Prinz Jacob
Ich wurde um 9.00Uhr von Jule geweckt. Amy ließ mir schon ein Bad ein und Cindy richtete mein Kleid, meine Schuhe und suchte sogar passenden Schmuck dazu aus. Ich fühlte mich wirklich wie eine Prinzessin.
Heute würde ich dem Prinzen begegnen. Heute würde sich viel entscheiden.
Ich bekamm kaum mit, wie die drei mich fertig richteten und sanft aus dem Zimmer schoben, sodass ich auch ja nicht zu spät kam. Aber vor dem größen Saal blieb ich stehen. Die Türen waren weit geöffnet, aber ich traute mich einfach nicht hinein zu gehen.
Ein Mädchen in einem glitzerndem Kleid ging an mir mit hocherhobener Nase vorbei. Sie drehte sich noch einmal um und sagte in spitzem Ton: "Wie lange willst du eigendlich noch hier rumstehen und warten? Na ja, vielleicht ist es besser, wenn du draußen bleibst! So muss der Prinz nicht dein grauenhaftes Gesicht sehen!" Schnellen Schrittes ging sie weiter.
Sah ich echt so schrecklich aus? Vielleicht sollte ich kehrrt machen und nach Hause gehen.
"Warum gehst du nicht rein?", fragte mich eine raue Mädchenstimme hinter mir.
Als ich mich umdrehte, sah ich ein ganz in schwarz angezogenes Mädchen vor mir stehen. Sie hatte Lederarmbändchen an ihrem Handgelenk und sah nicht wirklich so aus, als würde sie sich arg viel aus der Krone machen.
"Ich...", fing ich an, aber kam nicht weiter.
"Hast du Schiss? Keine Sorge! Das geht vielen so! Ich heiß Christina und du?", sagte sie.
"Lauren."
"Ah du kommst aus Carolina, oder?", sagte sie und führte mich am Arm mit in den Saal.
"Ja. Und du?"
"Whites! Stellen wir uns dahinten hin?"
Ich nickte nur.
Christina war nett und sagte mir, dass sie nur am Kasting teilnahm, weil sie mal was anderes sehen wollte. Sie war eine 6 und deshalb hatte sie nicht viele Möglichkeiten herum zu reisen. Mich wunderte es, dass sie so offen darüber sprach und sich nicht schämmte. Es kam ja nicht oft vor, dass eine 6 mit so eine große Chance hatte.
Christina und ich tratschten weiter über unsere verschiedenen Leben, als Danielle strahlend auf uns zu kam. Sie war wie auch gestern schon super gelaunt und verstand sich auch wunderbar mit Christina.
So ging es eine ganze Weile bis eine Frau mittleren alters den Saal betratt. Sie hatte eine strenge Hochsteckfrisur und trug ein ziemlich zugeschnürtes Kleid. Jeder andere könnte darin keinen Meter weit laufen, aber sie stellte sich selbstbewusst vor uns hin.
"Ich bitte Sie um ihre Aufmerksamkeit, meine Damen! Ich heiße Utha und werde in den nächsten Wochen ihren Unterricht leiten. Aber bevor es los geht will sich der Prinz persönlich ein Bild von Ihnen machen! In kurzer Zeit wird ein Botschafter kommen der Sie nacheinander aufruft. Er wird Sie zu unserem Prinzen führen. Danach wird der Prinz ihnen mitteilen, wo sie hin müssen", sagte Utha.
Es dauerte keine Minute als sich die Tür öffnete und ein Wachmann ein Mädchen nach dem anderen aufrief.
Ein Kaugummi kauendes Mädchen kam als erste dran. Sie stellte sich als Sophie Garcia raus. Sie war eindeutig sehr hübsch, aber sie war leicht durchgedreht.
Das nächste Mädchen war eine 5 und hieß Zoe Smith. Sie war Bildhübsch, denn ihre blauen Augen passten perfekt zu ihrem Kleid.
Als nächste war Christina drann und ich hoffte so sehr, dass sie bleiben würde. Sie war sehr nett und hatte es auf jeden Fall verdient.
Dann kam das Mädchen, dass mich vorhin so angeschnauzt hatte dran. Sie hieß Shimmer Thompson. Sie war eine 2, was man schon an ihrem Gang erkennen konnte. Sie stolzierte davon, als wäre sie jetzt schon die Siegerin.
Als nächstes rief der Wachmann eine Lauren Brooks auf. ...Bis mir einfiel ,dass ich das war. Einige Mädchen kicherten, als ich viel zu spät begriff, dass ich dran war.
