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59. Ich weiß nicht, ob mich das jemals loslassen wird

Harry

Natürlich hatten Niall und Liam Verständnis für seine Situation gehabt.

Sie waren seine Freunde, und sie verurteilen ihn nicht. Im Gegenteil. Sie hatten seinen Leidensweg gesehen, und sie waren stolz auf die Tatsache, dass Harry sich Hilfe holte und die Sache ernst nahm. Er hatte ihnen ehrlich gesagt, dass es ihn belastete, wenn sie in seiner Gegenwart Alkohol tranken.

Für den restlichen Abend hatte es dann eben Cola zu trinken gegeben - und meine Güte, was hatten sie gelacht.

Harry fand es faszinierend, wie viel Spaß man haben konnte, ohne sich zuzudröhnen. Damit hatte er nie gerechnet.

Harry glaubte, dass es das erste Mal war, dass er nüchtern in einer Bar war. Seit er denken konnte, hatte er sich bei jeder Gelegenheit betrunken, die sich ihm geboten hatte, zumindest bevor er mit den Drogen angefangen hatte.

Doch dieser Abend war anders.
Sie hatten gelacht, sie hatten sich unterhalten und Harry war verdammt entspannt gewesen. Nichts und niemand hätte ihm die Stimmung verderben können, denn es war der erste Abend seit einer gefühlten Ewigkeit, den er mit seinen Freunden verbrachte, und an dem er mehr als nur glücklich war.

Alles schien sich zu fügen, alles schien sich an seinen Platz zu bewegen und endlich Sinn zu ergeben.

Louis war den ganzen Abend über bei ihm gewesen, und Harry fand, dass auch er glücklich aussah. Und irgendwie waren sie das auch.

Sie waren beide glücklich, und sie spürten, dass sich langsam etwas zwischen ihnen aufbaute, das sich anfühlte, wie neues Vertrauen. Ein Vertrauen, das zwar noch etwas würde wachsen müssen, aber das trotz allem schon stark war. Zumindest stärker als alles, was vor Harry's Zusammenbruch zwischen ihnen gewesen war.

Als Harry und Louis gegen vier Uhr morgens in ihre Wohnung stolperten, und noch immer über den gelungenen Abend lächelten, sah Louis ihn einen Moment lang an, als sie an der Kaffeemaschine stehen blieben. „Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß", sagte er, und Harry nickte.

„Ich auch nicht", entgegnete er und lächelte seinen Freund an. Mittlerweile fiel es ihm schwer, die Augen offen zu halten, so müde wurde er langsam.

„Ich bin mir nicht sicher, ob das so eine gute Idee war", kicherte Louis und nickte demonstrativ in Richtung der Küchenuhr. „Es ist verdammt nochmal vier Uhr morgens."

Harry zuckte die Schultern. „Warum? Hast du morgen irgendetwas vor?"

Louis schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht. Aber ich werde bestimmt zwei Tage brauchen, um mich wieder zu erholen."

Harry verdrehte lachend die Augen. „Jetzt übertreib doch nicht gleich wieder."

Louis reichte Harry seine Kaffeetasse und stellte noch eine darunter. Er würde trotzdem schlafen können. Aber er musste noch irgendwie duschen, ohne gleich einzuschlafen, und eigentlich kam ihm dabei eine ganz andere Idee. „Was hältst du eigentlich davon, frühstücken zu gehen?"

Harry zog irritiert eine Augenbraue nach oben und nahm den ersten Schluck aus seiner Kaffeetasse. „Meintest du nicht gerade noch, dass du komplett alle bist?"

Einen Moment lang überlegte Louis und fragte sich, warum seine eigene Logik so wenig Sinn machte, dann allerdings zuckte er nur die Schultern. „Mit genügend Kaffee werde ich sicher wach bleiben können."
Harry lächelte und spürte, wie sich ein warmes Kribbeln in seiner Bauchgegend ausbreitete. Er liebte Louis, er liebte ihn so sehr. Und er war froh und dankbar, dass er noch immer an seiner Seite war und ihn noch nicht verlassen hatte, obwohl er alle Gründe dazu gehabt hätte.

Louis trank ebenfalls aus seiner Kaffeetasse und sah Harry fragend an. „Also?", hakte er nach, „Was sagst du?"

Der Jüngere lächelte und sah seinen Freund voller Vorfreude an. „Natürlich will ich mit dir frühstücken gehen."

Das Café, das Louis ausgesucht hatte, hatte eine besondere Bedeutung für ihn, ohne dass Harry das im ersten Moment hatte wissen können.

