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24 | Through it all

»And like the moon, we must go through phases of emptiness to feel full again.«

Ewan war eigentlich sehr resistent, wenn es um Gefühle wie Aufregung und Nervosität ging. Doch als er an diesem Morgen die Augen aufschlug, war ihm nicht nur ein wenig flau im Magen - er hatte eher das Gefühl, sich jeden Augenblick auf seinen grauen Teppich übergeben zu müssen.

Heute war der Tag gekommen, auf den sie hin gefiebert hatten. Das Plattenlabel „Indepent Music Group" hatte sie zu sich eingeladen und ihnen allen lag viel daran, das nicht zu vermasseln. Ewan war bei den Proben immer mit ganzem Herzen und mit großen Eifer dabei, aber seit dieser Ankündigung hatte er noch zusätzlich hundert Prozent mehr gegeben.

Das war die erste große Chance, die sich für sie ergeben hatte. Manche Künstler warteten Jahre auf diesen Moment. Dass es bei ihnen nach wenigen Wochen geklappt hatte, war schlichtweg unglaublich. Nylah würde wiederum vermutlich sagen, dass das Schicksal war und auch wenn Ewan von sowas nicht allzu viel hielt, hatte auch er seit ihrer Ankunft in New York gewusst, dass die Stadt einiges für sie bereithalten würde.

Jedoch hatte er dafür auch viel geopfert. Für einen Augenblick dachte er wehmütig an Lexi. Er konnte kaum in Worte fassen, wie sehr er sich nach ihr sehnte. Sie zu berühren, sie zu küssen, sie ihm Arm zu halten. Obwohl die beiden regelmäßig telefonierten, war das natürlich nicht dasselbe. Je länger sich die Tage und Wochen erstreckten, in denen sie voneinander getrennt waren, umso schwerer wurde es.

Und auch wenn sich jedes Treffen dafür umso besonderer anfühlte, merkte er, dass dieser Zustand nicht nur an ihm nagte. Es war nicht zu übersehen, wie sehr Lexi daran litt.

„Ewan, kommst du?", Nathan war im Türrahmen stehen geblieben und blickte ihn an.

Er nickte, zog sich seine Jacke über und folgte Nathan aus der Wohnung heraus. Nachdem er, Nathan und Reece im Auto saßen, fuhren sie zu Nylah, um diese einzusammeln.

Für einige hätte die schwarzhaarige Sängerin vielleicht ruhig und entspannt gewirkt, doch Ewan wusste, dass das nur Fassade war. Denn Nylah war eine Person, die vor Momenten, in denen von ihr Leistung gefordert wurde, immer sehr nervös war. Das war bereits in der Schule so gewesen. Selbst wenn nur ein kleiner Test bevorstand, war sie so aufgeregt, als ob sie gleich eine Rede vor dem Präsidenten halten müsste.

„Alles gut?", fragte er leise bei ihr nach, als sie neben ihm auf die Rückbank glitt. Nylah bemühte sich um ein Lächeln, aber sowohl sie selbst, als auch Ewan kauften ihr das nicht ab.

„Mach dir nicht so viele Gedanken, wir kriegen das hin", versuchte er sie aufzumuntern. Sie seufzte.

„Wie kannst du so positiv sein, wenn der heutige Tag quasi über die Zukunft unserer Band entscheidet?", ihre Stimme klang beinahe verzweifelt.

Ewan zuckte mit den Schultern. „Ich werde nicht den Teufel an die Wand malen, bevor wir überhaupt dort gewesen sind", er machte eine kleine Pause. „Aber falls es dich beruhigt: Ich bin auch ein wenig aufgeregt."

Nylah sagte nichts und kaute nur nervös auf ihrem Nagel herum. Offensichtlich war sie gerade nicht in der Stimmung sich zu unterhalten, weshalb sie die restliche Fahrt schweigend verbrachten.

Eine halbe Stunde später parkte Nathan schließlich das Auto vor einem großen Gebäude, das so weit in den Himmel ragte, dass Ewan den Kopf in den Nacken legen musste, um die Spitze zu erahnen.

Die vier betraten das Gebäude, das sehr modern aussah. Alles war in einem stilvollen grau gehalten mit Möbeln, die beinahe futuristisch wirkten.

Die Band benutzte die Treppen, um in den zweiten Stock zu gelangen und blieb dann vor einer großen, schweren Tür stehen, die das Logo des Labels aufzeigte.

„Okay, Nylah: Du klopfst zuerst und machst dann die Tür auf", ordnete Ewan an. In Nylahs Gesicht war blanke Panik zu sehen.

„Wieso ich?", ihre Stimme klang viel höher als sonst, „Reece soll das machen!"

Eben genannter schüttelte nur grummelnd den Kopf. „Ganz sicher nicht. Ewan, wenn du schon so eine große Klappe hast, kannst du das selbst machen."

Ewan verschränkte die Arme vor der Brust. „Wieso muss ich immer die Drecksarbeit machen?"

Nathan hörte dieser Unterhaltung geschlagene dreißig Sekunden zu, bevor er den Kopf schüttelte. „Erinnert mich daran, euch zurück in den Kindergarten zu bringen."

Alle verstummten, als Nathan seine Hand hob und dann dreimal klopfte.

Wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür nach innen und ein schlaksiger Mann mit Drei-Tage-Bart und einem Lockenkopf blickte ihnen entgegen. Er trug eine graue Hose und ein kariertes Hemd, das etwas zerknittert aussah.

„Hallo, kann ich helfen?", erkundigte er sich mit seiner überraschend tiefen Stimme.

