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Dumbledores Armee


Die Wochen verliefen schleppend und June war erleichtert, aus dem Unterricht bei Professor Umbridge heil rauszukommen.
Sie handelte sich kein weiteres Nachsitzen ein. Im Gegensatz zu Harry, der, weil er in Pflege magischer Geschöpfe durch eine Erläuterung über den Vorfall zwischen Draco und Seidenschnabel Umbridges Zorn auf sich zog, gleich am selben Abend zu einer weiteren Strafarbeit antanzen musste. 

June hatte während der Zubereitung des Futters die Narben auf Harrys Handrist gesehen. Es war auf einer Seite beruhigend, zu wissen, dass sie nicht die einzige war. Doch auf der anderen Seite tat ihr Harry furchtbar leid. Er musste in letzter Zeit einiges durchmachen. June verstand nun auch, warum Hermine den Abend zu ihr gekommen war, als es....passierte. Sie hatte mit ihr nicht darüber gesprochen. Sie konnte darüber nicht sprechen. Mit niemandem. Vielleicht mit Harry. Aber der hatte momentan genug um die Ohren.

Trotz alledem kam Hermine eines Nachmittages zu ihr und lud sie ein, beim nächsten Hogsmeade Wochenende sich mit ihnen im Eberkopf zu treffen. June willigte ohne ein weiteres Wort ein. Auch wenn sie sich insgeheim fragte, warum es ausgerechnet der Eberkopf war. Viel angenehmer wäre es im „Drei Besen" gewesen. Hermine war unverkennbar ein kluges Mädchen. Sie wird schon ihre Gründe dafür gehabt haben.

Am Nachmittag des besagten Wochenendes machte June sich mit Ginny und ihrem Freund Michael Corner auf. Sie waren ebenfalls eingeladen worden. Der Eberkopf lag in einer abgelegenen Straße. Er war nicht leicht zu finden. Als sie durch den Schnee pirschten, fiel Junes Blick auf ein schäbig herunterbekommendes Haus. Einladend war es gewiss nicht und der Besitzer schien sich auch nicht sonderlich die Mühe zu machen, neue Kunden zu gewinnen. Die rostige Aufschrift mit einem blutigen Eber am Eingang würde eher jeden seriösen Zauberer abschrecken. June überkam ein mulmiges Gefühl und hielt sich hinter Ginny, als sie die Schwelle überschritten.

Im Pub roch es widerlich nach Zigaretten. Diesen beißenden Geruch konnte June beim besten Willen nicht ausstehen. Zigaretten und Alkohol. Dabei wurde ihr schlecht und unweigerlich musste sie an ihre erste Begegnung mit Mundungus Fletcher denken. Dieser Halunke hatte genauso gerochen, nur nicht so stark wie dieser Pub.

Im Innern gab es eine verstaubte Schanktheke und einige verstaubte Fenster. Das Licht wurde lediglich durch ein paar Kerzen gespendet. Der Boden war so dreckig, dass es aussah, wie ein plattgetretener Schlammboden. Und um die unheimliche Atmosphäre noch deutlich zu untermauern, so musste man sich die wenigen Gäste genauer ansehen. Sie alle waren dicht in Kapuzen und Schleiern gehüllt. Kein Gesicht war zu erkennen. Keines. Nicht ein einziges.

„Komm June, du hast nichts zu befürchten. Ich bin bei dir.", flüsterte Ginny ihr einfühlsam zu und nahm sie sachte am Arm.

Das Treffen, zudem June eingeladen wurde, stellte sich als kleine Versammlung heraus. In der Schenke saßen unter anderem Cho Chang und ihre Freundin Marietta Edgecombe, Zacharias Smith aus Hufflepuff, zu Junes Überraschung auch Maya und Blair als Vertrauensschüler von Ravenclaw, die Vertrauensschüler von Hufflepuff, zwei weitere Ravenclaws, Neville Longbottom, Dean Thomas, die Weasley-Zwillinge, die Patil-Zwillinge, fünf weitere Gryffindors und Luna Lovegood.

