Dark Hollow
Hallo, meine Lieben :) Es geht erneut weiter in unserer entfernten Galaxis und bleibt weiterhin spannend. Nicht wundern, aber die Updates kommen mittwochs jetzt immer eher spät am Abend, weil ich durch die Arbeit enorm eingespannt sein werde, da nächste Woche das Weihnachtsgeschäft startet. Darüber hinaus geht es dieses Wochenende erst am Sonntag weiter, da ich Samstag unterwegs bin. Aber ich lasse euch keineswegs ohne Lesestoff zurück und wünsche deshalb jetzt viel Spaß beim Weiterlesen ;) Möge die Macht mit euch sein!
Liebe Grüße,
eure Hela
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Dark Hollow
Serena fühlte sich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass Rey alleine auf dem Weg zur Ersten Ordnung war. Die Entschlossenheit, welche die junge Schrottsammlerin im Bezug auf Kylo Ren an den Tag legte, bewunderte und sorgte Serena zugleich. Sie fand es zwar gut, dass Rey so optimistisch war, doch wusste sie selbst nur zu gut, wie finster die Seele ihres Bruders inzwischen war. Damals hatte lediglich ein kleiner Schatten von Vader auf ihr gelegen, aber in den vergangenen Jahren hatte sich Kylo Ren immer mehr zu einem grausamen Menschen entwickelt und sie bezweifelte stark, dass es noch Rettung für ihn gab.
Aber für jemand anderen gab es noch Rettung und zwar für den Widerstand. Die Rebellion war noch nicht verloren, solange all jene überlebten, die für sie einstanden und die Hoffnung verkörperten. Und da war ja auch noch Kreon, der nach wie vor in den Fängen der Ersten Ordnung war. Serena befürchtete, dass Rey mit ihrem Vorhaben eine schwere Enttäuschung erleben würde und noch viel schlimmer: bei der Ersten Ordnung lief sie Snoke und Kylo Ren direkt in die Arme.
Serena atmete tief durch und spürte, dass sie ihre Wahl längst getroffen hatte. Niemand kannte die Erste Ordnung besser als sie und wenn jemand Rey im Ernstfall da raushelfen konnte, dann war es Serena. Und sie würde die junge Jedi-Anwärterin nicht tatenlos in ihr Unglück laufen lassen, wenn sie etwas dagegen unternehmen konnte. Deshalb wusste Serena ganz genau, was sie nun zu tun hatte.
Sie ließ die Bucht, in welcher der Falke bis vor wenigen Augenblicken noch gestanden hatte, hinter sich und machte sich stattdessen auf den Weg zu ihrem Jäger. Bevor sie diesen jedoch erreichte, registrierte sie die Präsenz ihres Onkels und sah auf, als Luke auf sie zukam und nur wenige Meter vor ihr Halt machte. Sein Blick war ausdruckslos und dennoch geheimnisvoll, was eine überaus seltsame Mischung war, aber irgendwie auch zu dem einstigen Jedi-Meister passte, welcher schon so lange Zeit im Exil verweilte.
,,Sieht aus, als hättest du eine Entscheidung getroffen.", stellte er fest und Serena nickte.
,,So ist es. Wir alle müssen unseren Weg finden und meinen kenne ich jetzt."
Luke wusste bereits, was das bedeutete. ,,Er führt dich zurück zur Ersten Ordnung, aber diesmal in anderer Hinsicht."
,,Du hast recht. Rey kann das nicht alleine schaffen, deshalb werde ich ihr folgen. Ich werde mich Snoke und Kylo Ren stellen – wie du gesagt hast. Dann rette ich meinen besten Freund und danach werde ich zum Widerstand zurückkehren, denn sie brauchen meine Hilfe. Es wird Zeit, dass ich meine Vergangenheit hinter mir lasse, indem ich mich meiner Angst stelle und das solltest du auch tun. Denn sonst...verrätst du all das, wofür du einmal gestanden hast, Luke."
Dass es Angst war, die ihren Onkel hier an diese Insel fesselte, wusste Serena längst. Sein ganzes Verhalten sprach dafür und es konnten unmöglich nur Schuldgefühle bezüglich dessen sein, was sich damals zugetragen hatte. Seine Ansichten bezüglich der Jedi und Distanz gegenüber Rey, aber auch gegenüber ihr...all das symbolisierte seine Furcht vor dem, was hinter ihm lag und Luke großen Schmerz beschert hatte. Und obwohl Serena verstehen konnte, weshalb er so entschieden hatte, so hoffte sie dennoch insgeheim, dass ihr Onkel den nötigen Schritt wagte, um sich all den Konflikten zu stellen und sie dadurch zu bewältigen.
