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Tränen versiegen nie


„Nein, töten Sie mich nicht."

„Die Prophezeiung sprach von einem Jungen der im Juli geboren wurde."

„Verstecken Sie Lily. Sie und ihre Familie."

„Was werden Sie mir dafür geben Severus?"

„Alles."

Als Severus den Abend nach Godrics Hollow kam, fand er nur noch ihren leblosen Körper vor. Er hatte versagt. Sie war seinetwegen gestorben.

„Ich brauche nicht die Hilfe von einem Schlammblut wie dir!"

„Dann ist es entschieden: ich habe meinen Weg gewählt und du deinen."




„NEIN!!!"

Schreiend und schweißgebadet wachte Severus aus seinem Schlaf. Sein Puls war auf der höchsten Stufe, seine Atmung war unregelmäßig und hektisch.

Hastig stieg er aus dem Bett und lief in sein Badezimmer. Das kalte Wasser in seinem Gesicht brachte ihn ein wenig zurück in die Realität.

Es war schon länger her, dass ihn die Albträume geplagt hatten. Die Vergangenheit fraß sich in ihn hinein. Alles war wieder so präsent. Erst die Sache mit dem Mal, dann die Ankunft des Schulleiters Igor Karkaroff. Irgendetwas war nicht richtig bei der Sache.

Igor war ihm gestern nicht mehr von der Seite gewichen. Beim Essen in der großen Halle benahm er sich, als wären sie jahrelange Freunde gewesen. Ja, Igor war ein ehemaliger Todesser. Sie kannten sich aus der Zeit. Aus der tragischen Zeit. Wo er, Severus Snape, dem dunkelsten Zauberer der ganzen Geschichte gedient hatte.  Aber Freunde waren sie nie gewesen.

Wäre er, Severus Tobias Snape, nicht gewesen, dann wäre Lily vielleicht noch am Leben. Wie hatte er diese Frau vergöttert. Mit ihren feuerroten Haaren und ihren grünen, lieblichen Augen.

Er stand am Fenster und sah in die Nacht hinaus. Sah jedoch nur das reflektierende Spiegelbild von sich selbst im Glas. Ihm rann eine einzelne Träne die Wange hinunter.

Schwach lies er sich auf dem Stuhl nieder und hielt sich die Stirn.

„Sev. Mein lieber Sev."

Er hörte in seinem Kopf wieder diese Stimme.

„Sev. Ich habe dir doch schon längst verziehen. Bitte weine nicht um mich."

Er zitterte. Er war wohl immer noch nicht ganz wach. Lilys Stimme war immer noch hörbar für ihn. Er hielt sich die Ohren zu. Doch sie verschwand nicht.

„Du bist tot. Du bist tot, Lily."

„Sev, bitte weine nicht um mich."

„Lily..."

Die Tränen liefen wie ein Fluss hinunter an seiner fahlen Haut. Womit hatte er das verdient? Die Einsamkeit trieb ihn wieder in den Wahnsinn. Wie jede dieser Nächte.

„Sev, hör mir zu. Hör mir zu."

Plötzlich fühlte er eine warme Hand an seinem Gesicht. Schlagartig beruhigte er sich. Sein Körper bebte nur noch leicht.

Wie konnte das sein? Sie war doch...

„Sev, du bist ein guter Mensch. Du bist so mutig. So wahnsinnig mutig. Sev, hör mir doch zu. Es gibt für mich keine Möglichkeit, zurückzukommen. Ich bin tot, aber meine Seele lebt weiter. In euch. In euren Herzen. Sev, ich bitte dich, dass du das tust, was ich nicht mehr kann. Beschütze die, die ich liebe. Beschütze meinen Sohn, beschütze meine beste Freundin. Sie sind beide in großer Gefahr. Du weißt selbst: er wird zurückkommen. Er wird euch nehmen, was euch kostbar ist. Er wird töten, er ist ein kaltblütiger Mörder. Er wird jeden vernichten, der sich ihm in den Weg stellt."

