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Reisen wie ein Muggel


Was ist das für ein unbeschreibliches Gefühl, mit einem Muggelauto zu fahren.
June war das erste Mal mit so einem Wagen unterwegs. Natürlich nur als Beifahrer, aber auch das hatte seinen außerordentlichen Reiz. Sie genoss das gleichmäßige Brummen dieses praktischen Blechgestells und vergnügte sich damit, aus dem Fenster zu sehen. 

Die Landschaft zog an ihr vorbei wie ein bunter Schleier aus den sattesten Farben der Welt, die zu bieten waren.

„Ich habe noch nie jemanden gesehen, der Autofahren so genießt. Bis auf deine Mutter."

Jefferson Stuart, ein Mann Anfang dreißig mit einem gestutzten und gepflegten Bart und buschigen Augenbrauen, saß am Lenkrad und konnte es nicht unterlassen, grinsend zu der schwarzgelockten jungen Hexe zu sehen, die mit Handflächen und Nase ans Glas gedrückt zu seiner rechten saß. Die Glasscheibe beschlug durch ihren warmen Atem, den sie in regelmäßigen und entspannten Zügen ausstieß. Sie lächelte Jefferson fröhlich an:

„Es ist beinahe so spektakulär, wie der Ritt auf einem Besen.", gluckste sie vergnügt. „Nur dass wir eben nicht in der Luft sind."

„Wie der Ritt auf einem Besen?" Jefferson lächelte verschmitzt und fuhr sich durch das gekämmte schwarze Haar. „Interessante Anmerkung. Du bist die erste, die meinen alten Bentley mit einem Wischgerät vergleicht."

Sie bogen gerade um eine Kurve und fuhren geradewegs in ein Wohngebiet rein. Die Häuser hier waren nicht so modern wie in London. Es wirkte auf jeden Fall viel freundlicher als in Spinner's End, doch June hatte sich gut mit der Innenstadt Londons angefreundet und dem würde so schnell keiner das Wasser reichen.

„Ist es wahr, was du gesagt hast?", fragte sie Jefferson, der für sie in den Ferien eine Art großer Bruder geworden war. „Mum ist auch schon mit diesem Muggelauto gefahren?"

„Natürlich.", summte Jefferson melodisch, als er den Schalter umlegte. „Kimi liebt es, im Auto mitzufahren. Immer wenn wir zusammen etwas unternommen haben, waren wir mit dem guten Wagen hier unterwegs. Wir haben Musik gehört und gesungen. Obwohl deine Mutter es eher vorzog, sich auf dem Sitz zurückzulehnen und zu schlafen. Sie war schon immer der ruhige Typ Mensch."

Jefferson lenkte das Auto in eine schmale Einbahnstraße. Er drosselte das Tempo und sah sich abwechselnd zu allen Seiten um.

„June, wärst du so nett und würdest mir helfen, einen Parkplatz zu finden?"

„Was meinst du mit Parkplatz?", fragte ihn June und legte den Kopf schief.

„Ähm..." Jefferson suchte nach den richtigen Worten. Das erste Mal war es nicht, dass er June einige Ausdrücke aus der Muggel-Innenstadt erklären musste. Spinner's End war in der Tat eine Muggelwohnsiedlung. Daher kannte June solche Dinge wie Fahrräder oder Roller. Severus hatte sie dennoch die meiste Zeit von der Außenwelt so gut es ging abgeschottet. Genauso wenig hatte er sie mit anderen Kindern spielen lassen. So war es nie möglich gewesen, mit irgendwelchen fremden Muggelbezeichnungen in Berührung zu kommen. Aber das war eine andere Geschichte.

„Ich meinte, dass ich Platz suche, um das Auto abzustellen. Wir müssen den Rest zu Fuß gehen.", sagte Jefferson.

„Okay.", entgegnete June.

Hier standen einige dieser blechartigen Fahrmodelle. Schließlich schaffte Jefferson es mit Mühe und gutem Geschick, zwischen einer Straßenlaterne und einem Fort Anglia seinen guten Bentley in Position zu bringen.

