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"Ich soll keine Lehrer unterbrechen!"


June rannte, als sei ein Grindeloh hinter ihr her. Auf der Treppe nahm sie gleich zwei Stufen auf einmal. Vor der großen Holztür kam sie schwer atmend zum stehen. Sie horchte. Nichts war zu hören. June hob ihre Hand, um zu klopfen. Eine Weile geschah nichts. Dann sagte eine mädchenhafte Stimme:

„Ja, herein?"

June öffnete die Tür. Ihre Mitschüler drehten sich alle um und sahen sie mit großen Augen an. Vorne in pinkfarbener Strickjacke stand Dolores Umbridge.

„Darf ich fragen, wer Sie sind und warum Sie so spät in meinen Unterricht platzen? Er hat vor einer Viertel Stunde begonnen.", donnerte die Professorin sichtlich angesäuert.

„Entschuldigen Sie, Professor. Ich war noch bei Professor Snape wegen einer ....Verletzung."

June stammelte. Sie konnte nicht lügen. Das konnte sie einfach nicht. Vor allem dann nicht, wenn eine Autoritätsperson vor ihr stand und sie mit einem strengen Blick von oben bis unten musterte. 

Professor Umbridge war eine ganze Ecke kleiner, als June und ihre Klassenkameraden. Doch sie hatte Haare auf den Zähnen, die sie in die Höhe schießen ließen.

„Ich werde das bestimmt wohl gerade missverstanden haben, Miss.", sagte sie mit einer lieblichen Stimme. „Professor Snape ist Lehrer für Zaubertränke. Wenn Sie eine Verletzung haben, sollten sie sich in den Krankenflügel begeben. Ich möchte von Ihnen auf der Stelle erfahren, wo Sie gewesen sind."

June kniff die Augen zusammen. Professor Umbridge kritzelte etwas auf ihr Klemmbrett und wartete anscheinend, dass June etwas erwiderte. June aber stand einfach nur da, mit ihrer Tasche um den Schultern und einem völlig verdattertem Gesichtsausdruck.

„Ich habe nicht ewig Zeit, Miss..

„June Moreno.", antwortete June hastig. „Mein Name ist June Moreno. Und ich habe Ihnen gesagt, wo ich gewesen bin, Professor. Das ist die Wahrheit."

Ohne Dolores noch eines Blickes zu würdigen, ging June hinüber zu einem leeren Platz in der hintersten Reihe und stellte ihre Tasche ab. Dann ließ sie sich auf den Stuhl sinken. Auf Umbridges Gesichts erschien ein zuckersüßes Lächeln:

„Moreno. Sind Sie etwa mit Kimberley Moreno verwandt?"

„Ich bin ihre Tochter.", ergänzte June selbstsicher.

In der Klasse ging das Gemurmel los. Zurecht, denn Kimberley war keine unbekannte Person in der magischen Welt. Besonders seitdem der Tagesprophet ihren Namen stets in Hetzkampagnen gegen Dumbledore einfließen ließ. Ein paar Mädchen neben ihr zeigten abwechselnd auf sie und ihr Haar. Das gefiel ihr nicht.

„RUHE!", schrie Professor Umbridge in die Runde hinein.

Augenblicklich verstummte die Klasse und sie starrten allesamt zur Lehrerin herüber. In Umbridges Gesicht zeigte sich Unbehagen und abgrundtiefer Hass.

„Gut, Moreno. Dann möchte ich Sie bitten, dass Sie aufgrund Ihrer mangelnden Selbstverantwortung morgen Nachmittag in mein Büro kommen."

„Ich werde Nachsitzen? Warum? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich bei-„

„Das reicht! Ich will nichts mehr hören! Wir haben jetzt Unterricht, Moreno. Holen Sie ihr Buch raus und lesen sie die Seiten, die ich Ihnen an die Tafel geschrieben habe. So, wie es auch ihre Mitschüler tuen. Passen Sie sich gefälligst an!"

June war entsetzt. So hatte noch nie ein Professor mit ihr geredet. Schon gar nicht vor der ganzen Klasse. Am liebsten hätte sie das Buch in die Ecke geschleudert und wäre aus dem Klassenzimmer gestürmt. Glaubte Professor Umbridge ihr tatsächlich nicht? Oder gab sie es nur so vor, um einen Grund zu finden, damit sie June zum Nachsitzen verdonnern konnte. Schweigend begann sie zu lesen. Sie spürte nach einer Weile einen Blick im Nacken, sah zur Seite und entdeckte Seamus, der zu ihr hinüberschaute.  Als ihr Blick den seinen traf, wandte er sich jedoch gleich wieder seinem Buch zu.


