Louis'POV:

„WAS?" Spätestens jetzt wusstejeder, was hier abging. Carrie hatte es also nur ihren Elternerzählt, denn selbst ihre Trauzeugin blinzelte fassungslos.

Amliebsten wäre ich im Boden versunken, aber jetzt galt es, die Ärmelhochzukrempeln und nicht dabei draufzugehen.

Weil Harry ihr nicht auf dieseoffensichtlich rhetorische Frage antwortete, fuhr sie aufgebrachtfort: „Sie... Und ich hab meiner Tochter noch geraten, eineneigenen Koch zu engagieren! Machen Sie das immer so? Auf Hochzeitenkochen und der Braut ihren Bräutigam ausspannen? Macht es IhnenSpaß, Leuten das Glück zu zerstören?"

Endlich wehrte Harry sich, indem er, nach wie vor ruhig, sagte: „Mankann kein Glück zerstören, wo nie eines war." Bumm. Das hattegesessen, denn synchron brachen Babette und Carrie in Tränen aus.

„Sie elendiger Schwuchtel!"Mit diesen Worten rannte Babette nach draußen, gefolgt von Carrie,die sich noch kurz einmal vor mir aufbaute, ehe auch sie verschwand.„Glückwunsch, Louis. Ich hoffe, du hast noch ein schönes Leben!"

Harrys POV:

Die nachfolgende Stille war mir mehrals unangenehm, weshalb ich entschied, mich zu verziehen. Das hierwar nicht meine Bühne. Gerne hätte ich Louis, der völlig fertigaussah, geholfen, aber den Blicken der Gäste nach zu urteilen warich hier mehr als unerwünscht.

Doch ehe ich weg war, rief jener nachmir. Mit hoch gezogener Augenbraue stellte ich mich zuihm. Louis räusperte sich, hilfesuchend zu mir und Zayn guckend.

Dieser nickte ihm zu, woraufhin er seine Stimme erhob: „So hättedas alles nie enden dürfen. Es tut mir furchtbar leid, dass ihr alleZeugen einer solchen Geschichte werden musstet.

Aber um Harry inSchutz zu nehmen: Er konnte nichts für meine Dummheit. Und er klautauch keinen Bräuten ihre Bräutigams auf Hochzeitsfeiern. Wirkannten uns schon länger. Und niemand, aber auch niemand darf ihnbeleidigen. Für mich gibt es keine Entschuldigung. Ich war einArschloch, das nicht richtig gehandelt hat."

Danach verließ er den Raum, währendein Raunen durch die Menge ging. Zayn wollte ihm nach, aber ich hieltihn fest. „Ich geh zu ihm. Klär du das hier."

Dankbar lächelteer mich an. „Danke. Ich versuch, noch zu retten, was zu rettenist." Und somit kümmerte er sich um die mehr als verwirrten Gäste,sodass ich schnell hinter Louis her rannte.

Dieser hockte draußen im Schatten aufder Straße und weinte, weswegen ich mich zu ihm setzte, eine Handauf sein Knie gelegt. Schniefend sah er zu mir.

„Tut mir leid, dassdu das hier alles mitkriegen musst. Ich hätte dir das gerneerspart." Daraufhin winkte ich ab. „Alles gut. Manche Geschichtensind halt geschmückt von Drama." Seufzend lehnte er sich gegenmeine Schulter.

„Wie gerne hätte ich dich unteranderen Umständen kennengelernt." Leicht panisch sah ich ihn an.„Willst du mich jetzt in den Wind schießen?", wollte ich wissen,was er zum Glück verneinte.

„Nein, denn dann würde ich ja wiedereinen Fehler begehen." Ächzend rappelte er sich auf. „Aber jetztmusst du mich kurz entbehren. Meine Eltern warten auf mich."

Ernickte gen Eingang, wo in der Tat seine Eltern standen, ihn strengmusternd. Also ließ er mich auf dem Asphalt zurück, wo ich sitzenblieb, da mein Kopf zu sehr brummte, um jetzt aufzustehen.

Irgendwann entschied ich doch, michwieder in mein Bett zu legen, da mein Flug erst heute Abend gehenwürde, wohingegen die meisten bereits in Aufbruchstimmung waren.

Kein Wunder. Die eigentlich geplante Stadtführung heute fiel insWasser, sodass hier niemanden mehr etwas zu halten schien. Carrie, die gerade an der Rezeption stand und mit dem Portierredete, fing bei einem Seitenblick meinen auf und musterte michabschätzig, weshalb ich schnell die Lobby durchquerte.

Oben fiel ich aufdie Matratze und atmete schnaufend aus. Der Tag hatte gerade erstangefangen und ich hatte schon wieder genug.

Deshalb zog ich mir auchwie ein trotziges Kind die Decke über den Kopf und war dadurchinnerhalb weniger Minuten eingeschlafen.

Das Klingelnmeines Handys weckte mich schließlich, weshalb ich fluchend einenBlick auf das Display warf. Jeden anderen hätte ich jetztumgebracht, aber Louis durfte mich wecken.

„Ja?"

„Du klingst verschlafen. Hab ichdich geweckt?"

„Ja, aber das macht nichts. Wo bistdu?"

„Am Pool. Meine Eltern hätten mirfast den Kopf abgerissen."

„Kann ich mir vorstellen."

„Na ja, sie werden wie die anderenalle heute Abend heimfliegen."

„Oh, Mist! Ich muss noch packen!"Schnell sprang ich auf, das Chaos von zwei Tagen missbilligendbegutachtend. War ich normalerweise sehr ordentlich, war ich hier zugar nichts gekommen und hatte nur meine Sachen achtlos durcheinandergeworfen.

„Ja, das musst du in der Tat. Dennheute Nacht wirst du im Flieger zu den Malediven sitzen."

Das war so eine Überraschung, dassich mich erst mal verschluckte und husten musste. „Äh bitte was?",krächzte ich ungläubig. Ich musste mich verhört haben! Er konnteunmöglich Malediven gesagt haben!

„Ja mein Freund, du hast schonrichtig verstanden."

„Aber Lou... Ich muss heim. Die Barund..."

„Deine Bar kannst du jetzt erst malzehn Tage geschlossen halten."

Fassungslos fuhr ich mir durch dieHaare und betrat den Balkon. Ein kühler Windhauch umschlang mich,aber auch unter frischer Luftzufuhr änderte sich das Gesagte nicht.Louis wollte, dass ich mit ihm seine Flitterwochen verbrachte.

„Und das ist jetzt auch kein blöderScherz von dir?", hakte ich sicherheitshalber nochmal nach,woraufhin er kichern musste. „Ich mag vielleicht ansonsten eindurch und durch sarkastischer Mensch sein, aber gerade meine ich dasErnst."

„Aber ich kann doch nicht einfachmit dir auf die Malediven fliegen."

„Doch, das kannst du."

„Warum nimmst du nicht Zayn mit?"

„Sag mal, legst du es gerade daraufan, wieder ausgeladen zu werden?"

„Nein, aber..."
„Zayn wirddemnächst Dad, der muss sich um seine Freundin kümmern. Außerdemwill ich dich dabei haben."

„Okay. Dann werde ich mal packen,schätze ich."

„Ganz genau. Bis nachher, Haz."

„Haz?"

„Du heißt jetzt Haz. KeineWiderrede."

Damit hatte er aufgelegt.

awwwwwwwwwwww. kapitel ist für michelle ;) love ya all ♥ fehler werden noch korrigiert