Er und June stiegen aus. Es regnete ein wenig. Das Wetter war kühl aber frisch und angenehm. June nahm sich einen Schirm und spannte ihn ohne Magie auf, um sich vor den Tropfen zu schützen. Dann folgte sie Jefferson zum Kofferraum.
Er öffnete die Tür und half ihr dabei, die Koffer aus dem Innern zu bergen. Es war ein größerer brauner Reisekoffer und ein Käfig, den er June in die Hand drückte. Im Innern saß ein kleiner, brauner Waldkauz mit schokobraunen Federn. Figaro. Den Kauz hatte sie von Davis und Jefferson zu ihrem 15. Geburtstag bekommen. Eine eigene Eule war schon immer ganz oben auf ihrer Wunschliste gewesen. Ein Jammer, dass Severus kein Tierfreund gewesen war. Sonst hätte sie bereits in den vergangenen Jahren während der Ferien mit Maya und Blair in Kontakt treten können.

Figaro krächzte und drehte seinen Kopf einmal herum. Scheinbar schien er zu bemerken, dass sie in einem fremden Stadtteil gelandet waren. Er war eine sehr bewegungsfreudige Eule, wollte immer raus und durch die Gegend fliegen. In der kleinen Wohnung in London war das ein großes Problem. Nachts konnten sie Figaro in die Nacht entschwinden lassen. Tagsüber wäre das unter den zahlreichen Augen der Muggel zu auffällig gewesen.

„Den Koffer werde ich nehmen.", meinte Jefferson, als June gerade mit der freien Hand ihr Gepäck nehmen wollte.

„Das musst du wirklich nicht, Onkel Jeff.", entgegnete June mit einem Lächeln.

Jefferson bestand darauf, dass man ihn Jeff nannte. Er mochte seinen vollen Namen nicht so gerne. Jeff ließ June nicht gewähren.

„Nein, nein, ich mache das schon. Ich gehe voraus und du folgst mir. Versuch, dicht hinter mir zu bleiben."

So gingen sie den Fußweg entlang bis zum Ende. Dort kamen sie an eine breite Straße. Gegenüber war ein riesiges Haus mit unzähligen Fenstern. June fragte sich gerade, was sie hier wollten, als Jeff seinen Zauberstab zog und „Lumos." flüsterte. An der Spitze kam ein blaues Licht zum Vorschein.

„Ich verstehe das nicht.", murmelte Jefferson. „Er wollte sich genau um Punkt fünf Uhr mit uns am Grimmauldplatz Nr.12 treffen."

„Von wem sprichst du?", fragte June verwundert.

„Na von Professor Dumbledore. Das habe ich dir doch bestimmt gesagt.", entgegnete Jeff als Antwort.

June dachte kurz nach. Dann schüttelte sie den Kopf.

„Nein, das hast du nicht.", erwiderte sie ehrlich.

„Oh...ähm.....ja dann weißt du es jetzt.", stammelte Jefferson etwas verwundert. Er suchte die Gegend ab. Aber hier befand sich niemand. Es gab auch nichts, was einem unauffälligen Anhaltspunkt hätte nahekommen können. Dumbledore war ja für seine ungewöhnlichen Auftritte wohl bekannt.

Es dauerte eine Weile, dann spürte June, wie ihr jemand auf die Schulter tippte. Erschrocken fuhr sie herum. In der Luft schwebte ein schwarzer Lederhandschuh. Er winkte ihr kurz zu und wollte ihr die Hand geben. June wollte stattdessen ihren Zauberstab ziehen, doch der Handschuh machte eine mahnende Geste.

„Professor?", fragte June ungläubig. Der Daumen des Handschuhs neigte sich nach oben. June musste grinsen. Aha, der liebe Professor Dumbledore schickte ihnen also einen Handschuh.

Sie drehte sich zu Jefferson um.

„Onkel Jeff.", rief sie. „Ich glaube, ich habe Professor Dumbledore gefunden."

