Das erste Frühstück nach dem Angriff
[Donnerstag]
Der Tag hat geendet und nichts hat sich geändert. Das Abendessen haben sie uns aufs Zimmer gebracht mit der Benachrichtigung, dass morgen der Unterricht beginnt. Mit einem mulmigen Gefühl gehe ich schlafen. Die Stunden Schlaf waren nicht sehr erholsam, denn durch die ganzen ungeklärten Fragen konnte ich nur schlecht Ruhe finden und wachte öfter in der Nacht auf, sodass ich jetzt am Morgen schlecht gelaunt und mit fetten Augenringen in den Spiegel schaue. Meine Zofen haben ihr bestes gegeben, um mich schön herzurichten. Müde gähne ich und halte mir meine Hand vor dem Mund, während ich von einer Wache in den Speißesaal gebracht werde. Es wurden Regeln aufgestellt. Eine davon war diese, immer eine Wache als Begleiter zu haben. Jackson mein Begleiter für den Vormittag hat mir das gesamte System versucht verständlich zu machen, jedoch ist es ein bisschen durch einander. Man hat das Gefühl, als waren die Leute, die das System erstellt haben nicht einer Meinung und haben ihre Sache ohne Rücksicht zusammen geworfen. Jackson war sich bei einigen Sachen ebenfalls nicht sicher wie es aufgefasst werden soll oder was sie meinten damit, aber ich darf es niemanden weiter sagen. Sonst würde er ein bisschen Ärger bekommen. Hört sich kindisch an, kann aber fatale Folgen haben.
Vor der Tür des Speißesaales stehen bereits einige Wachen, wie ich von etwas weiter weg sehen kann. Was vermutlich bedeutet, dass einige der noch übrig gebliebenen Mädchen bereits im Speißesaal sind und dass die Wachen hier draußen auf uns warten und uns dann wieder ins Zimmer oder sonst wo hinbegleiten werden. Sie meinen es also wirklich ernst. Die Geschichte mit den Leibwachen für die Erwählten.
Field nickt mir zu und stellt sich wie die anderen Wachen an die Wand. Zwei der Wachen drücken mir die Tür zum Speißesaal auf, sodass ich eintreten kann. Ohne groß darüber nachzudenken trete ich ein und blicke zu dem Tisch der Königsfamilie. Es sitzt nur die Königin mit einen der Prinzen da. Ich knickse auch wenn es den Anschein hat, dass sie mich gar nicht bemerkt haben. Ich setze mich auf meinen Platzt und sehe erst jetzt das Ausmaß des Angriffes über die Hälfte des großen Tisches ist leer. Ich entdecke Jessica und Maryn und bin einen Moment erleichtert. Maryn bemerkt meinen Blick und lächelt mir zu, ich nicke und schaue mich weiter um auch Erica, das Mädchen, dass mit mir hergefahren ist sehe ich. Ihr schwarzen Haare sind elegant nach oben gesteckt und ich bewundere sie einen Moment. Leider entdecke ich auch das Mädchen, welches das ganze Theater um diesen lächerlichen Brief gemacht gemacht hat. Außerdem sind beide meiner Nachbarinnen, bei Essenstisch nicht da oder kommen noch. Doch trotzdem fühle ich mich ein wenig verloren, nichts desto trotz lasse ich meinen Blick auf die andere Seite des Tisches Wandern, wo ich lediglich mir namenlose Gesichter sehe. Erst später bei Essen habe ich bemerkt, dass ein Mädchen, welches mit mir und den drei anderen hergeflogen ist, Lyra glaube ich. Nicht da ist. Auch wenn ich sie nicht sehr gut gekannt habe, eigentlich überhaupt nicht, gibt es mir einen kleinen Stich.
Ich schüttel meinen Kopf und verdränge diesen Gedanken wieder und hoffe, dass er nicht all zu schnell wieder kommt. Ich esse noch ein kleines Gebäck und nehme gerade den letzten Bissen, als ich meinen Namen höre. "Lady Samatha?" Erschrocken schlucke ich den Bissen runter. Zumindestens versuche ich es krampfhaft, währendessen verstreicht gefühlt immer mehr Zeit und mir bricht der Schweiß aus und zu aller übel knickt auch noch meine Stimme weg, als ich antworten will. Peinlich gerührt räuspere ich mich und drehe mich um. "Ja, Hoheit?" Frage ich und hoffe, dass ich die Wärme in meinem Gesicht mir nur einbilde. "Ich möchte gerne das Date nachholen, welches wir verschieben mussten." Ich nicke und ungewollt schleicht sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Es ist der nette Prinz. Jayden. Hätte ich mir auch so denken können, denn wenn ich ehrlich bin glaube ich, dass Aiden, der jenige ist der viel mehr mit Politik am Hut hat. Vielleicht auch der Kronprinz. Ein Indiz wäre, dass er zusammen mit dem König weg ist. "Wie wäre es morgen vor dem Bericht?" Fragt er und blickt mir von so weit entfernt in meine Augen. "Gut, ich hole sie, dann vor dem Mittagsessen ab und wir gehen wohin."
Was sagt man darauf überhaupt?
"Gut. Ich freue mich sehr." Sage ich und nicke ihn abermals zu und drehe mich von ihm weg. Ich nehme mein Glas Wasser, setze es an und grinse in mich hinein. Ich weiß nicht warum ich mich auf einmal so sehr auf dieses Treffen freue. Vielleicht kann ich es zur Ablenkung nehmen. Vielleicht kann ich, aber auch Informationen erarbeiten. Wir enden alle mit unserem Frühstück und wurden wieder von unseren Wachen ins Zimmer begleitet. Es wurde uns nicht gestattet irgendwo sonst hinzugehen. Jackson hat mir auf dem Weg zu meinem Zimmer erklärt, dass er mich in knapp einer Stunde wieder abholen wird, um mich zum Unterricht zu bringen. Ich bin ein bisschen gespannt und aufgeregt, da er mir ebenfalls erklärt hat, dass die Königin uns höchst persönlich in manchen Dingen unterrichtet und ich kann mir vorstellen, dass wenn die Königin einen nicht besonders leiden kann, dass man es besonders schwer hat.
In der einen Stunde habe ich die Neuigkeiten in mein kleines Büchlein geschrieben, dabei haben meine Zofen mir ab und zu über die Schulter geschaut. Sie sind wirklich neugierig, jedoch stört mich das nicht sonderlich. Es macht sie eher mir gegenüber simpatischer. "Was sagt ihr zu der Königin?" Frage ich, während ich an dem Schmicktisch sitze und mich im Spiegel betrachte. "Sie ist sehr unnahbar und beängstigend." Lacht Pia. Ich nicke. "Man sollte sie nicht als Feind haben."
"Denk doch nicht so."tadelt mich Rosa und legt mir eine Kette, um die ich mir mal ausgesucht habe. "Sie ist nicht schlecht oder böse, die Königin. Sie kümmert sich um ihr Volk." Sagt sie. Ich glaube Pia räuspert sich und scheint ihr mit Blicken etwas verstehen zu geben. Leider verstehe ich es nicht. Jedoch endet damit das Gespräch und auch ab diesem Zeitpunkt ist die Stimmung den Bach runter gegangen. Sie war irgendwie angespannt.
Pünktlich klopft es an der Tür und Jackson steht davor und schaut mich auffordernd an. "Na bereit?" Fragt er und hält mir seinen Arm hin. Dankend nehme ich diesen an.
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