Ich ging mit zitternden Knien hinter dem Wachman her. Er führte mich zu einer Tür und öffnete sie für mich. Da hinter stand Prinz Jacob. Und ich war so geflasht, dass ich erst mal der länge nach hinfiel. Echt toller Start. Ich lief knallrot an, als mir Prinz Jacob aufhalf und sich ein Lachen nicht verkneifen konnte.
"Geht es Ihnen gut?", fragte er noch immer lachend.
"J...ja...klar", stotterte ich.
"Ich hab vorhin echt schon viel erlebt, aber dass sich ein Mädchen vor meine Füße geschmissen hat ist mir auch noch nicht passiert", sagte er. Bei jedem anderen Kerl hätte ich es als Beleidigung angesehen, aber bei ihm klang es eher locker und überhaupt nicht böse gemeint.
"Entschuldigen Sie, ich...dass war nicht so geplant!", sagte ich beschämend.
"Nicht schlimm! Also Lauren, erzählen Sie mir doch etwas über sich!"
Ich schaute ihn überrascht an. "Was wollen Sie denn wissen?"
"Was sind Ihre Hobbys?"
"Oh..., klar! Ich spiel Bratsche und lese viel. Früher hab ich auch noch geturnt, aber das hab ich aufgehört."
"Kann ich Sie fragen, warum Sie nicht mehr turnen?", fragte er mich. Es schien ihn wirklich zu interressieren!
"Na ja..., meine Leiterin hat es umsonst gemacht, aber als ich 14 war erkrankte sie an Krebs und...", stoppte ich meinen Satz.
"Oh! Das tut mir leid!" , sagte er und wurde kurz ruig, faste sich aber schnell wieder. "Was lesen Sie denn so?"
"Alles mögliche...hauptsächlich Fantasy und so..., was machen Sie denn so in ihrer Freizeit?", fragte ich, weil es mir unangenem war, dass es nur um mich ging.
Prinz Jacob schaute mich überrascht an und bekam den Mund vor Staunen nicht zu.
"Hab...hab ich was Falsches gesagt?", fragte ich schnell.
"Nein, nein! Es ist nur so, dass mich sonst niemand fragt was ich in meiner Freizeit mache, aber wenn Sie es wirklich wissen wollen?"
Ich nickte.
"Ich habe ähnliche Interressen wie Sie! Ich lese viel, treibe Sport und spiele Klavier", antwortete Prinz Jacob.
"Was für Sport?"
"Manchmal spiele ich mit meinen jüngeren Brüdern Fußball oder mach bei den Übungsaufgaben der Wachmänner mit."
"Geht das einfach so? Ich meine... sagt niemand etwas zu Ihnen, wenn Sie mit den Wachmännern herumhängen?", fragte ich.
"Anfangs gab es ein paar Probleme, aber inzwischen ist es normal. Sonst gibt es hier ja keine gleich Altriegen wie ich!"
"Ist Ihre Schwester nicht nur 2 Jahre jünger?"
"Ja, aber sie ist ein Mädchen! Als 10 Jähriger Junge will man irgendwann nicht mehr alles mit einem Mädchen machen!"
"Achso! Das verstehe ich natürlich."
"Haben Sie Geschwister?", fragte er mich.
"Nein", sagte ich kurz angebunden.
"Darf ich fragen wieso nicht?"
Ich holte tief Luft und begann langsam zu sprechen: "Als meine Mutter mit mir schwanger war ist mein Vater bei einem Bombenangriff der Rebellen gestorben."
"In ihrem Leben gab es schon viele Tote, oder?", fragte er vorsichtig.
"Ja", gab ich zu. "Ich glaube nicht, dass Sie Einzelheiten interressiern! Am besten langweile ich Sie nicht länger und gehe einfach da hin wo Sie mich hinschicken!", sagte ich und stand von dem Sofa auf.
"Aber Sie langweilen mich nicht!", sagte er schnell und stand auch auf. "Im Gegenteil! Ich find Sie außerordentlich unterhaltsam!" Bei diesen Worten musste er grinsen.
Oh klar! Das Ereignis mit meinem Sturz!
"Ich hätte nur noch eine letzte Frage an Sie. Gefällt es Ihnen hier im Schloss?, fragte er.
"Ob es... warum sollte es mir nicht gefallen?", fragte ich überrascht.
"Also heißt das, dass es Ihnen hier gefällt? ", fragte er hoffnungsvoll.
"Ja", antwortete ich.
Prinz Jacob atmente spürbar erleichtert aus.
"Gut!" Er öffnete mir die Tür. "Bitte gehen Sie doch einfach in den Speisesaal am Ende des Ganges und warten Sie dort mit den anderen Damen."
"Ok!"
Er fing schon wieder an zu grinsen. Er nahm meine Hand und küsste sie leicht zum Abschied. Ich spürte wie ich rot wurde. Das störte ihn aber nicht. Sein Grinsen wurde sogar noch breiter! Schnell knickste ich und eilte den Gang hinunter.