Luke betrachtete Serena eingehend, doch diesmal sah er sie anders an. In seinen Augen glaubte sie einen winzigen Funken Stolz zu erkennen, doch hielt Serena dies eher für Einbildung. Jedoch bewies er ihr mit seiner Antwort das Gegenteil.
,,Du bist so viel stärker als ich es je gewesen bin, Serena. Einst der Dunkelheit verfallen und nun erhebst du dich wie ein Phönix aus der Asche, um der Ersten Ordnung die Stirn zu bieten. Aber nicht um deinetwillen, sondern um die anderen zu retten. In dir steckt wahrhaftig...eine Jedi.", sagte er und Serena konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht abringen.
,,Und das, obwohl ich niemals eine sein wollte."
Noch heute wusste Serena genau, wie es sich damals für sie angefühlt hatte, alles hinter sich zu lassen und die Ausbildung bei Luke anzutreten. Es war ihr überaus schwer gefallen und dennoch bereute sie es nicht, diesen Weg gegangen zu sein. Trotz der dramatischen Wendungen, welche ihr Pfad mit sich gebracht hatte.
,,Du bist auf dem richtigen Weg, Serena. Erkenne wer du wirklich bist und dein Schwert...wird seine Farbe annehmen.", pflichtete Luke bei und die junge Frau horchte überrascht auf.
,,Woher weißt du..."
Er deutete vielsagend auf das Schwert an ihrem Gürtel. ,,Ich mag mich von der Macht abgewandt haben, aber ich erkenne ein Schwert des Schicksals, wenn ich es sehe. Schon bei deinem Eintreffen hier habe ich eine besondere Energie gespürt und als du es vorhin aktiviert hast, da hat sich meine Vermutung bestätigt."
,,Du wirst nicht glauben, wer es mir gegeben hat.", sagte Serena und als Luke den Kopf etwas schräg legte, offenbarte sie das wichtigste Detail. ,,Dein Vater."
Sie hatte lange überlegt, ob sie Luke überhaupt von ihrem Treffen mit Anakin erzählen sollte. Nun ergab es sich wie von selbst und Luke zeigte sich überaus gefasst, was für Serena äußerst verwirrend war.
,,Offenbar habe ich mich geirrt. Du siehst gar nicht überrascht aus.", stellte sie fest und Luke seufzte kaum merklich.
,,Serena, ich habe damals schon immer das Gefühl gehabt, dass du dem Schicksal unserer Blutlinie näherstehst als Ben es getan hat. Und das lag keineswegs an euren unterschiedlichen Ambitionen oder Einstellungen. Es war lediglich..."
Sie vollendete mit einem wissenden Nicken den Satz. ,,Ein Gefühl. Womöglich hast du recht. Und es ist wohl an der Zeit herauszufinden...was das alles zu bedeuten hat."
Damit war der Entschluss von Serena endgültig besiegelt. Sie wusste, was zu tun war und würde sich durch nichts und niemanden mehr davon abbringen lassen. Außerdem lief ihr die Zeit davon, weshalb sie aufbrechen wollte und wandte sich ihrem Jäger zu, als Luke sie noch ein letztes Mal zurückhielt.
,,Serena, bevor du gehst...werde ich dir noch etwas mit auf den Weg geben. Ich weiß nicht, wie all das hier ausgehen wird und die Zukunft ist mehr als ungewiss, aber...vielleicht kann ich dir doch noch helfen, gegen die Erste Ordnung anzutreten. Aber dafür musst du mir jetzt sehr genau zuhören."
Beim Widerstand spitzte sich die bedrohliche Lage unterdessen langsam aber sicher zu. Noch immer beschoss die Erste Ordnung die Flotte der Rebellen und Poe drohte die Geduld zu verlieren. Er konnte nicht länger tatenlos herumsitzen und nichts tun, da es ihn geradezu wahnsinnig machte. Calliope bemerkte dies an seiner hohen Anspannung und der ausgeprägten Nervosität, weshalb sie versuchte, den Piloten wieder etwas runterzuholen.
,,Poe, bitte beruhige dich. Du läufst noch einen Graben in den Fußboden.", ermahnte sie ihn, doch der Schwarzhaarige schnaubte nur argwöhnisch.
,,Du bist lustig. Finn und Rose hätten längst was von sich hören lassen müssen. Von Serena und Kreon fehlt auch noch jede Spur und das kann nur bedeuten, dass irgendwas schiefgelaufen sein muss. Ich hab so ein ungutes Gefühl."