Beim Abendessen in der großen Halle wurde sie stürmisch von Maya und Blair empfangen.

„Stimmt das, was die anderen sagen?", fragte Maya aufgeregt und sah June erwartungsvoll an.

„Was meinst du?", entgegnete June, sichtlich irritiert.

Sie folgte Maya zum Ravenclawtisch und ließ sich auf der Holzbank nieder. Dabei wurde sie von einigen Erstklässlern komisch angeschaut.

„Sie sehen nur hierher, weil deine Uniform den Löwen zeigt.", beruhigte Blair sie und zwinkerte ihr verräterisch zu.

Was soviel bedeutete wie: sie kennen dich nicht gut genug, um zu wissen, dass du innerlich eine waschechte Ravenclaw bist. Blairs Lieblingssatz aufgrund ihrer Reife.

„Was ist denn in Verteidigung gegen die Dunklen Künste passiert? Warum ist Harry denn so ausgerastet?"

Maya ließ nicht ab. Mit einem lauten Knall fiel ihr Löffel auf den Teller, sodass June kurz zusammenzucken musste.

Die junge Moreno hatte zuerst keine Ahnung, was Maya meinte. Und sie überlegte, wie sie es ihrer Freundin erzählen sollte.

„Ich kann dir dazu nichts sagen, denn ich war nicht da."

„Du hast Unterricht geschwänzt? June, du wirst ja ein richtiges Badgirl."

Blairs Mundwinkel zogen sich beinahe bis zu seinen Augen. June schaute ihn böse an. Er amüsierte sich bei der Vorstellung wohl prächtig.

„Nein, natürlich nicht!", fauchte sie. „Daran ist der Professor Schuld. Hätte er nach Zaubertränke mich nicht dabehalten, dann-„

„Professor Snape hat dich nach dem Unterricht festgehalten?"

Maya machte große ungläubige Augen und starrte June an.

„Aber warum?"

„Ich...wir mussten was klären."

June biss sich auf die Lippe. Du lügst! Du lügst! Schwirrte es ihr durch den Kopf. Beschämt sah sie in die andere Richtung. Am Lehrertisch entdeckte sie Professor Umbridge. Sie saß dort oben neben ihrem Ziehvater und ließ sich ihren Teller Suppe schmecken. Snape hingegen sah so aus, als würde ihre Anwesenheit seinen Appetit verderben. Lediglich nahm er einen Schluck aus seinem Weinglas. 

June hätte nie gedacht, dass sie einen Mensch schon vom ersten Augenblick an hassen konnte. Normalerweise fragte sie sich, aus welchen Gründen ein Mensch zu einer unmoralischen Entscheidung gegriffen hat. Immerhin ist die Umwelt und das Schicksal dabei nicht ganz unbedeutend.

Barty Crouch Junior z.B. Er hatte eine tragische Geschichte. Vom eigenen Vater nach Askaban geschickt und eine Ewigkeit unter dem Imperius gesetzt. Versteckt vor der Welt und nur am Leben, weil seine eigene Mutter ihr Leben für ihn geopfert hatte. June konnte sich gut vorstellen, dass Lord Voldemort nur deswegen sein Anker war, weil er das erste Mal das Gefühl hatte, wichtig zu sein. Geschätzt zu werden für das, was er war.

Umbridge allerdings war von Grund auf eine Schreckschraube. Sie wollte niemandem gefallen. Sie wollte nur Macht ausüben. Eigentlich war sie eine Art von Lord Voldemort. Nur in weiblich. Sie war nur darauf aus, ihre Macht zu demonstrieren. Wie sie Professor Dumbledore unterbrochen hatte. Das war einfach....June konnte es nicht in Worte fassen.

Als sie begann, ihre schon kalt gewordene Suppe zu löffeln, überkam sie ein schrecklicher Gedanke. Was war, wenn Umbridge vielleicht gar nicht von Natur aus böse war? Könnte es sein, dass sie vielleicht unter dem Imperiusfluch stand? Oder das vielleicht Lord Voldemort selbst unter ihrer Maske steckte? Er könnte so versuchen, an Harry ranzukommen.

Vielsafttrank!...

„So langsam ist mir das echt ein bisschen peinlich, wie sich der Zaubereiminister verhält."

Blair knüllte die Zeitung zusammen und warf sie in die Mitte des Tisches.

„Es kann doch nicht sein, dass eine so mächtige Person sich seiner Verantwortung widersetzt und stattdessen andere Sündenböcke sucht. Das ist einfach unerhört."

„Du klingst wie Onkel Jeff.", meinte June grinsend.

Maya und Blair sahen sie beide aus großen Augen an.

„Wer ist Onkel Jeff?", kam es von Maya.