Es dauerte keine zehn Sekunden, da war Jefferson schon zu June geeilt. Er leuchtete auf den verhexten Handschuh und schüttelte ebenfalls grinsend den Kopf. Der Handschuh tätschelte Jefferson den Kopf und kniff ihn in die Wange, dann zeigte er mit dem Zeigefinger in einen Vorgarten hinein.

Unter einem Mahagonibaum stand Albus Dumbledore.
Er trat aus den Schatten. Der fliegende Handschuh flog zu ihm hin und schlüpfte an seinen Arm. June konnte nicht genau sagen, ob es seine gesamte Hand gewesen war, die er entfernt hatte oder ob es wirklich nur ein Kleidungsstück gewesen ist, was sie hier in Empfang genommen hatte. Seltsamer Weise hatte sie nämlich einen sanften warmen Händedruck spüren können, als sie dem Handschuh ihre eigene Hand gegeben hatte.

„Guten Abend Mr. Stuart.", sagte Dumbledore gutmütig und schaute die beiden durch seine Halbmondbrille an. „Wie ich sehe, haben Sie meine Nachricht bekommen. Ihr Patronus hat mich erst spät erreicht, daher habe ich mir ein wenig Sorgen gemacht. Die Fahrt lief ohne Komplikationen?"

„Ja, alles lief bestens.", bejahte Jefferson. „Wie wir es geplant hatten."

„Und euch ist niemand gefolgt?", fragte Dumbledore durchdringend. „Seid ihr wirklich ganz alleine hier?"

„Ja, Sir. Ganz alleine.", versicherte ihn Jefferson mit ernster Miene.

Professor Dumbledore lächelte:

„Bestens. Ich wusste, auf Sie ist Verlass, Mr. Stuart."

Der Schulleiter schaute nun direkt in Junes Augen und lächelte beherzt:

„Guten Abend, June.", begrüßte er sie mit einem väterlichen Ton. „Kaum zu fassen, wie du dich in den letzten Wochen verändert hast. Aus dir ist in der Tat eine stattliche hübsche junge Frau geworden."

June lächelte schüchtern.

„Vielen Dank, Professor. Ich fühle mich wirklich sehr geschmeichelt."

Dumbledore zwinkerte ihr zu. Jefferson zeigte auf seine weiße Armbanduhr:

„So ich werde mich jetzt auf dem Heimweg machen."

„Jetzt schon?", fragte Dumbledore ein wenig entrüstet. „Kimberley wird jeden Moment hier eintreffen. Nach all der Zeit wäre es doch nur wünschenswert, sich wenigstens Hallo zu sagen."

June beobachtete, wie Jefferson seine grünen Augen hin und her schwenkte. Offensichtlich war er unsicher geworden.

„Ein andermal, Albus. Meine Schicht beginnt in einer guten Stunde. Wenn ich mich nicht beeile, komme ich zu spät.", entgegnete er.

Jeff kam mit dem Koffer zu June, stellte ihn vor ihr ab und klopfte ihr brüderlich auf die Schulter.

„Viel Spaß in Hogwarts."

„Bis dann, Onkel Jeff."

Jefferson drehte sich um und lief im eiligen Schritttempo die Straße wieder zurück, von der sie gekommen waren. Irgendwann sah man nur noch die Lichtkugel seines Zauberstabs, welche von weitem aussah wie ein immer kleiner werdendes Glühwürmchen.

„Er hat immer noch Angst, wie ich sehe.", murmelte Dumbledore nachdenklich.

„Angst? Warum Angst?", fragte June irritiert. „Wovor sollte er sich denn fürchten?"

„Jefferson Stuart fürchtet sich vor Abweisung.", sagte Dumbledore. „Das letzte Mal, als er und deine Mutter sich gesehen haben, war an deinem ersten Geburtstag. Kurz vor Arianos Tod. Ich denke, er ist noch nicht bereit für eine Konfrontation mit der Vergangenheit."

June nickte verständnisvoll. Jefferson und Ariano mussten sich sehr nahe gestanden haben. Sie hatte in seiner Wohnung ein Foto von ihrem Vater gesehen. Ariano war dort als junger Mann abgebildet, wie er vor einer bunt bemalten Wand stand und lächelte. Er hatte zu dieser Zeit genauso viele wirre schwarze Locken auf dem Kopf gehabt, wie June selbst.

