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Destiny of Jedi

Hallo, meine Lieben :) So, es geht wieder weiter und es bleibt spannend. Serena traf im letzten Kapitel nicht nur auf ihren Onkel Luke, sondern auch auf Schrottsammlerin Rey, die einen gewagten Plan vorgeschlagen hat. Ob die beiden zusammen gegen die Erste Ordnung ankommen können? Tja, wir werden sehen, was auf uns zukommt ;) Viel Spaß beim Weiterlösen und möge die Macht mit euch sein. Habt ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                           ~~~

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                                                                            Destiny of Jedi

Als der Morgen anbrach hielt Serena Wort und wagte einen Versuch, Rey in den Lektionen der Macht zu unterweisen. Auch wenn sie sich keineswegs wie eine geeignete Lehrerin fühlte, so hatte Serena das Potenzial der jungen Schrottsammlerin längst erkannt und wusste, dass sie mit Rey eine mächtige Verbündete haben könnte, wenn sie diesem Bündnis nur eine kleine Chance gab. Und womöglich könnte Rey sogar recht behalten, dass sie gemeinsam die Erste Ordnung vernichten und den Krieg beenden konnten. Es gab Serena ein Gefühl, das sie schon lange nicht mehr verspürt hatte: Hoffnung.
Womöglich hatte Anakin sie ja wirklich deshalb hierher gelotst. Gar nicht, um ihren Onkel Luke zu finden, sondern vielmehr Rey und mit dieser gemeinsam ein Bündnis zu schließen, worin sie ihre Kräfte gegen die Erste Ordnung vereinten. Mit dieser Überzeugung unterwies Serena ihre neugewonnene Gefährtin in den Grundstudien, welche ihr damals von Luke beigebracht worden waren und schnell musste sie feststellen, dass Rey einen starken Willen besaß und in manchen Dingen, zum Bedauern von Serena, äußerst stur sein könnte.
,,Es mangelt dir ein wenig an Überzeugung.", stellte sie klar, als Rey im Schneidersitz vor ihr auf dem Felsen saß und nun frustriert die Augen öffnete.
,,Ich verstehe das nicht. Auf der Starkiller-Basis ging alles so einfach."
Serena legte den Kopf ein wenig schräg. ,,Wie hast du es dort raus geschafft und Kylo Ren bezwungen?"
,,Schwer zu erklären. Ich bin einfach..."
,,Deinem Instinkt gefolgt.", vollendete Serena den Satz bereits und als Rey zustimmend nickte, verschränkte sie die Hände hinter dem Rücken. ,,Und genau darauf kommt es an, Rey. Die Macht ist keine Fähigkeit oder irgendein Besitzeigentum, das man sich aneignen kann. Sie ist ein Energiefeld, das uns umgibt...zu jeder Zeit und zwischen allen Dingen. Eine Spannung, ein Gleichgewicht und sie hält alles in der Galaxis zusammen. Man kann sie sich zu Nutze machen und von ihr leiten lassen, doch niemals gehört sie irgendjemandem. Verstanden?"
Rey nickte und Serena war froh, dass sie die Worte ihres Onkels von damals einigermaßen hatte wiedergeben können. Obgleich ihre Ausbildung bereits so lange zurücklag, hatte sie die Grundlagen nie vergessen und jetzt kam alles wieder hoch. Je mehr die Dunkelheit in den Hintergrund rückte, desto mehr kamen die Grundsätze der Jedi wieder in den Fokus und es fühlte sich für Serena fast so an, als würde sie dadurch nach Hause kommen und wieder zu sich selbst zurückfinden. Als wäre sie die vergangenen Jahre eine andere Person gewesen und nun zu ihrem alten Ich zurückkehren – obgleich sie nie wieder dieselbe sein würde.

,,Gut. Dann zeig mir mal, wie du mit dem Lichtschwert umgehst. Du hast Kylo Ren in einem Duell geschlagen, da musst du schon was drauf haben.", forderte Serena die junge Schrottsammlerin auf, die sich sofort erhob und ihre Augen leuchteten vorfreudig.
,,Denkst du denn, ich bin schon soweit?"
