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Kapitel 10

Eine Woche nach Dem Desaster, wie Draco den fehlgeschlagenen Versuch einer Grillparty gedanklich betitelte, saß er bei Hermine in der Küche. Sie selbst war nicht anwesend, was daran lag, dass Draco unangekündigt bei ihr aufgeschlagen war und vergessen hatte, dass sie ein wichtiges Projekt im Labor hatte. Das war aber nicht weiter schlimm, denn Stibbons hatte die Gelegenheit genutzt, um Draco zu zeigen, wie man einen Zeitumkehrer auseinanderbaute. 

Genau genommen war er gerade dabei gewesen, einen in seine Einzelteile zu zerlegen (Draco hatte noch nicht so ganz verstanden, wieso), als Draco geklingelt hatte. Seine schlechte Stimmung, dass ihn jemand bei der Arbeit unterbrochen hatte, war einer hellen Begeisterung gewichen, als er gemerkt hatte, wer es war und so war Draco mehr oder weniger freiwillig in die Küche bugsiert worden, wo er jetzt mit Fachbegriffen überhäuft wurde. 

Nicht, dass es ihn störte, er fand es immer noch wahnsinnig interessant. Außerdem bot sich ihm damit vielleicht sogar eine Gelegenheit, mehr darüber herauszufinden, was Ginny letzte Woche fallen gelassen hatte und was ihn seitdem nachts wachhielt. 

Ja, aber an die hat sie auch nicht in einem anderen Universum ihr Herz verloren. 

Was sollte das bedeuten? Hermine hatte ihm gesagt, dass sie im anderen Universum mit ihm verheiratet gewesen war und auch, dass sie in den Wochen, die sie dort war, festgestellt hatte, dass er als Mensch doch ganz in Ordnung war. 

Und sie hatte ihn in der gesamten Zeit ihrer Freundschaft immer wieder mit diesem undefinierbaren Blick angeschaut. Sie hatte regelmäßig gemeinsame Aktionen initialisiert und wollte mehr über ihn erfahren. 

Hatte sich Hermine in den anderen Draco Malfoy verliebt? Und wenn ja - was nahelag, wenn man Ginny glauben konnte - was genau wollte sie von ihm hier? Mochte sie ihn hier auch auf diese Weise? Mochte sie sie beide gleich? Oder war er der Ausgleich, weil sie den anderen Draco Malfoy vermisste und er eben das nächste war, was an den Mann heran kam, in den sie sich verliebt hatte? 

Draco musste zugeben, dieser Gedanke gefiel ihm gar nicht. Er wollte nicht die zweite Wahl sein. Um ehrlich zu sein, wollte er nicht einmal die erste Wahl sein. Er mochte Hermine nicht auf diese Art und Weise. Er wollte mit ihr Zeit verbringen, Spaß haben, spontane Ausflüge machen, nächtelang quatschen, alte Erinnerungen teilen und vielleicht sogar irgendwann Geheimnisse. 

Aber er wollte sie nicht küssen, er hatte nicht das Bedürfnis, ihre Hand zu halten, er konnte sich nicht vorstellen, mit ihr zusammen zu wohnen oder sie irgendwann zu heiraten. 

Bei jemand anderem hätte er vielleicht gesagt, er wolle einfach nur Freunde sein. Aber das passte hier überhaupt nicht. Ihre Freundschaft war kein "nur" und er wollte nicht "einen Schritt weiter" gehen. Im Gegenteil: ihre Freundschaft war wild und chaotisch und wunderbar, sie war spontan und unverbindlich. Das gegen eine Beziehung einzutauschen wäre kein "Schritt weiter", es wäre ein Schritt zurück. Oder naja, nicht zurück, schließlich hatten sie nie eine Beziehung geführt. Vielleicht eher ein Schritt zur Seite? Draco runzelte verärgert die Stirn, als ihm auffiel, dass seine Metapher nicht wirklich aufging.

Wie auch immer, beschloss er dann, es war auf jeden Fall nichts Erstrebenswertes. 

Das Klicken eines Metallteils riss ihn aus seinen Gedanken und brachte ihn zurück in die Realität, in der Stibbons gerade mit einer winzigen Pinzette eine kleine Klappe öffnete. Das Leuchten in seinen Augen brachte Draco selbst zum Schmunzeln. Stibbons deutete in die winzige Öffnung hinein, die gerade zum Vorschein gekommen war. Darin schimmerte es bläulich. 

