Serena
Hallo, meine galaktischen Freunde ;) Wieder geht's weiter und es bleibt spannend. Beim Widerstand sowie der Ersten Ordnung bleibt niemand untätig. Denn während Poe für seinen waghalsigen Plan das perfekte Team zusammenstellen will, kehrt unsere Serena zur Ersten Ordnung zurück. Mal sehen, was das so mit sich bringt. Viel Spaß beim Weiterlesen und ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße,
eure Hela
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Serena
Als Serena zur Ersten Ordnung zurückkehrte, belagerte diese soeben die kleine Flotte des Widerstands. Es überraschte Serena nicht, dass nun alle Schiffe den kläglichen Rest der Rebellion in die Mangel nahmen, denn wann würde sich ihnen wieder so eine Chance dafür bieten?
Serena stieg aus ihrem Schiff und spürte noch immer, wie sie emotional aufgewühlt war und das Treffen mit ihrem Großvater hatte sie völlig aus der Bahn geworfen. Das Lichtschwert, was er ihr mit auf den Weg gegeben hatte, verwahrte sie vor aller Augen und sie machte sich umgehend auf den Weg zu ihrem Quartier. Sie wollte niemanden sehen und erst recht nicht mit irgendwem sprechen, da sie erstmal selbst mit der Tatsache klarkommen musste, dass sie soeben dem Machtgeist von Anakin Skywalker gegenüber gestanden hatte. Da traf es sich irgendwie gut, dass die gesamte Erste Ordnung derzeit damit beschäftigt war, den Widerstand ins Visier zu nehmen.
Nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, atmete Serena erleichtert auf. Sie setzte sich auf das Bett, zog das Lichtschwert unter ihrer schwarzen Kutte hervor und betrachtete es ausgiebig. Es war in der Tat eine Waffe des Jedi-Ordens. Nicht nur die weiße Klinge wies darauf hin, auch die fein gearbeiteten Details am Griff ließen keine Zweifel an der Herkunft schließen, denn bei der dunklen Seite gab sich niemand so viel Mühe, ein wahres Kunstwerk mit seinem Lichtschwert zu schaffen. Da galt im Grunde nur, dass es so tödlich wie möglich wirkte und die Schwerter wurden eher gröber hergestellt.
Serena spürte eine Verbundenheit zu diesem Schwert. Fast so, als wäre es in der Tat für sie gemacht worden und sie rief sich die Worte von Anakin wieder ins Gedächtnis. Er war überzeugt davon, dass sie ihr Schicksal selbst bestimmen konnte und hatte sie dazu aufgefordert, die Wahrheit zu erkennen. Aber von welcher Wahrheit sprach er?
Serena konnte sich keinen Reim darauf machen, weshalb sie nur die Vermutung hegte, dass es irgendwas sein musste, dass sich hinter ihrem Rücken abspielte. Und das brachte sie wieder zurück zu Kylo Ren. Ihr Bruder verhielt sich seit geraumer Zeit ihr gegenüber äußerst seltsam und das konnte nur bedeuten, dass er irgendwas vor ihr verbarg. Wo er vorher nur darauf aus gewesen war, um jeden Preis ihren gemeinsamen Onkel Luke auszuschalten, so jagte er nun wie ein Besessener dem Widerstand hinterher. Fast so, als gäbe es dort etwas, das er um jeden Preis vorher vernichten musste.
Serena hinterfragte das Verhalten ihres Bruders, als sie ein seltsames Gefühl verspürte. Irgendjemand schwebte in Gefahr. Es war ein leichtes Flackern in der Macht, welches nach Serena rief und zum ersten Mal seit langer Zeit, ließ sie die Blockade um ihre eigene Präsenz fallen. Serena schloss die Augen, folgte dem Ruf der Macht und sah sie dann klar vor sich: Leia.
Ihre Mutter war ohne Bewusstsein. Sie lag auf einer Liege, trug einen Verband um den Kopf und Serena spürte ihre schwindende Kraft. Leia war in einem dramatischen Zustand, was Serena erschütterte und sie zuckte unwillkürlich zusammen, als ihre Mutter ihren Namen sagte.
,,Serena."
Sofort brach Serena die Verbindung ab und kehrte in die Gegenwart zurück. Das war zu viel gewesen, weil sie auch keineswegs damit gerechnet hatte, Leia in solch einem Zustand vorzufinden. Doch Serena konnte sich schon denken, wer dies zu verantworten hatte. Ihr Bruder hatte keine Skrupel davor gehabt, ihren gemeinsamen Vater zu ermorden und vor ihrer Mutter würde er sicher auch nicht Halt machen. Außerdem hatte Snoke ihn bei der letzten Audienz ziemlich gedemütigt, was sicher die Impulsivität in Kylo Ren geweckt hatte. War er etwa für den Zustand von Leia verantwortlich?