Serena seufzte leise. ,,Tja, wir wollen die Erste Ordnung besiegen und daher fehlt uns leider die Zeit, dir eine umfangreiche Ausbildung zu gewährleisten. Normalerweise dauert dies mehrere Jahre und abgesehen davon, bin ich keine Jedi-Meisterin. Ich kann dir nur das weitergeben, was ich selbst weiß und es herrschen schwere Zeiten. Da werden wir ein wenig improvisieren müssen."
Um ihre Worte zu unterstreichen, zog sie ihr Lichtschwert und aktivierte die strahlend weiße Klinge. Serena konnte durch die Macht hinweg spüren, dass die wachsamen Augen ihres Großvaters allzeit auf ihr lagen und irgendwie beruhigte sie diese Gewissheit. Rey tat es ihr gleich und die blaue Klinge zischte surrend auf, während sie neugierig auf das Schwert von Serena deutete.
,,Warum ist deins weiß?"
,,Lange Geschichte.", gab Serena nur zurück. ,,Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche. Das Wichtigste, was du im Bezug auf die Jedi wissen solltest: sie greifen niemals von sich aus an – außer, sie haben keine andere Wahl. Im Grunde nutzen die Jedi das Lichtschwert nur zur Selbstverteidigung, denn sie streben nicht nach Gewalt und töten nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Sie sind seit jeher die Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit gewesen, das solltest du verinnerlichen."
Rey schluckte ein wenig. ,,Ich habe Kylo Ren beim Duell frontal angegriffen.", merkte sie an, was Serena mit einem Nicken quittierte.
,,Und das war auch gut so, denn hättest du ihm die Oberhand überlassen, wärst du jetzt vermutlich tot. Manchmal muss man auch die Initiative ergreifen, doch gib dich nie dem Hass oder der Wut hin. Das würde dich auf den Pfad der dunklen Seite führen und glaub' mir, die bringt dir nichts als Leid und Schmerzen. Ich spreche aus Erfahrung."
Die Dunkelheit lag noch immer wie ein Schatten auf Serena, doch dank der Lektion ihres Großvaters wusste sie nun, dass sie es als Teil von sich akzeptieren konnte und dadurch fühlte sich Serena besser. Auch wenn dies ihre Schuldgefühle der letzten Jahre natürlich nicht augenblicklich ausmerzte. Doch vielleicht konnte sie ihre schlechten Taten mit einigen guten wieder ausgleichen, um somit auch ihr Gewissen etwas zu erleichtern und ihrer Seele Frieden geben zu können.
Serena nickte Rey zu und als diese es erwiderte, wusste sie, dass ihre „Schülerin" bereit war. Sie umfasste ihr Lichtschwert etwas fester und griff Rey dann frontal an, die jedoch gut reagierte und den Schlag parieren konnte. Als ihre Schwerter aneinander krachten, sah Serena der Schrottsammlerin intensiv in die Augen und gab ihr noch einen wichtigen Ratschlag.
,,Lass dich von der Macht leiten und was auch passiert, bewahre Ruhe und Fokus."
Dann wirbelte Serena herum und zwischen den beiden jungen Frauen entbrannte ein hartes Trainingsgefecht. Zwar würde Serena Rey niemals mutwillig wehtun, aber sie durfte sie auch nicht mit Samthandschuhen anfassen, wenn sie gegen die Erste Ordnung antreten wollten. Da würde auch niemand zimperlich mit Rey umgehen und diese musste quasi binnen kürzester Zeit all das lernen und verinnerlichen, wofür Jedi-Padawane sonst mehrere Jahre gewährt wurden.

Rey konnte sich gut behaupten. Sie war, trotz ihrer geringen Erfahrung, gut im Umgang mit dem Lichtschwert und besaß eine große Widerstandsfähigkeit, sowie ausgeprägtes Durchhaltevermögen. Allerdings spürte Serena auch ei großes Maß an seelischem Schmerz in Rey, was sie ein wenig an sich selbst erinnerte. Ohne Zweifel war die Vergangenheit der jungen Schrottsammlerin auch nicht ohne Schicksalsschläge verlaufen und Serena hoffte, dass Rey sich davon nicht beirren ließ. Zudem war ihre Macht-Sensitivität enorm ausgeprägt, was Serena überrascht. So große Macht hatte sie bislang nur in ihrem Bruder, Onkel Luke und sich selbst gespürt. Wenn man Anakin mal außen vor ließ, der sie ja ohnehin alle übertraf.
