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Verborgen unter Eis

Nach dem Abendessen machte June sich auf dem Weg zu Snapes Büro.
Sie wollte Kimberley abholen. 

Severus wusste davon. Wer glaubte, er sei von der Idee begeistert gewesen, dass June sich mit ihrer Mutter in Hogwarts treffen wollte, hatte sich gewaltig getäuscht. Sie hatten ihn überreden müssen mit dem Kompromiss, dass er dabei sein würde. Leider. Er war der letzte, den June dabei haben wollte. Snape konnte es kaum verknusen, dass sie von einem Jungen zum Ball eingeladen wurde. Immernoch hatte June für sich behalten, dass es sich um Ivan Poliakoff handelte. Sie hatte angst vor Snapes Reaktion. June wollte es nicht wahrhaben, aber sie musste zugeben, dass Severus in letzter Zeit gereizter war als sonst.

In den Zaubertrankstunden verfiel er viel schneller seiner kolerischen Ader. Neulich hatte er sogar eine Phiole nach Dean Thomas geworfen und nur um ein Haar verfehlt.

Sie war vor dem Büro angekommen und klopfte. Die Tür wurde ihr von einer Gestalt in einem langen, braunen Kapuzenmantel geöffnet. June erkannte erst nicht, um wen es sich handelte. Sie erkannte es an dem süßen Parfüm. 

„Mum?", fragte June sichtlich irritiert.

„Mum? Wer ist Mum? Kennen wir uns irgendwo her?"

Kimberley machte sich einen Spaß daraus. Mit künstlich verstellter dunkler Stimme scherzte sie herum.

„Hör auf mit den Albernheiten, Kimberley.", mahnte Severus wie immer schlecht gelaunt. Er war hinter ihr aufgetaucht und schubste sie aus der Tür heraus. Kimberley taumelte und fing sich an der Wand ab.

„Verstanden, Professor.", grinste sie übertrieben freundlich.

Er schnaubte. Als Severus ihr den Rücken zudrehte, machte Kimberley eine siegessichere Miene. Sie drückte ihre Lippen aufeinander und presste ihre Mundwinkel nach oben. So doll, dass ihre Wangen unter ihren Augen deutlich hervortraten. June musste schmunzeln.

Eigentlich würden die beiden ein perfektes Pärchen abgeben. Kimberley kam einfach super mit den Launen des Tränkemeisters zurecht, ohne ausfallend oder respektlos ihm gegenüber zu sein. Egal, wie er mit ihr umging. Sie nahm ihm das einfach nicht übel. Zugegeben, bis jetzt hatte sie auch noch nicht mitbekommen, wie gemein er zu Schülern sein konnte.

Zu dritt schlichen sie durch die mittlerweile leeren Korridore.

„Warum trägst du dieses Ding da?"

June konnte sich nicht zurückhalten. Sie musste das fragen.

„Ich sollte mich verkleiden.", flüsterte sie ihrer Tochter ins Ohr. „Severus sagt, dass ihm das Risiko zu hoch sei. Falls mich hier jemand sieht. Der einzige, der von mir weiß, ist Dumbledore. Und das soll auch so bleiben."

June fühlte etwas warmes an ihrer Hand. Kimberley hatte ihre Finger mit ihren verschränkt. Die Hand ihrer Mutter fühlte sich warm und behütend an. June lächelte. Am liebsten würde sie ihren Kopf an ihre Schulter lehnen und sich fallen lassen in dieser wohltuenden Geborgenheit. Doch das Risiko, dass sie beobachtet wurden, war zu groß.

Würden sie doch von unerwünschten Augenpaaren entdeckt werden, so könnte man immer noch auf den falschen Entschluss kommen, Kimberley sei jemand aus dem Ministerium oder ein Magier aus Durmstrang. Aber niemals, dass es sich um Kimberley Moreno handeln konnte. Um ihre Mutter. Um eine Person, die June nahestand. Eigentlich war es furchtbar, dass Kimberley jetzt unter den Umständen nach Hogwarts gekommen war. Aber June konnte sich nichts besseres vorstellen. Den dauerstrahlenden Blondschopf hier zu haben...das war mit Abstand eines der schönsten Dinge, die dieses Schuljahr passiert waren.

„Sag mal, wo schläfst du eigentlich?"

„Bei Severus, wo sonst.", sagte Kimberley, als wäre es etwas ganz alltägliches.