"Das ist das Herz eines Zeitumkehrers.", erklärte Stibbons leise. Seine sonst so sprudelnde Begeisterung war einer ehrfürchtigen Bewunderung gewichen. Draco lehnte sich noch ein Stück weiter vor, um einen besseren Blick zu erhaschen. 

"Ist es das, was dieses eine Team bei euch auseinander bauen wollte?", fragte er. Stibbons schnaubte amüsiert und nickte. 

"Das Leuchten wird von einer winzigen Kern aus Molybdän abgegeben, der mit der Magie gefüllt ist, die das Zeitreisen ermöglicht.", erklärte er. "Wenn man einen Zeitumkehrer herstellt, wird aber beides gleichzeitig erschaffen - der Kern und die Magie darin. Deshalb wissen wir praktisch nichts über die eigentliche Magie." 

Draco nickte. Das klang...logisch, wenn auch nicht ganz verständlich (was vermutlich an seinem geringen Zauberkunst- und Physikwissen lag). 

"Marco ist fest entschlossen, ihn aufzumachen und reinzuschauen." Stibbons grinste. "Wir sind alle gespannt." 

Er griff wieder nach seinen Instrumenten und nach einer kleinen Holzbox, aus der er eine kleine silberne Schraube nahm, die er in den Zeitumkehrer einsetzte, bevor er begann, ihn wieder zusammenzusetzen. Draco sah aufmerksam zu und fragte sich wieder einmal, wie Stibbons, der mit seinen riesigen begeisterten Gesten in Dracos Gegenwart schon das ein oder andere Mal größere Gegenstände umgeworfen, gegen Schränke gelaufen oder über Türschwellen gestolpert war, der gleiche Mann sein konnte, der jetzt mit ruhiger Hand Teile zusammensetzte, die kleinere Durchmesser hatten, als Dracos Haare. 

"Darf ich dich was fragen?", sagte er irgendwann leise. Stibbons gab ein konzentriertes, aber zustimmendes Brummen von sich. "Wie heißt du eigentlich mit Vornamen?"

Stibbons sah Draco überrascht an. 

"Christopher.", antwortete er und setzte seine Pinzette wieder an, um die letzten Zahnräder wieder an die richtige Stelle zu schieben. 

"Warum nennt dich keiner so?", wunderte sich Draco. Stibbons zuckte mit den Schultern. 

"Stibbons ist doch gut.", sagte er. "Hermine hat irgendwann gesagt, ich sehe aus, wie ein Stibbons und nicht wie ein Chris." Er schmunzelte. Draco musste lachen. "Und irgendwie haben es dann alle übernommen." 

Er ließ das letzte Scharnier einrasten und begann dann, sein Werkzeug in das dafür vorgesehene Köfferchen zu sortieren. 

"Apropos Hermine.", wechselte Draco das Thema. "Ist sie eigentlich einfach nur sehr im Stress oder kann es sein, dass sie mir aus dem Weg geht?" 

Eigentlich hatte er Hermine selbst diese Frage stellen wollen, als er hier auf der Türmatte stand. Aber sie war nicht da und er war unsicher. Er wusste, dass Stibbons vermutlich nicht der richtige Ansprechpartner für solche Fragen war, aber da Hermine auf keine seiner Eulen geantwortet hatte und auch nicht, wie gewöhnlich, einfach mal bei ihm im Büro oder zuhause vorbeigeschneit war, nahm er auch einen falschen. 

Stibbons sah ihn unbeeindruckt, ein wenig irritiert und höchstens ein bisschen amüsiert an. 

"Das fragst du mich?", fragte er, ganz wie Draco erwartet hatte. "Draco, ich habe keine Ahnung von diesem ganzen Gefühlsgedöns und Frauen sind mir ein Buch mit sieben Siegeln, bei dem ich nicht einmal Interesse habe, es zu lesen." Sein Köfferchen klappte mit einem Schnappen zu. Dann hellte sich sein Gesicht auf. "Warte, hast du was angestellt?", fragte er grinsend. "Gibt es Gossip, den ich nicht mitbekommen habe?"