Wie stark Rey wirklich war, sollte sich schon im nächsten Augenblick zeigen. Denn als die Schrottsammlerin für einen kurzen Moment die Selbstkontrolle einbüßte, brach die Macht aus ihr heraus und erzeugte einen tiefen Riss im Boden der Erde. Instinktiv wich Serena ein paar Schritte zurück und blickte mit einer Mischung aus Staunen, Verwirrung und auch Entsetzen auf den gezeichneten Erdboden. Rey war so erschrocken über sich selbst, dass sie sofort die Kampfhaltung aufgab und erschüttert zu Serena sah, die jedoch Ruhe bewahrte und versuchte, sich das zu erklären.
Ihr Blick wanderte behutsam zu Rey, die durch den Vorfall verunsichert worden war und Serena nickte ihr aufmunternd zu. ,,Das...kann schon mal vorkommen. In dir steckt weitaus mehr Potenzial, als ich bislang angenommen hatte. Versuch beim nächsten Mal einfach nicht so...übermütig zu sein.", riet Serena ihr, obwohl sie nicht wirklich wusste, ob dies die richtigen Worte waren.
,,Tut mir leid. Das war keine Absicht."
Serena winkte ab. ,,Schon in Ordnung. War vielleicht auch etwas viel für den Anfang. Wir machen später weiter."
,,Ich werde noch ein wenig an den Grundlagen üben.", meinte Rey, was Serena hinnahm.
,,Ist gut."
Die Dunkelhaarige entfernte sich etwas und sah nur noch einmal zurück, als Rey sich wieder im Schneidersitz auf dem Felsen niederließ und konzentriert die Augen schloss. Es war gut, dass sie gleich wieder zur Besinnung kam und somit der Furcht gar keine Möglichkeit gab, sich zu entfalten, doch Serena wurde dennoch das Gefühl nicht los, dass dies kein gewöhnlicher Machtausbruch war. Sie hatte sowas bisher nur bei einer einzigen anderen Person gesehen und zwar bei ihrem Bruder Ben. Unmittelbar, bevor er der Dunkelheit verfallen war.
Nachdenklich wandte sich Serena ab und überließ Rey alleine den Übungen, während sie sich fragte, ob dies eben ein Zufall gewesen war oder es mehr zu bedeuten hatte. Sie spürte, dass es irgendeine Verbindung zwischen Rey und Kylo Ren geben musste und Serena beschloss, den Grund dafür am besten so schnell wie möglich herauszufinden.

Der Tag neigte sich bereits langsam dem Ende und die Nacht brach langsam über Ahch-To herein, als Serena nachdenklich zum Horizont blickte und dabei dem Rauschen der Wellen lauschte, die an den Klippen brachen. Rey hatte sich nach langem Training zurückgezogen und Serena spürte, dass der Schreck vom Vorfall noch immer in den Knochen der Schrottsammlerin steckte.
Dennoch war Serena überzeugt davon, dass Rey eine gute Verbündete im Kampf gegen die Erste Ordnung sein würde, auch wenn sie die mysteriöse Verbindung zwischen ihr und Kylo Ren hinterfragte. Ihr gefallener Bruder musste mehr in Rey gesehen haben als nur eine potentielle Gegnerin, denn sonst hätte er sie kaum als Geisel mit zur Starkiller-Basis verschleppt. Und dabei konnte es nicht nur um die Karte zu Luke gegangen sein.
Serena war so in ihren Gedanken vertieft, dass sie nur am Rande die Präsenz ihres Onkels wahrnahm, als dieser auf einmal an ihre Seite traf. Den ganzen Tag über hatte sie ihn nicht gesehen, aber durchaus gespürt, dass er sich in der Nähe aufhielt. Womöglich hatte er alles aus der Ferne beobachtet und Serena zog eine Schlussfolgerung, die sie eigentlich schon gestern erkannt hatte.
,,Die Zeit im Exil scheint dir nicht wirklich bekommen zu sein. Oder war es geplant, dass du dich von der Macht abwendest?", brachte sie hervor und Luke folgte ihrem Blick zum Horizont.
,,Es schien mir der einzig richtige Weg zu sein. Nach allem, was damals geschehen ist. Ich kam auf diese Insel, um zu sterben, Serena. Und mit mir sollte das gesamte Vermächtnis der Jedi untergehen."