June verzog das Gesicht. Sie war alt genug. Sie wusste ganz genau, was passierte, wenn ein Mann und eine Frau viel Zeit alleine verbrachten. Nicht von ihren Eltern. Von ihren Mitschülern. Als sie mit sechs Jahren Snape einmal danach fragte, wo Babys eigentlich herkommen, hatte er ihr einen vernichtenden Blick geschenkt. 

„Kinder sind eine Plage. Halte dich von Jungs fern und bete einfach dafür, dass du später keine bekommst. Jetzt hör auf mir mit dem Thema auf die Nerven zu gehen."

Das waren seine Worte gewesen. June hatte ihn nie mehr darauf angesprochen.

Bei Kimberley war es etwas anderes. Irgendwie schien es beinahe so, als wüsste sie überhaupt nichts davon. Dass sie davon wissen musste, war June klar. Sonst gebe es sie ja nicht. 

Moment!

June neigte immer mehr dazu, vom Thema abzudriften. Genauer gesagt: es ging sie nichts an. Doch die Neugier war ihr Begleiter. Sie keimte in ihr auf, wie unersättliches Unkraut.

„Aber ihr schlaft doch nicht...du weißt schon...in einem..."

„In einem Bett?"

Kimberley sah fragend in Junes sichtlich angewidertes Gesicht.

„Nein, ich schlaf auf dem Boden."

„Auf dem Boden?", platzte es aus June heraus.

Sie war dabei lauter, als geplant. Severus blieb stehen. June knallte gegen ihn. Er drehte sich mit finsterem Blick um und sah bedrohlich auf seine Ziehtochter herab:

„Was ist mit dem Boden?", knurrte er gereizt.

Sie antwortete nicht. Das brauchte sie aber auch nicht. Snape wies sie leise und bedrohlich zurecht:

„Noch ein bisschen lauter, June. Nur zu. Dann wird Peeves ganz sicher dafür sorgen, dass morgen ganz Hogwarts Bescheid weiß."

„Entschuldigung."

Mit gekräuselten Lippen drehte Snape sich auf dem Absatz um und ging wieder voraus. June schaute ihm hinterher.

Sie hatten den Klassenraum erreicht.

Severus weigerte sich, mit hinein zu kommen. Er gab ihnen 15 Minuten. Länger würde er den „Unsinn", wie er das Vorhaben betitelte, nicht unterstützen.

Im Innern des Raumes war immer noch der Tisch und der Plattenspieler. 

Bereit und voller Tatendrang rieb sich Kimberley die Hände und warf ihren Mantel ab. Darunter trug sie ein schwarzes Oberteil mit Spitze, was am Rücken vollkommen frei war. Darüber einen kurzen, schwarzen Rock. Ihre Beine waren in eine seidig schwarzen Strumpfhose gehüllt.

„Mein Dresscode von der Schule, auf der mich Ariano unterrichtet hat. Lange her, dass ich es getragen habe. Und es passt, es sitzt nur ein wenig enger als damals."

Verlegen errötete sie und setzte ihren Zeigefinger gekrümmt an die Lippen. Eine Geste, die Kimberley machte, wenn ihr etwas unangenehm war.

„So, dann wollen wir mal anfangen..."

Kimberley ging zum Plattenspieler und beäugte ihn. Mit ihren Augen schien sie etwas zu suchen. Wurde aber scheinbar nicht fündig.

„Kann ich dir helfen, Mum?", rief June ihr zu, als Kimberley mit ihrem Oberkörper im Innern des riesigen Grammophons verschwand.

Sie bekam keine Antwort. Mit den Händen rieb sich June über ihre Arme. Hier drin war es ziemlich kühl. Sie setzte sich auf einen der Stühle und wartete ab. Nach einer Weile hatte Kimberley aufgegeben. Mit enttäuschter Miene blickte sie das Gerät an.

„Schade", murmelte ihre Mutter. „Es scheint wohl kaputt zu sein. Wäre voll schön gewesen, leise Musik abspielen zu können."

„Wie soll es auch funktionieren. Da ist keine Schallplatte drauf.", stellte June fest.

„Achso, ja....die Schallplatte.....ja, ja, stimmt. D-Das habe ich vergessen, ha ha....", stammelte Kimberley verlegen.

June sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Das hatte ihr Ariano nicht beingebracht? Wie man einen Plattenspieler bediente? Wahrscheinlich war es so das beste. Musik würde sie vielleicht nachher verraten.

Kimberley war wirklich gut indem, was sie June erklärte und zeigte. Sie gewann mehr Selbstsicherheit.
Am Ende war June sogar so gut, dass sie das Tempo steigern konnten.
Mit Kimberley schwebte sie beinahe durch den Raum. Ihre Mutter war so sanft, wie sie June führte. Wie ein Engel, der eine wertvolle Vase durch die Lüfte trug.