Die Hand glitt auf seinen Rücken. Er stellte sich ihr Gesicht vor. Wie es besorgt auf ihn herabsah.

„Es tut mir so leid, Lily."

Seine Stimme war nur noch ein brüchiges Wimmern.

Er spürte sie nahe an seinem Hals. Ihre Stimme glich einem Flüstern:

„ Du hast tapfer gekämpft. Du verdienst es, glücklich zu werden."

Die Stimme verschwand. Als er die Augen wieder öffnete, war da keine Lily. Es war, als wäre niemals jemand hier gewesen.
Langsam beruhigte er sich wieder.

Was war das gewesen? Konnte es möglich sein, dass sie hier gewesen war? Oder war er bloß verrückt geworden?

Sollte er es Dumbledore erzählen? Wahrscheinlich nicht. Der Schulleiter hatte genug zu tun mit Barty Crouch Sr. und dem Ministerium.

Doch er hatte das Gefühl, dass er irgendwo hinmusste. Er brauchte gerade jemanden bei sich. Jemanden lebendigen.

Aber war es eine gute Idee? So mitten in der Nacht?
In seinem Haus konnte er ein und ausgehen, wie ihm lieb war.

Snape entschied sich, nach Spinner's End zu gehen.
Laut krachend sauste er aus seinem Kamin und lag auf dem morschen Holzboden seines Wohnzimmers.

Er würde sich nie mit Flohpulver anfreunden. Das war so entwürdigend, jedes Mal wie ein gestrandeter Seelöwe auf dem Boden herum zuschlittern und sich einzustauben.

Er richtete sich auf. Es war dunkel. Nur die Straßenlaternen von draußen spendeten etwas Licht.

War er alleine? War Kimberley verschwunden?
Nein, ihre Schuhe und ihr Mantel, den sie ihr in der Winkelgasse gekauft hatten, waren bei der Garderobe.

Sie schlief. Wahrscheinlich oben.

Snape betätigte den Schalter und ging durch die Geheimtür hoch zu der Schlafkammer. Im Zimmer brannte noch Licht.

Kimberley saß auf einem Stuhl. Ihr Oberkörper lag auf der Schreibtischplatte.

Tief und fest schlief sie. Sie sah so friedlich und unschuldig dabei aus.
Ach du meine Güte! Sogar im Schlaf hatte sie noch ein Lächeln auf den Lippen.

Severus strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr und nahm ihr die Brille ab, die sie noch auf der Nase trug.
Durch die jahrelange Verwandlung hatte sich ihre Seekraft verschlechtert.

Als er ihr die Brille abnahm, fiel sein Blick auf den Zettel unter ihren Armen.

Junes Mutter hatte wieder versucht, zu zeichnen.

Vorsichtig, bedacht darauf sie nicht zu wecken, schob er ihre Hände runter vom Pergament und nahm das Bild vom Schreibtisch.
Die Striche waren ziemlich verworren und verschmiert. Er sah die schlampige Stiftführung. Kimberley hatte wohl immer noch keine Kontrolle über ihr Handgelenk. Trotzdem gab sie einfach nicht auf. 

Er konnte erkennen, dass es eine Skizze von June war. Das war unverkennbar ihre Tochter. Die Gesichtszüge, die schwarzen Locken. Die Sommersprossen. So, wie sie jetzt aussah.

Severus wurde erst gerade bewusst, wie erwachsen June doch geworden war. Sie war nicht mehr der kleine Wildfang, den er damals nur widerwillig großgezogen hatte. Sie war zu einer jungen Frau herangewachsen. Einer noch sehr jungen Frau, die rebellische Züge bekam.

Ihm war es immer noch nicht recht, dass sie Zeit mit Potter verbrachte. Oder mit Granger. Oder Longbottom.

Aber er konnte nicht bestimmen, wen sie sich als Freunde aussuchte. Sie war eine eigenständige Persönlichkeit.

