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Noch nicht ganz wach seufze ich zufrieden, genieße voll und ganz diese wohlige Wärme, die mich umgibt und schlummere schmatzend noch einmal weg. Es fühlt sich an, wie in der Sonne vor sich hinzudösen, alles warm und weich um mich herum und einen ganz leicht blumigen Duft um die Nase. Hier mag ich nie wieder weg...
...
Ächzend drehe ich im nächsten Moment, den ich bewusst wahrnehme, den Kopf im Kissen, als mir die Sonne ins Gesicht scheint, der stechende Schmerz in meinem Schädel zieht sich dabei bis in meine Nackenmuskulatur.
Ich bin so dämlich.
Warum kann ich nicht einmal auf Andere hören, wenn sie sagen, es ist genug? Nein, ich Sturrkopf will mir wieder nichts sagen lassen und schütte mir viel zu viel von einer süßen Plörre in den Körper, die ich nicht kenne. Ich hab es wohl verdient, dass ich heute einen dicken Schädel habe.
Ich öffne brummend die Augen und erblicke einen Schmetterling. Mein Blick wandert höher, über ausgeprägte Brustmuskeln und eine kantige Kieferpartie, bis hin zu einem ganz leichten Lächeln auf vollen, rosanen Lippen.
Erschrocken schließe ich die Augen wieder, kneife sie zusammen und senke den Kopf, will mir mit der Hand durchs Gesicht fahren, stoße allerdings vorher mit selbiger gegen etwas warmes, bei dem ich mir sofort mehr als sicher bin, worum es sich handelt.
Denn es stupst zurück.
In der selben Sekunde kommen sämtliche Gedanken an vergangene Nacht auf einen Schlag zurück und ich bin plötzlich hellwach. Ich reiße die Augen auf, blicke direkt auf seine morgendliche Erektion und laufe hochrot an. "Fuck..." hauche ich und suche panisch nach einer Lösung für meine Situation.
Ich will nur hier raus, auf das klarkommen, was passiert ist und am besten schreiend im Kreis rennen.
Wir hatten Sex. Oh Gott, und wie wir den hatten.
Noch immer starre ich seinen harten Penis an, als könnte ich nicht glauben, was ich sehe. Erst als sich dadurch auch in meinem Schritt etwas regt, schließe ich schnell die Augen und schlucke schwer.
"Fuck fuck fuck..." murmle ich und drehe meinen dröhnenden Kopf in die andere Richtung, will unbedingt raus aus diesem Bett, bevor er wach wird. Vorsichtig drehe ich mich auf die Seite, streife dabei mit meiner anschwillenden Erektion seinen Oberschenkel und höre ihn leise brummen. Ich halte die Luft an und will seinen Arm zur Seite schieben, der über mir liegt, doch er verstärkt stattdessen seinen Griff um mich und reibt mit seinem Bein gegen meinen Penis, der sich darüber mehr freut, als mir lieb ist.
Mir schlägt das Herz bis zum Hals, als er erneut zufrieden zu brummen beginnt, sich kurz lang macht, sodass seine Wirbelsäule ein paar mal knackt, bevor er sich aufrichtet, ohne die Augen zu öffnen und seine Lippen unbeirrt meine Halsbeuge finden. Sofort breitet sich dort eine Gänsehaut aus und ich schlucke schwer, als seine Erektion meine berührt.
Mir war klar, dass er wohl am liebsten direkt dort weiter machen möchte, wo wir heute Nacht aufgehört haben. Ich halte die Luft an, als er seine Lippen schürzt und kurz darauf an der empfindlichen Haut meines Halses saugt.
Alles in mir verzehrt sich nach ihm, seinen Berührungen, seinem benebelnden Duft, seiner warmen Haut auf meiner, seinen liebkosenden Lippen überall an meinem Körper. Es ist, als könnte ich mich kaum gegen die Anziehung wehren, doch es ist anders, als sonst, wenn er meine Sinne raubt. Eher fühlt es sich natürlich an, als würde er Pheromone versprühen, die mich wie einen rolligen Hund anlocken.
