Ares-Ding.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte ich. Es konnte schließlich sein, dass wir jemand Berühmten gegenüberstanden, der uns eigentlich Böses wollte. So wie Dädalus, der zwar nett zu uns gewesen war, aber berühmt. Mir wäre wohler gewesen, wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass Quintus Dädalus war, dann hätte ich nicht so unvorbereitet seine Geschichte träumen müssen.
"Ich bin Bond."
"James Bond?" Also berühmt, aber nicht griechisch.
"Nein, Bond Erickson. Meine Mutter hat nur zu viele Filme geschaut..." Doch nicht berühmt. Hazel schlug mir leicht auf den Hinterkopf. Clarisse trat mir zwischen die Beine. Ich fiepte wie ein Meerschweinchen. Danke Circe.
"Tochter des Ares?", erkundigte Bond sich. "Sohn des Ares?", fragte Clarisse zurück. "Also ein Ja." Clarisse fauchte noch einmal liebreizend ihre Frage, die diesmal auch mit "Ja" beantwortet wurde.
"Und ihr seid?", wandte Bond sich schließlich an uns. "Percy", stellte ich mich vor. Hazel folgte meinem Beispiel und sagte: "Hazel." Wer wusste schon, wie er darauf reagieren würde, dass die Großen Drei ihr Versprechen gebrochen hatten.
Bond zuckte mit den Schultern und Clarisse schnaubte. "Prissy und Steinchen", stellte sie richtig. "Tochter des Ares", schmunzelte Bond. Wahrscheinlich verdrehte Clarisse jetzt die Augen.
"Weißt du etwas über die britische Zauberergemeinschaft?", fragte Hazel. Anscheinend wollte sie den Auftrag hinter sich bringen und ignorierte einfach die Möglichkeit, dass die Zauberer undercover unter den Briten lebten.
Bond zog eine Augenbraue hoch. "Zufällig bin ich ein Zauberer."
"Schicksal!", rief ich theatralisch. "Den Moiren sei Dank."
"Demigott und Zauberer?", hakte Clarisse nach. Ein göttliches Strahlen erhellte den düsteren Laden. Anscheinend waren wir das Lieblingsreiseziel der Götter. Oder - Achtung, ein tiefgründiger Gedanke bahnte sich an - wir zogen die Götter an, weil Götter auch Monster waren. Sollte ich das jemals aussprechen, war ich tot. Von Meinungsfreiheit hielten die Götter ja nicht so viel.
"Es ist möglich. In diesem Fall ist der nicht göttliche Elternteil von magischem Geblüt." Ich drehte mich um und verbeugte mich kurz vor Hekate. Sie nickte uns zu. "Meistens steigert eine solche Verbindung die Macht des Kindes. Das ist bei euch beiden der Fall", erklärte Hekate und zeigte auf Hazel und mich.
Hazel konnte sich nicht entscheiden, ob sie erröten oder erbleichen sollte und biss sich auf die Lippe. "Dann war meine Mutter eine echte Hexe?"
"Sogar ein Orakel. Deine Familie mütterlicherseits wurde von Apollo gesegnet." Aha. Dann würde uns Hazel die Prophezeiung liefern?
Warte!
"Ich?!" Ich konnte nicht glauben, dass meine Mutter eine Hexe sein sollte. Immerhin hatte sie nie gezaubert. Soweit ich wusste. Clarisse kicherte und Bond tat wohl das Gleiche, nur so tief, dass der Laden leicht vibrierte.
"Sally ist ein Squib. Das bedeutet, dass die Gabe der Magie sie übersprungen hat. Allerdings kann sie wie jeder mit Magie im Blut durch den Nebel sehen." Hazels Nebel musste da wohl eine Ausnahme sein, schließlich durchschauten den nicht einmal Halbgötter. Und wenn Hekate selbst etwas vernebelte, verhielt es sich wahrscheinlich auch anders, immerhin war sie die Göttin des Nebels.
"Warum gibst du uns auf einmal so viel Informationen?" Hazel klang misstrauisch und Clarisse grunzte zustimmend.
"Im Gegensatz zu anderen bin ich gesellschaftstauglich", wollte Hekate uns weismachen.
"Weil du eine eigene Gesellschaft hast?" Hazel trat mir warnend auf den Fuß. Entweder war diese Frage zu frech oder der Witz zu flach gewesen.
Hekate ließ sich nicht dazu herab mir zu antworten, immerhin war ich in ihren Augen nur ein austauschbarer Heros. Trotzdem blitzten ihre goldenen Augen gefährlich. In diesem Moment erinnerte sie mich ziemlich an Kronos.
