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Ich merke, dass Harry mich die ganze Zeit über nicht aus den Augen lässt, aber das bin ich ja mittlerweile gewohnt. Ich zwinge mich dazu, es zu ignorieren und erfreue mich stattdessen an dem äußerst leckeren Getränk, das hier selbst gekeltert wird. Es scheint aus Früchten gegoren zu sein, doch irgendetwas darin habe ich noch nie zuvor geschmeckt. Anne hat versucht, es mir zu erklären, aber als sie begonnen hat, mit sämtliche Fachbegriffen um sich zu schmeißen, habe ich aufgegeben.

Es ist lecker und macht mich auf angenehme Weise duselig, mehr interessiert mich fürs Erste nicht.

Leider merke ich etwas zu spät, wie sehr mich das offensichtlich alkoholische Getränk aus der Bahn wirft, denn ich habe bereits den vierten Krug zur Hälfte geleert, als ich einen leichten Ausfallschritt mache, während ich von dem Baumstamm aufstehe. Eine Hand legt sich sanft auf mein Schulterblatt und noch bevor ich sehen kann, wer mich dort berührt, höre ich Harrys sanfte Stimme an meinem Ohr. "Ich denke, du hast fürs Erste genug, mein Herz."

Ich schnaufe schwer. "Warum? Darf'ich kein' Spass habn?" Er lächelt distanziert. "Natürlich, aber unser Wein ist für dich als Mensch ziemlich stark und-" Ich unterbreche ihn. "Das stör'dich doch sons' au'nich, was für mich ziem'ich stark is'..." brumme ich bockig. Ich sehe, wie sein Kiefer sich verkrampft, während er mich einen Moment mustert. Er geht einen Schritt auf mich zu, den ich zuvor zurück gegangen bin, und greift um meinen Oberarm.

"Komm bitte mit rüber zu-" Wieder falle ich ihm ins Wort. "Nööö, ich mags hier." Ich will ihm meinen Arm entreißen, aber sein Griff ist so bestimmt, dass ich nicht den Hauch einer Chance habe, mich loszureißen. Er sieht auf mich herab, blickt dann zu seiner Mutter, die uns beobachtet. Ich meine zu sehen, dass sie minimal den Kopf schüttelt. Doch das scheint ihn nicht zu interessieren.

"Jetzt tu uns beiden den Gefallen und mach, was ich dir sage, Louis." knurrt er und sieht mir tief in die Augen. Wieder zerre ich an meinem Arm. "Lass mir doch mal mein' Freiraum, im Ernst, wir sin' kein scheiß Paar oder so..." murmle ich genervt.

Doch das scheint der Moment zu sein, an dem er keine Lust mehr hat, zu diskutieren, denn es beginnt angenehm in meiner Brust zu kribbeln. "Komm, wir gehen ins Bett, mein Herz." flüstert er sanft, doch ich nutze den kurzen Moment, in dem mein Verstand sich noch nicht komplett verabschiedet und er seine Hand um meinen dürren Arm etwas gelockert hat.

"Nein!" 

Alle zucken mit ihren Blicken zu uns, als ich laut und deutlich diese vier Buchstaben ausspreche. "Diesmal nich', verfickt nochmal! Hör auf damit, verdammt. Ich bin nich' deine Marionette!" Die Wärme in meinem Innern nimmt wieder etwas ab, als er mich erschrocken ansieht. "D-Du weißt schon gar nicht mehr, was du redest, ich-... Du hattest genug, wir gehen jetzt." Seine Stimme ist ruhig, aber bestimmt, doch gerade das macht mich mindestens genauso wütend, wie seine Worte selbst.

"Ich weiß noch genau, was'ich sage, zumindest solange du mich nich' wieder komplett ausnocks'! Was'solln der Scheiß, ehrlich, ich bin do'nich dein fuckin Besitz?!"

Ausnahmslos jeder sieht uns an, nur das leise Knistern des Lagerfeuers durchbricht die Stille.