„In diesem Café bin ich an dem Tag gesessen, an dem wir uns kennengelernt haben", erzählte er schließlich und spürte, wie die Ereignisse wie ein Film an seinem inneren Auge vorbeizogen.

„Tatsächlich?", wollte Harry wissen und sah sich um. Ein paar Tische standen in der Sonne, wenn es ausnahmsweise mal - wie jetzt - zwei Stunden lang nicht regnete. Ansonsten gab es auch drinnen genug Sitzplätze.

Louis deutete zum Eingang und Harry folgte ihm. „Tatsächlich", wiederholte Louis und sah sich um. Es hatte sich nichts verändert, seitdem er an jenem Tag das letzte Mal hier gewesen war. „Ich habe draußen gesessen und deinen Zeitungsbericht gelesen."

Harry schluckte beim Gedanken an den Bericht, den er damals für diese Obdachlosenzeitschrift geschrieben hatte. Niemals hätte er damals geahnt, dass seine Situation sich bald darauf so sehr verändern würde.

Und jetzt, einige Jahre später, war er noch immer sehr überrascht über alles, was sich in der Zwischenzeit getan hatte.

Sie ließen sich an einem Tisch an der Wand nieder. Harry setzte sich auf die Sitzbank, und Louis nahm den Stuhl. „Ich kann mich noch immer genau daran erinnern", lächelte Louis und sah nach draußen zu dem Tisch, an dem er an diesem Tag gesessen und die Zeitung gelesen hatte.

„Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich sein Handy in meiner Tasche gefunden habe", grinste Harry und stieß ein tiefes Seufzen aus. „Verdammt, was war das doch für ein komischer Zufall."

„Ich glaube nicht an Zufälle", stellte Louis klar und lächelte. „Vielleicht sollte es ganz einfach so sein."

Ein Lächeln schlich sich auf Harry's Lippen. Eine schöne Vorstellung, wie er zugeben musste. „So oder so", schloss er, „Ich bin verdammt froh, dich gefunden zu haben."

„Und ich erst", zwinkerte Louis und beobachtete die Kellnerin, die in diesem Moment zu ihrem Tisch kam. Nachdem sie bestellt hatten, seufzte Louis tief auf und hoffte, dass sie seinen Kaffee bald bringen würde.

Er spürte, wie die Müdigkeit langsam nachließ, was entweder an dem vielen Koffein lag, oder an der Tatsache, dass er langsam seinen Schlaf überging.

Harry sah ihn musternd an und kicherte dann. „Du bist ja wirklich fix und alle."

„Allerdings", stimmte Louis ihm zu und lächelte zurück. „Es ist Ewigkeiten her, dass ich so lange weg war und danach noch in ein Café gegangen bin."

„Ich habe das noch nie gemacht", gestand Harry und zuckte die Schultern. Kein Wunder, schoss es ihm durch den Kopf, er war nach solchen Nächten auch meistens absolut nicht mehr dazu in der Lage gewesen.

Aber diesen Gedanken behielt er für sich. Nicht, weil er Louis nicht vertraute, sondern weil er sich fast sicher war, dass es keine gute Idee war, jetzt über Drogen zu sprechen. Er wollte sich nicht an diese Zeit erinnern. Er wollte nach vorne sehen und mit Louis glücklich sein, sich mit ihm eine Zukunft erarbeiten und vor allem wollte er ihm zeigen, dass er sich auf ihn verlassen konnte.

Die beiden Männer frühstückten, sie unterhielten sich, sie lachten, schwelgten in Erinnerungen und irgendwann spürte Harry, wie auch er langsam müde wurde.

„Wir sollten bald wieder nach Hause gehen", gähnte er schließlich, als er seine Kaffeetasse leerte. „Lange kann ich auch nicht mehr wach bleiben."

Louis grinste und verschränkte triumphierend die Arme vor der Brust. „Ich hab dir doch gesagt, dass auch du irgendwann müde werden wirst."

Harry verdrehte die Augen und lehnte sich zurück. „Schon klar."

Sie bezahlten und machten sich auf den Weg nach Hause. In der U-Bahn lehnten sie sich aneinander, drifteten immer wieder weg und hätten beinahe ihre Station verpasst.

Als sie endlich wieder zurück in Louis' Apartment angekommen waren, sahen sie einander an und gingen auf direktem Weg ins Badezimmer, und schließlich in ihr Schlafzimmer.

Sie kuschelten sich aneinander, und Harry beschloss, einen letzten Blick auf sein Telefon zu werfen, ehe er sich wieder an Louis schlafen und glücklich einschlafen würde.