"Ich kann nicht zaubern", meldete Clarisse sich auf einmal kleinlaut.
"Wieso hast du sie eigentlich mitgenommen, Perseus?" "Percy", unterbrach ich sie. "Heros." Wahrscheinlich befand das arme Mädchen sich mitten in der Pubertät, anders konnte ich mir diese Stimmungsschwankungen kaum erklären.
"Ich verstehe, warum du sie mitnimmst", sie zeigte auf Hazel, sich Namen zu merken war wohl nicht so ihr Ding, "schließlich ist sie eine halbe Hexe. Aber sie?" Ihr Finger zeigte auf Clarisse. "Ich habe eine Hütte voll magiebegabter Kinder, ich dachte, es sei logisch, Kinder der Göttin der Magie mitzunehmen, wenn man in die Welt der Zauberer reist. Anscheinend hat Zeus recht. Viel in der Birne hast du nicht." Nach dieser epischen Rede zeigte Hekate wieder auf Clarisse.
In Gedanken sang ich einen Kinderreim: "Fingerzeigen tut man nicht, denn das heißt: Ich liebe dich!" . Allerdings hatte ich Annabeth vor dem Krieg versprochen, mir bei ihrem Tod nicht das Leben zu nehmen oder jemanden dazu zu bringen, mich zu ermorden. Wir hatten es uns gegenseitig auf den Styx geschworen, deshalb hörte ich lieber auf, in Gedanken eine Göttin zu verspotten. Nicht dass Hekate meine Gedanken lesen konnte und mich abmurkste
Allerdings gestand Hekate Clarisse gar nicht ihre unsterbliche Liebe, sondern sprach barsch: "Hekate, Götting der Magie, der Wegkreuzungen und des Nebels segnet dich, auf dass du fähig seist, Magie zu wirken." Dann leuchtete die Göttin und wir schlossen die Augen. Erledigt und weg war sie.
"Und, wie fühlt es sich an, magisch zu sein?", fragte Bond. Jeder andere hätte jetzt eine schlechte Anmache rausgehauen wie "Magisch war ich schon immer, ich kann es dir zeigen", aber Clarisse sagte schlicht: "Ich kann jetzt Möchtegern-Latein." Bond grinste. "Zauberer nennen das Zaubersprüche", klärte er sie auf.
"Kannst du denn normales Latein?" Hazel war neugierig geworden.
"Chris lernt Latein."
"Wo warst du eigentlich in deiner Jugend, um ausgebildet zu werden?" Das interessierte mich wirklich, immerhin hatte jedes Camp seine Eigenheiten und Vorteile und falls Bond nie ausgebildet worden war, wäre es eine unglaubliche Leistung allein zu überleben. Für einen Halbgott war er schon steinalt, mindestens 22. Ein Dinosaurier unter uns Demigöttern sozusagen.
"Camp Ichor. Seid ihr nicht auch von da?" Bkond klang ernstlich verwirrt. Er wusste wohl nichts von Camp Halfblood, so wie wir nicht von Camp Ichors Existenz gewusst hatten.
"Camp Halfblood", grummelte Clarisse. Hazel sagte nichts, anscheinend wollte sie Bonds Weltsicht nicht noch weiter zerstören.
"Einfallsreicher Name", meinte er mit hochgezogenen Augenbrauen. "Deswegen also die T-Shirts." Jetzt wo er unsere T-Shirts erwähnt hatte (Hazel hatte im Gegensatz zu Clarisse und mir die Jacke zugezogen), fiel mir auf, wie auffällig sie waren. Ich hatte mich einfach schon an das knallige Orange gewöhnt.
Was hatte Chiron sich eigentlich beim Designen gedacht? "Wir brauchen Nebel um das Camp, damit die Sterblichen es nicht sehen, Demigötter in ihrem 'natürlichen' Lebensraum sind schließlich auffällig. Wir sollten das Camp so unauffällig wie möglich gestalten." "Welche Farben sollten eigentlich die Camp T-Shirts haben?" "Lass mich überlegen... wie wär's mit... Ich hab's! GRELLORANGE!"
Vielleicht hatte Chiron ja die Hoffnung gehabt, dass die Monster in Angesicht unserer knalligen T-Shirts erblinden würden? Falls das der Fall gewesen war, war er jetzt wahrscheinlich furchtbar enttäuscht.
