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da Anna mich louseidank noch darauf hingewiesen hat, es tut mir so wahnsinnig leid, für alle die es vorher schon gelesen haben, but:

‼️Triggerwarnung bzgl Erwähnung von körperlicher Gewalt mit Absicht auf Tötung ‼️

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Etwas zaghaft nehme ich die letzten Stufen meiner Strickleiter, als ich das neugierige Gemurmel der anderen Dorfbewohner hinter mir höre.

Wie bei einem Verhör steht Harry in mitten des Dorfplatzes, einige Grüppchen haben sich um ihn herum gebildet, zwischen denen ich mich durchschiebe, um sehen zu können, was passiert.

"Harry, wie schön, dass du meiner Bitte gefolgt bist." Ich zucke zusammen, augenblicklich verstummt das Getuschle um mich herum, als die Präsenz eines Elfen die Atmosphäre auf ganz besondere Weise erfüllt. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen, doch die Tatsache, dass Rafiliuz neben ihm landet, spricht dafür, dass es sich um dessen Vater handeln muss.

Nicht nur seine Haare sind ähnlich strahlend weiß, wie die von Harrys bestem Freund, auch seine Flügel schimmern in einem atemberaubenden Silber, das dem hellen Grau der Flügel seines vermeintlichen Sohnes ähnelt. Anders als alle anderen, trägt er einen bodenlangen Umgang um die Schultern, welcher mit einer blattförmigen Brosche um seinen Hals gehalten wird und einen Rückenausschnitt hat, um seine Flügel nicht zu behindern. Ein Kronen-ähnliches Konstrukt aus Efeu ist in sein Haar geflochten worden und auch seine Hose schimmert in einem seidig anmutenden, gebrochenen Weiß.

Nein es besteht kein Zweifel, dass es sich um Alvar, das Stammesoberhaupt, handeln muss.

Mit sanftem Lächeln schreitet er auf Harry zu, doch nicht nur ich scheine zu merken, dass die vermeintlich gute Stimmung bei ihm trügt. Zumindest Harry scheint ähnlich nervös zu sein, wie ich. "Du warst immer wie ein zweiter Sohn für mich, Harold." sagt er andächtig und legt besagtem Elf die Hand auf die Schulter. "Umso überraschter war ich, als mir Rafiliuz soeben die Neuigkeiten mitgeteilt hat." Erneut nimmt das Gemurmel um uns herum wieder zu. Offenbar scheinen alle neugierig zu sein, welch' neue Kunde es zu verkünden gibt.

"Ich hätte dich nicht für eine solche Enttäuschung gehalten, Harry."

Ich sehe, wie Ruffy die Fassungslosigkeit ins Gesicht rutscht. "En-Enttäuschung? Vater, was-" Mit einer leichten Handbewegung bringt er seinen Sohn zum Schweigen. Der Kloß in meinem Hals scheint von Sekunde zu Sekunde mehr anzuwachsen. Obwohl er noch nicht mal ausgesprochen hat, worum es geht, fühle ich mich irgendwie mitverantwortlich, auch wenn ich das vor wenigen Minuten noch bestritten habe.

Was sollte er sonst meinen, als Harrys Schwangerschaft?

Auch wenn ich mir nicht erklären kann, warum er deshalb enttäuscht sein könnte. Ist Nachwuchs nicht eigentlich immer etwas erfreuliches, vor allem als Oberhaupt müsste es ihn doch eigentlich freuen, wenn sein Dorf Zuwachs bekommt?

Doch die Umstände scheinen das zu sein, was ihn stört.

"Du hast Schande über unsere Gemeinschaft gebracht, Harry." Der sonst so stark und stolz wirkende Elf nur unweit von mir, hat den Kopf wie ein unterwürfiger Hund zu Boden gesenkt, sämtliche Eleganz, alle Anmut scheint seinem Körper entflohen zu sein, als das mächtigste Wesen dieses Dorfes nur wenige Meter vor ihm steht. Alvars Stimme ist keineswegs aggressiv oder laut, doch der ruhige Ton macht die Situation nur noch unheimlicher.

"Deine Schwangerschaft ist etwas, das ich nicht dulden kann."

