>>oh ja, wie könnte ich nur weiterleben, ohne das zu ändern?<<
Louis' POV:
Wir verbrachten ernsthaft die ganze Nacht zusammen in den Straßen Londons, denn irgendwann ging die Sonne auf. Wir saßen gerade an einer Bushaltestelle und hatten die Busse beobachtet, ohne einzusteigen. Um zu laufen war ich zu betrunken.
„Ich hab Hunger", stellte Harry schließlich fest und musterte mich glasigen Augen. Obwohl tiefe Schatten unter ihnen lagen, sah er immer noch verdammt attraktiv aus. Wäre ich nicht verlobt, hätte ich ihn schon längst geküsst.
Auch ich verspürte ein Knurren in der Magengegend, weshalb ich mich mühevoll aufrappelte und ein paar Schritte vorwärts stolperte. „Ich stütze dich besser", sagte er grinsend, wogegen ich vehement protestierte, doch er packte mich einfach am Arm, um mich hinter ihm herzuziehen.
Gemeinsam schafften wir es zum nächstbesten Café, das bereits auf hatte, obwohl es erst kurz nach sechs war. Wir setzten uns an einen kleinen Tisch und bestellten uns Kaffee und Pancakes.
Die Kellnerin, eine junge Frau mit rot gefärbten Haaren, zwinkerte Harry zwar verschwörerisch zu, doch der verdrehte nur die Augen, was mich schadenfroh kichern ließ.
„Was?" Sobald sie weg war, wandte er sich verwundert zu mir. Lachend winkte ich ab. „Ich fand den Korb, den du ihr quasi gegeben hast, nur zu geil." Auch er musste schmunzeln, ehe er sein Handy zückte.
„Jetzt habe ich die ganze Nacht mit dir verbracht, ohne deine Nummer zu kennen. Findest du das nicht ein wenig bedauernswert?"
Theatralisch griff ich mir an die Brust. „Oh ja, wie könnte ich nur weiterleben, ohne das zu ändern?", fragte ich ironisch, woraufhin er über den Tisch griff, um mich in den Arm zu zwicken. „Blödmann!"
Eine Stunde später fiel ich mit dem Kopf fast auf meinen leeren Teller, da ich trotz des Koffeins plötzlich todmüde war. Auch Harry machte einen schläfrigen Eindruck, weshalb wir uns dazu entschlossen, zu bezahlen, um danach zu gehen.
Aber erst einmal stritten wir darum, wer die Rechnung übernahm. „Ich", sagte er irgendwann entschieden und reichte der Kellnerin einfach das Geld, natürlich nicht, ohne ein verführerisches Lächeln von ihr zu kriegen, was er jedoch nach wie vor geflissentlich ignorierte.
Schließlich schlurften wir nebeneinanderher zur Bar, da ich mein Auto noch abholen musste. „Was meinst du, wird Carrie sehr sauer sein?", fragte er nach einem Moment des Schweigens.
Ich kickte ein Steinchen vom Bürgersteig und zuckte mit den Schultern. „Ja, aber das ist mir egal. Soll sie vor Eifersucht grün werden. Ich hab nichts falsch gemacht. Wenn sie mich in wenigen Wochen heiraten will, muss sie mir schon etwas Vertrauen entgegenbringen."
„Mhm", machte er nachdenklich, was mich zu ihm aufschauen ließ. Als er es bemerkte, lächelte er leicht. „Ich fand die letzten Stunden echt schön", murmelte er, kaum dass wir seine Bar erreicht hatten.
„Ich auch. Dafür habe ich gerne auf meinen Haussegen oder Schlaf verzichtet." Ich zwinkerte ihm zu und dieses Mal erwiderte er es.
Gerade wollte ich mein Autoschlüssel aus meiner Hosentasche kramen, bis mir einfiel, dass ich immer noch leicht angetrunken war. Keine gute Voraussetzung, um Auto zu fahren. Stöhnend warf ich den Kopf in den Nacken.
„Och nö! Ich bin noch beschwipst. Jetzt muss ich wohl heim laufen." Er hob grinsend eine Augenbraue. „Armer Lou", säuselte er, ehe er einen Aufstoßer zu unterdrücken.
„Ich würde dir ja vorschlagen, zu fahren, allerdings sehe ich immer noch nicht alles klar, sodass das auch nicht so ne gute Idee wäre."
„Na ja, ich werde es überleben", sagte ich achselzuckend und machte einen Schritt auf ihn zu, um ihn zu umarmen. „Ich melde mich, versprochen", verabschiedete ich mich von ihm, seinen Duft einatmend. Er roch nach Schweiß, Pfefferminz und Aftershave, eine wundervolle Mischung.
Nachdem wir uns gelöst hatten, machte ich mich auf den Weg zur nächsten Ubahnhaltestelle, während er praktischerweise seine Wohnung direkt über der Bar hatte.
Beim Laufen ließ ich die letzte Nacht nochmal Revue passieren. Ich war echt froh, dass ich nicht mit ihm in die Kiste gesprungen war, wie ich es vielleicht früher getan hätte, bevor ich Carrie hatte, sondern einfach nur mit ihm durch London spaziert war.
Noch immer hallte seine tiefe, beruhigende Stimme in meinen Ohren wieder und ich meinte, seinen Geruch noch in der Nase zu haben. Ja, ich würde ihn auf jeden Fall wiedersehen.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie schnell das geschehen würde.
heyhooo ihr :) ich hoffe, das kapitel gefällt euch, auch wenn es nicht das längste ist ;)
was meint ihr, wird carrie unserem lou den kopf abreißen? und wie findet ihr es, dass die beiden nicht im bett waren?
ich habe mir übrigens überlegt, dass ich jedes mal eine widmung zu verteilen. in diesem kapitel geht sie an eine liebe leserin, deren kommentar ich gestern zu süß fand *-*
das wird im nächten kapitel auch so sein: schönster kommentar = widmung :)
nächtes update kommt auf jeden fall am wochenende, vielleicht sogar morgen. btw, schaut doch mal bei hickeys vorbei, die ff wird zwar schwer zum schreiben werden (da hab ich mir ein ganz schönes stück arbeit vorgenommen), aber trotzdem total schön.
lieb euch, wir lesen uns bald ♥
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