Nathan nickte. „Hallo, Sie hatten uns eingeladen. Wir sind ‚Serendipity'", erklärte er.

„Ah, stimmt! Ihr hattet uns das Demo geschickt, nicht wahr?"

„Ja, genau", bestätigte Nathan mit einem Nicken. Auch wenn er es niemals zugeben würde, spürte er, dass er etwas unsicher auf den Beinen war.

„Kommt rein, wir freuen uns, dass ihr hier seid!" Freundlich blickte der Mann sie an und trat einen Schritt beiseite, damit sie an ihm vorbei in das große Büro eintreten konnte.

An dem langen Tisch, der die Hälfte des Raumes in Beschlag nahm, saß eine zierliche junge Frau. Auch sie lächelte freundlich und schüttelte einem nach dem anderen die Hand. „Hallo, ich bin Alice. Und das ist mein Mann Viktor."

Eben genannter bedeutete ihnen, an dem Tisch Platz zu nehmen. Ewan sah sich in dem Büro um und versuchte so gelassen wie möglich zu wirken.

„Also, dann kommen wir direkt zur Sache! Wie ihr euch vielleicht schon gedacht habt, haben wir euch eingeladen, weil wir sehr daran interessiert sind, euch unter Vertrag zu nehmen. Eure Songs, die auf dem Demo waren, haben uns allesamt sehr gut gefallen und wir haben das Gefühl, dass ihr ganz wunderbar zu unserem Label passen würdet!"

Da Reece, Nylah und Ewan nur wie drei dressierte Hunde und übertrieben aufrecht dasaßen, ergriff Nathan nach kurzem Räuspern das Wort. Was würden diese drei Angsthasen nur ohne ihn machen?

„Danke, wir freuen uns hier sein zu dürfen und bedanken uns für diese Chance!", Nathan kam sich ein bisschen albern vor, weil er für die ganze Band sprach, aber die anderen schienen nichts einzuwenden zu haben. Sie wirkten einfach nur froh, dass jemand das Reden übernommen hatte.

„Natürlich, wir sind nicht umsonst dafür bekannt, auch unbekannte Gruppen bei uns aufzunehmen und ihnen die Chance zu geben, groß rauszukommen. Ihr habt Potenzial und frischen Wind", lobte Viktor Serendipity weiter in höchsten Tönen, was Nylah fast schon unangenehm war.

„Doch natürlich gehen mit so einem Vertrag auch gewisse Sachen einher, die abgeklärt werden müssen", sprach Viktor weiter und Ewan bemühte sich darum weiterhin höflich dreinzuschauen, aber er merkte, wie sein Lächeln verrutschte. Der Tonfall, in welchem Viktor diesen Satz gerade ausgesprochen hatte, gefiel ihm ganz und gar nicht.

„Das ist absolut verständlich, dafür sind wir ja hier! Um genau das zu besprechen. Welche Bedingungen schweben Ihnen denn vor?", fragte Nathan nach.

„Unser Label besteht nun bereits eine Weile und auch wenn wir in unserem Namen das Wort ‚Indepent' vertreten haben, sind wir dennoch sehr stark daran interessiert, eng mit unseren Künstlern zusammenzuarbeiten. Deshalb wäre es uns wichtig, dass wir an jedem neuen Song aktiv mit euch arbeiten können und dass die Lieder gegebenenfalls angepasst werden nach unseren Wünschen. Schließlich sind wir schon eine Weile in der Branche aktiv und wissen, was gut ankommt!" Viktor strahlte die Band an. Ewans Mundwinkel rutschten immer weiter nach unten.

Er hatte gewusst, dass sich durch das Musiklabel einiges ändern könnte. Aber all diese Wünsche erschienen ihm irgendwie zu viel des Guten. Und auch Reece und Nylah blickten nicht unbedingt glücklich drein.

„Okay, das ist natürlich gut zu wissen", antwortete Nathan nach einer kurzen Pause und lächelte höflich, „gibt es noch andere Dinge, die Ihnen wichtig sind?"

„Ja, tatsächlich! In unserer langjährigen Erfahrung ist uns nämlich bewusst geworden, dass es oftmals besser ankommt, wenn eine Band für ein bestimmtes Musikgenre steht. Dass man weiß, was man zu erwarten hat, wenn man ein Lied von den jeweiligen Künstlern anhört. Deshalb sind wir sehr stark daran interessiert, dass ihr euch, wenn ihr bei uns Vertrag seid, nicht zu viel ausprobiert. Das mag im ersten Moment wie eine Beschränkung erscheinen, doch im Endeffekt ist das sogar eine Hilfestellung, um das Beste aus der Band und dafür, für was ihr steht, rauszuholen!"

Und ab diesen Sätzen war das Treffen eigentlich schon gelaufen. Auch wenn alle weiterhin höflich nickten und strahlten, wussten sowohl Reece, Nylah, Ewan, als auch Nathan, dass sie diesen Vertrag niemals unterschreiben würden.

Musik stand für Ewan für Kreativität und für Freiheit. Und alles, was dieser Viktor ihnen gerade erzählt hatte, war das komplette Gegenteil davon gewesen.

Seine Hand wanderte zu seiner Kette mit dem eingravierten Kompass, den Lexi ihm geschenkt hatte. Sie hatte ihm gesagt, dass dieser ihm dabei helfen sollte, immer den richtigen Weg einzuschlagen.

Und zum ersten Mal seit sie hier waren, fragte sich Ewan, ob es ein Fehler gewesen war, nach New York zu kommen.

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