Draco verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf. So verzweifelt war er dann doch nicht, dass er die Probleme, die möglicherweise nur in seinem Kopf existierten, vor Hermines Mitbewohner ausbreiten würde. 

"Alles gut, ich dachte, vielleicht hat sie was gesagt.", sagte er also nur. Eine kleine unzufriedene Falte erschien auf Stibbons' Stirn. 

"Wenn ich Hermine überrede, heute Abend zu dir zu gehen und das zu klären, erzählst du mir dann morgen, worum es ging?", fragte er hoffnungsvoll. Draco runzelte die Stirn. 

"Sehen wir uns morgen überhaupt?", fragte er, denn er hatte eigentlich vorgehabt, normal ins Büro zu gehen und nicht geplant, diese Wohnung oder das Labor zu besuchen. Stibbons zuckte mit einem schiefen Grinsen die Schultern. 

"Bisher war nichts vereinbart.", sagte er nur. Draco musste lachen. 

"Meinetwegen.", gab er dann nach. "Wenn Hermine heute Abend bei mir auftaucht und wir das klären, erzähl ich dir morgen davon." Er sah auf die Uhr und ihm fiel auf, dass er sich beeilen sollte, wenn er Scorpius rechtzeitig von der Tagesbetreuung abholen wollte. Er stand auf und zückte zum Apparieren seinen Zauberstab. 

"Na gut, dann bis morgen, Draco.", sagte Stibbons mit einem schelmischen Zwinkern. Draco schüttelte grinsend den Kopf. 

"Bis morgen.", grüßte er zurück. "Chris."


Obwohl Draco es nicht für möglich gehalten hätte, schaffte er es tatsächlich im Laufe des Nachmittags, das Gespräch, das Versprechen und die Verabredung am nächsten Tag, die sich auf dem Weg von der WG in Südost-London zum Kindergarten seines Sohnes fröhlich in seinen aufgeregten Gedanken abgewechselt hatten, zu verdrängen. 

Das lag vermutlich vor allem daran, dass ihm die Betreuerin halb begeistert, halb erschöpft berichtete, dass Scorpius als einer der Ersten in seiner Altersgruppe unkontrollierte Kindermagie hervorgebracht hatte. 

Leider hieß "unkontrollierte Kindermagie" nicht umsonst so und so hatte er alle Hände voll zu tun, seinen Sohn unter Kontrolle zu halten, der es überhaupt nicht einsah, die neu entdeckten Möglichkeiten, seine Stofftiere und Plastikdinosaurier vor sich her schweben zu lassen, nicht auch auf offener Straße zu demonstrieren. Was natürlich dazu führte, dass eines sich spontan entzündete - wie gesagt, das Wort "unkontrolliert" war in diesem Kontext nicht ohne Grund gewählt. Also hatte Draco auf der ersten Hälfte des Weges ein Kind, dessen Kuscheltiere flogen und auf der zweiten eines, was ein riesiges Theater machte, weil sein Lieblingsspielzeug nunmehr ein kleiner Haufen Asche und geschmolzener Kunststoff war. 

Bei Astoria angekommen stellte er fest, dass sie noch nicht von der Arbeit zurück war, auch wenn sie eigentlich etwa zeitgleich mit ihm dort hätte sein sollen. Wer jedoch da war, war Nathan, der offenbar mit ihr verabredet war und der die Gelegenheit nutzte, um bei Draco klar zu stellen, dass er zwar schon eine Weile Interesse an Astoria gehabt habe, sich aber erst mehrere Monate nach der Trennung erlaubt habe, überhaupt in dieser Richtung zu denken und bis nach der offiziellen Scheidung gewartet habe, bevor er auf irgendeine Art dieses Interesse deutlich gemacht hatte. 

Draco war wirklich überrascht, dass es Nathan offenbar so wichtig war, das so deutlich zu sagen und es tat ihm ein wenig leid, dass er sich nicht einmal richtig darauf konzentrieren konnte, weil, Überraschung, er immer noch einen kreischenden Zweijährigen beschäftigen musste, der nicht verstand, warum Daddy nicht einfach jetzt einen Reparo an dem geliebten Dinosaurier durchführen wollte. Draco hatte beschlossen, die Rettung des kreativ "Dino" getauften Spielzeugs nicht auf offener Straße durchzuführen. Diese Logik entzog sich seinem Sohn allerdings. 