June strich sich durch ihre schwarzen Locken.

„Ich war in den Ferien bei alten Freunden von meiner Mutter. Jefferson Stuart wohnt in London und arbeitet im St. Mungo Hospital. Er lebt mit einem Mann zusammen. Davis. Er ist wirklich nett und er träumt davon, ein besonderes Restaurant zu eröffnen. Wirklich sehr anständige Leute, ich hatte den Sommer viel Spaß. Aber Onkel Jeff ist ziemlich enttäuscht von der Politik. Er hat morgens einmal beim Frühstück gesagt, dass....hey Blair, alles in Ordnung?"

Blair hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck angenommen. Er sah auf den Tisch und war ganz Blass um die Nase geworden. Als June ihn darauf ansprach, blickte er kurz hoch. Doch sein Blick war eher abwesend. Schließlich erhob er sich.

„Ich muss kurz mal an die frische Luft.", sagte er und ging in Richtung Tür.

June sah ihm beklommen hinterher.

„Habe ich etwas falsches gesagt?", meinte sie an Maya gewandt. Maya überkam die Röte. Und dann, zu Junes Entsetzen, sah ihre Freundin sie ziemlich angriffslustig an.

„Es geht hier ausnahmsweise mal nicht um dich.", giftete sie plötzlich, stand auf und folgte Blair nach draußen.

June fiel die Kinnlade herunter. Was um alles in der Welt war das gerade schon wieder gewesen? Kaum hatten sie sich vertragen, bahnte sich schon wieder ein neuer Streit an. Was hatte sie jetzt schon wieder verkehrt gemacht? Sie verstand diesen Sinneswandel nicht.

„Als ob es ständig um mich gehen würde...", brummelte June in sich hinein, aß ihre Suppe auf und ging dann zu Bett.


Am nächsten Tag hatten sie Zauberkunst, Verwandlung und Pflege magischer Geschöpfe. Professor Flittwick, Professor McGonagall und auch Professor Raue-Pritsche sprachen allesamt nur von den ZAGs und brummten den Schülern massenhafte Hausaufgaben auf. June war ganz schön überfordert. Im letzten Unterricht war sie ein wenig melancholisch. Hagrid fehlte in der Schule. Seine ganze gutmütige Art und seine enorme Einfühlsamkeit, die niedliche Tollpatschigkeit und einfach...alles, was Hagrid ausmachte. Das fehlte bei Professor Raue-Pritsche. Sie war kein Hagrid-Ersatz. Sie machte ganz anderen Unterricht.

Der Nachmittag mit dem Nachsitzen kam immer näher und näher. June schlenderte bald die Treppen hinauf in Umbridges Büro. Wenn sie zu etwas überhaupt keine Lust hatte, dann war das Nachsitzen. Und dass es nicht einmal einen Grund gab, ärgerte sie zunehmend.

Sie klopfte und wurde von der femininen, kleinkindhaften Stimme hereingebeten. Das Büro an sich war genauso schrecklich, wie Umbridge selbst. Die Wand war in Rosatönen gestrichen, an der Wand hingen lauter Teller mit Katzen, die sich auf der Platte bewegten. Und dort am Tisch saß Dolores Umbridge mit ihrem Tee.

„Guten Tag, Mrs. Moreno. Setzen Sie sich."

June nahm den Stuhl und rückte ihn unauffällig ein paar Zentimeter von Umgridges Schreibtisch weg. Dann setzte sie sich mit genervtem Gesichtsausdruck auf den Stuhl und verschränkte die Arme. Umbridge lächelte zuckersüß:

„Wie ich sehe, haben Sie immer noch nicht dazu gelernt."

Sie stellte die Tasse zurück auf den Teller und stand auf, um im Büro herumzugehen.

„Ich habe viel über Sie in Erfahrung gebracht, Mrs. Moreno. Auch über die Tatsache, dass sie ihre Kindheit bei Severus Snape verbracht haben. Da wiesen sich mir einige Fragen auf. Über Ihre Erziehung und über ihren Mangel an Respekt zur Obrigkeit zum Beispiel."

June antwortete nicht. Gehässig sah sie der Professorin dabei zu, wie sie durch den Raum spazierte auf ihren hässlichen Pumps.

„Dabei ist mir auch zu Ohren gekommen, dass es Ihnen eigentlich nicht gestattet ist, einen Kontakt zu den Professoren zu suchen, der über die Professionalität hinausgeht. Privater Kontakt zu Lehrkräften ist in Hogwarts unerwünscht, sicher hat Professor Dumbledore sie darüber unterrichtet. Und Professor Snape scheint mir ein kompetenter Lehrer zu sein."

