Kapitel 41
Selana (P.o.v)
Ich starrte die Frau vor mir an. Ihre blauen Augen strahlten pure Kälte und Hass aus. Die schwarzen langen Haare trug sie offen und passten zu ihrem Kleid. Sie hatte beide Hände zu Fäusten geballt und ich spürte, wie Alexios sich anspannte. Ihm gefiel das ganz und gar nicht. „Du!" Ihre Stimme bebte und ich schluckte schwer. „Du hast sie getötet!" Im nächsten Moment stand sie vor mir und umfasste mein Hals, sie wollte zudrücken, aber ich gab ihr dazu keine Chance. Mit einem kurzen Knurren meinerseits ließ sie von mir ab. „Ich habe total vergessen, wie nervig deine Fähigkeiten sind.", grummelte ich leise. Jess verengte ihre Augen zu schlitzen und schon kamen Ranken aus dem Boden geschossen. Ich zuckte kurz zusammen aber fasste mich schnell wieder. Alexios hatte Jess schon gepackt und zu Boden gedrückt. „Noch ein Versuch und ich bringe dich um!", zischte er und sie gab gezwungenermaßen nach. Die Ranken lösten sich langsam auf. „Wirklich nervig!" „Brut des Teufels!" Ich verdrehte die Augen. „So spricht man doch nicht mit seiner Familie!" Ich gab Alexios ein Zeichen und er ließ sie los. Schnell stand sie auf und fokussierte mich. „Nichts weiter als Kakerlaken seid ihr!" Sie spuckte auf den Boden. Im Augenwinkel sah ich, wie Alexios den Kopf schüttelte. „Wir sind nicht hier zum Streiten." „Nein, wenn ihr hier seid, stirbt immer wer!" Ich seufzte. „Alexios geh ruhig zum Auto. Ich brauche nicht lange." Ohne Widerrede nickte er und verschwand. Als ich mir sicher war das er aus der Reichweite war, lehnte ich mich an den Baum. Mein Herz raste wie verrückt und ich spürte, wie die Schmerzen wiederkamen. „Du elendige Ratte!" „Kannst du eigentlich nur Beleidigen?" „Ich würde dich ja gerne töten, aber leider funktioniert das nicht." Tatsächlich zuckten meine Mundwinkel bei dem Satz. „Ich werde schon früh genug sterben." Sie verschränkte ihre Arme und ich sah das ich ihre Neugier geweckt hatte. „Wie meinst du das?" „Ich habe vor einer Weile Alexios gerettet und dabei wurde ich vergiftet. Natürlich ist es genau das Gift, was mich töten kann." Sie klatschte in die Hände. „Endlich bekommst du was du verdienst!" Sie strich sich durch die Haare und kam etwas näher. „Schön, dass ich das noch sehen darf!" Ich biss mir auf die Lippen, mit so etwas hatte ich gerechnet. „Ich erwarte das du mir das Gegengift dafür herstellst!" „Das kannst du vergessen!" „Jess, du bist die Einzige, die das kann!" „Das ist mir egal! Du sollst Qualen erleiden und elendig verrecken!" Ich holte tief Luft und stütze mich am Baum ab. „Okay gut. Du willst es nicht anders!" Ich schloss die Augen. „Ich rufe die Geister herbei, ich Selana Anemio fordere von euch das meine Seele, mein Schicksal und die Mondgöttin bei meinem-„ „Warte! Warte!" Lächelnd öffnete ich die Augen und schaute meine Tante an. „Ich mache es!" „Schön, dass ich dich überzeugen konnte." „Das ist das allerletzte Mal und den verschwindest du für immer!", knurrte sie und ich willigte ein. „Stell mir das Gegengift her und du wirst mich nie wiedersehen!" „Alexios soll sich auch nie wieder Blicken lassen! Jemand, der dich so unterstützt, braucht von mir keine Hilfe zu erwarten!" Mein Puls dröhnte mir in den Ohren und ich versuchte nicht zu zeigen, wie sehr sie mich damit verletzte. „Bring mir einfach das Gegengift." „Wie viel Zeit habe ich noch?" „Keine Ahnung. Ich kann dir nur sagen das mein Körper schon auf das Gift reagiert. Ich habe Probleme, mich zu verwandeln, ohne Schmerzmittel geht einfach nichts." „Danke für deine Ehrlichkeit!" Erneut stand sie vor mir und wollte mich unterwerfen. Unbeeindruckt hielt ich stand und verdrehte ihre Hand so, dass sie vor Schmerzen wimmerte. „Bring mir das Gegengift, Tantchen!", zischte ich und ließ sie los. „Und beeile dich damit. Ich habe keine Lust auf weitere Spielchen mit dir!"
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