Zur Erleichterung Aller tauchte Astoria wenige Minuten später auf, erlöste Nathan aus seiner unangenehmen Lage mit Draco, Draco aus seiner unangenehmen Lage mit Scorpius und Scorpius aus seiner unangenehmen Lage mit Dino. 

Draco verabschiedete sich nach kurzer Zeit und machte sich auf den Heimweg, sprang auf dem Weg noch kurz beim Supermarkt rein und kaufte Nudeln, geriebenen Käse und eine Dose Tomaten. Er war am Wochenende im Malfoy Manor zu Besuch gewesen und seine Mutter hatte sich herrlich darüber amüsiert, dass er ebenso wenig Talent fürs und Interesse am Kochen hatte, wie sein Vater. Dann hatte sie ihm, Zitat: "das einfachste Nudelsoßenrezept überhaupt" aufgeschrieben und Schritt für Schritt erklärt (es waren nicht besonders viele Schritte). 

Als Draco also daheim war, beantwortete er zunächst noch ein bisschen Post, arbeitete dann an einigen Akten, las einige Gedichte seines Lieblingspoeten und ging dann kritisch noch einmal die vier Schritte des Rezepts durch, bevor er Knoblauch und Chili mit einem bisschen Öl in einem Topf kurz anschwitzen ließ (und dabei feststellte, dass Knoblauch wirklich verdammt schnell braun wurde und verbrannt rocht) und dann die Tomaten darauf kippte. 

Angesichts der Tatsache, dass die Soße etwa eine Stunde vor sich hin köcheln sollte, stellte sich Draco einen Wecker auf eine dreiviertel Stunde, sodass er rechtzeitig die Nudeln aufsetzen würde und hatte sich gerade wieder in eine Reihe Sonette aus der Zeit der Jahrhundertwende vertieft, als es klingelte. 

Er runzelte kurz die Stirn, dann fiel ihm das Gespräch von vorhin wieder ein und Stibbons' (Chris'?) Versprechen, Hermine zu überreden, hier vorbei zu schneien. 

Schnell legte er ein Lesezeichen zwischen die Seiten und eilte in den Flur, um die Tür zu öffnen. 

Es war tatsächlich Hermine, die davor stand, das erkannte er schon durch die Milchglasscheibe der Haustür. Augenscheinlich wippte sie auf ihren Fußballen und Draco fragte sich unwillkürlich, worauf sie so ungeduldig wartete. 

Er zog die Tür auf und schaffte es gerade so, ein "Hi" auszusprechen, da trat sie entschlossen zwei Schritte über die Schwelle und drückte ihre Lippen auf seine. 

Draco konnte sich vor Schreck kaum bewegen. Er tat nichts, bewegte seine Lippen nicht. Seine Hände hingen ein wenig nutzlos an ihm herunter und kurz kam er auf die Idee, dass er sie nutzen könnte, um Hermine wegzuschieben, aber irgendwie reagierten die nutzlosen Gliedmaßen nicht. 

Dann fiel ihm auf, dass Hermine ebenfalls nichts tat. Er hatte schon ein paar Menschen geküsst und dieser Kuss schaffte es, ohne dass er groß darüber nachdenken musste, auf Platz eins der unspektakulärsten Küsse überhaupt. 

Nach vielleicht zehn Sekunden trat Hermine einen Schritt zurück und sah betreten zu Boden. 

Gerade hatte sich Draco dazu durchgerungen, etwas zu sagen, da lachte Hermine etwas gequält:

"Nein, ich mag dich wirklich nicht auf diese Weise." 

Draco runzelte die Stirn. 

"Auf welche Weise?", fragte er. Sie gestikulierte wild. 

"Auf diese...romantische, kitschige...Kuss-Art und Weise.", erklärte sie. "Sorry, ich war mir da zwischendurch wirklich nicht mehr sicher. Aber jetzt schon." Sie atmete tief durch und sah Draco in die Augen. "Es tut mir leid, Ginny hat mir erzählt, was sie dir letzte Woche gesagt hat und das hat mich ein kleines bisschen verunsichert. Zwei Dracos und alles. Und deshalb bin ich dir ein bisschen aus dem Weg gegangen, um mich zu sortieren und so." Sie holte noch einmal Luft. "Aber jetzt bin ich mir sicher." 

