Entschuldigungsgeschenk
Der Weg zurück zu meinem Zimmer erscheint mir dieses mal noch länger als er es sonst ist und langsam wird es tatsächlich etwas langweiliger an den gleichen Bildern vorbei zu laufen. Eine Woche bin ich hier und war nur in dem Palast und ab und an im Palastgarten. Vor meiner Zimmertür angekommen bemerke ich, dass die Tür nicht wie gewohnt geschlossen ist, sondern nur leicht angelehnt. Misstrauisch betrachte ich die Tür und drücke sie schließlich langsam auf und ich sehe... Mein Zimmer, aber keine meiner Zofen. Vermutlich haben sie zur Zeit viel zu tun und eine von ihnen hat ausversehen die Tür nicht ordentlich zu gemacht. Meine Schuhe von den Füßen streifend, schließe ich die Tür und will mich schon erschöpft auf den Sessel fallen lassen, als ich ein unscheinbare Päckchen auf meinem Schreibtisch entdecke. Es ist schlicht, aber dennoch sehr edel, da die gesamte Schachtel kunstvoll verziert ist. Neugierig hebe die Mittel große Schachtel hoch und setze mich mit ihr in den Sessel. Sie sieht alt aus und wunderschön. Bedächtig streiche ich über sie und spüre einige Dellen. Warum ist diese Schachtel in meinem Zimmer? Ist sie für mich? Und wenn ja von wem? Meiner Neugierde unter legen öffne ich kurzerhand die Schachtel und sehe vier Buchrücken, freudig überrascht lese ich sie nach einander und besonders eines fällt mir ins Auge. Das Buch, in welches ich mich hier Wort wörtlich verliebt habe. Als zweites fällt mein Blick auf einen kleinen Zusammen gefalteten Zettel:
Das hier ist meine Entschuldigung.
~A
Aiden entschuldigt sich bei mir mit Büchern? Im ersten Moment fällt mir einfach nur ein, wie süß das ganze einfach ist, bis mir wieder seine Arroganz in den Kopf kommt und das ihm eigentlich gar nichts an mir liegt, aber was wenn ihm doch etwas an mir liegt? Was wenn er wirklich ernsthaft an mir interessiert ist? Was ist wenn ich einfach weiter verleugne, dass ich ihn nicht anziehend finde obwohl es doch gar nicht stimmt? Ich bin im zwiespalt. Mit meinem Herzen und meinem Kopf. Als mir dieser Gedanke durch den Kopf jagt, muss ich sofort an die unzähligen Liebesgeschichten denken, die ich als Teenagerin mir Tag täglich rein gezogen habe, bis ich mich einfach nur über solch eine Art von Büchern aufgeregt habe, da sie mir nur etwas vor machen und das es sowas wie eine "Wahre Liebe" wo möglich gar nicht so gibt, wie die Bücher es uns vorgaukeln. Leider und jetzt ist die Ironie, dass ich zu genau so einem Mädchen geworden bin. Mit diesen dämlichen Gedanken an den Jungen, der nicht gut für sie ist, der sie eventuell zerstört.
Interessiert ziehe ich eins von den drei Büchern heraus, welche ich noch nicht kenne. Das erste Buch sieht ziemlich verstörend aus und als ich den Klappentext mir sorgfältig durch lese bestätigt sich mein Verdacht. Ein Horror Roman. Fürs erste werde ich dieses Buch nicht anfangen zu lesen. Das zweite sieht eher aus als würde es meinem Geschmack entsprechen. Eine Mischung aus mystery und historischen Roman. Interessiert beginne ich die erste Seite zu lesen, dann die zweite und so weiter und so bemerke ich gar nicht wie schnell die Zeit vergehen kann, wenn man ein wirklich gutes Buch liest. Zum Glück werde ich von Rosa aus meiner Sucht gerissen, die den Raum betritt und sofort beginnt einige Sachen her zu räumen, was mich am weiter lesen stört. "Rosa was wird das wenn ich fragen darf?" Frage ich ein wenig unfreundlicher als sonst. "Sie haben doch heute ein Treffen, Miss." Erwidert Sie und läuft ins Bad. "Ich möchte Sie herrichten schließlich kommt Prinz Aiden bereits in einer Stunde. Verwirrt lege ich das Bett weg. "Wie ich habe ein Treffen mit Aiden?" Endlich bleibt Rosa stehen und wirft mir einen verwirrten Blick zu. "Ihr Treffen mit Aiden? Sie wissen nichts davon?" Rosa kommt zu mir und legt eine ihrer schmalen Hände auf meinen Kopf. "Lady Samantha, als sie mit der Lady draußen waren, war Prinz Aiden hier und hat mich beauftragt sie hübsch zu machen für ihr Treffen um 16 Uhr." Ich ziehe meine Augenbrauen hoch. "Tatsächlich - na gut, dann machen sie mich halt fertig." Rosa huscht im Zimmer umher, während mein Blick auf der Schachtel liegt. Er hat also nach gegeben und ich bin bereit ihm noch eine Chance zu geben. "Miss?" Ich Blick auf und neige ein wenig meinen Kopf. "Wieder etwas aufregendes?" fragt Rosa mit einem Blick auf ein mint grünes Kleid. Meine Lippen verziehen sich zu einem kleinem Lächeln. "Sicher." Ich wende mich von meiner Zofe ab und lächel meinem Spiegelbild zu. Ich habe einen Plan und bin mir nicht sicher, ob ich das nicht später bereuen werde, aber Aiden erweckt in mir eine weniger gute Samatha und tatsächlich fange ich an sie ans Licht zu lassen. Ich bin bereit etwas zu riskieren und meine Schüchternheit ein wenig ab zu legen, schließlich werde ich nicht für immer hier im Palast leben. Also warum nicht? Eine kleine Stimme will mir mal wieder Bedenken ein Reden, doch dieses Mal lasse ich sie gar nicht erst zu Wort kommen in der Konfersation in meinem Kopf, sondern greife nach der Bürste und beginne meine Haare zu kämmen, bis Rosa mit Haarklammern zurück kommt.
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