Calliope stand auf und trat an Poe heran. ,,Geht mir genauso, aber wir dürfen uns davon jetzt nicht in die Irre führen lassen. Du hast gesagt, du vertraust auf den Wandel von Serena und dann tue ich das auch. Sie kennt jetzt die Wahrheit und wird auf ihre Weise das Beste daraus machen. Und was Finn und Rose angeht, ihre Mission ist keineswegs einfach und deshalb müssen wir ihnen so viel Zeit verschaffen, wie wir können. Auch wenn ich ziemlich sicher bin, dass unsere Mutter uns allesamt des Hochverrats bezichtigt, sobald sie hiervon erfährt."
Oh, ja. Holdo würde alles andere als begeistert sein und Calliope kannte ihre Mutter nur zu gut. Im Befolgen von Regeln war sie schon immer sehr streng gewesen, aber das machte eine gute Politikerin auch schließlich aus und mit ihrer starken Autorität hatte Holdo die unangenehme Eigenschaft, andere ziemlich leicht einschüchtern zu können. Aber womöglich lag es auch daran, dass Calliope ein eher sanftes Gemüt besaß und daher nicht gerade großes Durchsetzungsvermögen gegenüber ihrer Mutter zeigen konnte.
Poe zeigte sich weniger davon beeindruckt. ,,Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Calliope...aber was hat deine Mutter schon groß getan, seit sie das Kommando übernommen hat? Unsere Lage hat sich keineswegs verbessert und das gefällt mir nicht. Anstatt uns zu retten, scheinen wir immer tiefer in ein dunkles Loch zu fallen und wenn wir nicht bald einen Weg hinaus finden, wird das der Untergang der Rebellion sein."
,,Und was schlägst du vor? Willst du eine Rebellion bei der Rebellion anzetteln und meine Mutter dadurch entmachten? Eine Meuterei kann nicht wirklich dein Ernst sein."
Calliope sprach es mit purer Ironie aus, da sie so etwas nicht mal im Traum in Betracht ziehen würde. Doch die dunklen Augen von Poe funkelten auf einmal so energisch, dass sofort all ihre Alarmglocken schrillten und Calliope ermahnte den Piloten eindringlich zur Zurückhaltung.
,,Oh, nein! Denk nicht mal dran, Dameron!!!"
Aber es war schon zu spät. Bevor sie noch irgendeinen weiteren Protest einlegen konnte, stürmte Poe aus dem Raum und Calliope rannte sofort hinterher. Das konnte nur nach hinten losgehen und sie auf jeden Fall verhindern, dass die ohnehin schon angespannte Situation vollkommen eskalierte. Das käme dem Einschlag einer Bombe gleich und das würde ein fatales Ende nehmen.
Poe machte so schnelle Schritte, dass sie kaum mithalten konnte und Calliope war schon ziemlich außer Atem, als sie den Eingang der Brücke erreichten. Der Pilot fiel sogleich mit der Tür ins Haus.
,,Ist sie da drinnen?", verlangte er zu wissen, doch erntete er nur strenge Blicke von der Rebellin an der Tür.
,,Sie wurden von der Brücke verbannt. Lassen Sie uns keine Szene machen."
,,Doch, lassen Sie uns!", gab Poe nur trocken zurück und Calliope flehte ihn geradezu an, sich zurückzuhalten.
,,Poe, bitte tue das nicht."
Da zerschnitt seine Stimme die Luft bereits wie ein Messer. ,,HOLDO!!!"
Alle Augen richteten sich auf Poe, der so energisch die Brücke stürmte, als wäre sie das neue Schlachtfeld und er an vorderster Front. Er postierte sich auf der kleinen Anhöhe und wandte sich fordernd an Holdo, die zwar ihre Fassung wahrte, der man den Zorn aber dennoch ansehen konnte.
,,Fliegerass.", raunte sie ihm nur trocken zu, doch Poe ging direkt auf Konfrontation.
,,Sparen Sie sich das! Wir hatten eine Flotte – jetzt ist nur noch ein Schiff übrig und Sie haben uns nichts gesagt. Sagen Sie uns, dass wir einem Plan folgen. Dass es Hoffnung gibt."
Holdo sprach ruhig auf ihn ein. ,,Als ich unter Leia diente, sagte sie immer: Hoffnung ist wie die Sonne. Wenn du nur an sie glaubst, wenn du sie sehen kannst..."
,,Wirst du niemals die Nacht überstehen.", vollendete Poe ihren Satz eher widerwillig, beruhigte sich aber und Holdos Zorn wich dadurch ebenfalls.
,,Ja."
Calliope atmete auf, da sie schon befürchtet hatte, Poe würde von seinem Blaster Gebrauch machen und mit Gewalt seinen Willen durchsetzen. Aber offenbar konnten ihre Mutter und der hitzköpfige Pilot sich doch noch einigen. Doch diese Auffassung wich schon im nächsten Augenblick, da Poe zufällig einen Blick auf die Systemanzeigen warf und dabei eine, in seinen Augen, unfassbare Entdeckung machte.