Sie saßen alle vor Hermine, Ron und Harry. June stellte sich zu Ginny und den Weasley Zwillingen. Die Gesellschaft war ihr gerade am sichersten. Hermine erhob sich etwas unsicher vor ihnen, um zu einer Rede anzusetzen. Doch alles, was sie rausbrachte, war: „Hi"

Die Runde schwieg und starrte finster zu ihr herüber.

June war nicht wohl dabei. Sie lächelte Hermine aufmunternd zu, unsicher, ob sie es überhaupt registrieren würde.

„Also...", setzte Hermine wieder an. „Ihr wisst alle, warum wir hier sind. Wir brauchen einen Lehrer. Einen vernünftigen Lehrer. Jemanden mit praktischer Erfahrung in Verteidigung gegen die dunklen Künste."

„Wieso?", fragte Zacharias Smith.

Alle Blicke richteten sich auf ihn. Er hatte das so abfällig gesagt, dass June sich überhaupt fragte, warum er hergekommen war. Ron mischte sich gleich ein, um Hermine zu verteidigen:

„Wieso? Weil du-weißt-schon-wer zurück ist, du Pfeife."

„Ja, sagt er.", erwiderte Zacharias missmutig und deutete mit seinem Kinn auf Harry.

„Sagt Dumbledore.", ergänzte Hermine gleich darauf.

„Und Dumbledore sagt das, weil er das sagt. Die Frage ist, wo ist der Beweis?"

June vielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Dass Seamus dem Tagespropheten glaubte, war für sie schon schwer zu verkraften gewesen. Aber er war da echt nicht der einzige. Wie konnte das sein? Wie konnten nach all den Ereignissen die Schüler wirklich daran glauben, was Cornelius Fudge ihnen da vorgaukelte?

„Wenn Potter uns mehr über die Ermordung von Diggory erzählen könnte...", warf dann plötzlich ein Junge ein.

Alle erstarrten. Die Stimmung kippte augenblicklich. Nun war es Harry, der sich erhob und sein Gesicht war alles andere als freundlich.

„Ich spreche nicht über Cedric. Wenn ihr deswegen hier seid, könnt ihr sofort wieder gehen. Verschwinden wir, Hermine, die sind doch nur hier, um mich zu beglotzen."

„Kannst du wirklich einen Patronus heraufbeschwören?"

Alle Blicke richteten sich nun auf Luna. Harry, der immer noch deutlich gereizt war, erstarrte in seiner Bewegung.

„Ja.", sagte Hermine. „Ich hab's gesehen."

„Boar, Harry, das hast du uns nie erzählt.", stieß Dean Thomas bewundernd aus.

June erinnerte sich an das dritte Jahr. Sie hatte mit Snape damals nur gesehen, wie jemand einen gewaltigen Hirsch heraufbeschworen hat. Oben im Schloss sagte Snape zu Dumbledore, dass nur ein sehr mächtiger Zauberer den hätte heraufbeschwören können. Die junge Moreno hatte plötzlich vor Harry einen riesigen Respekt.

„Und er hat einen Basilisken getötet. Mit einem Schwert aus Dumbledores Büro", stotterte Neville.

„Ja, so war's.", pflichtete Ginny bei.

June fiel was ein.

„Im dritten Jahr hat er mit einem Werwolf gekämpft.", erklärte June.

Wobei es ihr plötzlich so vorkam, als hätte sie dabei ein wenig übertrieben. Eigentlich hatte er Lupin nur mit einem Stein abgeworfen und Kimberley hatte ihn darauf von den Schülern weggelockt. Aber das musste sie den anderen ja nicht auf die Nase binden. Gelogen war es auf jeden Fall nicht.

„Er hat mit einem Mal 100 Dementoren verjagt.", prahlte Ron und unterstützte so Junes Behauptung.

„Und letztes Jahr hat er wirklich einen Kampf gegen ihr-wisst-schon-wen bestritten."

Harry unterbrach nun Hermine.