Aber warum hatte ich das nie mitgekriegt? War ich nicht aufmerksam genug? In Zukunft musste ich besser aufpassen. Dann würde ich mich besser um meine Freunde kümmern und sie gezielter trösten können. Auch im Kampf war Aufmerksamkeit essentiell. Hätte ich Annabeth früher gefunden, Jason und Piper früher bemerkt... Sie würden noch leben. Ich musste aufmerksamer werden. Ich musste stärker, besser werden.
Clarisse stieß mir unsanft den Ellbogen in die Ribben. "Was?", fragte ich Clarisse, welche mich angesäuert mit Blicken durchbohrte.
"Hör auf, diese Trauermiene zu ziehen, wenn wir mit dir reden wollen, Thunfischkopf", schimpfte sie.
"Thunfisch ist voll cool!", strahlte ich. Meine Stimmungsschwankungen waren vermutlich krasser als die eines schwangeren Zeus.
Wengistens brachte ich außer Monstern deswegen niemanden um.
Hazel klatschte sich die Hand an die Stirn. Offenbar teilte sie meine Meinung über Thunfisch nicht.
"Ich wollte wissen, ob ihr auf einer Mission-" "Also doch James Bond!", triumphierte ich. Er hatte Mission gesagt! Drei Hände klatschten, allerdings keinen Applaus.
"Nein, Percy", seufzte Bond. "Also zum dritten Mal..." Anscheinen hatte er das vorher schon gefragt, als ich gerade abwesend gewesen war. "Habt ihr gerade einen Auftrag? Weil ihr zu dritt seid, meine ich."
Ich nickte. "Wir müssen zu den Zauberern, weil sich etwas Böses anbahnt, haben aber keine Ahnung, wohin mit uns."
"Ich schätze mal, ihr müsst nach Hogwarts", meinte Bond achselzuckend.
"Warum?", kam es von Hazel, während Clarisse gleichzeitig "Was ist Howards?" fragte. Ich stand still wie ein Thunfisch daneben. Okay, der Vergleich war Müll, Thunfische waren noch schlimmere Klatschbasen als Hermes, aber auf die anderen wirkte ich wie ein Thunfisch.
"Hogwarts ist eine Zauberschule." Meine Thunfischimitation hatte eine neue Stufe erreicht, beim Wort "Schule" hatte mein Kiefer nämlich begonnen auf- und zuzuklappen. Warum Schule? Hatte ich nicht schon genügend Folter hinter mir? Den entrüsteten Lauten der anderen nach zu urteilen, dachten sie wohl ähnlich wie ich.
"Die Schule ist gar nicht so schlimm, auch wenn die Zauberer noch nie was von Sport gehört haben, wenn man mal von Quidditch absieht." Warum beherrschten Zauberer kein normales Englisch? Warum nur Pseudo-Englisch und Pseudo-Latein? Konnten sie ihre Sachen nicht normal benennen? Magic High zum Beispiel? Jedes pubertierende Mädchen würde sich um einen Platz auf der Magic High reißen, aber um einen auf Hogdats? Niemals.
"Nun ja, es ist eine unausgesprochene Tatsache, aber Hogwarts ist einer der Knotenpunkte der britischen Zauberergesellschaft. Wenn ihr dorthin geht, seid ihr mit siebzigprozentiger Wahrscheinlichkeit am richtigen Ort. Und ins Ministerium kommt ihr höchstwahrscheinlich sowieso nicht, also ist Hogwarts eure einzige Chance."
Plötzlich wurde die Ladentür aufgerissen und jemand stürmte an uns vorbei ins hintere Ende des Ladens. Wahrscheinlich befand sich dort die Werkstatt. "Wer war das?", fragte Hazel höflich.
"Meine Freundin Lindsay. Sie ist eine Tochter des Hephaistos und baut die Motorräder, während ich mich um die Bewaffnung unserer Babys kümmere."
"Und dann brettert ihr Monster um", krähte Clarisse mit leuchtenden Augen. Sie fand diese Vorstellung wohl ziemlich anziehend. Vielleicht sollte ich Chris eine Irisbotschaft schicken, um ihn zu warnen, dass er Konkurrenz bekam.
"Es wäre am besten, wenn wir undercover ermitteln", vermutete ich. Hazel schlug mir schon wieder auf den Hinterkopf, obwohl ich mir keines Fehlers bewusst war. Wahrscheinlich wollte sie nur mein Gehirn dazu antreiben, weiter so geniale Gedanken zu produzieren. Annabeth hatte auf der Argo II immer scherzhaft gepredigt, ein kleiner Schlag auf den Hinterkopf würde das Denkvermögen steigern.