Ich sehe Harry an, wie die Gefühle in ihm hochkochen, er scheint mit sich selbst zu kämpfen. Ich bin mir sicher, er raubt mir nur deshalb nicht meine Sinne und nimmt sich, was er will, weil alle Bewohner ihn mit ihren Blicken durchbohren.

Er atmet deutlich sichtbar durch, mehr als offensichtlich hebt sich seine muskulöse Brust einmal an und senkt sich wieder, bevor er ein sanftes Lächeln aufsetzt und nach meiner Hand greift. "Komm, mein Herz, lass uns-" setzt er leise an, doch ich ziehe meine Hand zurück und motze "Hör auf! Hör verfickt nochmal auf mich so zu nennen." Ich sehe ihn schwer schlucken, er scheint meine Wut deutlich zu spüren.

"Ich bin nicht dein Herz!"

Ein erschüttertes Raunen geht durch die Reihen. "Louis..." haucht Liam erschrocken neben mir und blickt zu Harry rüber, dessen Augen schlagartig unfassbar verletzt wirken. Er atmet zittrig und wahnsinnig flach ein, fasst sich selbst an die Brust und verzieht dann schmerzlich das Gesicht. "Was?" zische ich Liam zu. "Du-... sowas kannst du nicht einfach so sagen, das-" Doch auch ihn lasse ich nicht ausreden. Ich habe einfach keine Lust mir sagen zu lassen, wie ich mich zu verhalten habe.

"Warum? Er tut so, als wär'ich sein Eigentum, macht mich regelmäßig komplett will'nlos und nimmt auch keine Rücksicht darauf, was ich dabei empfin-empfinde. Macht man das bei Euch so, oder was?" Überfordert blinzelt Liam mich an und auch Zayn an seiner Hand scheint nicht zu wissen, was er erwidern soll.

"'ich'hab heute keine Lust mehr darüber zu diskutiern, aber hör auf von mir Besitz zu ergreifen, ein für allema'!"

Als ich mich bei diesem Satz wieder in Harry's Richtung drehe und sein Gesicht erblicke, erschrecke ich mich. Das sonst so selbstsichere Wesen ist einem Geschöpf gewichen, dessen Blick gebrochen und leer wirkt. Abwesend blinzelt er mich an, wandert mit seinen plötzlich so matt wirkend Augen an mir hinab und bleibt einen Moment auf Höhe meiner Brust hängen, bevor er sich losreißen kann.

Die Hand noch immer auf dem eigenen Herzen liegen, taumelt er ein paar Schritte zurück, sodass der Kies unter seinen Füßen leise knirscht, bevor er sich geistesabwesend wegdreht und davon wankt.

"Harry..." Ruffy will seinem besten Freund folgen, doch wird genauso wie Harrys Mutter von einem fast knurrenden "Lass mich." davon abgehalten. Knapp ein dutzend Augenpaare verfolgen seine Schritte in die Dunkelheit, die das warme Licht der Flammen nicht mehr erreicht, während ich die durchdringenden Blicke der Übrigen auf mir spüre.

Ich schlucke schwer und merke, wie die Unsicherheit mich von innen aufzufressen droht, sodass ich reflexartig den Rest des Fruchtweins meine Kehle hinab jage und anschließend keuchend aufatme.

Ich fühle mich grauenvoll.

Ich wollte doch nur, dass er mich nicht ständig bevormundet und mir die Chance gibt, mir über das Chaos bezüglich ihm klar zu werden. Doch so verletzt wie er eben aussah, komme ich mir gerade vor wie das größte Arschloch.

Komplette Überforderung gepaart mit ein klein wenig zu viel Alkohol hat meine Zunge mehr gelockert, als ich wollte...