„Wartet! Leute, das hört sich alles toll an, wenn ihr das so erzählt, aber tatsächlich war das alles nur Glück. Die Hälfte der Zeit wusste ich kaum, was ich mache, und fast immer hatte ich Hilfe."

„Er ist bloß bescheiden."

„Nein! Hermine! Das stimmt nicht.", zischte Harry seine beste Freundin an.

Dann wendete er sich wieder der Meute an Schülern zu.

„Wenn ihr in der echten Welt mit so was konfrontiert werdet, ist das anders als in der Schule. Wenn ihr in der Schule einen Fehler macht, dann versucht ihr es eben morgen nochmal, aber wenn ihr da draußen seid und ihr in der nächsten Sekunde ermordet werden könntet oder wenn ihr einen Freund direkt vor euch sterben seht...Ihr wisst nicht, wie das ist."

Im letzten Satz klang wahre Trauer mit. June musste den Blick für einen Moment abwenden. Harry hatte Recht mit dem, was er sagte. Sie hatte sich schon oft selbst die Frage gestellt, was sie tuen sollte, wenn sie einem Todesser begegnete. Oder wie sie damit fertig werden konnte, wenn es Severus oder Kimberley traf. Arianos Tod war bis heute noch immer etwas für sie, was sie nicht ganz verarbeiten konnte. Doch wenn sie sich jetzt vorstellte, dass Freunde oder Familienmitglieder ihr Leben ließen und sie hilflos dabei zuschauen müsse, wurde ihr ganz flau im Magen. Harrys Schicksal wünschte sich wirklich niemand.

„Stimmt, Harry, das wissen wir nicht.", sagte nun Hermine und setzte sich ermutigend neben ihn. „Darum brauchen wir deine Hilfe. Denn sonst haben wir keine Chance im Kampf gegen....Voldemort!"

Das letzte Wort schnürte bei jedem die Kehle zu.

„Ist er echt wieder da?", fragte der kleine Nigel ängstlich.

Harry nickte stumm. Damit war das letzte Wort gesprochen. Hermine fertigte ein Pergament an, auf dem sie alle unterschreiben konnten. Der Plan war, sich zukünftig an einem unbekannten Ort zu treffen, um gemeinsam ihre Zauberfähigkeiten zu trainieren. Nicht alle unterschrieben auf dem Blatt Pergament. June stellte mit enttäuschter Miene fest, dass sich Maya gleich nach dem Gespräch aus dem Pub begab, ohne sie alle eines Blickes zu würdigen. Blair folgte ihr nur mit großem Widerwillen. Er wurde von Maya am Arm gepackt und mitgezogen. June sah ihnen hinterher und fragte sich, was in ihren Köpfen wohl gerade vorging und ob sie die Gruppe womöglich an Umbridge verpetzen würden. Doch schließlich wendete sie sich von den beiden ab und setzte ebenfalls ihren Namen auf das Pergament.

Dumbledores Armee

Der Vorschlag kam von Ginny. June war dem nicht ganz so zugeneigt. Würden sie damit nicht eine mächtige Autoritätsperson übergehen? Dumbledore wusste von diesem Treffen nicht. Es klang falsch, unter seinem Namen eine Organisation zu gründen, welcher er keine Zustimmung gegeben hatte. Der Gedanke verflog, als sie sich auf den Weg zurück zum Schloss machten. Mit Ginny, Hermine, Harry, Ron Neville und den Weasley-Zwillingen schlenderten sie eilig die verschneite Brücke entlang.

„Also, als erstes brauchen wir einen Ort zum Üben, den Umbridge nicht findet."

„Die heulende Hütte.", meinte Ginny.

„Nicht genug Platz."

„Der verbotene Wald?"

„Da wohl eher nicht, Hermine.", meinte Ron darauf.

„Harry, was passiert, wenn Umbridge es doch mitkriegt?"

„Egal! Ich meine, ist doch irgendwie aufregend, sämtliche Regeln zu brechen."

Alle starrten sie Hermine an. Diese Worte aus ihrem Mund zu hören war eine Sensation.

„Wer bist du und was hast du mit Hermine angestellt?", fragte Ron verdutzt.

June musste grinsen.

„Wie auch immer, etwas positives hat der Tag jedenfalls gebracht."

„Was denn?"

„Cho konnte kaum die Augen von dir lassen."

Harry wurde ganz rot um die Nase. June konnte es ihm nicht verübeln. Es war wirklich niedlich und sie gönnte Harry diesen Triumph. Zusammen gingen sie ins Schloss und berieten sich weiter über die Räumlichkeiten, welche vielleicht möglich waren, um unentdeckt zu trainieren.


Leider waren sie aufgeflogen. Am nächsten Montag, gerade zwei Tage nach ihrem Treffen, prangte eine neue Information an der großen Halle:


Ausbildungserlass Nr. 24:

Alle Schülergruppen, zu denen mehr als drei Schüler sich regelmäßig treffen, müssen von der Großinquisitorin genehmigt werden. Schülerinnen und Schüler, die an einer nicht-genehmigten Gruppe teilnehmen, werden von der Schule verwiesen.


June musste unweigerlich an Blair und Maya denken. Die beiden hatten sich noch nie um die Aktivitäten der Gryffindors geschert. Und sie bezweifelte, dass sich dies seit ihrer Berufung zu Vertrauenschülern geändert hatte. Und wenn doch? Was würde dann passieren? Von ihrer Gruppe konnte es keiner gewesen sein, denn Hermine hatte das Pergament verhext.

Der Geschichtsunterricht bei Professor Binns war wie immer eine einschläfernde Zeitverschwendung. June hatte ihren Kopf auf den Tisch gelegt und die Arme vor sich ausgestreckt. Gelangweilt starrte sie die weiße Wand an. Die kleinen Punkte auf der Tapete verschwommen vor ihren Pupillen und formten sich in kleine Gestalten.  

Das erinnerte sie unweigerlich an ihre Kindheit. Immer, wenn sie nachts nicht einschlafen konnte, lag sie auf ihrem Bett und beschäftigte sich damit, irgendwelche Figuren an den Wänden zu erkennen. Jahrelang hatte sie sogar gedacht, dass an dem alten Vorhang an ihrem Fenster kleine Elefanten und Löwen zu ihr hinabsahen. Bis Severus eines Tages den Vorhang gegen einen schlichten austauschen wollte und den „grässlichen Blumenvorhang" von den Stangen riss. Gerade verwandelte sich eine Kerbe an der Wand in einen unproportionierten  Werwolf mit viel zu langen Beinen, als sie jemand mit einem Papierkügelchen abwarf. Irritiert blickte sie über ihre Schulter, um zu sehen, von wo die Kugel gekommen war. Dann entdeckte sie Harry, der schräg hinter ihr saß und hilfesuchend ihren Blick erwiderte.

Mit den Lippen formte sie ein stummes „Was ist los?"

Harry antwortete nicht. Er machte eine Kopfbewegung zum Fenster. June folgte seinem Kinn und entdeckte Hedwig an der Fensterscheibe. Ihr Blick wanderte von Harry zu Hedwig und wieder zurück. Sie verstand, was Harry von ihr wollte. Sie saß von ihnen am nächsten beim Fenster. Sie sah zu Professor Binns. Der Geist war in seinen Erzählungen so vertieft, dass er den beiden keine Beachtung schenkte. Vorsichtig erhob sie sich von ihrem Stuhl und schlich auf leisen Sohlen zum Fenster. Bedächtig öffnete sie den Verschluss. Hedwig hüpfte sofort hinein. June bekam beinahe einen kleinen Herzstillstand. Die Schneeeule war verletzt. Ihr Flügel hing schlaff hinunter. Als June sie anfassen wollte, biss sie ihr in die Hand.

„Verdammt, Hedwig.", fauchte sie leise. „Ich will dir doch nur helfen."

Die Eule beruhigte sich kein bisschen. Unter Junes Griff fing sie laut an, zu Krächzen. Alle Blicke schnellten zu ihr. Alle bis auf Professor Binns. Gerade noch einmal Glück gehabt! 

Vor Harry ließ sie die Eule auf dem Tisch nieder. Hedwig sprang sofort in seine Arme, weit weg von June. Harry lächelte sie dankbar an. June schlich wieder hinüber zu ihrem Platz, konnte es aber nicht verhindern, dauernd nach hinten zu blicken. Harry band einen Brief von Hedwigs Bein. Die Verletzung der Eule schien aber auch den jungen Zauberer mit der Blitznarbe nicht kalt zu lassen. Er stahl sich davon, um die Eule aus dem Klassenzimmer zu beschaffen.

Nach der Stunde machte sie sich gleich auf den Weg in den Kerker zu Zaubertränke. Harry, Ron und Hermine kamen einige Augenblicke später. Vor dem Klassenzimmer hatte sich Draco Malfoy aufgebaut und wedelte grinsend mit einem Zettel herum:

„Ja, Umbridge hat der Quidditchmanschaft von Slytherin auf der Stelle die Erlaubnis gegeben, weiterzuspielen. Ich habe sie gleich heute morgen gefragt. War ja reine Formsache, immerhin ist mein Vater hoch angesehen im Ministerium. Ob Gryffindor wohl auch weiterspielen darf?", höhnte er herablassend.

June erkannte an den Gesichtern von Harry und Ron, dass Dracos Provokationen ihre gewünschte Wirkung hinterließen. Sie ballten ihre Hände zu Fäusten und sahen aus, wie zwei wütende Dobermänner.

„Ich kann euch sagen, wenn es um das Ministerium geht, können sie es gleich vergessen. Sie suchen schon jahrelang Gründe, um Arthur Weasley endlich zu feuern. Und was Potter angeht....mein Vater sagt, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er ins St. Mungo eingeliefert wird. Die haben da eine spezielle Einrichtung für Menschen, deren Hirne durch Magie verwirrt sind."

Draco ahmte ein erstelltes Gesicht nach und rollte mit den Augen, worauf seine zwei Freunde gehässig lachten und Pansy Parkinson verzückt begann, zu kreischen.

June hatte nach all der Zeit immer noch nichts für Draco übrig. Dieser arrogante Schmarotzer ging ihr ziemlich auf die Nerven. Draco ging es umgekehrt genauso. June war für ihn ein gefundenes Fressen. Wenn sie sich im Gang begegneten, ließ er seinen Hass an ihr aus. June ignorierte das immer gekonnt. Es sei denn, er traf einen wunden Punkt. Dann wurde auch sie immer schneller zu einer Furie.

Draco hatte es jedoch diesmal nicht auf ihre wunden Punkte abgesehen. Die Schüler sahen alle mit bleichen Gesichtern, wie Neville von hinten auf Draco losstürmte. Sie konnten ihren Augen nicht trauen. June war so perplex, dass sie erst gar nicht reagieren konnte. Schließlich waren es Harry und Ron, die Neville zurückhielten.

„Nicht....lustig.....ich, ich...zeig's ihm!", schnaufte Neville, dessen Gesicht scharlachrot angelaufen war.

June ging zu ihrem Freund hinüber.

„Neville, beruhige dich. Es ist nur Malfoy.", sprach sie auf ihn ein.

Neville nahm seine Freundin gar nicht wahr. Er zerrte weiter an dem Griff von Harry und Ron, als wäre er besessen. Die Jungs ließen ihn nicht los.

„Neville, bitte, es hat doch keinen Zweck.", sagte June nun etwas lauter und bestimmter. Mit der Hand drückte sie auf seine Brust und sah ihm tief in die Augen. Sie hatte mal gelesen, dass Augenkontakt dabei half, Menschen zu beruhigen. Auf Neville traf das offenbar nicht zu. Er beruhigte sich kein bisschen. Erst, als sich die Klassentür lauthals öffnete, wurde es schlagartig still. Professor Snape stand in der Tür und hatte nicht gerade die beste Laune.