Doch nüchtern überfordert mich die Entscheidung, die ich vergangenen Abend getroffen habe, so sehr, dass ich erstmal einen Moment für mich brauche.
Ich schaffe es, meine Schockstarre zu lösen und versuche, ihn etwas wegzudrücken. Sein Rumpf bewegt sich kein Stück, doch er löst sich von mir und blickt mir ins Gesicht. Das Gold in seinen Augen glitzert ähnlich, wie vergangene Nacht und seine Pupillen sind um einiges angewachsen.
Mir wird heiß und kalt gleichzeitig, als mir bewusst wird, wie bereit er offensichtlich wirklich ist, erneut mit mir intim zu werden.
"Guten Morgen..." brummt er und kommt meinem Gesicht verdächtig nah, grinst frech und reibt mit seinem Penis fordernd gegen meinen. "I-Ich-" stammle ich, ohne zu wissen, was ich sagen möchte, werde aber ohnehin von ihm unterbrochen, als er hauchzart seine Lippen auf meine legt.
Obwohl es wirklich alles andere als unangenehm ist, was er tut, ist mir all das hier in diesem Moment viel zu viel. "H-Harry..." Ich verkrampfe mich unter ihm und rutsche ein Stück tiefer. "Letzte Nacht warst du aber weniger schüchtern, Babe..." Ich spüre seinen Atem auf meiner Stirn, als er kichernd dagegen flüstert.
"Ich-... ich muss kurz..." ohne den Satz zu beenden schlüpfe ich schnell unter seinem aufgestützten Arm durch, greife nach meinen Klamotten und flüchte ins Bad. "Louis, ist alles...?" höre ich seine besorgte Stimme nur ganz leise, bevor die Tür ins Schloß fällt. "T-Tut mir leid..." brumme ich überfordert dadurch, bevor ich mich daran hinabgleiten lasse.
"Was ist denn in dich gefahren, du Idiot?" frage ich mich selbst flüsternd und raufe mir die Haare. Noch immer zuckt mir meine Erektion gegen den Bauch, weshalb ich kurzerhand aufstehe, den Holzeimer in der Ecke mit eiskaltem Wasser fülle und ihn mir selbst in den Schritt schütte. Ich muss einen Schrei unterdrücken, doch immerhin erreiche ich so das gewollte Ergebnis.
Mit dem gleichen, kalten Wasser gehe ich mir durch Gesicht und Haare, wasche mir die Spuren der vergangenen Nacht von der Haut und blicke mich dann selbst im Spiegel an.
Naja, einige seiner Spuren lassen sich wohl leider nicht abwaschen...
Mit rasenden Puls begutachte ich die Liebesbisse auf meiner Brust und an meinem Hals. Einer davon pocht noch deutlich, es muss also der sein, den er mir gerade erst verpasst hat.
Seufzend lasse ich mich erneut auf den hölzernen Boden fallen und schließe die Augen. Was habe ich mir dabei gedacht, mit ihm Sex zu haben, verdammt? Dachte ich ernsthaft, das würde irgendwas auch nur im Ansatz einfacher machen? Sex macht nichts einfacher, im Gegenteil, es macht alles um ein Vielfaches komplizierter.
Kaum eine Stunde zuvor brülle ich ihn noch vor versammelter Mannschaft an, er solle mir meinen Freiraum lassen und dann springe ich mit ihm in die Kiste?
Wo verfickt nochmal ist da der Sinn, Louis?!
Ich seufze erneut laut auf, als mir bewusst wird, dass ich mich nicht ewig in diesem Bad verstecken kann. Ich brauche dringend was zu Essen und eine Menge Flüssigkeit, sonst werde ich diesen ekelhaften Kopfschmerz nie los. Ich schlüpfe also in Hose und Shirt, an dem ich den Kragen etwas aufstelle, um meinen gefleckten Hals nicht direkt jedem zu präsentieren, atme dann noch einmal tief ein, bevor ich mich traue, die Klinke der Tür hinab zu drücken und diese knarzend zu öffnen. Vorsichtig setze ich einen Fuß in den Raum, blicke mich dann überrascht um.