Schnaufend lasse ich mich wieder auf den Baumstämme fallen und vergrabe das Gesicht in meinen Händen. So muss ich immerhin nicht den Blicken der tuschelnden Menge um mich herum ausweichen. Nach ein paar Minuten wird mir heiß und kalt gleichzeitig und ich zerre an meinem Kragen, in der Hoffnung mehr Luft zu bekommen. Es fühlt sich an, als würde sich ein Tau fest um meinen Rumpf schlingen, es ist nahezu beklemmend. Und auch der Alkohol scheint mir urplötzlich weniger den Kopf zu vernebeln, als noch vor wenigen Minuten, die Überforderung lässt meinen Verstand schlagartig ernüchtern.

Ich wollte ihm doch gar nicht so wehtun, verdammt...

"Mach dich nicht so fertig, Liebes." Das leise Rauschen von flatternden Flügeln taucht dicht neben mir auf, bevor der Stamm unter mir sich etwas bewegt. Ich blicke auf und werde von dem warmen, tiefen Blau der Augen von Harrys Mutter empfangen. "Ich kann verstehen, dass dir alles etwas zu viel ist, Louis. Du bist erst ein paar Tage hier und so viel Neues prasselt auf dich ein, da kochen die Gefühle schon mal hoch." Von ihrer ruhigen Art umhüllt atme ich tief durch. "Danke, Anne..." murmle ich.

"Ich-... Verdammt, ich wollte doch nur wieder etwas atmen können, aber er ist einfach so... diese bestimmende Art, die er manchmal an sich hat, da ist mir einfach der Kragen geplatzt. So stark wie er immer wirkt, dachte ich, er könnte das ab, aber..." Ich blicke in Richtung seines Baumes, in dessen Krone ein winziges Lichtlein flackert, "...er sah gerade wirklich, nun ja... verletzt aus." flüstere ich traurig. Sie nickt nachdenklich, atmet dann tief durch. "Ja, er..." sie stockt, "...gib ihm etwas Zeit, redet morgen in Ruhe nochmal darüber. Wenn die Gemüter sich etwas beruhigt haben und..." sie legt mir vorsichtig die Hand auf den Arm und lächelt mich mit schief gelegtem Kopf an. "...und du weniger Alkohol im Blut hast, hmn?"

Ich nicke abwesend und streiche gedankenverloren über meinen eigenen, knochigen Handrücken. Es wird wirklich Zeit, dass ich wieder zunehme.

"Weißt du, Anne, ich hab ihn eigentlich wirklich gern, ich-" meine Wangen füllen sich etwas mit Röte, "...er ist so unglaublich schön, ich könnte ihn stundenlang einfach anschauen. Ich... naja, ich fühle mich schon zu ihm hingezogen, ohne, dass er mir den Verstand raubt, warum können wir uns nicht einfach annähern wie normale Menschen?" seufze ich.

"Weil er kein Mensch ist, Liebes." schmunzelt sie.

Ich blicke durch die Menge Elfen, die sich mittlerweile wieder ihren eigenen Gesprächen widmen. "Aber... keiner sonst hier wirkt, als würde er gezwungen, den anderen zu lieben. Alle Paare wirken, als wären sie füreinander bestimmt, wunschlos glücklich miteinander. Warum gibt er uns nicht auch einfach die Chance, von selbst so zu werden, warum will er denn unbedingt was erzwingen?" Sie seufzt leise und nimmt meine Hand in ihre. "Vielleicht hilft es ihm ja, wenn du ihm ein wenig entgegen kommst? Zeig ihm, dass du ihn auch gern in deiner Nähe hast, ohne dass er seine Gabe nutzen muss."

Ich schließe einen Moment die Augen und spüre, wie mir Anne vorsichtig über die Schulter streicht, bevor mir das dezente Flattern mitteilt, dass sie mir wieder etwas Ruhe gönnt.

Vielleicht hat sie Recht. Ich sollte aufhören, mich gegen ihn zu wehren, denn eigentlich will ich das doch gar nicht. Klar, überfordert mich die ganze Situation etwas, aber ich werde mir nie klar über meine Gefühle, wenn ich sie unterdrücke.

Wer weiß, vielleicht sollte ich ihnen stattdessen mal freien Lauf lassen?

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