Clarisse hob erstaunt eine Augenbraue. "Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wenn du etwas Schlaues von dir gibst." Dann feixte sie. "Allzu oft kommt es ja nicht vor."
Bond schmunzelte. Offenbar teilte er den Humor seiner Halbschwester. Ich wollte gar nicht wissen, was geschehen wäre, wenn er auch Friedlinde getroffen hätte. Wahrscheinlich wären wir untergegangen.
"Wenn wir uns als Zauberer ausgeben, brauchen wir Schulzeug. Wo kriegen wir das, Bond?", fragte Hazel.
"In der Winkelgasse. Dort haben sie alles, was ihr braucht: Bücher, Kessel, Zauberstäbe..." Also mussten wir tatsächlich mit Stöckchen herumfuchteln und "Abrakadabra" schreien. Dürfte klappen.
"Wie nehmen die uns eigentlich als Schüler auf? Ich meine, keiner weiß von uns und wir haben keine Ahnung, wo Hogwarts ist." Da musste ich Hazel zustimmen. Die Zauberer wussten nicht, dass wir existierten und konnten uns folglich nicht zu ihnen an die Schule einladen. Allerdings entschied Hekate sich zu helfen, indem sie ein großes Kuvert von der Decke klatschen ließ.
"Danke, Hekate!", brüllte Clarisse gen Decke. Selten hatte ich sie so höflich erlebt.
Hazel hatte sich derweil gebückt und das Kuvert vorsichtig geöffnet. Sie holte ein Formular, eine Liste und drei Zugtickets heraus. Wegen meiner Legasthenie las ich 9 3/4 auf den Tickets.
Hazel schaute auf das Formular, zu uns, wieder auf das Formular und dann zu Bond. Dieser erkannte das Problem, nahm Hazel das Schriftstück ab und las es sich kurz durch. "Eine Anmeldungsbestätigung. Für den Namen der Schule ist ein leeres Feld angegeben. Entweder müsst ihr den per Hand ausfüllen oder es ist mit einem Zauber belegt, durch welchen sich die Lücke füllt, sobald ihr den Namen eurer Schule gesagt habt."
"Probieren wir mal das mit dem Zauber, ansonsten schreibst du das einfach für uns rauf", meinte Clarisse.
"Okay, wie soll unsere Schule heißen...? Es sollte ein unauffälliger, gewöhnlicher Name sein, am besten der einer existierenden amerikanischen Zauberschule...", überlegte Hazel.
Ich strahlte. "Backfisch Rainbow High!"
Das Anmeldeformular leuchtete auf, es war tatsächlich verzaubert gewesen. Hazel starrte mich mit offenem Mund an. Sie war wohl vom coolen Namen unserer Schule geflasht. Konnte ich verstehen. Selbst die Magic High verblasste neben der Backfisch Rainbow High. Bond begann zu lachen. "Wie kommst du bitte auf diesen Namen, Seetangfresse?" Clarisse schien fassungslos zu sein.
"Ich mag Fische und ich glaube wir alle mögen Kuchen und Kekse. Kuchen und Kekse bäckt man. Die Kombination aus diesen beiden Vorlieben ist Backfisch. Zumal man mit diesem Wort auch Teenagermädchen bezeichnen kann. Der Regenbogen steht für unsere Akzeptanz aller Sexualitäten gegenüber und zeugt von unserer Kommunikation durch Iris. Und das High ist von Magic High abgeleitet." Ich war ehrlich stolz.
"Und euer Wappen?", kicherte Bond. "Das von Hogwarts zeigt seine vier Häuser und in der Mitte ein H. Das sieht ziemlich edel aus. Wie verkäuft sich die Backfisch Magic High?"
Auch darauf hatte ich eine Antwort: "Der Hintergrund ist regenbogenfarben, vorne drauf ein Backfisch umgeben von magischen Funken. Aber das brauchen wir doch gar nicht, oder?"
Das Formular glühte wieder, während Bond Lachtränen über sein Gesicht strömten. Hazel verbarg ihr Gesicht in ihren Händen, während Clarisse einen epischen Facepalm vollführte. Ich wartete auf Annabeths "Algenhirn", aber es kam nicht. Es würde nie wieder kommen.
Wer ist hier das Monster?, fragte ich Annabeth. Sie, weil sie uns töten oder ich, weil ich glücklich bin, auch wenn du nicht da bist?
Aber sie würde mir die Antwort nie verraten.
Das Kapitel ist unheimlich schlecht, tut mir leid. Es wird wieder besser.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro