Kapitel 12
↠ Breathin' - Bortharm (feat. Cara Hughes)
"So, Ladies. Nun, da ich mit jeder von euch ein kurzes, persönliches Gespräch geführt habe, können wir uns endlich zum Frühstück begeben. Ich bitte jedoch diejenigen, die gebeten wurden zu bleiben, noch eine Weile auf ihren Plätzen zu bleiben." Aramis' Blick streifte durch den Raum, ohne etwas wirklich anzuschauen.
"Was meint er damit?" flüsterte ich Ophelia ahnungslos zu. "Wurdest du gebeten zu bleiben?"
"Eigentlich nicht - dich etwa?" ihre Augen strahlten ebenso viel Verwirrung aus wie meine Stimme.
Aurora, die etwas auf ihrer Lippe herumkaute, bedeutete uns ihr zu folgen. Schweigend stand ich, gemeinsam mit den meisten anderen Mädchen, auf und schritt aus dem Raum. Wieder hörte ich meinen Magen vor Hunger grummeln. Komisch, schließlich hatte ich gestern das ausgiebigste Abendessen meines Lebens zu mir genommen.
Mit einem Mal hielt Aurora - ohne Vorwarnung und ganz zu meiner Enttäuschung - an. Voll und ganz in meinen Gedanken versunken, lief ich gegen den Rücken des Mädchens vor mir.
"Oh. Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid." wisperte ich, damit Aurora ja nichts mitbekam. Das Mädchen drehte sich lächelnd zu mir um.
"Kein Problem." erwiderte sie, ehe sie sich wieder Aurora zuwand.
"Meine Lieben - bitte vergesst nicht, was ich euch vor einer Stunde beigebracht habt. Blamiert euch nicht. Und vergesst den Knicks vor dem König und der Königin nicht." die Frau, die sonst immer so streng und selbstbewusst wirkte, schien plötzlich wie ausgewechselt. Sie machte sich ernsthafte Sorgen darum, wie wir uns vor der Königsfamilie verhielten.
Mit einem zaghaften Nicken, öffnete sie die große Tür - irgendwie besaß hier jeder Raum eine gewaltige Eingangstür - und mit nervösen Schritten betraten wir den Speisesaal.
Ich konnte förmlich hören, wie der Atem im Raum angehalten wurde und sobald ich das unendliche Bankett erblickte, wusste ich auch warum. Vor einem Fenster, welches mindestens doppelt so groß wie die Tür war, war eine lange Tafel aufgebaut.
In der Mitte der Tafel auf der Fensterseite, saßen König Alec und Königin Lindara, links und rechts von einem leeren Stuhl. Beide lächelten sie, ein Lächeln, das jegliche Emotionen verstecken konnte. Beide waren sie gekleidet in den majestätischten Gewändern, die man sich vorstellen konnte. Und beide schienen sie überhaupt mit begeistert von den vielen Obst- und Brotkörben, die vor ihnen auf dem Tisch standen.
Erst jetzt bemerkte ich, wie alle anderen Mädchen um mich herum einen höflichen Knicks machten, während ich einfach da stand und starrte. Der Blick des Königs und der Königin ruhte geduldig auf mir.
Natürlich musste ich diejenige sein, die vergaß sich zu benehmen. Konnte es schlimmer kommen? Am liebsten hätte ich mich sofort entschuldigt - aber das wäre vermutlich nur noch unhöflicher, denn es war ein Tabu die Königsfamilie ohne Aufforderung anzusprechen.
Peinlich berührt tat ich es also den Anderen gleich und knickste.
"Herzlich Willkommen im Palast, Ladies." begrüßte uns Königin Lindara mit ihrer sanften Stimme. "Bitte setzt euch doch und genießt das folgende Frühstück."
In Illéa wurden die Ehepartner der Thronfolger schon seit einigen Jahrhunderten durch diese Art Castings bestimmt. Königin Lindara war vor vielen Jahren auch ein Teil davon gewesen. Davor gehörte sie der Kaste Vier an - ebenso wie ich. Dad hatte mir früher erzählt, wie er als Kind mit ihr befreundet war. Allerdings hielt die Freundschaft nicht lange - aus Gründen, die er mir nie nennen wollte.
Mit immer noch geröteten Wangen erhob ich mich und folgte den anderen Mädchen zum Tisch. Glücklicherweise war neben Ophelia noch ein Platz frei, auf dem ich mich niederließ.
"Hast du Olivia gesehen?" fragte sie mich so leise wie möglich. Ich schüttelte meinen Kopf.
"Der Prinz hat sie vermutlich gebeten zu bleiben."
Sie nickte zustimmend. "Ich frage mich wirklich, was der Prinz mit den anderen Mädchen macht."
Ein schlanker, in einem Anzug gekleideter Diener stellte sowohl mir, als auch Ophelia, ein Glas gefüllt mir Orangensaft hin. Zu Hause gab es selten Orangensaft und wenn, dann hatte er eine viel weniger strahlende Farbe.
Mir blieb kaum Zeit ein Schluck zu nehmen, denn gleich darauf kam ein weiterer Diener vorbei, der einen großen Teller vor mich stellte. Einen großen Teller voller Köstlichkeiten wie Pfannkuchen und Spiegeleiern.
"Wow." entfuhr es mir.
"Das kannst du laut sagen." schmunzelte eine Person neben mir, in der ich das Mädchen von vorhin erkannte, in das ich hineingelaufen war. Ich grinste.
Der König segnet das Essen und dann war es uns erlaubt zu essen. Zum Glück, denn ich war mir sicher, hätte ich noch eine Minute länger hungern müssen, hätte ich mein Bewusstsein verloren.