,,Lassen Sie die Transporter betanken?"
Vizeadmiral Holdo schwieg. Und ihr Schweigen wog mehr, als es Worte je hätten tun können und auch für Calliope war dies Antwort genug. Poe eilte sogleich zu den Anzeigen, doch Calliope musterte ihre Mutter intensiv und irgendwas machte sie stutzig. Sie wusste, dass ihre Mutter stets klug handelte und stets mit Verantwortungsbewusstsein an die Sachen heranging – ein Charakterzug, den Calliope von ihr geerbt hatte. Und deshalb wusste sie auch, dass Holdo in der Tat einen Plan zu verfolgen schien und aus gutem Grund Stillschweigen darüber bewahrte.
Doch bevor sie Poe darüber aufklären konnte, verfiel der wieder in Rage und machte seinem Ärger erneut Luft. ,,Tatsächlich. Etwa alle? Wir verlassen das Schiff?"
Für den Piloten, der stets mit aller Willenskraft kämpfte und niemals aufgab, kam dies einer Kapitulation gleich. Das konnte und wollte Poe nicht hinnehmen, denn es war für ihn unbegreiflich und einfach nicht akzeptabel.
,,Ist das...das ist alles, was Sie drauf haben? Das ist der Plan? FEIGLING!!!"
Vor Wut trat Poe gegen die Stühle, welche daraufhin krachend umfielen und Calliope wurde klar, dass sich seine Wut gerade mit Verzweiflung mischte. Sie warenbmachtlos und das war geradezu das schlimmste Gefühl, was man in solchen Situationen haben konnte, aber sie erkannte Poe in diesem Moment fast gar nicht mehr wieder. Zu sehr steigerte er sich in die Lage herein, was auch Holdo realisierte.
Die Sicherheitsmänner traten hervor, doch sie hielt alle zurück und blickte nur fassungslos zu Poe, der eine verhängnisvolle Offenbarung machte.
,,Diese Transportschiffe besitzen keine Waffen, keine Schilde. Wenn wir diesen Kreuzer aufgeben war's das. Wir haben keine Chance. Nein! Sie sind nicht nur ein Feigling, Sie sind eine Verräterin!", fauchte er Holdo entgegen, als Calliope ihn entsetzt anfuhr.
,,Poe!"
Noch nie hatte sie den Piloten derart ohne Kontrolle erlebt und Calliope konnte nur mutmaßen, was die Gründe für das Verhalten von Poe waren. Dass der Verlust von Serena, die noch immer nicht zu ihnen gestoßen war, einen großen Teil dazu beitrug, stand außer Frage und auch wenn sie Poe verstehen konnte, so ging das nun wirklich zu weit. Holdo, die trotz der Anschuldigungen erstaunlich ruhig blieb, zeigte keinerlei Reaktion darauf und äußerte lediglich einen einzigenBefehl.
,,Entfernt diesen Mann von meiner Brücke."
Sofort kamen die Sicherheitsmänner dem nach und Poe ließ sich wortlos abführen. Calliope stieß einen niedergeschlagenen Seufzer aus, wandte sich dann jedoch persönlich an ihre Mutter und betete, dass Poe nicht zu sehr übers Ziel hinausgeschossen hatte.
,,Mum, bitte sag mir, dass du wirklich einen Plan hast.", brachte Calliope hervor und Holdo begegnete ihr mit strengem Blick.
,,Ich weiß, was ich tue, Calliope. Und du tätest gut daran, mir diesbezüglich zu vertrauen."
Die Blonde strich sich ihre langen Haare zurück. ,,Das würde ich gerne, aber im Moment ist unsere Lage ziemlich aussichtslos. Und ich hätte einfach nur gerne etwas, woran ich mich festhalten kann. Die Erste Ordnung hat uns schon so viel genommen...sie darf die Rebellion nicht vernichten."
,,Und das wird sie auch nicht. Aber damit wir das gewährleisten können, musst du mir vertrauen, Calliope.", wiederholte Holdo noch einmal und betonte das vorletzte Wort dabei besonders stark.
Mit einem schwachen Nicken entließ Calliope ihre Mutter, woraufhin Holdo wieder ihre Pflicht erfüllte und Anweisungen gab. Calliope selbst, blieb ratlos zurück und wusste nicht, ob jetzt Hoffnung oder Verzweiflung angebracht war. Ein Grund mehr, weshalb sie ein kleines Stoßgebet entsandte.
,,Bitte, Serena. Wenn du einen Plan hast, dann verfolge ihn und mach die Erste Ordnung platt. Sonst sind wir alle bald verloren."
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