„Das war wirklich atemberaubend.", schnaufte June völlig außer Atem.

Mittlerweile war sie ziemlich müde.

„Das freut mich. Es war wundervoll, mal wieder ein wenig zu tanzen."

Kimberley ließ sich zufrieden auf den Stuhl sinken. Sie blinzelte zu ihrer Tochter und machte eine Geste, damit sie sich auf dem Stuhl niederließ.

„Wusstest du, dass ich eine absolute Katastrophe im Tanzen war?"

June hob erstaunt die Augenbrauen. Nein, das wusste sie nicht. Woher auch?
Kimberley streckte ihre Arme in die Luft und gähnte genüsslich:

„Das ist schon soooo lange her. Ich war der absolute Tanzmuffel in Hogwarts gewesen. Das hat sich alles geändert, als ich die Schule verließ."

„Aber warum warst du dann auf einer renommierten Muggeltanzschule?"

Sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Kimberley erwiderte ihren Blick. Die Augäpfel waren glasig. Das Gesicht blass. Vermutlich brachte es Erinnerungen an Ariano zurück.

„Nun ja, es war ein guter Freund aus Kindertagen, der mich hingebracht hatte. Ich war auch nicht sonderlich gut. Aber mir gefiel die Arbeit wirklich sehr. Du musst wissen, dein Vater hat anfangs nicht viel von mir gehalten. Um es besser auszudrücken: er hat mich sogar vor der Klasse bloßgestellt."

Sie lachte. June erinnerte das an die Zaubertrankstunden und Snape. Wobei sie ganz genau wusste, dass ihr Vater sicherlich nicht so ein fieser Lehrer gewesen war, sie Severus.

„Es hat sich mit der Zeit entwickelt. June, Muggel unterscheiden sich nicht so stark von uns. Sie können auch sehr weise sein. Dein Vater hat mir etwas beigebracht, dass ich in Hogwarts nicht gelernt habe.", erklärte sie mit ernster Stimme.

„Und was... war das?"

„Dass du alles schaffen kannst, was du willst. Wenn du nur an dich glaubst."

Sie legte eine Hand auf Junes Schulter und strich ihr über die Wange:

„Ich erkenne so viel von ihm in dir wieder. Es tut mir leid, dass ich dich damit immer wieder belaste..."

„Schon gut.", sagte June sanft und nahm die Hand ihrer Mutter in ihre. Liebevoll strich sie mit den Daumen über die weiße Haut.

Wie oft Kimberley wohl schon in ihrer Abwesenheit Tränen vergossen hatte? Wie tief musste diese Wunde sein? Für June war es eine Sache. Sie hatte Ariano nicht richtig gekannt. Kimberley schon. Ariano war ihr Leben gewesen. Ihre Liebe. Ihr ein und alles. 

June fragte sich eines: konnte Kimberley sie wirklich jemals lieben? Oder hatte sie ihre Liebe damals mit ihm zusammen in der Erde begraben. Würde sie es auf Dauer aushalten, sie zu sehen? IHN in ihr zu sehen?  Wäre es vielleicht wirklich besser, sie würden sich wieder trennen, wie Severus gesagt hatte? War es Junes Schuld, dass sie vielleicht nie wieder glücklich werden würde? War ihr Strahlen, ihre gute Laune, nur eine Phase? War es echt? Oder war es nur gespielt, um June eine gute Mutter zu sein.

Severus unterbrach die Szenerie. Er öffnete die Tür und schlenderte mit wehendem Mantel auf sie zu:

„Die Zeit ist um.", sagte er monoton mit seiner öligen Stimme.

„June, geh auf geradem Weg in deinen Schlafsaal. Und wenn Filch dir begegnen sollte, sagst du, dass du bei mir Nachsitzen hattest."

June widersprach nicht. Es gefiel ihr nicht, aber da musste sie mitspielen.

„Gute Nacht, Mum.", sagte sie einfühlsam . „Pass auf dich auf, ich hab dich lieb."

Ihre Mutter stand auf. Eine Weile sahen die beiden Hexen sich tief in die Augen. June verlor sich in ihnen. Dann drückte ihre Mutter sie an sich. Ganz fest. Ganz schützend. Vollkommen liebevoll. Und June wusste: die Gedanken über ihre Ängste waren vollkommender Unsinn.