Denn er ist weg.
Leise tapse ich durch seinen leeren Baum und blicke zaghaft hinab auf den Dorfplatz von Eroda. Harry entdecke ich vorerst nicht, doch Anne sieht mich und winkt mir lächelnd zu. Ich kratze also meinen Mut zusammen und klettere die Strickleiter hinab, um zu ihr rüber zu laufen.
"Guten Morgen Liebes, wie geht's dir?" fragt sie und klopft neben sich auf die Bank, auf die ich mich niederlasse. "Guten Morgen, Anne. Hab ziemlich Kopfschmerzen ehrlich gesagt, war wohl doch ein bisschen viel Fruchtwein..." murmle ich beschämt. Sie schmunzelt leise und streicht mir über den Rücken. "Ich hab was für dich." Sie kramt in ihrer Tasche und holt eine kleine Phiole hervor, die sie mir hinhält. "Hier, trink das. Dann geht es dir schnell besser."
Da es mir nicht viel schlechter gehen kann und bisher alles, was sie mir gegeben hat, wahre Wunder bewirken konnte, vertraue ich ihr und löse mit einem leisen Plopp den winzigen Korken heraus, bevor ich die süßlich schmeckende Flüssigkeit wie einen Schnaps herunterkippe.
"Und jetzt iss tüchtig und nimm viel Flüssigkeit zu dir, dann bist du ganz fix wieder topfit." Ich nicke artig und beiße in das fluffige Stück Brot, das sie auf das Brettchen vor mir legt, leere dann den Becher voll frischem Apfelsaft in wenigen Zügen und fühle mich tatsächlich nach knapp 10 Minuten wieder ziemlich lebendig.
Diese Frau ist wirklich der Wahnsinn.
Zum ersten Mal seit Tagen schaffe ich es, so viel zu essen, bis ich wirklich pappsatt bin und mich mit Hand an dem Bauch etwas zurück lehne. Fast hätte ich in dem Fresskoma vergessen, was mir vor wenigen Minuten noch weiche Knie bereitet hat, doch Anne holt mich schnell wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.
"Hast du schon in Ruhe mit meinem Sohn reden können?" Schlagartig springt mein Puls in die Höhe und es bilden sich Schweißperlen auf meiner Stirn. "Ich habe gesehen, dass du recht schnell, nachdem wir gestern gesprochen haben, ebenfalls in seinem Baum verschwunden bist."
Ich blinzle sie an. Was antworte ich denn nun darauf? Ich kann seiner Mutter ja schlecht auf die Nase binden, dass ihr Rat mich dazu gebracht hat, mit ihrem Sohn zu schlafen und mich anschließend wie ein Feigling im Bad zu verstecken.
"Uhm, n-nein, wir... wir hatten noch nicht die Chance zu-" Mir läuft es kalt den Rücken herab, als ich ihn ein paar Meter entfernt mit Niall sprechen sehe. "...zu reden."
Als hätte er gemerkt, dass ich ihn ansehe, dreht er sich zu mir und blickt mir für wenige Sekunden in die Augen. Er sieht verletzt aus. Schon wieder.
Oder redet mein schlechtes Gewissen mir das bloß ein?
Dennoch wende ich schnell den Blick ab, denn es macht mich nervös, wie er mich ansieht. Ich entscheide, dass ein kleiner Verdauungsspaziergang auch meinem vor lauter Gedanke fast platzenden Kopf bestimmt ganz gut tut, will gerade in Richtung Fluss aufbrechen, als ich erschrocken zurückzucke, da jemand direkt vor meinen Füßen landet.
"Bereust du es?"
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