Ein allgemeines, schockiertes Raunen geht durch die Menge, einzig Anne, Harrys Mutter traut sich, leise das Wort "schwanger" zu wiederholen als sie die Hände vorm Gesicht zusammenführt. Auch Ruffy entfährt ein gehauchtes "Vater...", doch dieser ignoriert die Reaktion seines Volkes vollkommen.

"Nicht nur, dass du ungebunden bist, du erwartest darüber hinaus Nachwuchs von einem Stammesfremden... Und als wäre das nicht bereits genug, von einem Menschen." Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich vielleicht besser froh darüber bin, dass Alvar mich behandelt, als wäre ich nicht anwesend und mich keines Blickes würdigt. Ich fürchte, ich würde unter der Macht, die dieser Elf ausstrahlt, schlichtweg zusammenbrechen.

Mein Blick wandert zu Harry, der die Augen geschlossen hat. Sein ganzer Körper zittert, noch nie zuvor habe ich ihn so demütig gesehen.

Sein Anblick tut mir weh, ich kann mir vorstellen, wie durcheinander er ohnehin schon ist, mir geht es schließlich nicht anders. Genauso wie ich, hat er vor wenigen Minuten erst erfahren, dass er ein neues Leben unter seinem Herzen trägt und auch er muss das sicherlich erstmal verarbeiten.

Schon jetzt tut es mir so wahnsinnig leid, dass ich ihm unterstellt habe, er habe mich so bloß an sich binden wollen, doch die Überforderung hat mich (mal wieder) viel zu schnell Dinge sagen lassen, die ich im Anschluss bitterlich bereue.

Mit 19 Jahren plötzlich Vater zu werden, mit einem Partner, den ich eigentlich kaum wirklich kenne, war definitiv nicht das, was ich für mein Leben geplant hatte.

Doch ich bin sicher, mich mit diesem Gedanken schnell wohler zu fühlen, wenn ich es auch nur einen Moment in Ruhe verarbeiten könnte. Nur weil mich der kleine Krümel in Harrys Bauch aktuell ziemlich überfordert, heißt das nicht, dass er mir nichts bedeutet.

Schnaufend kneife ich die Augen zusammen, merke deutlich, wie ich vor Wut auf mich selbst zu zittern beginne.

Ich würde mich am liebsten gerade selbst ohrfeigen, für das was ich gesagt habe.

Harry ist komplett überfordert mit der Situation, nie im Leben könnte er mir so überzeugend vorspielen, dass auch er von der Nachricht über seine Schwangerschaft eiskalt erwischt wurde. Er ist noch immer leichenblass und zittert am ganzen Körper, was bilde ich mir eigentlich ein, so kurz nachdem er davon erfährt, ein Baby zu bekommen, ihm so etwas zu unterstellen? Verdammt, ich wollte ihm doch vorhin eigentlich sagen, wie leid es mir tut, wie alles gelaufen ist, wie sehr ich einfach nur von vorn beginnen will, und stattdessen verletze ich ihn noch viel mehr.

Ich will einfach nur in Ruhe mit ihm über alles reden, allein und an einem ungestörten Ort. Ich will nur hier weg, weg mit ihm und endlich, verdammt noch mal, ENDLICH mit ihm reden!

Doch stattdessen stehen wir nun hier, Harry wie vor Gericht, um sich für etwas zu verantworten, dass doch eigentlich gar nichts schlimmes sein dürfte.

"Und jetzt besitzt du nicht mal den Anstand, deinem Oberhaupt in die Augen zu sehen, während er mit dir redet. Schämen solltest du dich, Harry." Besagter Elf hebt zögerlich den Kopf und blickt sein Gegenüber devot an. Tränen haben sich in seinen Augen gesammelt und am liebsten würde ich ihn gerade aus dieser Situation befreien können. Nicht nur, dass er diesem mächtigen Wesen schutzlos ausgeliefert ist, auch dass alle Augenpaare dieses Dorfes auf ihn gerichtet sind, muss ein grauenvolles Gefühl sein.

Wieso muss dass denn überhaupt vor versammeltem Dorf sein? Was soll das alles hier?

Ich will und muss ihm beistehen, ich bin an der Situation genauso schuld, wenn nicht sogar noch mehr als er. Immerhin war ich derjenige, von dem die Initiative ursprünglich ausging und auch wenn wir offensichtlich beide nicht wussten, dass durch unser Handeln Leben entstehen könnte, sitzen wir nun beide im selben Boot.