Draco war ein bisschen überfordert von diesem Redeschwall. 

"Ich, ähm...", setzte er an, aber er wusste nicht so genau, was er sagen sollte. Beziehungsweise, er wusste nicht so genau, was er als erstes sagen sollte. Also deutete er den Flur hinunter in Richtung Wohnzimmer. "Vielleicht kommst du erst einmal richtig rein.", schlug er vor. 

Hermine schien kurz zu überlegen, dann nickte sie, zog ihren Umhang aus und hängte ihn an die Garderobe, bevor sie Draco ins Wohnzimmer folgte. 

"Also, du hast kein romantisches Interesse an mir?", fragte er, einfach um klar zu stellen, dass er das richtig verstanden hatte. Sie schüttelte den Kopf. 

"Sorry.", schob sie noch hinterher, aber er reagierte nicht darauf. 

"Aber...für den anderen Draco?", fragte er ein bisschen unsicher. Hermine seufzte und ließ sich in einen Sessel fallen. 

"Das ist ein bisschen komplizierter.", sagte sie. Draco hob eine Augenbraue und setzte sich zurück auf seinen Platz auf dem Sofa, von dem ihn die Klingel hochgeschreckt hatte. 

Für einige Sekunden lieferten sie sich einen Starrkampf, dann gab Hermine auf. 

"Er...er liebt sie wirklich.", sagte sie dann leise. "Die andere Hermine, meine ich." 

Draco biss sich auf die Lippe. 

"Hör mal, Hermine.", sagte er dann. "Es tut mir wirklich, wirklich leid, aber ich...ich kann nicht..." Er wusste selbst nicht einmal, wofür er sich entschuldigte. Sie machte eine unwirsche Handbewegung. 

"Nein, nein, nein.", sagte sie schnell. "Das meine ich überhaupt nicht. Ich will gar nicht, dass du...keine Ahnung, ist auch egal." Sie rückte ein wenig im Sessel herum und das Leder knarzte ein wenig unter dem Stoff ihres Rocks. "Es ist nur...für eine Weile dachte er, ich bin sie. Und es ist...wirklich schwer, jemanden nicht zu lieben, der dich ansieht, als wärst du seine Sonne, Mond und Sterne." Sie sah ein wenig missmutig ins Leere, dann wanderte ihr Blick wieder zurück zu Draco. "Ich bin zurück hier her gekommen und ich war traurig, weil ich ihn mochte und ihn nie wieder sehen würde. Aber ich war auch irgendwie...erleichtert." Sie lachte unsicher. "Es ist nämlich echt hart, wenn dich jemand ansieht, als wärst du seine Sonne, Mond und Sterne und du feststellst, dass du ihn nicht liebst." 

Draco runzelte ein wenig die Stirn, er war sich nicht sicher, ob er ihr wirklich folgen konnte. Hatte sie sich nun in ihn verliebt oder nicht? 

"Es fühlte sich großartig an, so sehr geliebt zu werden.", sprach Hermine weiter, entweder, weil sie seine Verwirrung bemerkt hatte oder einfach für sich selbst. "Aber ich bin nicht sie. Und ich liebe nicht so." Sie stand auf und begann, unruhig auf und ab zu gehen. "Ich bin einfach...ich suche nicht nach romantischer Liebe. Gar nicht. Ich habe es ein paarmal versucht, aber ich bin so viel glücklicher, wenn es einfach und ich und die Welt sind." 

Sie blieb stehen und sah kurz gedankenverloren aus dem Fenster. Dann drehte sie sich wieder zu Draco herum. 

"Ich liebe Harry und Ginny und Ron.", fuhr sie fort. "Ich liebe Stibbons und ich habe angefangen, dich zu lieben. Ich liebe euch alle und ich liebe die Art, wie unsere Freundschaften auf völlig unterschiedliche Arten funktionieren. Ich liebe dieses Leben und ich werde nicht länger auf mich einreden lassen, dass ich mich verlieben muss oder eine Beziehung haben muss, um glücklich zu sein!"

Fast ein bisschen trotzig kam sie wieder zurück durch den Raum gestapft und ließ sich neben Draco aufs Sofa plumpsen. 