Kimberley liebte sie. Aus dem Tiefen ihres Herzens. Sie besaß es in ihrer Seele. Nichts davon war begraben. Die Liebe hatte überlebt. Die Liebe, die nur eine Mutter und ein Vater besitzen konnten. Zusammen bildeten sie eine Kraft, die so stark war, dass sie June in eine Sphäre schlossen und in ihren Venen eine unglaubliche Wärme auslösten.

Snape räusperte sich. Es war wie eine gefühlte Ewigkeit, die sie sich umarmt hatten. June löste sich widerwillig, nahm ihren Umgang und machte sich schleunigst auf den Rückweg. Die Tür schloss sich mit einem Knarzen. Kimberley und Severus blieben alleine. Es war still zwischen den beiden. Keiner sagte ein Wort.

Severus sah Kimberley an. Und Kimberley sah zur Tür.

„Wir sollten auch gehen.", sagte er etwas sanfter. Der kühle Unterton blieb.

Kimberley war in Gedanken gewesen. Seine Stimme hatte sie aus der Trance gerissen. Teilnahmslos, als sei sie nicht von dieser Welt, sah sie Severus an. Hielt dem Blick nicht stand und blickte gerade an ihm vorbei. 

Der Blickkontakt, den sie nicht halten konnte. Es war ein schweres Verfangen für sie. Manchmal gelang es ihr. Auch wenn es ihr unangenehm war. Zehn Sekunden war das Höchstmaß.

Severus kannte diese Eigenschaft von ihr. Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt. Er machte sich darüber kaum noch Gedanken. Er hob wortlos den Mantel auf und reichte ihm seiner ehemaligen Klassenkameradin.

„Zieh den an!", raunte er.

Zögernd griff sie nach dem braunen Stoff und warf ihn über ihre Schultern.

„Sie ist groß geworden."

Ihre Stimme war ein Säuseln. Severus antwortete nicht. Stattdessen schnitt er ein anderes Thema an:

„Wer war der Junge in deiner Erinnerung?"

In Kimberleys Körper zuckte es. Was? Wie? Woher? Sie starrte ihn fassungslos an. Von welchem Jungen sprach er? Was für eine Erinnerung? Ihr wurde mulmig zumute.

„Bitte?", fragte sie verunsichert.

„Du hast mich schon verstanden.", raunte er.

Er fixierte ihren Blick. Seine Augen jagten ihr einen Schauer über den Rücken. Soviel Kälte. Soviel Finsternis.
Kimberley versuchte, seinem Blick auszuweichen. Sie fühlte dich durchbohrt von ihm. Immer fester zog sie den Mantel um sich herum.

„Nein, ich verstehe ganz und gar nicht.", brachte sie nur mit einer zitternden Stimme heraus.

„Der blonde Junge in der Scheune."

Kimberley fühlte sich, als würde ihr jemand den Boden unter den Füßen wegreißen. Sie wusste, welche Scheune er meinte. Sie wusste, von welchem Jungen er sprach. Ihr Puls raste. Im Kopf ging immer wieder nur ein Gedanke herum

Er weiß es nicht, das kann nicht sein. Das ist ein Missverständnis....

Es war kein Missverständnis.

„Ich....ich....ich...."

In ihr stiegen die Tränen auf. Erinnerungen. Da kamen Erinnerungen, die sie verdrängt hatte. Erinnerungen, über die sie nie gesprochen hatte. Erinnerungen, die so furchtbar waren, dass sie es nichtmal aufgeschrieben hatte. Die Schmerzen, das Schamgefühl. Alle Gefühle waren wieder spürbar.

Ein Mädchen. Ein Junge. Stroh. Eine Mistgabel. Blut......

Zitternd brach sie auf dem Boden zusammen. Sie hielt sich den Kopf und wippte mit dem Oberkörper hin und zurück:

„Nein, dass....geh weg. Nicht. Hör auf, hör auf."

Kimberley wurde übel. Die wollte brechen. All das heraus, was sie nun ertragen musste, war schlimm für sie. Ein Film, dem sie nicht entkommen konnte. Die Sicht auf ihre Umwelt verschwamm. Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrem Rücken. 

„FASS MICH NICHT AN!", schrie sie panisch und schlug Severus so fest gegen die Hand, dass er überrascht zurückfuhr.
Langsam kam ihre Sicht zurück. Die Gestalt des ehemaligen Todessers. Er stand dort und sah auf sie herab. Schweigend. Emotionslos.

"Das ist also dein Geheimnis. Verborgen unter Eis. Der Grund für all deine Andersartigkeit. Dein Schmerz. Interessant. "

Er besaß keine Emphatie. Sonst würde er aufhören damit. Warum tat Snape das? Sah er nicht, dass sie das quälte?