Seid ihr gut nach Hause gekommen?, hatte Liam wissen wollen. Harry spürte, wie das schlechte Gewissen in ihm nach oben kroch, denn eigentlich hatte er ihm versprochen, sich zu melden, sobald sie zu Hause waren.

Nachdem er seinen Freunden also erklärt hatte, dass alles in Ordnung war, erblickte er eine Nachricht, deren Absender er nicht sofort erkannte.

Lass uns reden, Harry. Bitte.

Lass uns reden?

Harry öffnete die Nachricht und erkannte neben der Telefonnummer das Bild seiner Mutter.

Ein Stromschlag durchzuckte seine Brust und er spürte, wie er merklich zusammenfuhr.

Seine Mutter?
Er hatte ewig nichts mehr von ihr gehört, genau genommen nicht mehr, seitdem er im Kliniktagebuch von ihren Besuchen gelesen hatte, die Louis oder sein Arzt ausnahmslos immer abgeblockt hatten.

Das sei nicht gut für seinen Zustand, hatte man gedacht, das würde ihn vielleicht zurückwerfen.

Und jetzt, da er eigentlich gesund und auf dem Weg der Besserung war, passierte das.

Harry seufzte und legte das Telefon weg.

Louis war ihm einen besorgten Blick zu, denn sein Freund war plötzlich leichenblass. „Geht's dir nicht gut, Harry?"

Harry's Kopf schnellte zu ihm, und er schüttelte den Kopf. Er konnte nicht sprechen, er war regelrecht sprachlos.

„Was ist denn passiert?", wollte Louis wissen und setzte sich augenblicklich wieder auf, um ihm eine Hand auf die Schulter zu legen.

Harry spürte, wie seine Augen feucht wurden und er sich am liebsten hingelegt hätte, um sofort einzuschlafen. Er wollte sich nicht mehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigen, schon gar nicht, wenn sie sich um seine Eltern drehten.

Er dachte oft an sie, aber nie waren die Gedanken oder gar die Erinnerungen positiv. Meistens war er nur wehmütig, dass er keine fürsorglichen Eltern hatte, die sich um ihn kümmern und für ihn da sein konnten, so wie alle anderen Menschen auch, Louis inklusive.

Es war schwierig gewesen, als Jugendlicher, so ganz allein auf der Welt.

Er wusste, dass er nur Louis hatte, und auf irgendeine schmerzhafte Art und Weise machte ihn das abhängig von ihm, auch wenn er das eigentlich absolut nicht wollte.

Er wollte von niemandem abhängig sein, ganz besonders nicht von seinen Eltern. Das hatte er sich immer geschworen, denn man konnte sich nun einmal meistens nicht auf andere Menschen verlassen. Zumindest war das die Erfahrung, die er in seinem Leben gemacht hatte.

Harry zog seine Schultern an und seufzte. „Meine Mutter will mit mir reden", antwortete er Louis also, der ihn noch immer fragend musterte.

Louis zog beide Augenbrauen nach oben und schüttelte verwundert den Kopf. „Deine Mutter?"

Natürlich hatte er damit gerechnet, dass sie sich irgendwann wieder melden würde. Harry war ihr Sohn, und sie hatte bereits im Krankenhaus ständig darauf gepocht, ihn zu sehen. „Und was denkst du darüber?"

Harry zuckte die Schultern und schüttelte verwirrt den Kopf. „Keine Ahnung", gab er wahrheitsgemäß zur Antwort. „Ich denke, es ist zu früh, um das sagen zu können."

„Zu früh?", wollte Louis wissen und beobachtete, wie Harry sich mit den Händen über das erschöpfte Gesicht fuhr.

„Ich muss erst darüber nachdenken", erklärte er also und stieß ein tiefes Seufzen aus. „Und dafür bin ich im Moment viel z müde."

„Verständlich", murmelte Louis und legte sich wieder hin. Er selbst war plötzlich wieder ein Stück wacher, denn seine Gedanken rasten. Vermutlich genau, wie Harry's Gedanken, befanden sie sich in einem endlosen Karussell, das drohte, sich in eine Abwärtsspirale zu verwandeln.

Harry seufzte und schmiegte sich in Louis' Arm. „Ich weiß nicht, ob mich das jemals loslassen wird."

_________

Das klingt ja, als würde es Harry ziemlich aufwühlen.

Was denkt ihr darüber?

Sollte Harry mit seiner Mutter sprechen oder nicht? Glaubt ihr, das würde ihm gut tun oder ihn eher wieder runterziehen?

Ich bin gespannt, eure Meinungen zu hören :)x


All the love,

Helena xx

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