Ich entschied mich zuerst ein Brötchen zu essen. Es schmeckte wahnsinnig gut. Nie zuvor hatte ich so ein gutes Brötchen gegessen - auch wenn es 'nur' ein Brötchen war. Mit vollem Mund und völlig zufrieden seufzte ich auf. Ophelia lachte. Sie war gutes Essen eher gewohnt als ich.
Auf einmal betrat auch der Prinz den Raum.
Sofort sprang ich, immer noch kauend, von meinem Stuhl auf und knickste. Immer noch schämte ich mich dafür, mich dem Königspaar gegenüber nicht wie vorgeschrieben verhalten zu haben.
Prinz Aramis lachte auf und ich konnte einige weibliche Stimmen kichern hören.
"Lady Mariella, du kannst dich wieder setzen." wand er sich an mich und als ich aufblickte, erkannte ich, dass ich die einzige knicksende Person im Raum war. "Bitte führt das Frühstück wie zuvor fort."
Es ging wohl doch peinlicher als vorhin. Warum passierte das alles ausgerechnet mir? Es wäre ein Wunder, wenn die Königsfamilie mich jetzt noch nicht für verrückt hielt.
Ohne ein Wort zu verlieren wand ich mich wieder meinem Essen zu, den Blick starr nach unten gerichtet.
"Wo ist Olivia denn nun?" wand Ophelia sich an mich. Ich war zwar erleichtert darüber, dass sie von meinem erneuten Missgeschick ablenkte, konnte ich aber keine Antwort geben.
"Musste sie zurückbleiben?" klinkte sich das Mädchen auf meiner anderen Seite ein. Wir nickten beide. "Dann ist sie fort."
"Wie - fort?" platze es aus Ophelia heraus. Gleich darauf hielt sie sich ihre Hand vor den Mund und blickte sich verunsichert um, in der Hoffnung niemand hätte sie gehört. Ich versuchte ihr aufmunternde zuzulächeln und zu versichern, dass alles in Ordnung war.
"Naja, der Prinz hat sie nach Hause geschickt." erklärte das Mädchen. "Sie waren wohl nicht die Richtige."
"Oh." hauchte ich. Mehr konnte ich nicht machen, dafür war ich zu perplex.
Mein Blick suchte Prinz Aramis. Ich konnte nicht fassen, dass er so kaltherzig war. Natürlich fand ich ihn nicht wirklich sympathisch und natürlich glaubte ich, er wäre ein arroganter Narzisst, aber so hätte nicht einmal ich ihn eingeschätzt. Mädchen nach einem dreiminütigen Gespräch schon nach Hause zu schicken - wie konnte er so überhaupt irgendein Bild haben? Sie hätten ihm doch gerade einmal ihren Namen und ihre Kaste nennen können.
Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass auch Prinz Aramis zu mir herüberschaute. Auf seinen Lippen lag ein Grinsen - aber diesmal war es nicht das typische selbstverliebte Grinsen. Es war frech und verdammt charmant. Und es stand ihm unglaublich gut.
Ich schüttelte meinen Kopf - warum genau, wusste ich nicht. Vielleicht, weil ich nicht verstand wie er so kaltherzig sein konnte. Vielleicht aber, weil ich nicht verstand was sein Lächeln zu bedeuten hatte.
Er zwinkerte mir bloß zu und wand sich dann wieder an das Mädchen, das ihm gegenüber saß. Erst in diesem Moment fiel mir auf, wer dieses Mädchen war.
Niemand anderes als die gute Chanel.
Die beiden schienen in einem ziemlich intensivem Gespräch zu befinden. War ja klar, dass sie noch hier war und dass sie sich gut mit ihm verstand. Wirklich, die beiden waren ein traumhaftes Paar. Sie hatten beide ihre Nasen zu weit oben, dass man meinen könnte, sie wären ein Einhorn - oder besser gesagt, ein Nashorn.
Ich schnaubte kaum hörbar. Sollte er doch machen was er wollte. So ein Idiot!
~*~
Hallu! :)
Ich melde mich auch mal wieder mit einem Update - wie kann ich auch nicht? Schließlich haben wir die 10.000 Leser geknackt! Und ich muss euch dafür einfach mal ganz dolle danken.
Ihr wisst sicherlich schon, dass es mir eine Menge bedeutet. Aber ich kann es noch zehntausende Male sagen. Es bedeutet mir wirklich die Welt.
Klar ist das hier 'nur' eine Fanfiction und nicht komplett aus meiner eigenen Fantasie entstanden, aber es ist immer noch mein Geschreibsel - und ich freue mich so sehr, dass es einige Menschen gibt, die es verfolgen. Die es mögen. Die mich unterstützen.
Unendlichen Danke dafür! Danke, danke, danke! Ihr macht mich so wahnsinnig glücklich - wenn ich im Gegenzug dafür eine Geschichte von euch lesen soll oder so, dann gebt mir einfach Bescheid! Ich mache es gerne! :)
Soviel dazu!
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Mir hat es auf jeden Fall richtig Spaß gemacht zu schreiben. Auch wenn ich das Gefühl hatte, es war nicht ganz so ausgewogen wie einige andere Kapitel. Aber egal!
Danke nochmal! :)
-Sternengalaxie
P.S.: Jap, schon wieder ein Lied von Bortharm und Cara Hughes in den Medien. :D Das liegt daran, dass ich die beiden (mehr oder weniger) kenne und es wahnsinnig klasse finde, wie weit sie gekommen sind! Entschuldigt mich bitte, wenn es nicht zur Story passt! :D
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