Nun wandte sich die junge Frau ihrem Onkel zu – den Blick von Entsetzen und Ungläubigkeit erfüllt. ,,Warum? Weil Ben und ich der Dunkelheit verfallen sind?"
,,Ihr standet unter meinem Schutz und ich habe Leia versprochen, auf euch aufzupassen. Aber stattdessen habe ich in jeder Hinsicht versagt. Es tut mir leid, Serena. Ich hätte euch beide besser beschützen müssen."
,,Es gab nichts, mit dem du mich hättest retten können.", widersprach Serena niedergeschlagen, da sie auf die Vergangenheit zurückblickte. ,,Als ich dachte, Poe wäre tot...da ist meine ganze Welt zusammengebrochen. Es gab nichts, was mich noch gehalten hat und das wusste Snoke. Mit der Hilfe von Ben hat er mich manipuliert und dagegen hättest du nichts ausrichten können. Also gib dir bitte nicht die Schuld an dem, was damals passiert ist. Ben und ich sind aufgrund unserer eigenen Entscheidungen der dunklen Seite verfallen – nicht, weil du gescheitert bist. Das bist du höchstens erst, nachdem du dich selbst aufgegeben hast."
Es war irgendwie seltsam mit Luke darüber zu sprechen und in gewisser Hinsicht, unterschieden sich ihre persönlichen Tragödien gar nicht so voneinander. Sie beide waren auf ihre eigene Art und Weise gefallen, aber Serena sah die Schuld für ihren persönlichen Untergang keineswegs bei ihrem Onkel. Dieser hatte immerhin sein Bestes getan, um sie und ihren Bruder auszubilden und Snoke hatte genau das ausgenutzt. Nur schien Luke anders über die ganze Sache zu denken.
,,Serena, ich war einfach zu überheblich, als ich ernsthaft dachte, ich könnte dich und deinen Bruder ausbilden. Ich habe die Macht in euch gesehen und gehofft, euch dadurch zu den neuen Jedi zu machen, welche die Galaxis braucht. Aber im Grunde, habe ich euch nur das Vermächtnis der Skywalker-Blutlinie aufgebürdet: Versagen und Tragödie. Die gesamte Geschichte der Jedi besteht daraus und deshalb, sollte sie mit mir auch enden."

Die Worte von Luke Skywalker erschütterten Serena innerlich, da sie ihren Onkel seit jeher als den starken Jedi in Erinnerung hatte. Doch jetzt wirkte er auf sie nur noch wie ein alter gebrochener Mann, der jede Selbstachtung und Hoffnung verloren hatte. Er glaubte keineswegs mehr an das Gute, das die Jedi einst bewirkt hatten, sondern sah nur noch ihre gescheiterten Versuche, den Frieden zurückzubringen und ihren Untergang, welcher vom Imperator einst herbeigeführt worden war. Langsam fragte sich Serena, wer wohl das schlimmere Schicksal erlitten hatte: sie oder ihr Onkel Luke.
,,Du scheinst in jeder Hinsicht aufgegeben zu haben, denn sonst hättest du dich wohl auch nicht geweigert, meine Ausbildung zu beenden. Oder aber, du siehst in mir nur noch die gefallene Schülerin von Snoke. Was auch immer es ist...ich mache dir keinen Vorwurf.", brachte Serena nur bitter hervor, doch sollte die Antwort ihres Onkels sie überraschen.
,,Keins von beiden ist der Grund, Serena. Selbst wenn ich wollte, ich kann dir nichts mehr beibringen und wenn du wirklich deine Ausbildung zur Jedi beenden willst, dann gibt es nur noch eins, was du dafür tun musst."
Serena runzelte irritiert die Stirn. ,,Und das wäre?"
,,Du musst dich Snoke und Kylo Ren stellen."
Luke bedachte seine Nichte mit eingehendem Blick, dem Serena sofort auswich. Natürlich wusste sie, dass er recht hatte und dieser Konflikt war im Grunde unausweichlich, nur war die junge Frau keineswegs erpicht darauf, sich gleich wieder ins Kreuzfeuer zu werfen.
,,Ich habe mir bereits ein Gefecht mit Kylo Ren geliefert. Eine Wiederholung brauche ich nicht unbedingt. Zumindest nicht zeitnah.", gab sie zurück und Luke nickte wissentlich.