Ihm kam die Galle hoch, als er sich erinnerte, wie Igor June gemustert hatte.

Dieser widerliche Typ. 

Aber Igor hatte vor irgendetwas angst. Er hatte es gespürt, als Igor neben ihm gesessen hatte. Er fürchtete etwas. Und er würde ihm persönlich das Fürchten lehren, wenn er seiner Tochter zu nahe kommen würde.

Oh weh! Wieder erwischte er sich dabei, wie er sie in Gedanken mit Tochter betitelte. Sie war nicht seine Tochter. Nur sein Schützling.

Und er war kein Vater. Nur ein Vormund.

Sie hier aber, die auf dem Schreibtisch, seine ehemalige Klassenkameradin, sie war ihre Mutter.

Und er musste sie beschützen.
Snape musste aufpassen, dass der dunkle Lord sie nicht in die Finger bekam.
Sonst war Dumbledores Mission ganz umsonst gewesen.

Ob sie ihren Mann auch noch hinterher trauerte? So, wie er um Lily trauerte?
Sie sprach manchmal von Ariano. Aber er hatte sie noch nie weinen sehen. Severus verstand das nicht. Kimberley sprach von Ariano, als wäre er noch am Leben. Als wäre er irgendwo da draußen und würde auf sie warten.

Dieser Muggel.

Es schüttelte ihn. Er würde sich nie freiwillig einen Muggel hingeben. Wenn er sich überhaupt wem hingeben würde.
Sein Vater war auch Muggel gewesen. Er hatte ihn und seine Mutter wie Dreck behandelt. Es machte ihn so wütend.

„Severus?"

Kimberleys zarte Stimme erklang. Sie war aufgewacht und rieb sich müde die Augen.

„Was machst du denn hier?", fragte sie matt.

Mit ihren großen, blauen Augen sah sie ihn an.

„Ich wollte nur sehen, ob alles in Ordnung ist.", gab er zu.

„Und das fällt dir mitten in der Nacht ein?"

Wieder dieses niedliche, zufriedene und belustigte Lächeln in ihrem Gesicht. Obwohl er sie scheinbar geweckt hatte.
Sie war ein Rätsel für ihn. Hätte man ihn um diese Zeit geweckt, er hätte demjenigen den Hals umgedreht.
Doch Kimberley schnurrte zufrieden wie eine Katze und erhob sich vom Stuhl.

Sie ging zwei Schritte. Dann taumelte sie und verlor das Gleichgewicht.

Severus reagierte schnell und fing sie auf.

Wie sie da so in seinen Armen lag. So unschuldig und schutzlos.

Er war nur einen Millimeter von ihrem Gesicht entfernt. Ihre Nasen berührten sich fast.

Kimberley sah ihm in die Augen. Dann tippte sie auf seine Nasenspitze. Er war irritiert:

„Ich mag deine Nase."

„Mach dich nicht über mich lustig.", brummte er.


„Nein, echt. Ich mochte deine Nase schon immer. Ich gucke bei Menschen immer auf die Nase."

Er hob sie hoch und legte sie auf das Bett. Sie hatte wieder an Gewicht zugelegt. Er spürte beim tragen auch nicht mehr ihre Schulterknochen.
Das war sehr angenehm.

„Ariano hat auch eine wunderschöne Nase.", entkam ihr aus ihrem Mund.

Er verdrehte die Augen.

„Wie ungemein rührend. Das war sicherlich das schönste Kompliment, was er je bekommen hat.", sagte er sarkastisch.

Kimberley reagierte gar nicht darauf. Sie kuschelte sich in die Decke und schlief bald darauf ein.

Ihr Atem war regelmäßig. Ihr Körper hob und senkte sich auf und ab.
Severus blieb noch eine Weile so stehen und beobachtete sie beim schlafen.

Als er sich sicher war, dass sie in guter Obhut und in guter Verfassung war, begab er sich wieder nach unten zum Flohnetzwerk.

Der Morgen würde bald anbrechen...

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