„Nun, du fragst dich sicher, warum ich dich um diese Uhrzeit an einem so verregneten Nachmittag habe herbringen lassen.", sagte Dumbledore mit verschränkten Händen. „Der Grund dafür ist folgender: ich möchte dir heute einen Ort zeigen, an welchem du ab jetzt leben wirst. Es dient zu deiner und anderer Sicherheit."

„Sie meinen, eine Art Geheimversteck?", fragte June neugierig.

„So in der Art.", meinte Dumbledore.

June stellte sich vor, wie der Schulleiter sie mit in eine dunkle Kammer nehmen würde. In ihrer Vorstellung sah sie sich selbst mit ihm ein finsteres Kellergewölbe hinuntergehen. Ihr Rückenmark erlitt einen kurzen elektrischen Schlag.

„Komm, gehen wir ein Stück."

Der Schulleiter ging mit June die Straße entlang. Dumbledore sah nachdenklich in Himmel. June zog ihren Koffer hinter sich her. Der Schirm schwebte über ihren Köpfen, da June durch den Koffer und den Käfig keine Hand mehr frei hatte. Vor einem länglichen Haus blieben sie stehen.

„Du erinnerst dich sicherlich an die Geschichten über die Zeit, an der Voldemort das erste Mal an die Macht kam.", begann Dumbledore in einem ernsten Ton. „Es waren damals dunkle Zeiten. Deine Eltern haben gegen ihn gekämpft mit allen Mitteln. Doch Voldemort war stark. Jeder, der sich ihm in den Weg stellte, musste sterben. Ich habe zu der Zeit eine Gemeinschaft gegründet, um gegen ihn zu kämpfen. Eine Geheimgesellschaft, bekannt unter den Namen Orden des Phönix."

June hörte aufmerksam zu.

„Voldemort ist unberechenbar. Noch scheint er seine komplette Stärke nicht wiedererlangt zu haben, doch sein Bündnis von Todessern nimmt von Tag zu Tag zu. Die Vergangenheit beginnt sich, zu wiederholen. Es verschwinden Leute spurlos von der Bildfläche und schon bald wird es die ersten Morde geben."

Bei der Erwähnung von „Mord" musste June schlucken. Sie biss sich auf die Lippe und bekam ein ungutes Gefühl im Innern. Das wollte sie nicht. Sie wollte keine Menschen sterben sehen. Dumbledore sprach unbeirrt weiter:

„Umso wichtiger ist es, dass wir uns zusammentun und versuchen, uns dagegen zu wappnen. Wir sind alle in großer Gefahr. Besonders, weil wir nicht wissen, wann und wie sie zuschlagen werden. Zumindest noch nicht. Ich habe meine Mittel und Wege an Informationen heranzukommen. Daher weiß ich auch, dass es meine Aufgabe ist, unter anderem dich zu schützen."

„Professor...", setzte June an. Dumbledore blieb stehen und warf ihr einen aufmerksamen Blick zu.

June hatte schon eine Ewigkeiten so viele Fragen in ihrem Kopf gesammelt. Jetzt stand sie vor dem Schulleiter und erlitt einen Black Out. Ihr fehlten die richtigen Worte und es war, als wäre alles plötzlich aus ihrem Kopf geblasen worden. Sie nahm sich einen kurzen Moment, um sich zu sammeln.

„Ich verstehe immer noch nicht so ganz, warum Voldemort so ein Interesse an mir hat. Severus hat mir er-„

„Professor Snape.", fuhr Dumbledore scharf dazwischen.

June fuhr zusammen. Verdutzt sah sie den Schulleiter an. Dumbledore bemerkte ihren fragenden Blick. Seine Gesichtszüge entspannten sich etwas:

„Tut mir leid, dass ich dich unterbreche. Aber als Schulleiter von Hogwarts muss ich darauf bestehen, dass du als Schülerin Severus nicht bei seinem Vornamen nennst. Er ist dein Lehrer und als solchen musst du ihn auch behandeln."

„Aber...ich habe ihn immer beim Vornamen genannt. Schließlich ist er mein-„

„Dein Vater?", fragte Dumbledore.

June blieb es im Hals stecken. Worauf wollte Dumbledore hinaus.

„Sir...", meinte June unsicher. Dumbledore lächelte wieder väterlich zu ihr hinunter.

„Verzeih mir, June. Aber ich muss dich daran erinnern, dass Severus Snape niemals deinen Vater ersetzen wird. Er hat dich aufgezogen, als du den Schutz brauchtest. Jetzt müssen diese Verbindungen durchtrennt werden."

„Das heißt, ich werde nie wieder nach Spinner's End zurückkehren?", fragte June entsetzt.

„Nein.", sagte Dumbledore in ernster Tonlage. „Es heißt auch, dass du mit Professor Snape ab jetzt nur noch eine professionelle Lehrer-Schüler Beziehung führen wirst. Er ist nicht weiter dein Vormund. Und jeglicher privater Kontakt ist auf das weitere unerwünscht, solange du Schülerin von Hogwarts bist."

June traf das wie ein Schlag. Hatte sie Professor Dumbledore gerade wirklich richtig verstanden? Sie würde nie wieder morgens Kaffee an Severus Sessel bringen. Sie würde nie wieder mit ihm über neue wissenschaftliche Erkenntnisse philosophieren. Sie würde nie wieder in sein Büro kommen können, um sich Bücher auszuleihen oder ihn einfach nur um Rat bitten zu können. Sie würde Severus nicht mehr umarmen dürfen oder ihm anvertrauen können, was sie dachte und fühlte.
Das konnte Dumbledore doch nach all den Jahren nicht wirklich von ihr verlangen. Es setzte sich ein dicker Klos in ihrem Hals fest.

„Und gilt dasselbe auch für meine Mutter?", fragte sie zögerlich.

Dumbledore schüttelte lächelnd den Kopf:

„Natürlich nicht, meine Liebe. Kimberley Moreno ist zum einen keine Lehrkraft in Hogwarts. Und zum andern obliegt es gesetzlich sowieso der Familie Moreno, dies zu entscheiden. So wie ich deine Mutter einschätze, würde sie alles dafür tuen, um dich bei sich zu wissen. Du musst also nichts befürchten."

June nickte. Sie hatte verstanden.

„Weiß es Sever-...ich meine, weiß Professor Snape schon davon?"

Dumbledore nickte. Und auch June erwiderte das nicken, wenn auch um einiges zaghafter.

Indem Moment erschien ein weißer Pfeil am Himmel. Professor Dumbledore und June reckten gleichzeitig den Kopf nach rechts. Da flog ein riesiger, weißer Vogel auf sie zu.

Er hatte einen langen Hals, reines Gefieder und schwarze, lieb drein blickende Augen. Die großen Flügel und derer enormen Spannweite verursachten einen starken Luftzug und betteten den Asphalt in einen dunklen Schatten ein. Noch in der Luft verwandelte ich seine Gestalt und auf der Straße landete in einem eleganten Sprung eine junge Frau mit goldblonden Locken und blauen Augen. Durch die Kraft und der Schnelligkeit des Fluges schlitterte sie einige Meter vorwärts und stoppte in der Hocke vor June und Dumbledore. Die Knie deutlich angewinkelt, der Oberkörper aufrecht und die rechte Hand zwischen den Schenkeln auf dem Boden aufgestützt. Wie eine Kriegerin.

Kimberley Moreno. Ihre wahnsinnige Körperbeherrschung machte June immer noch ganz sprachlos. Das war einfach der Wahnsinn. Kimberleys Auftreten hinterließ auch bei Dumbledore nach all den Jahren einiges an Anerkennung.

„Es ist schön zu sehen, wie du deine Fähigkeiten deiner Jugend immer noch gut zu nutzen scheinst, Kim. Maxim hatte immer schon eine Vorliebe für dich. Er sagte mir, du seist seine beste Artistin gewesen."

„Artistin?", fragte June und sah fragend zwischen den beiden umher.

Dumbledore tauschte einen Blick mit Kimberley aus. Sie nickte bedächtig. Der Schulleiter bekam wieder sein liebevolles Lächeln.

„Kimberley ist in einem Zirkus großgeworden, June. Schon bereits vor ihrem ersten Tag in Hogwarts hat sie für Familie Sobotka gearbeitet und eine harte Schule hinter sich gehabt."

June fiel die Kinnlade. Das hatte sie gar nicht gewusst. Sie starrte ihre Mutter voller Überraschung an. Jetzt ergab es auch Sinn, warum sich Kimberley später nach Hogwarts für Tanz interessiert hatte.Kimberley bekam ein trauriges Lächeln:

„Das ist Vergangenheit, Albus. Ich werde nicht noch einmal mein Leben auf dem Rücken eines Einhorns für die Belustigung zahlreicher Muggel aufs Spiel setzen.", entgegnete sie prompt und lächelte dann liebevoll zu ihrer Tochter hinunter. „Nicht, seit Ariano mir das größte Geschenk der Welt gemacht hat."

Sie kam auf June zu. June stellte den Käfig und ihren Koffer ab und lief ebenfalls auf ihre Mutter zu. Sie sprangen sich in die Arme und umarmten sich fest.

„Ich habe dich so vermisst, Mum.", jauchzte June in die Umarmung hinein und ließ sich von ihrer Mutter an die Brust drücken.

Kimberley küsste sie immer wieder auf den Kopf:

„Und ich dich erst, mein Schatz. Es ist kein Tag vergangen, an dem du mir nicht gefehlt hast. Aber jetzt habe ich dich wieder und ich verspreche dir: ich werde die beste Mutter sein, die du haben kannst."

Professor Dumbledore räusperte sich. June und Kimberley entfernten sich von einander.

„Hast du Arabella Figg getroffen?", wollte der Professor wissen.

Kimberley richtete ihren dunkelgrünen Reisemantel und strich sich mit der Hand ein paar Federn vom Ärmel. Sie segelten auf den Boden und hinterließen die letzte Spur ihrer Animagus-Gestalt.

„Ja, allerdings. Sie hat mir berichtet, dass Mundungus Fletscher tatsächlich seinen Posten verlassen hat. Potter befindet sich zurzeit im Hause der Dursleys. Der Junge Dudley scheint den Schock überwunden zu haben, aber er ist stark angeschlagen. Die Eltern sind auf dem Weg ins Krankenhaus und Alastor Moody hat entschieden, den Jungen jetzt gleich aus dem Liguster Weg zu holen. Mit dabei sind unter anderem Tonks und Kingsley."

Als sie ihren Bericht beendet hatte, gab Dumbledore ihr die Hand.

„Ich danke dir für dein spontanes Einspringen. Für den Rest des Tages hast du frei. Du und deine Tochter, ihr habt euch sicherlich viel zu erzählen."

Er zwinkerte wieder hinter seiner Halbmondbrille. Dann sah er Kimberley noch einmal direkt ins Gesicht:

„Würdest du mich für einen Moment ansehen, Kim?"

Es klang vielmehr wie ein Befehl, als wie eine Frage. Kimberley zwang sich tatsächlich, in seine Augen zu sehen. Dumbledore sah sie abwartend an:

„Möchtest du mir vielleicht etwas sagen, Kim?"

„N-nein Sir.", nuschelte Kimberley. „Nichts, Sir."

Kimberley bekam wieder dieses Augenschlenkern. Sie kratzte sich am Handgelenk und June war sofort klar, dass sie log. Professor Dumbledore ging nicht weiter darauf ein.

„Soso...", machte er nur geheimnisvoll, beließ es aber dabei. 

„Nun, ich werde euch noch kurz in das Haus hinein begleiten. Aber danach muss ich aufbrechen. Meine Pflichten rufen nach mir. Ich muss noch heute Abend in das Ministerium. Potters Anhörung steht bevor."

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