,,Weil du Angst davor hast. Du weißt genau, dass dies den Pfad zu deinem Schicksal ebnen würde und fürchtest dich davor ihn anzutreten."
Serena widersprach ihm. ,,Das ist nicht wahr."
,,Ach, nein? Wenn du wirklich so entschlossen wärst diesem Pfad zu folgen, wärst du dann nicht umgehend zum Widerstand zurückgekehrt, nachdem sich dir die Wahrheit offenarte? Aber stattdessen bist du hier und hast mich darum gebeten, deine Ausbildung zu beenden. Doch das kannst nur du allein, Serena. Indem du dich deiner größten Angst stellst, erkennst wer du wirklich bist und dein Schicksal akzeptierst. Das ist die Lektion, die dir noch fehlt. Wenn du die bestehst, dann wirst du eine Jedi sein."

In den Augen von Luke suchte Serena nach etwas, das dieser Aussage widersprach, aber sie konnte nichts finden. Und sie entschloss sich dazu, noch einen weiteren Rat ihres Onkels einzufordern – im Bezug auf ihre neugewonnene Weggefährtin.
,,Tue ich das Richtige, indem ich Rey unterweise und mich mit ihr zusammentue?"
Luke wurde ziemlich geheimnisvoll. ,,Das kannst du wohl nur auf eine Art herausfinden. Ich kann für sie nicht das sein, was ich sein sollte. Aber womöglich kannst du es."
Das brachte Serena zum Nachdenken und sie blickte auf ihr Lichtschwert herab, welches nach wie vor auf ihre Selbsterkenntnis zu warten schien. Anakin hatte ihr gesagt, es würde erst dann seine Farbe annehmen, wenn sie ihr wahres Ich erkannt hatte und einmal mehr spürte Serena, dass die Macht sie zu Rey führte. Von Anfang an war es da gewesen – die Eingebung, ihre Wege würden sich kreuzen und unvermeidlich miteinander verknüpft werden.
Luke hatte seinen Weg bereits gewählt und Serena glaubte kaum, dass er seine Entscheidung diesbezüglich änderte. Er hatte sich nicht nur von der Macht abgewandt, er hatte auch mit den Jedi abgeschlossen und sie fühlte die Angst in ihm, obwohl er sie tief in sich begraben hatte. Bisher war Serena dies nicht aufgefallen, doch schien sie mit jedem Augenblick stärker zu werden – je entschlossener sie sich ihrem eigenen Pfad zuwandte.
,,Luke, ich...", setzte sie an, als ein ungutes Gefühl sie heimsuchte und Serena spürte die Präsenz einer vertrauten Person ganz in der Nähe, was sie bis in alle Nervenenden hinweg alarmierte. ,,Nein!"
Sofort setzte sie sich in Bewegung und Luke folgte ihr, was Serena jedoch ausblendete. Ihr gesamter Fokus richtete sich darauf, rechtzeitig bei Rey zu sein und als sie die steinerne Hütte erreichte, von wo aus sie die starken Präsenzen spüren konnte, öffnete sie ohne zu zögern die Tür. Doch was sich ihr dort darbot, sollte sogar Serena bis in alle Grundmauern erschüttern.
Rey und Kylo Ren saßen sich gegenüber – je eine Hand nach dem anderen ausgestreckt und Serena wusste sofort, dass die düstere Version ihres Bruders nicht wirklich hier war. Es war eine Illusion und doch so wahrhaftig, als würde es der Realität entsprechen. Dieses Szenario erinnerte Serena schlagartig an den Tag, wo sie die glaubhafte Täuschung vom Tod ihres Piloten durchlebt hatte und eher würde sie sterben, als zuzulassen, dass Rey ebenso getäuscht wurde.
,,Aufhören!", stieß sie energisch aus, ehe sie die rechte Hand ausstreckte und die Verbindung zwischen Rey und Kylo Ren durchtrennte.
Die Hütte zerbrach um sie herum und die Wolkendecke am Himmel brach auf, sodass der Regen gnadenlos auf sie alle herabfiel und Rey erhob sich von ihrem Platz. Serena und sie blickten einander erschrocken an, doch in den Augen von Rey loderte beim Anblick von Luke Skywalker auf einmal Wut auf.
