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28. Ich halte das nicht mehr aus

Louis

Louis seufzte und ließ die Tür zu seinem Apartment hinter sich zufallen.

Das konnte doch nicht wahr sein. Harry war in Not und brauchte offensichtlich Hilfe - weshalb war es so schwer, diese zu finden? Weshalb war niemand bereit, einem Menschen zu helfen, der drauf und dran war, sein Leben aufs Spiel zu setzen?

Freiwillig. Sie sollten freiwillig Hilfe suchen. Wann würde er das tun? Würde er es überhaupt tun? Was, wenn nicht?

Er streifte sich die Schuhe von den Füßen, hing Mantel und Schal an die Garderobe und warf einen vorsichtigen Blick ins Wohnzimmer. Harry lag noch immer auf dem Sofa, die schweißnassen Haare in feuchten Strähnen in der Stirn, die Augen leicht geöffnet.

Louis ließ sich neben ihm nieder und strich ihm sanft über das feuchte Haar. Harry sah zu ihm auf und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. „Wo warst du?"

„Ich war kurz im Supermarkt", gab er unwahrheitsgemäß zurück, „Ich habe nur ein paar Dinge geholt."

Harry zog irritiert beide Augenbrauen nach oben. „Tatsächlich?", wollte er von ihm wissen, „Du warst doch heute Nachmittag erst einkaufen..."

„Ich habe ein paar Dinge vergessen", gab Louis beschwichtigend zur Antwort und hielt seinen Handrücken an Harry's Stirn. „Du bist ganz heiß", stellte er schließlich fest.

Harry, der auf Louis seltsam weggetreten wirkte, zuckte nur beide Schultern. „Ich glaube, ich hab mir einfach etwas eingefangen..."

Erst jetzt fiel Louis auf, dass Harry am ganzen Körper zitterte; eine Art Schüttelfrost musste bereits eingesetzt haben.

„Kann ich dir etwas gutes tun?", Louis bedachte seinen Partner mit einem fürsorglichen Blick. Harry schien einen Moment lang nachzudenken, bevor er zaghaft nickte.

„Könntest du eine Kanne Tee kochen?"

Louis nickte. „Ja, natürlich."

Er erhob sich vom Sofa und seufzte; er sorgte sich um den Jüngeren. Er war in den letzten Tagen so still gewesen, hatte kaum ein Wort gesprochen.

„Louis?", hörte er Harry's erschöpfte Stimme hinter sich, ehe er im Türrahmen stehen blieb und sich umdrehte.

„Ja?"

„Ich liebe dich", murmelte Harry, beinahe unverständlich, mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen.

Louis spürte, wie sich in seiner Brust etwas regte, zu einem angenehmen Kribbeln anwuchs und ihm ein Grinsen ins Gesicht zauberte. „Ich liebe dich auch."

Harry

Seufzend, gegen die Übelkeit und die Gliederschmerzen ankämpfend, griff Harry nach seinem Handy, sobald Louis in der Küche angekommen war und den Wasserkocher angeschaltet hatte.

Hastig wählte er Richies Nummer, spürte, wie er mit jedem Freizeichen nervöser wurde. Seine Hände waren feucht, Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Er zitterte am ganzen Körper, spürte dass ihm der kalte Schweiß aus den Poren brach.

„Harry", ertönte Richie's Stimme trällernd in der Leitung. „Was kann ich für dich tun?"

„Wir müssen uns treffen", krächzte Harry in sein Telefon, „Dringend. Noch heute."

„Noch heute?", fragte Richie ungläubig in den Hörer, „Warum?"

Harry spürte, wie es ihm schwer fiel, zu sprechen. Seine Zähne schlugen unaufhörlich aufeinander, da sein ganzer Körper von Krämpfen geschüttelt wurde.

Er schniefte, seine Nase lief unaufhörlich.

„Ich brauche Nachschub", flüsterte er ins Telefon, sah prüfend zur Tür und stellte erleichtert war, dass Louis sich noch in der Küche befand.

Richie lachte am anderen Ende der Leitung bitter auf. „Das dachte ich mir."

Harry rollte beide Augen und krümmte auf dem Sofa zusammen, in einem verzweifelten Versuch, den Schmerz irgendwie zu lindern. „Ich halte das nicht mehr aus."

„Was hältst du nicht mehr aus?", wollte Richie von ihm wissen.

„Ich spüre erste Entzugserscheinungen", Harry's Stimme zitterte. „Es ist genau wie früher..."

„Kamille oder Pfefferminz?", rief Louis aus der Küche und Harry fuhr erschrocken zusammen. Sein Herz jagte aufgeregt in seiner Brust und er rang nach Luft.

„Kamille", gab er atemlos zurück und legte den Kopf auf seine Knie. Sein gesamter Körper schmerzte.

„Wo möchtest du dich treffen?", wollte Richie schließlich von ihm wissen.

Irgendwo in der Nähe, schoss es Harry durch den Kopf, er war nicht in der Lage, weitere Strecken zu laufen.

„Schaffst du es zum U-Bahnhof am Piccadilly Circus?", schlug Harry vor und zog die schmerzenden Beine noch weiter an den zitternden Körper.