Wieder einmal befand sich Serena in einem inneren Konflikt. Einerseits wollte sie, dass der Widerstand für den Tod von Poe bezahlte, aber ihre Mutter war auch Teil des Widerstands. Nach dem Tod von Han Solo war sie das Einzige, was noch von Serenas Familie übrig war, denn ihr Bruder war unwiderruflich ein Anhänger der Ersten Ordnung. Doch wie sollte Serena auch nur daran denken können, Leia zur Hilfe zu eilen, wo sie diese durch ihre eigenen Taten doch verraten hatte?
Die dunkle Seite der Macht war wie eine unsichtbare Fessel, welche Serena nicht einfach so ablegen konnte. Egal, was Anakin auch gesagt hatte, es war nicht so leicht, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen. Und Serena wusste beim besten Willen nicht, wofür sie überhaupt noch kämpfen sollte. Ihre Mutter war womöglich verloren, Poe war tot und für sich selbst wollte Serena keinen Kampf wagen. Es gab eigentlich nichts, wohin sie zurückkehren konnte und auch das weiße Lichtschwert würde nichts daran ändern können.
Allerdings wollte Serena eins wissen: ob Kylo Ren wirklich etwas vor ihr verbarg. Wenn sie das herausfand, könnte sie vielleicht eher eine Entscheidung treffen und das ging nur, wenn sie ihn direkt damit konfrontierte. Selbst wenn er sein Schweigen nicht brechen würde, Serena kannte ihn gut genug, um es anhand seiner Reaktion erkennen zu können. Deshalb erhob sie sich, verwahrte das weiße Lichtschwert wieder und blockierte dessen Machtschwingungen, ehe sie ihr Quartier verließ und sich auf die Suche nach Kylo Ren machte. Es war in der Tat Zeit, dass sie die Wahrheit erkannte...wie ihr Großvater es gesagt hatte.
Beim Widerstand ging Poe im Raum ungeduldig auf und ab. Vor einer gefühlten Ewigkeit war Kreon aufgebrochen, um die potentiellen Verbündeten für ihre geheime Rettungsmission zusammenzutrommeln und Poe hoffte inständig, dass sie ihm helfen würden. Eine bessere Chance, um Serena endlich aus der Ersten Ordnung zu holen, würde sich nicht ergeben und deshalb wollte er jetzt Nägel mit Köpfen machen. Zumal mit jeder weiteren Stunde die Gefahr wuchs, dass sie der Ersten Ordnung zum Opfer fielen und der Widerstand dadurch auf ewig verloren war.
Endlich öffnete sich die Tür und Calliope kam zuerst rein. Nach ihr Rose, die Schwester der gefallenen Paige und Mitglied des Mechanikerteams, ehe zu guter Letzt Finn und Kreon hereinkamen. Die diskutierten miteinander, was man am genervten Unterton von Kreon nur allzu deutlich erkennen konnte.
,,Ich habe dir doch gesagt, dass wir euch gleich aufklären werden. Man, der Betäubungsschuss von Rose hat dich wohl mehr umgehauen als gedacht. Aber selbst schuld, wenn du dich heimlich aus dem Staub machen willst."
Finn protestierte. ,,Ich wollte doch nur Rey suchen."
,,Was zu diesem Zeitpunkt vollkommen überflüssig ist. Jetzt sei ruhig und hör zu.", befahl Kreon, der abwinkte, als er den irritierten Blick von Poe bemerkte. ,,Frag lieber nicht. Es war die reinste Schnitzeljagd, ihn und Calliope aufzuspüren und Rose habe ich dir als Bonus mitgebracht, weil sie unseren Flüchtling hier nicht aus den Augen lassen wollte."
,,Ich bin kein Flüchtling!", entgegnete Finn gereizt, als Calliope ihn zur Ruhe ermahnte.
,,Schluss jetzt! Erklärt uns lieber, weshalb wir hier sind."
Die Blondine verschränkte fordernd die Arme vor der Brust, woraufhin Kreon nur auf Poe deutete. Dieser sah zu BB-8, der sich in der Zwischenzeit ebenfalls zu ihm gesellt hatte und nun erkannte auch Finn, dass irgendwas im Busch war. Noch nie hatte er den Piloten so ernst erlebt wie jetzt, da Poe sonst eher draufgängerisch und voller Tatendrang war. Jetzt machte er fast den Eindruck auf ihn, als stünde er vor einer lebensverändernden Entscheidung.
,,Poe, was ist los?", fragte der ehemalige Sturmtruppler und auch Rose runzelte verwundert die Stirn.
,,Ja, warum diese Heimlichtuerei?"