,,Ist es wahr? Habt Ihr versucht, ihn umzubringen?", warf sie aus, was Serena irritierte und Luke fällte aufgrund der Anschuldigung ein folgenschweres Urteil.
,,Verlass diese Insel – sofort!"

Der Jedi-Meister machte kehrt und lief in die Dunkelheit der Nacht, gefolgt von den fassungslosen Blicken seiner Nichte. Rey setzte ihm nach und ignorierte dabei Serena, die nicht wusste, wie sie auf all das reagieren sollte. Sofort rief sie sich die Anschuldigung ihres Bruders von damals ins Gedächtnis, Luke habe versucht ihn zu töten. Dabei wusste niemand, was sich wirklich zugetragen hatte. Niemand außer Luke und Kylo Ren.
,,Bleibt stehen!", forderte Rey Luke energisch auf und als dieser nicht hörte, griff sie zu einem langen Stab. ,,STEHEN BLEIBEN!"
Sie stieß dem Jedi das eine Ende ins Rückgrat und brachte ihn damit zu Fall, was Serena entsetzt verfolgte. Ihre Hand wanderte für alle Fälle Richtung Lichtschwert, als Luke sich Rey zuwandte, die über ihm aufragte und noch immer den Stab auf ihn gerichtet hielt.
,,Habt Ihr es getan? Habt Ihr Kylo Ren erschaffen?"
Serena zögerte noch einzugreifen. Einerseits war sie unsicher, wie sie das Verhalten von Rey interpretieren sollte, doch andererseits wollte sie auch wissen, was sich in jeder schicksalshaften Nacht zugetragen hatte. Früher hätte sie ihren Bruder niemals als Lügner bezeichnet, doch nach all seinen Täuschungen war ihr Vertrauen in ihn grundlegend erschüttert. Und auch Luke schien keineswegs mehr derjenige zu sein, den Serena als weisen Jedi-Meister und fürsorglichen Onkel kannte.
Luke wehrte sich auf einmal gegen Rey, indem er sich die Macht zur Hilfe rief und auch in seiner Hand ein Stab landete. Die beiden begannen zu kämpfen und Serena umfasste ihr Lichtschwert, da sie genug davon hatte. Bevor die Situation eskalieren konnte, ging sie zwischen die Parteien – gerade, als Rey ihr Lichtschwert aktivierte und dieses zischend gegen das von Serena krachte.
,,Rey, hör auf!", sagte Serena und drängte die Schrottsammlerin zurück, die sofort die Angriffshaltung aufgab. ,,Mit Gewalt erreichst du gar nichts.", fügte Serena noch hinzu, woraufhin Rey ihr Lichtschwert deaktivierte, doch sie ihres aktiviert ließ und sich nun Luke zuwandte, der erneut zu Boden gegangen war. ,,Sag uns die Wahrheit, Luke. Was ist damals wirklich passiert?"
Serena sah auf ihn herab – erkannte Schuldgefühle in seinem Blick und deaktivierte daraufhin ebenfalls ihr Lichtschwert. Der Regen mischte sich mit einzelnen Tränen auf den Wangen von Luke Skywalker, als dieser die Geheimnisse von der wohl dunkelsten Stunde seines Lebens zum allerersten Mal preisgab.
,,Ich sah Dunkelheit. Ich spürte, wie sie in ihm erwuchs. Ich sah es in kurzen Momenten während seiner Ausbildung, doch dann blickte ich tiefer hinein. Und es war jenseits meiner Vorstellungskraft.", sagte Luke, woraufhin er den Blick verzweifelt auf den Boden richtete. ,,Snoke hatte sein Herz bereits bekehrt. Er würde Zerstörung, Schmerz und Tod bringen – das Ende von allem, das ich liebte...durch das, was er werden würde. Und für einen kurzen Augenblick dachte ich wirklich, ich könnte es aufhalten. Er verstrich, wie ein flüchtiger Schatten und ließ mich zurück mit Scham. Und mit dem, was folgte. Und das Letzte, was ich sah, waren die Augen eines verängstigten Jungen, dessen Meister ihn hintergangen hatte."