„Potter! Weasley! Longbottom! Moreno! Sie schlagen sich? Zehn Punkte Abzug für Gryffindor. Lassen Sie Longbottom los, Potter, oder es gibt Nachsitzen. Rein! Alle miteinander!"

Sie folgten seinem Befehl und begaben sich in den Klassenraum. June zog Neville sofort mit sich an ihren Doppeltisch und hielt seine Hand. Sie wollte ihm signalisieren, dass sie für ihn da war. Snape knallte die Kerkertür zu und eilte nach vorne.

„Sie werden feststellen, dass wir heute einen Gast haben.", sagte er und zeigte in die dunkle Ecke der Klasse.

Dort saß Dolores Umbridge mit ihrem Klemmbrett. Na großartig! Unterrichtsinspektion bei Professor Snape. Das würde überaus interessant werden.

„Wir machen heute mit unserem Stärkungstrank weiter. Sie finden ihre Mixturen so vor, wie Sie diese in der letzten Stunde verlassen haben. Wenn sie richtig zubereitet sind, sollten sie über das Wochenende gut gereift sein. Anweisungen an der Tafel! Fahren Sie fort."

June gab Neville ein Zeichen, dass er sitzen bleiben sollte. Sie würde sich um beide Tränke kümmern, machte sich auf und erhaschte die beiden ähnlich gefärbten Reagenzgläser mit ihren Namen. Durch Umbridges Anwesenheit war es deutlich leichter, Neville unauffällig beim Brauen unter die Arme zu greifen. June fiel auf, dass Neville heute etwas konzentrierter war, als sonst. Und stärker. Beim zermalmen der Greifenklauenpulver war das erste Mal richtiger Sand auf seiner Arbeitsplatte zu erkennen. Sand, der sogar Junes groben Staub in den Schatten stellte.

Snape beugte sich gerade über den Kessel von Dean Thomas, als Umbridge aufstand und sich hinter ihren Zaubertrankprofessor aufstellte.

„Nun, die Klasse scheint für ihren Jahrgang schon ziemlich fortgeschritten zu sein. Dennoch halte ich es für äußerst fragwürdig, Schülern so etwas wie einen Stärkungstrank beizubringen. Aus der Sicht des Ministeriums wird es besser sein, diesen zukünftig aus dem Lehrplan zu streichen, Professor Snape."

Snape drehte sich langsam zu ihr um und sah sie mit seinem vernichtenden Blick an. Umbridge interessierte das gar nicht. Sie fuhr fort mit ihrer Inspektion.

„Wie lange unterrichten Sie schon in Hogwarts?"

„Vierzehn Jahre.", knurrte Snape.

„Und Sie hatten sich aber erst für die Stelle als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste beworben?"

„Ja."

„Aber damit hatten sie anscheinend keinen Erfolg, oder irre ich mich da?"

„Offensichtlich."

Snapes Stimme war kalt und schneidend wie eh und je. June erkannte, dass sich in ihm ein allbekannter Zorn anbahnte. Wenn sie Umbridge nicht so hassen würde, hätte sie vermutlich ein Herz und sie vor seiner cholerischen Ader gewarnt. Jetzt aber sah sie genüsslich dabei zu, wie die beiden sich langsam und deutlich in die Haare bekamen.

„Und trotzdem haben Sie sich immer wieder für die Stelle als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste beworben...", stellte Umbridge fest und notierte sich etwas auf ihrem Klemmbrett.

„Ja."

„Haben Sie eine Ahnung, warum Professor Dumbledore sich stets geweigert hat, Ihnen den Posten zu überlassen?"

„Ich schlage vor, Sie fragen ihn selbst.", knurrte Snape bedrohlich.

Doch Umbridge lächelte ihr süßliches, böses Lächeln.

„Oh, das werde ich auch."

Snape brodelte vor Wut. June konnte es deutlich spüren.

„Ich nehme an, das tut irgendetwas zur Sache?", fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue.

„Durchaus. Das Ministerium verlangt einen tiefen Einblick in den Werdegang der Lehrer. Und auch in ihr Privatleben."