"Ich werde mich nicht länger dafür entschuldigen, wer ich bin.", erklärte sie. "Und ich hoffe wirklich, dass du dich nicht in mich verliebt hast und jetzt fürchterlich enttäuscht bist." 

Draco blinzelte. 

"Nein, nein.", sagte er dann schnell. "Nach dem, was Ginny letzte Woche gesagt hat, war ich wirklich unsicher. Weil ich dir nicht das Herz brechen wollte oder so. Aber ich will wirklich keine Beziehung mit dir." 

Hermine grinste, zum ersten Mal, seit sie das Haus betreten hatte, was für einen so fröhlichen Menschen wie sie eine wirklich verdammt lange Zeit war, um grimmig oder unsicher auszusehen. 

"Uff.", machte sie dramatisch. "Bin ich glücklich, das zu hören."

Für eine kurze Weile saßen sie einfach beide da und genossen es, dass sie geklärt hatten, was da zwischen ihnen war - nämlich gar nichts. Apropos geklärt - Draco musste grinsen. Das war sicher eine lustige Geschichte, die Chris da morgen zu hören bekommen würde. Sein Lächeln wurde noch ein bisschen breiter, als ihm auffiel, wie schnell sein Hirn Stibbons' Vornamen als "richtig" abgespeichert hatte. Und noch ein Stück breiter, als ihm noch etwas anderes auffiel. 

"Sag mal...", begann er und lenkte damit Hermines Aufmerksamkeit wieder auf sich. "Was würdest du dazu sagen, wenn ich mit deinem Mitbewohner ausgehen würde?" 

Hermine schmunzelte und verschränkte kokett die Arme. 

"Du gehst mit Stibbons aus?", fragte sie überrascht. Draco schüttelte schnell den Kopf. 

"Nein, nein, tu ich nicht.", ruderte er ein Stück zurück. Aber auf ihren erwartungsvollen Blick gab er zu: "Aber...möglicherweise...würde ich gerne?" 

Ihr Schmunzeln wurde wieder zu einem breiten Grinsen. 

"Ok.", sagte sie schulterzuckend und sah ihn dann fragend an. "Soll ich ihm das sagen, wenn ich nach Hause komme?" 

Draco runzelte irritiert die Stirn. 

"Was?", fragte er verwirrt. "Nein! Warum solltest du? Ich kann meine potenziellen Dates selbst fragen, ob sie mit mir ausgehen wollen, vielen Dank." 

Sie hob abwehrend die Arme. 

"Ok!", sagte sie. "Warum hast du mir das dann erzählt?" 

Draco schüttelte amüsiert den Kopf. 

"Um dich darüber zu informieren.", erklärte er. "Und um dich zu fragen, ob das für dich ok ist." 

Sie wirkte immer noch ein wenig überrascht und wedelte ein bisschen überfordert mit den Händen. 

"Klar, was auch immer.", murmelte sie. "Aber macht bitte nichts in meiner Gegenwart. Und frag mich niemals um Rat, wenn es um Dates geht, ich bin schlecht da drin und ich hasse es. Du kannst Pansy als deinen persönlichen Beziehungs-Guru und Trost-Teddy benutzen." 

Draco musste lachen. 

"Das würde ihr gefallen.", vermutete er. Sie hob nur eine Augenbraue. Er biss sich auf die Unterlippe. "Also macht es dir wirklich nichts aus?", hakte er noch einmal nach. "Und du denkst, er würde ja sagen?" 

Sie verdrehte die Augen und machte auch das passende genervte Geräusch dazu. 

"Merlin, dich hat's ja schwer erwischt.", kommentierte sie mitleidig-amüsiert. "Können wir bitte aufhören, darüber zu reden? Sonst bekomme ich noch Karies..." 

Draco seufzte. Aus ihr würde er wohl nichts Hilfreiches mehr herausbekommen. 

"Na guuut.", gab er nach. Sie grinste siegessicher, streifte mit den Füßen ihre Schuhe ab und zog ihre Beine auf die Couch. 

"Und nur fürs Protokoll.", sagte sie dann noch. "Natürlich wird er ja sagen, du Idiot." Sie verdrehte noch einmal die Augen. "Hast du nicht gesehen, wie er dich anschaut? Sonne, Mond und Sterne sage ich nur." 