Poe suchte nach den richtigen Worten, als er sich an die anderen wandte, die ihn erwartungsvoll anblickten. ,,Hey, Leute. Tut mir leid, dass ich so geheimnisvoll tue, aber es ist absolut wichtig, dass niemand etwas hiervon erfährt."
,,Das kann nichts Gutes bedeuten. Was führst du jetzt wieder im Schilde, Poe?", brachte Calliope alarmiert hervor, wofür sie ein Seufzen des Piloten erntete.
,,Musst du gleich wieder so misstrauisch sein, Calliope?"
,,Naja, du wurdest gerade erst degradiert und jetzt folgt diese Geheimversammlung hier. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass du dich allem Anschein nach mit Kreon verbündet hast, wobei ihr zwei nun wirklich nicht die besten Freunde seid.", sagte sie, doch Kreon hob beschwichtigend eine Hand.
,,Jetzt hör ihm doch erstmal zu, Calliope."
,,Poe, was ist hier eigentlich los?"
Finn forderte eine Erklärung von Poe, dessen Verhalten er sich überhaupt nicht erklären konnte. Was auch immer ihn beschäftigte, es musste schwerwiegend sein, sonst würde Poe kein so großes Geheimnis daraus machen. Der Pilot sprang schließlich über seinen Schatten und richtete seine Aufmerksamkeit vorerst auf Finn und dessen neue Gefährtin Rose.
,,Okay, Finn...Rose...es gibt da etwas, das ihr wissen solltet. Bei der Ersten Ordnung, da gibt es jemanden, den wir retten müssen.", setzte er an, als Rose perplex eine Augenbraue hob.
,,Retten? Wen?"
,,Ihr Name ist Serena und sie ist die Tochter von Leia. Allerdings...ist sie auch die Schwester von Kylo Ren."
Finn fielen fast die Augen aus dem Kopf. ,,Moment mal, du sprichst doch jetzt aber hoffentlich nicht von der Ritter-Lady Cyra."
,,Doch...tue ich, Finn.", bestätigte Poe, was seinen besten Freund gründlich die Nerven verlieren ließ.
,,Du willst mich wohl auf den Arm nehmen. Bist du ihr mal begegnet? Die ist mindestens genauso grausam wie Kylo Ren, wenn nicht sogar schlimmer. Sogar General Hux und Phasma meiden ihre Umlaufbahn."
Finn wurde schon beim bloßen Gedanken an Cyra Ren kreidebleich, obgleich diese ihn letztens ja noch glimpflich hatte davonkommen lassen, als er sie fast über den Haufen gerannt hatte. Das schob er aber nur auf die starke Vermutung, dass sie zu diesem Zeitpunkt wesentlich wichtigere Dinge im Kopf gehabt haben musste, als einen unbedeutenden Sturmtruppler zu bestrafen. Schließlich eilte ihr Ruf Cyra Ren voraus.
Rose war, im Gegensatz zu Finn, in erster Linie neugierig. ,,Warum glaubst du, dass sie gerettet werden muss, Poe? Kennst du sie etwa?"
,,Nun, sie ist gewissermaßen..."
Kreon fiel Poe ins Wort. ,,Sie ist seine Freundin."
,,Freundin?", kam es ungläubig von Finn, der das Gesicht verzog. ,,Aber du meinst doch jetzt nicht Freundin im Sinne von..."
,,Doch, Finn...genau das meine ich."
Poe ließ damit eine weitere Bombe platzen und Finn war nun so fassungslos, dass er nur noch ein einziges Wort hervorbringen konnte. ,,Grundgütiger."
Dass Finn nicht begeistert von dieser Offenbarung sein würde, hatte Poe ja schon befürchtet. Immerhin besaß sein bester Freund eine besonders große Abneigung gegen die Erste Ordnung, doch er wusste ja auch nicht, wie Serena vor dieser Zeit gewesen war. Natürlich musste sich Poe auf die Möglichkeit einstellen, dass sie sich sehr verändert hatte, aber er war überzeugt davon, dass seine Liebe zu Serena stärker als die dunkle Seite war. Es musste einfach so sein, denn eine andere Variante würde er nicht akzeptieren.
,,Auf keinen Fall, Poe. Du weißt, was Leia gesagt hat. Das ist viel zu gefährlich.", warf Calliope nun in den Raum und Kreon sah vielsagend zu Poe.
,,Ich sagte ja, sie werden nicht begeistert sein."
In der Tat hatte der blonde Pilot genau dies prophezeit, nachdem immerhin er sich vorhin bereit erklärt hatte, Poe bei diesem gewagten Unterfangen zu unterstützen. Doch der Pilot wollte keineswegs die Flinte ins Korn werfen, nur weil die anderen einige Vorurteile hatten oder Argumente in den Raum warfen, die gegen seine geplante Mission sprachen. Er musste Serena zurückholen – was es auch kostete.