„Was hast du getan?", sagte sie tonlos.

"Ich?"

Er hob die Augenbraue.

"Das warst du. Als du letzte Nacht auf dem Boden gekauert und mit offenen Augen geschlafen hast."

Mit offenen Augen geschlafen....er hatte sie letzte Nacht beobachtet.
Und jetzt saß sie hier am Boden. Snape sollte sie nie so sehen. Er führte dieses Phsychospiel weiter:

"Hat es wehgetan?"

Seine Stimme behielt diese Gleichgültigkeit. Als würde diese Konversation lediglich um das Wetter handeln. Das war viel schmerzhafter für Kimberley. Schwer atmend setzte sie sich auf die Knie. Mit wackelnden Beinen suchte sie Balance. Ihre Brust senkte und hob sich hektisch. Das war zu viel für sie. Das hätte niemand erfahren sollen. Wie konnte Severus das wissen?

„D-du bist Legilimentiker?"

Sie brauchte die Antwort nicht. Sein Blick war Antwort genug. Snape war intelligent. Unberechenbar. Angsteinflößend. Gnadenlos.

"Wusste der Muggel davon?"

Das war genug.

„WAS HAST DU GETAN?", schrie sie ihn verzweifelt an.

Kimberley wollte am liebsten auf ihn losgehen. Sie blickte um sich. Wie ein Reh, was in die Ecke getrieben war. Von einer Sekunde auf die andere war Severus von einem Verbündeten zu einem Feind gewechselt. Er hatte in ihren Geist gesehen. Er hatte ihre Ahnungslosigkeit ausgenutzt. Er hatte in ihren Geist gesehen. Warum? Jetzt hatte er sie in einen Zustand gebracht, den sie fürchtete. In den Zustand, wo der eigene Verstand unantastbar war. Wo es ihr schwerfiel, rational zu bleiben.

Und als hätte es nicht noch schlimmer werden können, so kam es zu einem plötzlichen Angriff aus der Finsternis. 

Ein grüner Pfeil schoss zwischen die beiden. Von der Wucht des Zaubers flogen Severus und Kimberley auseinander. Getroffen wurde die Wand. Es knallte. Die Luft erfüllte sich mit Staub und in der Wand klaffte ein riesiger Riss.

Severus reagierte sofort. Er zog seinen Zauberstab und stellte sich schützend vor Kimberley.
Die Frau war gegen die Wand geknallt. Regungslos lag sie am Boden.

"Gehen Sie aus dem Weg!", sagte eine Stimme. "Dann werde ich Sie nicht verletzen. Ich will nur diese Frau."

Snape rührte sich nicht vom Fleck. Er suchte den Angreifer. Aber er sah niemanden.
Nichts. Nur Dunkelheit. Dann ein rotes Licht.

„Protego!"

Der rote Pfeil schoss auf sie zu und prallte auf einem unsichtbaren Schild ab zurück zu seinem Gegner.
Es gab ein Stöhnen. Ein Ächzen. Dann krachte etwas zu Boden. Severus lief in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Unter dem Licht seines Zauberstabes suchte er in der Dunkelheit und fand den Unbekannten.
Am Boden lag der Körper eines jungen Mannes. Er hatte schwarzes Haar und auf den Wangen graue Bartstoppeln. Er atmete schwer. Es war wohl ein heftiger Zauber, den er abgefeuert hatte.

Ängstlich sah er zu Severus hinauf. Snape trat seinen Zauberstab aus seiner Hand. Der braune Stab flog im hohen Bogen in die Finsternis. Der Junge wollte hinterher kriechen, wurde von Severus aber zurückgehalten. Snape richtete seinen Zauberstab auf ihn:

„An deiner Stelle würde ich das lieber lassen.", knurrte er zornig.

Mit dem Zauberstab brachte er den Jungen dazu, sich auf den Rücken zu legen und ihm in die Augen zu sehen:

„Wie ist dein Name?"

„A-Andrej, Sir", japste er.

„Andrej, so so. Ich habe noch nie etwas von einem Andrej gehört", sagte Snape auffällig ruhig.

Er zeigte mit dem Zauberstab auf Andrejs Arm:

„Hochkrempeln.", bellte er.

Andrej tat nichts.

„Ich sagte: Hochkrempeln.", scharrte er so bissig, wie er konnte.

Andrej krempelte seinen Ärmel hoch. Und zum Vorschein kam ein Mal, was Severus nur allzu gut bekannt war.

Voldemort. 

Snape hatte es geahnt...

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