Draco öffnete den Mund, um etwas darauf zu erwidern, aber sie legte ihm sofort einen Finger auf die Lippen, um ihm das Wort abzuschneiden. 

"Uh-uh-uh.", machte sie warnend. "Frag ihn einfach. Und jetzt lass uns über etwas anderes reden." Sie schnupperte in der Luft, die sich, wie Draco jetzt auch feststellte, langsam mit dem Duft von Tomatensoße füllte. "Ooh, es riecht essbar in deiner Küche!", freute sich Hermine und stand auf. 

"Kann ich zum Essen bleiben?", fragte sie, schon auf halbem Weg in die Küche. Draco beeilte sich, ihr zu folgen. "Ich hatte zum Mittag nur ein...wie sagen die Muggel? - Verbranntes Käsesandwich." 

"Gegrilltes.", korrigierte Draco, denn das war vermutlich der einzige Muggelbegriff, den er kannte, weil es sich zufälligerweise mit dem deckte, was er in der Küche für gewöhnlich zustande brachte. Hermine schüttelte den Kopf. 

"Nein, nein.", meinte sie und lugte in den Topf. "Verbrannt ist genau das Wort, was ich gesucht hatte, danke."

Jetzt war Draco derjenige von ihnen, der die Augen verdrehte. 


Natürlich durfte Hermine zum Essen bleiben. Die "einfachste Tomatensoße der Welt" machte ihrem Namen alle Ehre und schmeckte hervorragend, was sogar die ziemlich matschigen Nudeln ausglich, die Hermine und Draco gezaubert hatten ("gezaubert" war in diesem Zusammenhang allerdings metaphorisch zu sehen, da ihrer beider Talente bei Kochzaubern noch geringer bemessen waren, als beim tatsächlichen Kochen an sich). 

Sie aßen gemeinsam, Hermine gab einen Käsereibezauber zum Besten, Draco berichtete von Dinos Schicksal und Hermine davon, dass Marcos Team beinahe das halbe Labor gesprengt hatten und jetzt zu großen Teilen mit Verbrennungen im St Mungo's waren ("Aber keine Sorge, die Verbrennungen sind nur zweiten Grades."). Schnell waren die Gespräche wieder bei belanglosen Dingen angekommen, als es zum zweiten Mal an diesem Abend an der Tür klingelte. 

Draco und Hermine tauschten einen überraschten Blick und sie folgte ihm neugierig, als er zur Haustür ging. 

Die zwei Personen, die davor standen, waren mehr als überraschend. Hermine und Draco tauschten einen erstaunten Blick. 

"Hi.", sagte Pansy. "Wie praktisch, dass ihr beide hier seid."

"Wir kommen, um uns für letzte Woche zu entschuldigen.", ergänzte Ron. 

Draco trat, zum zweiten Mal innerhalb von zwei Stunden, wortlos zurück und ließ sie eintreten. 

"Wir waren eben noch bei deiner Wohnung, Hermine.", informierte Pansy sie, während sie sich wie selbstverständlich ihres Mantels entledigte. "Weil ich mich erinnert habe, dass du da eigentlich vorbeischneien wolltest." 

Draco nickte, er hatte ihr gestern davon erzählt, dass er heute bei Hermine vorbeigehen wollte. 

"Allerdings war nur ein echt witziger Kerl da, der beinahe geleuchtet hätte, als ich nach dir und Hermine gefragt habe. Du solltest mit ihm ausgehen." 

Sie marschierte schnurstracks ins Wohnzimmer. Draco, Hermine und Ron folgten ihr. Draco schmunzelte. 

"Hatte ich vor.", erklärte er. Sie drehte sich überrascht zu ihm um, dann erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht. 

"Cute.", kommentierte sie das ganze und ließ sich auf dem Sofa nieder. "Kann ich dein Beziehungs-Guru sein?"

Hermine und Draco tauschten einen amüsierten Blick und nahmen ebenfalls um den Couchtisch herum Platz. Ron folgte ihrem Beispiel nach einer auffordernden Geste Dracos. 

"Zurück zum Thema.", erklärte Pansy. "Er stand heute Morgen bei mir im Postamt und wollte reden." Sie deutete fast anklagend auf Ron, der abwehrend die Hände hob. 