,,Hört zu, Leute...ich weiß, was ich da von euch verlange und auch, was ihr damit aufs Spiel setzt, aber ich kann nicht länger tatenlos rumsitzen, während die Erste Ordnung uns alle jagt und im schlimmsten Fall vernichtet. Und Serena...ist nur ein Teil von ihnen, weil sie glaubt, ich wäre tot. Snoke und Kylo Ren haben sie das glauben lassen, um sie zu manipulieren und weil sie wissen, dass Serena auf unserer Seite eine große Bedrohung für sie wäre. Wenn ich es schaffe, sie zu finden und davon zu überzeugen, dass ich lebe, dann wird sie zum Widerstand zurückkommen. Aber ich kann das nicht alleine tun, ich brauche eure Hilfe. Ich bitte euch, als euer Freund...helft mir. Helft mir, Serena zurückzuholen.", sprach Poe nun aus und setzte all seine Hoffnung in die Personen, die ihm helfen konnten, seine große Liebe zu retten.
Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen im Raum. BB-8 sah unsicher zu Poe hinauf, der mit seinen Emotionen kämpfte und an die gemeinsamen Momente mit Serena erinnerte. Ihre gemeinsame Zeit damals war nicht mal annähernd genug gewesen, weshalb Poe einfach nicht glauben wollte, dass er sie vielleicht nie wiedersehen würde. Alles, was zwischen ihm und Serena stand, war die Erste Ordnung und die konnte er nur mit Hilfe seiner Freunde bezwingen.
Finn war der Erste, der sein Schweigen brach. ,,Sie scheint dir wirklich wichtig zu sein.", schlussfolgerte er und Poe nickte ergeben.
,,Ja, das ist sie."
,,Und du glaubst wirklich, sie würde uns helfen...gegen die Erste Ordnung?", hakte Rose nach, in deren Augen ein leichter Hoffnungsschimmer loderte und Kreon antwortete anstatt Poe, da auch er inzwischen davon überzeugt war.
,,Oh, ihr könnt ihm glauben. Wenn Serena erfährt, was Snoke und vor allem ihr Bruder getan haben, dann können die sich warm anziehen."
Finn und Rose tauschten einen stummen Blick aus. Sie hatten sich zwar vorhin erst kennengelernt, nachdem sie sich zufällig über den Weg liefen, da Finn ja eine Kapsel hatte nehmen wollen, um sich auf die Suche nach Rey zu machen, aber zwischen ihnen gab es von Anfang an eine Verbindung. Ihre Wege hatten sich nicht ohne Grund gekreuzt und als Rose ihm entschieden zunickte, schenkte Finn Poe einen Blick der festen Entschlossenheit.
,,Wir sind dabei!"
Erleichtert atmete Poe auf. Damit war schon mal eine Hürde geschafft und nun lagen alle Blicke auf Calliope, deren Mutter ja inzwischen das Kommando über den gesamten Widerstand hatte. Alles hing jetzt von ihr ab und Kreon warf der blonden jungen Frau einen erwartungsvollen Blick zu.
,,Was ist mit dir? Können wir auf dich zählen?"
,,Leia hat es ausdrücklich untersagt und wenn sie davon erfährt...wird sie uns allen den Kopf abreißen.", sagte Calliope, ehe auch sie sich der kleinen Rebellion anschloss. ,,Aber Serena ist meine beste Freundin und ich will sie wiederhaben."
Kreon jubelte. ,,Ja!"
,,Danke, Calliope.", brachte Poe hervor, als er sie kurzer Hand umarmte und Calliope rang sich zu einem Lächeln durch.
,,Naja, ich bin ein Fan von Happy Ends. Außerdem freue ich mich, wenn Serena ihrem Bruder Feuer unterm Hintern macht und ihr Zwei wieder zusammen seid. Ohne sie bist du nämlich unerträglich."
,,Hey.", gab Poe zurück, als Rose auch schon genauere Details des Plans forderte.
,,Also gut. Wie sieht der Plan aus?"
Kreon seufzte, da sein Euphorieausbruch jäh erstarb. ,,Oje, das dürfte heiter werden."
,,Wieso das denn?", fragte Finn sichtlich verwirrt, während Calliope die beiden jungen Männer erschüttert anblickte.
,,Sagt mir jetzt bitte nicht, dass ihr noch keinen Plan entwickelt habt."
,,Doch, das haben wir. Es ist nur, naja...", setzte Kreon an, als Poe seine Gefährten zerknirscht ansah und eine Antwort gab, die sicher niemand von den anderen gerne hörte.
,,Er wird euch nicht gefallen."
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