Sonnenflügel
Es war schon spät in der Nacht, die Sterne leuchteten auf Grund des Stromausfalls hell und funkelnd. Ich schaute hinaus ins dunkle Blau. Ein kleiner Stern löste sich vom Himmelszelt, wurde heller und heller und flog einen schönen Bogen, zog einen Schweif hinter sich her, eine Sternschnuppe. Bei Sternschnuppen darf man sich was wünschen! "Hmmm...", überlegte ich. Da hatte ich eine Idee, ich wollte auch fliegen können, frei sein, ich wollte ein Vogel sein! Ich ging in mein Bett, schloss die Augen und wünschte es mir ganz stark, in meinem Kopf gab es nur noch diesen einen Gedanken, fliegen, fliegen, FLIEGEN!
Die Vögel zwitscherten, ein Sonnenstrahl kitzelte mich, ich öffnete die Augen. Es kribbelte an meinem ganzen Körper, doch ich dachte mir nichts dabei, machte mir sorglos mein Frühstück, doch beim Zähneputzen tat mir alles weh. Da zog sich mein Körper zusammen, meine Finger spreizten sich, meine Arme wurden kürzer, flacher und breiter, ich insgesamt wurde kleiner. Meine Nase verband sich auf seltsame Art mit meinem Mund, wurde länger. Meine Beine wurden kürzer, aus fünf Zehen wurden vier, drei vordere und eine hintere, meine Füße wurden kleiner und dünner. Dann war es so, als schöbe sich eine Linse vor meine Augen und ich sah irgendwie... anders..., außerdem schoben sich meine Augen etwas zur Seite. Meine Haare wurden stabiler, teilten sich und wurden kürzer. Aus meinem Körper sprossen Stacheln, die immer länger würden und sich verfransten - Federn! Ich schaute an meinem Körper herunter, ja! Ich war ein Vogel. Ich breitete meine großen Schwingen aus, flatterte zum Test ein bisschen und hob sachte ab. Ich drehte eine wackelige Runde durch mein Zimmer und als ich mich etwas eingeflogen hatte flog ich durchs offene Fenster nach draußen. Ich zwitscherte ein fröhliches, sanftes Liedchen und die anderen Vögel zwitscherten mit. Warmer Wind glitt mir unter die Flügel, ich brauchte mich kaum noch bewegen, trieb einfach nur so daher, war einfach nur wunschlos glücklich. Der Wind spielte mit meinem Gefieder, so angenehm wie das laue Wasser einer Morgendusche. Ich trotzte allen Gesetzen der Physik, ließ mich höher schweben. Ein langsamer Schlag mit den Flügeln, noch einer und noch einer, immer und immer höher. Ich flog zur Sonne, die so schön am Himmel schien, noch höher und höher. Sie wurde immer heller, strahlend heller...
Ich wachte auf, die Vögel zwitscherten, ein Sonnenstrahl kitzelte mich, ich öffnete die Augen. Das konnte doch nicht sein, alles nur ein Traum? Es ist so wirklich gewesen, hatte sich so unglaublich schön angefühlt. Schade! Ich schlug die Decke zurück, etwas schwebte in die Luft und trudelte dann anmutig wieder zurück auf die Decke, eine schön geschwungene Feder.
~ca. Sommer 2019
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Heyy! Eigentlich mag ich diese Autoren Anmerkungen nach Kapiteln ja nicht so, weil sie den Lesefluss zerstören, aber dies hier sind ja unabhängige Geschichten. Schön das du hier drauf gestoßen bist! Die nächsten Geschichten werden wahrscheinlich länger. Ich versuche jede Woche ein neues Kapitel hochzuladen, aber ich bin, was sowas angeht leider oft sehr inkonsequent, deswegen kann ich nichts versprechen. Danke für's Lesen! Ich würde mich sehr über Kommentare und Sternchen (oder wie die auch immer heißen) freuen!
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