Den letzten Satz sagte sie so leise, dass June es nur durch Zufall verstand. Sie konnte nur erahnen, was das bedeutete. Snape allerdings wechselte kein Wort mehr mit Umbridge. Er drehte sich auf dem Absatz um und rauschte davon. Seine Wut ließ er nicht an Professor Umbridge aus. Sondern an Harry, wie üblich.

„Wieder keine Punkte, Potter.", zischte er gehässig, als er den Kessel von Harry abermals mit einem Schwung leerte.

„Sie schreiben mir bis zum nächsten Mal einen Aufsatz über die richtige Herstellung dieses Zaubertranks, mit einer Erklärung, wie und warum er Ihnen misslungen ist. Verstanden?"

„Ja.", zischte der schwarzhaarige Junge nur.

June konnte Harrys Ärgernis nachvollziehen. Immerhin hatte Snape ihnen bereits Hausaufgaben aufgebrummt. 


Abermals wurde sie diesen Montag gleich nach der Stunde im Klassenzimmer aufgehalten.
Nachdem Umbridge die Klasse verlassen hatte, kam Snape mit wehendem Umhang auf sie zu. In ihm war immer noch ein Anflug von Gram aus der vorherigen Unterrichtseinheit.

„Mundungus Fletcher hat den Orden darüber informiert, dass du am Wochenende mit Potter und seinen abnormen Freunden in Hogsmeade gesehen wurdest. Er hat beobachtet, wie ihr eine geheime Organisation gegründet habt. Was hat das zu bedeuten?"

June blickte misstrauisch zu ihm hoch.

„Ach, Mundungus Fletcher? Warum wundert mich das nicht, dass gerade er uns aufgelauert hat. Bei seinem Körpergeruch kann der sich im Eberkopf natürlich außerordentlich gut tarnen, nicht wahr?"

Snape fand Junes Witz eher weniger zum lachen.

„Wenn du darauf aus bist, dieses Jahr wieder ein Hogsmeade-Verbot zu bekommen, fahre ruhig mit deinem Verhalten fort. Allerdings möchte ich dich daran erinnern, dass zurzeit ein außerordentlich ungeeigneter Zeitpunkt ist, um von der Schule zu fliegen.", knurrte er.

„Wenn Umbridge noch mehr Macht gewinnt, wird das nicht passieren. Dann gehe ich nämlich freiwillig."

In diesem Moment packte Severus June an den Schultern und schüttelte sie.

„June, das ist kein Spaß mehr.", schnarrte er ärgerlich.

June hatte mit seiner Reaktion nicht gerechnet und starrte ihn an, als hätte er sie gerade aus einem tiefen Schlaf gerissen. Er nahm seine Hände von ihren Schultern, hielt inne, schloss dann die Augen und ging zum Pult. Dabei drehte er ihr den Rücken zu.

„Geh!", fauchte er sie an.

Überrascht blieb June auf der Stelle stehen und starrte ihn fassungslos an.

„Ich wiederhole mich nicht, Moreno.", fauchte er. „Verschwinden Sie auf der Stelle aus meinem Klassenzimmer."

June war völlig perplex. Doch dann erkannte sie seine Sinneswandlung. An der Tür klopfte es und die Stimme von Umbridge ertönte. Sofort schnappte June ihre Tasche, öffnete die Tür und rannte an Umbridge vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Sie lief hinauf in die große Halle, wo sie sich neben Hermine auf einer Bank niederließ. In ihrem Kopf dachte sie aber immer noch an die Worte, die Severus ihr gesagt hatte. Sie mussten wirklich aufpassen. Sie mussten vorsichtig sein. Wenn Umbridge sie bei ihrer Aktivität erwischen würde, dann wäre es aus. Ihnen würde schlimmes bevorstehen. Und das durften sie nicht zulassen.  

Dort draußen war ER irgendwo, baute sich eine Armee zusammen und war drauf und dran, sie alle ins Verderben zu stürzen.

Es war nur noch eine Frage der Zeit...

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