Spürbar und als wäre sie persönlich vor Ort, konnte Serena in die Erinnerungen ihres Onkels blicken und wurde, wie er auch, von einer Welle der Verzweiflung durchflutet. Ihr liefen Tränen über die Wangen, angesichts der Erkenntnis, dass man das düstere Schicksal ihres Bruders hätte verhindern können. Ben Solo war durch einen flüchtigen Augenblick zu dem Glauben gekommen, sein Onkel würde ihn vernichten wollen und nur dies hatte es wohl noch gebraucht, um den Wandel zur dunklen Seite in Bewegung zu bringen. Serena war erschüttert.
,,Ihr habt ihn nicht hintergangen.", durchbrach Rey das Schweigen. ,,Ihr dachtet, er hätte seine Wahl getroffen – so war es nicht. Es herrscht immer noch ein Konflikt in ihm. Wenn er der dunklen Seite entsagt, könnte das das Blatt wenden. Das könnte der Weg sein, wie wir gewinnen."
Die Worte der Schrottsammlerin brachten die Erschütterung von Serena ins Wanken, denn das Bild ihres Bruders verschwand und stattdessen sah sie den machthungrigen Kylo Ren vor sich, der für seine Ziele über Leichen gehen würde. Und auch Luke zweifelte an dem, was Rey als Ausweg erachtete.
,,Das wird nicht so laufen, wie du dir das vorstellst."
Rey ging vor Luke in die Hocke. ,,Doch, wird es. Gerade eben, als sich unsere Hände berührten, da sah ich seine Zukunft. So klar, wie ich Euch sehe. Wenn ich zu ihm gehe, wird Ben Solo sich bekehren lassen.", sprach sie voller Überzeugung, doch der Jedi blickte sie nur flehend an.
,,Rey, tu das nicht!"
Sie erhob sich wieder – streckte ihm das Lichtschwert entgegen, doch Luke Skywalker schlug die Chance, es zu ergreifen aus. Dies genügte der Schrottsammlerin als Antwort und sie griff nach ihrem Stab, um sich auf den Weg zu machen. Serena sah auf ihren Onkel, der zu ihr aufsah und seine Augen spiegelten all das wider, was auch ihr gerade durch den Kopf ging. Und sie brauchte ihn nicht zu fragen, da Luke ihr bereits eine Antwort gab.
,,Die Entscheidung liegt bei dir."
Serena sah ein letztes Mal auf ihn herab, dann ließ sie Luke zurück und folgte stattdessen Rey. Diese hatte bereits den Weg zum Falken eingeschlagen, als Serena sie schließlich einholte.
,,Rey, warte!", rief sie aus und die Jüngere drehte sich um, voller Entschlossenheit und Überzeugung.
,,Ich weiß, was ich gesehen habe."
Serena hob beschwichtigend die Hände. ,,Und ich glaube dir. Aber bitte hör mir zu, bevor du womöglich in deinen persönlichen Untergang stürzt. Mein Bruder ist der Dunkelheit sehr viel stärker verfallen, als ich es war. Ihn hat schon immer die Gier nach Macht angetrieben und das wird nicht einfach so aus ihm weichen. Selbst wenn du einen emotionalen Zugang zu ihm finden solltest, bringt das noch lange nicht die Wendung, welche du dir erhoffst.", versuchte sie ihr klarzumachen und Rey zögerte, bevor sie auch Serena mit einem Verdacht konfrontierte.
,,Sein rechter Arm...warst du das?"
,,Ja.", gestand Serena aufrichtig. ,,Ich habe meinem Bruder bereits eine Chance gegeben, aber er hat sie ausgeschlagen. Mag sein, dass du einen möglichen Wandel in ihm gesehen hast, aber Kylo Ren ist ein Meister der Täuschung. Wenn du jetzt zu ihm gehst, dann bekommt er genau das, was er will...was Snoke will. Lass uns darüber nachdenken, wie wir am besten vorgehen und den richtigen Weg dafür finden...gemeinsam.", schlug sie Rey vor, doch die hatte ihre Wahl längst getroffen.
,,Nur, weil du und Luke ihn aufgegeben habt, heißt das noch nicht, dass ich das auch muss."
Mit diesen Worten wandte sich Rey von Serena ab, lief in den Falken und die Rampe schloss sich hinter ihr. Die Systeme des Schiffes wurden hochgefahren, ehe es abhob und Richtung Horizont verschwand. Serena blieb zurück und fragte sich, ob sie Rey folgen oder doch eher einen anderen Weg einschlagen sollte.

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