Doch ich traue mich nicht, ins Blickfeld des weißhaarigen Elfen zu treten. Offenbar wirkt auch seine Dominanz, wie alles, was von den Elfen ausgeht, auf mich als Mensch intensiver, denn auch ich zittere, diesmal aus Angst, ähnlich wie Harry es tut.

"I-Ich hatte k-keine Ahnung, dass i-ich-" Harrys unsicheres Gestammel unterbricht Alvar sofort mit den Worten "Unwissenheit rechtfertigt keine Rumhurerei."

Nur minimal zuckt Harrys Blick zu mir rüber, als ich einen Schritt näher komme. Ohne etwas sagen zu müssen, fühlt es sich an, als wolle er mir symbolisieren, sich besser nicht einzumischen, doch das ist mir egal. Meine Mutter hat mich zu einem Menschen erzogen, der für andere Lebewesen einsteht, wenn es notwendig ist.

Und außerdem ist er mir viel zu wichtig geworden, um ihn nun einfach mit der Situation allein zu lassen. Egal wie sehr mich die Präsenz Alvars gerade einschüchtert.

Nur ganz vorsichtig komme ich ihm also noch einen weiteren Schritt näher. Er nutzt den kurzen Moment, in dem Rafiliuz seinen Vater erneut anspricht, um mir leise "...bleib wo du bist, Lou. Du bist zu schwach für ihn, glaub mir bitte." zu zu flüstern. Ich bin mir sicher, er sagt das aus gutem Grund, doch ich lasse mich dennoch nicht von ihm abhalten. Egal, was ihm für Konsequenzen drohen, ich lasse ihn nicht hängen. Nicht nur weil ich weiß, dass ich noch immer nicht im Ansatz wieder körperlich so fit bin, wie ich es vor dem Rauswurf aus meinem Heimatdorf war, weiß ich, dass ich ohne ihn verloren bin.

Irgendwas tief in mir braucht ihn.

Als ich gerade antworten will, schrecke ich stattdessen zurück und halte die Luft an, als Alvar sich wieder zu uns dreht. Bevor er etwas sagen kann, ergreift allerdings Anne das Wort. "Alvar, bei aller Liebe, du kannst ihn doch nicht dafür bestrafen, dass er ein Leben unter seinem Herzen trägt. Ein wundervolles Wesen, ein neuer Mitbewohner für unser Dor-" Er unterbricht sie mit den ruhigen Worten "Ich habe nicht vor, ihn zu bestrafen. Wie ich bereits sagte, es ist die Schwangerschaft, die ich nicht dulden kann. Von Harry selbst war nie die Rede."

Eine fast gruselige Stille legt sich über den Platz, jeder hier scheint, genauso wie ich, verstehen zu wollen, wie er das meint.

"Und für dieses Problem gibt es eine ganz einfache Lösung." erklärt Alvar im gleichen, gelassenen Tonlaut, wie zuvor. Mein Blick zuckt nach links, als mich etwas im Augenwinkel blendet und ich brauche einen Moment, bis ich realisiere, woher der Lichtreflex rührt. Weitere Sekunden, die sich anfühlen, als wären sie eine Ewigkeit, dauert es, um zu verarbeiten, was das Gesehene zu bedeuten hat.

Und dann wird aus der Ewigkeit plötzlich ein Wimpernschlag.

Die erhobene Speerspitze aus glatt geschliffenem und gespitztem Stein, die eine der Leibwächter, die hinter Alvar stehen, soeben noch in der Hand hatte, befindet sich schneller im freien Flug, als ich es wirklich realisieren kann. Und genauso schnell und vor allem unüberlegt ist meine Reaktion darauf.

"Nein!" ist das einzige, was meinen Mund verlässt, bevor ich, ohne eine Sekunde zu zögern, vor den Elfen hechte, der mein Kind in sich trägt.

Kaum nehme ich die erschrockenen Schreie, die Panik und die Aufruhr um mich herum wahr. Alles was ich realisiere, ist Harry, der ein ersticktes "L-Lou-" von sich gibt.

Und das kalte Gestein, das meinen Rumpf durchbohrt.

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