Ich öffnete die Tür des Speisesaals und dahinter erwarteten mich die anderen Mädchen. Jede einzelne!
Als Shimmer mich sah stöhnte sie hörbar auf. "Was um alles in der Welt hast du mit dem Prinzen besprochen?"
"Was?"
"Warum hast du so ewig mit ihm gesprochen?", wiederholte sie ihre Worte und schrie mich fast an.
Als ich nicht sofort antwortete kam mir Christina zur Hilfe. "Das kann dir doch egal sein, du hiterhältiges Barbiepüppchen! Lass sie gefälligst in ruhe!"
Shimmer machte ein empörtes Gesicht und stolzierte davon.
Christina und ich unterhielten uns leise, wie wir den Prinzen fanden. Am Ende waren wir uns ziemlich einig: aAbsolut hinreißend und super scharf!
Nach und nach trudelten auch einige der anderen Mädchen ein. Mir fiel auf, dass sich eine Melissa Washington zu Shimmer gesellte. Die zwei waren anscheinend gleich dumm und als eine Alice McLean, die so ziemlich der kleinste Mensch war, denn ich je gesehen hatte, zu ihnen kam, war ich mir sicher, dass ihr Gruppen-IQ immer noch nicht über 50 kam!
Christina und ich atmeten erleichtert auf, als Danielle den Raum betrat. Sie war die Letzte. Ich zählte nach, wie viele Mädchen noch übrig waren. 30! 5 waren verschwunden und es war kein Geheimnis, dass sie es nicht weiter geschaft hatten.
Utha forderte uns auf, dass wir uns an unseren Tisch setzen sollten. Jeder da hin, wo unser Namenskärtchen stand. Christina und Danielle saßen mir gegenüber. Und neben mir saß Shimmer!
Utha bedeutete uns aufzustehen. Da öffnete sich die Tür und die gesamte Königsfamilie kam rein.
Die beiden jüngeren Brüder von Prinz Jacob, also Prinz Mailo und Prinz Coady. Sie waren 12 und 11 Jahre alt. Seine Schwester Prinzessin Eloise war genauso alt wie ich, also 17, und Prinz Jacob war 19. Am Schluss kamen der König und die Königin herein. Sie hießen König William und Königin Grace.
Alle waren völlig geflasht. Die Königsfamilie setze sich an den Tisch und bedeutete uns, dass wir uns auch wieder setzen konnten.
Das Frühstück war wohl das beste Essen, dass ich jemals gegessen hatte. (Mal abgesehen von dem Abendessen.) Ich hätte es in vollen Zügen genossen, wenn nicht jemand so wichtiges mit am Tisch säßen würde. Ich zupfte die ganze Zeit an meinem Kleid rum oder überprüfte meine Haare. Niemand am Tisch sagte auch nur ein Wort.
Prinz Jacob ließ seinen Blick über uns Mädchen gleiten und als er sah, dass ich ihn anstarrte grinste er los. Ich schaute schnell beschämt weg.
Nach dem Essen gingen wir alle auf unsere Zimmer. Danielle, Christina und ich verabredeten uns für 11Uhr in dem Park. So schnell wie möglich ging ich die rießige Treppe zu meinem Zimmer hoch.
Ich mochte die Treppen hier irgendwie. Sie waren so groß und schön... ,plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Ich drehte mich um und sah, dass Prinz Jacob hinter mir stand.
"Lady Lauren. Ich wollte Sie fragen, ob ich Ihnen heute Nachmittag das Schloss zeigen könnte? Ich wollte Sie schon beim Essen fragen, aber ich wollte Sie nicht in Verlegenheit vor den Anderen bringen!", sagte er.
Mir blieb der Mund offen stehen. "Wie...wie kommen Sie ausgerechnet auf mich?", fragte ich verwundert.
"Die Begegnung mit Ihnen ist mir am besten in Erinnerung geblieben und war auch mit Abstand die Unterhaltsamste!" Dieses gewisse Grinsen tauchte schon wieder in seinem Gesicht auf.
"Ich...ja!", antwortete ich ihm.
"Vielen Dank! Wäre Ihnen 15Uhr recht? Ich würde Sie in Ihrem Zimmer abholen!"
"Das... wäre wunderbar", sagte ich und strahlte übers ganze Gesicht.
Prinz Jacob verabschiedete sich von mir und ich ging weiter Richtung Zimmer. Er hatte dafür gesorgt, dass ich dieses gewisse Lächeln nicht mehr aus meinem Gesicht bekam!
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Wow! Ich freu mich so übel! 1880 Wörter! Diese Selection Geschichte bringt mich echt dazu unglaubliches zu leisten!
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