"Du warst die Einzige, von der ich wusste, wo ich sie finden kann, weil sich Harry immer beschwert, dass Ginny nicht aufs Postamt geht, weil sie dir nicht begegnen will.", verteidigte er sich. "Ich hätte lieber mit Zabini geredet." 

"Tja." Pansy verschränkte die Arme, wirkte allerdings eher amüsiert, als beleidigt, was Draco vermuten ließ, dass die beiden im Laufe des Tages bereits das ein oder andere länger Gespräch geführt hatten. "Auf jeden Fall hat er es geschafft, mich zu überzeugen, dass wir alle sechs ein schlechtes Gewissen haben sollten, wegen dem, was letzte Woche bei eurer Grillparty passiert ist."

"Ok.", machte Hermine ungläubig und auch Draco konnte nicht ganz fassen, dass das hier wirklich passierte. 

"Also haben wir mit den anderen geredet und beschlossen, dass wir noch eine Party organisieren.", sprach Ron weiter. "Ihr kümmert euch um gar nichts. Erstens, weil ihr genug getan habt und wir dran sind und zweitens, weil ihr absolut schlecht darin seid." 

Hermine und Draco grinsten. Vielleicht sollten sie beleidigt sein, aber unterm Strich hatten sie jetzt weniger Arbeit, also...

"Das ganze findet bei den Potters statt, As und Ginny machen beide Salate, Harry und ich haben jeder einen Grill.", erklärte Pansy. "Sowohl für die Salate, als auch für das Grillgut verteilen alle anderen Punkte im Blindtest. Außerdem spielen Ron und Blaise eine Runde Schach gegeneinander, dessen Sieger auch Punkte bekommt." 

"Das verlierende Haus muss die nächste Grillparty organisieren und wir teilen uns nie wieder nach Häusern ein.", fuhr Ron fort. 

Sie beide sahen sehr selbstzufrieden aus. Hermine und Draco tauschten einen Blick und wurden sich stumm einig, möglichst unbeeindruckt zu nicken. 

Aber innerlich tauschten sie hundert High Fives und jubelten, denn sie hatten es geschafft: Gryffindors und Slytherins hatten gerade etwas gemeinsam auf die Beine gestellt, aus dem zweifelsohne etwas Großartiges werden konnte. 

Und alles, was es dazu gebraucht hatte, waren zwei hartnäckige Siebenundzwanzigjährige und ein kleiner Ausflug in ein Paralleluniversum. 




Das wars! Das war das Ende! 

Es war keine Dramione-Story, aber zu meiner Verteidigung, ich habe auch nie irgendwo geschrieben, dass es eine werden sollte - was ich gemacht habe, war "aromantic character" zu taggen - also wart ihr theoretisch gewarnt. 

Ich hoffe, es hat euch gefallen, auch wenn es keine romantische Geschichte geworden ist. Schreibt mir gerne eure Meinung, ich freue mich drüber, egal wie sie ist. 

Wie es jetzt weiter geht, weiß ich noch nicht so genau - ich habe eine Idee für noch eine Dramione-Geschichte (oder zumindest eine mit den beiden als Hauptcharaktere), aber ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich wirklich Lust habe, sie auch zu schreiben. 

Ansonsten habe ich eine halbe Geschichte zu einem anderen Pairing, aber auch da muss ich erst nochmal schauen, wie sich das entwickelt, da ich jetzt über meine Prüfungsphase praktisch gar nicht zum Schreiben gekommen bin. 

Wann immer was passiert, werde ich aber auf jeden Fall auf meinem Profil bescheid sagen und wenn ihr wollt, kann ich auch hier noch ein Infokapitel machen - sagt einfach mal bescheid, ob ihr das möchtet, bevor ich euch mit unnötigen Updates zuspamme. 

Gut, dann sind wir wieder bei dem Punkt angekommen, wo ich mich ganz herzlich bei euch allen fürs Lesen, Voten und Kommentieren bedanke - ganz besonders großes Danke geht nochmal an die unermüdlichen Kommentatoren raus, die das Schreiben doch nochmal wesentlich interessanter machen. 

Ich hoffe, wir sehen uns bei der nächsten Geschichte wieder (wenn ich mich irgendwann ausgekäst habe, welche das wird)!

Bis dahin, machts gut,

euer Artie!

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