Wieder schniefte er.

„Sicher", antwortete Richie, „Sei in zwanzig Minuten da. Und bring das Geld mit."

Harry nickte, obwohl ihm eigentlich klar war, dass Richie ihn nicht sehen konnte. Er beendete das Gespräch, legte das Telefon zur Seite und spürte, wie sich eine weitere Sorge in ihm aufbaute: Woher sollte er in so kurzer Zeit Geld für zwei Gramm Heroin hernehmen?
Er selbst hatte - wie so oft - keines, und Louis würde mit Sicherheit misstrauisch werden, wenn er ihn darum beten würde, ihm hundert Pfund zu leihen.

„Oh Gott", seufzte Harry und legte den Kopf in beide Hände. Ohne zu zögern sprang er auf und warf einen nervösen Blick zur Tür. Schließlich taumelte er benommen auf Louis' Kommode zu, die unter dem Fensterbrett stand.

Er öffnete eine Schublade nach der anderen, wohlwissend, dass Louis hier irgendwo sein Portemonnaie aufbewahrte.

Zwar war ihm bewusst, dass er einen massiven Vertrauensbruch beging und Louis Fürsorge kaum schamloser hätte ausnutzen können, allerdings gab es in diesem Moment nichts wichtigeres für den jungen Mann, als an sein Suchtmittel zu kommen. Die Schmerzen zu lindern, das Verlangen nach einer Substanz, die ihn im Grunde genommen kaputt machte.

Harry fand Louis' abgegriffenes, schwarzes Lederportemonnaie in der mittleren Schublade und spürte ein vorfreudiges Kribbeln in sich aufsteigen.

Wieder wand er den Kopf prüfend zur Tür, währenddessen öffnete er mit beiden Händen Louis' Portemonnaie.

Zweihundert Pfund.

Harry nahm die Hälfte heraus und verstaute das Portemonnaie halbherzig an seinem ursprünglichen Platz. Er steckte die hundert Pfund hastig in seine Hosentasche und musste sich einen Moment lang setzen. Er fühlte sich mit jeder Minute schwächer; er hatte keine Ahnung, wie er bis zum Piccadilly Circus kommen sollte.

Bevor Harry weiter darüber nachdenken konnte, kam Louis mit einer Kanne Tee und zwei Tassen zurück und stellte sie auf dem kleinen Sofatisch ab. Er ließ sich neben Harry nieder, schlang einen Arm um beide Schultern und spürte, wie sehr er zitterte.

„Soll ich einen Arzt rufen?", Louis spürte, dass etwas nicht stimmte und begann, sich große Sorgen zu machen.

„Nein", gab Harry prompt zurück, „Auf gar keinen Fall. Ich muss noch einmal kurz los."

Louis schüttelte entschlossen den Kopf. „Du bleibst hier. Du kannst doch kaum aufrecht stehen!"

Sein Partner zuckte beide Schultern und Louis hörte ihn schniefen. Er schniefte bereits den ganzen Tag lang. Seine Nase schien ununterbrochen zu laufen.

Harry wand sich aus der Umarmung und rappelte sich auf. „Ich bin gleich wieder da."

„Das kommt nicht infrage", Louis hielt ihn am Arm zurück. „Wo möchtest du denn hin?"

Harry's nervöser Blick lag auf ihm, die Lider flatterten. „Zur...", er brach ab und spürte, wie seine Zähne aufeinander krachten, da der Schüttelfrost auch sein Kiefer nicht verschonte. „Zur Apotheke", presste er schließlich zur Antwort und konnte Louis' prüfendem Blick nicht standhalten.

„Ich gehe für dich zur Apotheke", gab Louis sofort zurück und war keine Sekunde später selbst auf den Beinen.

„Nein!", rief Harry erschrocken aus, sein Herz begann, wieder schneller zu schlagen. Louis sah ihn irritiert an. Er räusperte sich. „Was ich meine ist ... Vielleicht wird mir ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft ganz gut tun."

„Das mag schon sein", gab Louis zurück, „Aber nicht unter diesen Umständen. Du bleibst hier, ich hole dir deine Medikamente. Was genau brauchst du denn?"

Louis war bereits auf dem Weg zur Garderobe, um sich Mantel und Schuhe anzuziehen, aber Harry hielt ihn kraftlos zurück. „Louis, bitte..."

Sein Gegenüber schüttelte verständnislos den Kopf. „Was ist hier los, Harry?"

Louis sah die Verzweiflung in Harry's Gesicht, spürte, wie seine Kraft langsam nachließ.

„Ich möchte einfach kurz nach draußen, okay?"

„Das kommt nicht infrage", wiederholte Louis energisch. „Du kannst doch kaum auf zwei Beinen stehen, wie möchtest du da bis zu einer Apotheke kommen?"

Ohne ein weiteres Wort zog Harry sich seine Schuhe an, ging schnellen Schrittes auf die Wohnungstür zu und verließ das Haus schließlich ohne Jacke.

Louis blieb kopfschüttelnd zurück, blickte sich einen Moment lang im Spiegel an und stieß schließlich ein erschöpftes Seufzen aus. Er sah richtig müde aus.

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