~7~
Am Donnerstagabend hatten Lexa und Rose für mich entschieden, dass ich mich mit Draco zum Tee treffen müsste. Obwohl ich mich ein wenig gesträubt hatte, hatte ich ihm nach einiger Diskussion eine Einladung geschickt.
„Du musst etwas tragen, das auch für den Bericht okay ist. Also nicht zu leger, aber auch nicht zu boom", stellte Lexa fest. Wir standen zu dritt in meinem Kleiderschrank. Ich hatte noch eine Stunde Zeit, bis ich mich mit Draco treffen würde. Meine Haare fielen bereits in meinen Naturlocken auf meinen Rücken herab. Rose hatte mir einen Teil leicht eingedreht und eine hellblaue Schleife hinein gebunden. „Also zu der Frisur passt nur etwas Blaues", stellte Lexa fest. „Uh, wie wäre es mit dem Kleid, dass deine Tante dir schneidern lassen hat. Das dunkelblaue mit dem Tattoorücken" Roses Augen begannen zu glitzern. Sie war in meine Kleider mehr verliebt, als ich. Vermutlich könnte sie Tage in meinem Schrank verbringen, ohne, dass ihr langweilig werden würde. Ich griff nach dem Kleid, auf das sie gedeutet hatte und nickte dann. Es war sehr schlicht und mit Spitze verziert. Genau richtig. Lexa grinste mich an. „Draco wird Augen machen"
Und das tat er tatsächlich. Ich wartete in einem kleinen Salon auf ihn. Draco schlenderte lässig herein. Dann fiel sein Blick auf mich und er schien kurz aus der Fassung gebracht. Aber er fing sich schnell wieder und begrüßte mich mit einer Verbeugung. „Eure Hoheit" „Draco. Setzen Sie sich doch" Er setzte sich in den Sessel mir gegenüber auf den zweiten kleinen Sessel.
„Wie machen Sie das nur, dass Sie immer so gut aussehen, Hoheit?" Er grinste mich frech an und seine blaugrauen Augen blitzten frech. Ich lächelte. „Oh, ich habe nur gute Zofen und eine gute Stilberatung", winkte ich ab. „Und irgendwie ist es ja auch mein Job. Aber wie machen Sie das nur? Schon ihr Foto in ihrer Bewerbung sah sehr gut aus" Ich lächelte ihn süß an und lies meinen Blick über seinen Körper streifen. Ja, er sah wirklich gut aus in diesem grünen Hemd. Aber vermutlich wusste er das schon. Er beugte sich schief grinsend zu mir rüber. „Ich will Ihnen mein Geheimnis verraten. Wenn man eine wunderschöne Frau haben will, dann muss man eben zumindest versuchen sich ihr anzupassen" Er zwinkerte mir zu und ich konnte ein kleines Kichern nicht zurückhalten.
Draco lächelte zufrieden und griff dann nach der Teekanne, um uns beiden ein zu schenken. „Welchen Tee trinken Sie eigentlich am liebsten?", fragte er nach einer Weile. Ich überlegte kurz. „Ich denke Pfefferminztee mit Honig. Und Sie?" Er grinste schief. „Sie werden es mir vermutlich nicht glauben, aber ich auch" Ich lachte. „Und das soll ich Ihnen jetzt glauben?" Er nickte. „Ja. Ich mache ihn mir immer mit Pfefferminzblättern aus dem Garten meiner Großmutter. Und mit dem frischen Honig meines Onkels. Wir leben auf einem großen Bauernhof. Wir verpflegen alle Dörfer um uns herum" Er lächelte stolz.
Draco trank mit einem letzten Zug seine Tasse leer. Dann sah er mich kurz überlegend an. „Tanzen Sie?", fragte er. Ich lachte. „Natürlich. Wenn eine Prinzessin nicht tanzen kann, ist das eine Katastrophe." Draco stand auf und bot mir seinen Arm an. Ich nahm ihn lächelnd an. Ich schaltete die Musikanlage an der Wand ein. Die leisen sanften Töne von Walzer ertönten. „Perfekt" Draco zog mich sanft in Tanzhaltung und begann zu tanzen. Er führte wirklich gut. Ohne große Mühe ließ er mich über das Parkett schweben. Es war, als würden wir schon immer miteinander tanzen.
Die Musik hörte auf und er drehte mich schwungvoll aus. Das brachte mich ein wenig aus dem Konzept und ich stolperte gegen ihn. Lachend legte ich eine Hand an seine Brust und sah zu ihm hoch. Gerade, als ich zum reden ansetzen wollte, hob er mein Kinn ein Stück an und küsste mich sanft. Erst war ich ein wenig perplex, aber dann erwiderte ich den Kuss. Er küsste gut. Draco zog mich ein wenig enger an sich und ich legte meine Hände in seinen Nacken. Der Kuss wurde intensiver.
Und plötzlich flog die Tür auf. Erschrocken fuhren wir auseinander. Wir starrten beide überrascht zur Tür. Ein atemloser Wachmann sah uns streng an. „Eure Hoheit! Endlich! Sie müssen sich beeilen! Der Bericht beginnt in fünf Minuten" „Verdammt" Den Bericht hatte ich total vergessen. Ich schnappte mir mein Diadem von der Kommode neben der Tür und ich fasste nach Dracos Hand. Ich zog ihn hinter mir her und zusammen rannten wir ins Studio.
Wir kamen noch gerade so rechtzeitig. Während Draco von einer Visagistin kurz gepudert und dann auf seinen Platz geschickt wurde, fiel über mich gleich ein ganzes Team her. Meine Haare wurden gerichtet, mein Kleid zurecht gezupft, mein Make-up korrigiert und schon wurde ich praktisch auf meinen Platz geschuppst. Während der Regieassistent in den Bericht zählte, warf ich Draco noch ein kleines Lächeln zu, welches er mit einem frechen Grinsen erwiderte.
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