Bei der Bemerkung musste June ein Prusten unterdrücken. Wer Snape für einen kompetenten Lehrer hielt, der würde auch einen Kelpie für einen Knuddelmuff halten.

„Jedenfalls missfällt es mir außerordentlich, dass Sie diese Beziehung ausnutzen, um sich schändliche Ausreden einfallen lassen, die Ihr respektloses Benehmen rechtfertigen sollen."

„Ich habe mir das nicht ausgedacht.", polterte June, ohne darüber nachzudenken. „Wenn sie den Professor selbst gefragt hätten, dann wüssten Sie, dass ich-„

„Schüler haben nicht ihre Lehrkräfte zu unterbrechen!", fuhr Umbridge sie an.

June zuckte zusammen und verstummte. Die Professorin atmete tief ein, ging zu ihrem Platz und legte ihr ein Blatt Pergament vor die Nase.

„Angesichts Ihres Verhaltens bin ich als Autoritätsperson dazu verpflichtet, Ihnen respektvolles Benehmen beizubringen. Aus diesem Grund werden Sie einige Zeilen für mich schreiben, Mrs. Moreno."

June stöhnte genervt und wollte gerade ihre Tasche greifen, als Umbridge sie daran hinderte:

„Sie werden nichts von Ihren Utensilien brauchen. Sie brauchen nur dieses Pergament und eine spezielle Feder. Eine von meinen."

Lächelnd gab sie June eine große Fasanenfeder. June sah sich die gestreifte Feder genau an, bevor sie ihre Hand ausstreckte, um sie an sich zu nehmen. Wenn Lord Voldemort unter ihrer Maske steckte, könnte es sein, dass er gefährliche Schneidemesser an die Oberkante eingebracht hatte. Wer wusste das schon, was dieser unberechenbare Schurke alles versuchte, um seine Gegner auszuschalten.

„Angesichts der Vorkommnisse werden sie mir folgenden Satz schreiben: „Ich soll keine Lehrer unterbrechen!". Haben Sie mich verstanden?"

„Und wie soll ich das machen ohne Tinte?", giftete June zurück.

Umbridge drehte sich zu ihr um. Ihr Gesicht verriet Erstaunen, dann lächelte sie eisig.

„Nun, meine Liebe. Sie brauchen keine Tinte. Und jetzt fangen Sie an."

June setzte die Feder auf das Pergament und schrieb mit langgezogenen Buchstaben den ersten Satz auf das Blatt. Die Feder schrieb in einer rosaroten Farbe. Eine Weile geschah nichts. Doch dann fiel June die Feder aus der Hand. Vor Schmerzen keuchte und ächzte sie. Ihre rechte Hand fing fürchterlich an, zu brennen. Reflexartig griff sie mit der linken auf ihren Handrücken, aber es wurde nicht besser.
Und dann machte sie eine fürchterliche Entdeckung. Auf ihrem rechten Handrist ritzen sich Buchstaben in ihre Haut. Bei jedem Vorgang zuckte June zusammen und ertrug unheimliche Schmerzen. Ihr wurde übel, als sie mit ansehen musste, was auf ihrer Haut geschah. Sie wollte, dass es aufhörte. Aber sie unterdrückte ein schmerzerfülltes Schreien. Nach nur ein paar Sekunden, die sich anfühlten, wie eine schmerzvolle Ewigkeit, konnte die etwas lesen. Auf ihrem Rist stand:

Ich soll keine Lehrer unterbrechen!

Die Wärme verwandelte sich in Kälte. Junes Puls beschleunigte sich und ihr Atem rasselte. Umbridge tauchte vor ihr auf. June sah gehässig zu ihr hoch.

„Was ist das für ein Zauber?", knurrte sie ihre Lehrerin an.

Umbridge antwortete nicht. Sie lächelte nur süßlich, so, wie sie es immer tat.

„Machen Sie weiter."

June schrieb. Sie schrieb das ganze Blatt voll. Und das ganze Blatt vollzuschreiben, dauerte eine Ewigkeit. Denn jedes Mal, wenn sie die Feder benutzte, riss die Wunde wieder auf. Erneut ritzte eine unsichtbare Macht diesen Satz tief in ihr Fleisch.

Zu Umbridge sagte sie kein Wort. Nachdem sie wieder vor die Tür gelassen wurde, brach sie in unsägliche Tränen aus. Das war kein Nachsitzen gewesen. Diese Frau hatte sie gefoltert.

Und am liebsten wäre sie jetzt in die Kerker gegangen, um Severus davon zu erzählen. Sie brauchte jemand, dem sie sich anvertrauen konnte. Irgendjemanden. Und wenn sie sich denjenigen hätte aussuchen können, dann wäre es Severus gewesen.

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