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Sie sollten Steine sammeln

Lustlos steige ich in den Zug ein, derselbe Trott wie jeden Tag. Überall Menschen, doch niemand achtet wirklich auf jemanden. Jeder folgt seiner eigenen Tätigkeit. In den Zug steigen. Die Türen schließen sich und langsam fährt der Zug an. Dann sucht man sich vielleicht einen Sitzplatz um die Fahrt über auf sein Handy zu starren. Auch ich lasse mich auf den Sitz fallen, der rechte Platz des ersten Vierers in Fahrtrichtung, wie immer, stelle die Tasche auf den linken Sitz und ziehe mein Handy hervor und schalte es an. "Akkustand gering, an Strom anschließen." Es geht wieder aus. Dann heißt es wohl einfach dasitzen. Ich lehne seufzend meinen Kopf gegen den Sitz und schließe kurz die Augen. Dasitzen, alleine mit meinen Gedanken. Und um mich herum Menschen. Eine Frau mittleren Alters kommt in das Abteil und setzt sich mir gegenüber. Irgendwie stört mich das, normalerweise setzt sich niemand dorthin, das macht man einfach nicht, es ist zu nah, zu viel Kontakt, nicht ohne Grund habe ich zumindest direkt neben mich meine Tasche gestellt. Als die Frau auf einmal auch noch anfängt zu reden, bin ich vollkommen perplex, doch es scheint sie nicht zu kümmern, dass ich nicht antworte, sie überschwemmt mich nahezu mit ihrem Redefluss.

"Kennen Sie das? Warten, ohne zu wissen worauf. Früher, als ich noch in meinem Elternhaus gewohnt habe, wusste ich nie, was ich machen möchte. Ich wollte nur, dass die Zeit vorbei geht und ich wegkann. Ich frei bin. Dann hatte ich die Schule beendet. Und wusste nicht weiter. Mittlerweile weiß ich, worauf ich warte. Im Moment möchte ich ankommen. Meine Familie sehen. Wissen sie, ich habe sie alle schon 5 Jahre nicht mehr gesehen, ich war nämlich im Ausland. Da habe ich verstanden, wie es geht. Weit weg. Ich habe begriffen, was wichtig ist. Jetzt bin ich wieder da. Jetzt kann ich es erklären. Ich habe nicht viel verdient, bin nicht reich geworden, aber ich habe viel gesammelt. Erfahrungen. Und natürlich Steine. Überall wo ich war, habe ich einen Stein mitgenommen. Einfach vom Weg aufgehoben. Das mache ich ja schon immer so. Seit ich 20 bin. All die Bücher hab ich auch noch. Wenn ich einen Stein gefunden habe, beschreibe ich ihn. Wie er aussieht. Wo ich ihn gefunden habe. Wenn ich jemand tolles getroffen habe, suche ich mir auch einen Stein für ihn. Für Sie habe ich noch keinen. Sammeln Sie doch auch Steine. Später werde ich meiner Familie mal wieder meine Steine zeigen. Ich habe mal einen Mann getroffen, der... Ach, auch egal, jedenfalls sollte man Menschen immer ansprechen, man lernt so viel dabei. Überall kenne ich irgendwen, ich bin bei jedem Zuhause, alle sind meine Freunde und das nur, weil ich auf sie zu gehe. Man tauscht sich aus, ich kann viel erzählen, jeder hat irgendwas zu erzählen. Kein Leben ist langweilig, wenn man das nicht will. Auch sie sammle ich, die Geschichten und dann erzähle ich sie wieder andern, sodass sie fortbestehen können. Meine kleine Nichte, ach, mittlerweile ist sie ja gar nicht mehr klein, schon ein großes Mädchen, bald elf Jahre alt. Jedenfalls hat sie früher die Geschichte von der alten Dame, deren Kinder in Oklahoma, dort habe ich sie übrigens mal besucht, wohnen und eine eigene Farm haben, geliebt. Ob sie sich jetzt wohl immer noch über meine Geschichten freut? Ich jedenfalls freue mich so, sie wieder zu sehen und ihr alles zu erzählen. Auch von Ihnen kann ich ihr dann erzählen. Der nette Mann aus dem Zug, mit der Zahnpasta an der Backe, der solch schöne Augen hatte, aber so gestresst wirkte. Und dann wird sie wohl fragen, warum er denn so gestresst war. Ja, warum?"

Verstohlen wische ich mir über meine Backe um dann zu einer Erklärung anzusetzen: "Ich- Naja, ich weiß nicht so recht... Ich, es ist einfach alles sehr viel und ich komme da nicht raus, jeder Tag ist identisch. Anstrengend. Und dann meine Freundin-" "Oh nein wie tragisch, mein höchstes Beileid. Soso, dann sollten sie etwas ändern. Wenn ihre Freundin Ihnen Sorge bereitet, dann versuchen sie nicht länger daran festzuhalten, schließlich sollen sie nicht deswegen kaputt gehen. Außerdem wollen Sie ja etwas ändern, machen Sie es einfach, das tut Ihnen gut. Ich muss wirklich einen Stein für sie finden, wenn ich umsteigen muss vielleicht, wenn ich einen passenden sehe. Allerdings weiß ich noch nicht, ob ich die Zeit finden werde, vielleicht wartet jemand tolles am Bahnhof und ich kann mir neue Steine ja nicht entgehen lassen. Aber keine Sorge, ich werde sie nicht vergessen, ich vergesse niemanden, zumindest nicht das ich wüsste. Einmal hätte ich fast eine Chance vertan, ich war müde und wollte am liebsten in ein Hotel. Zum Glück habe ich es nicht getan, sonst hätte ich niemals den Schauspieler getroffen, nicht sonderlich berühmt, aber interessant, was da so in den Kulissen passiert. Sein Stein ist gar kein wirklicher Stein, sondern ein Stück Dachziegel von dem Dach, auf dem wir zusammensaßen. So ein schöner Abend, wenn auch etwas ungemütlich."

Nervös schaue ich auf meine Uhr, eigentlich muss ich jetzt aussteigen, doch ich will sie auch nicht unterbrechen. "Oh, müssen Sie aussteigen? Sehr, sehr schade, dann wünsche ich Ihnen eine schöne restliche Reise. Ja, ja, ich weiß schon, dass sie raus müssen, aber ihre Reise wird doch noch nicht zu Ende sein oder? Sie haben noch so viel zu leben. Auf Wiedersehen." "Viel Spaß bei ihrer Familie, auf Wiedersehen." Ich lächle ihr zu, ehrlich und verlasse kopfschüttelnd den Zug. Eigentlich glaube ich nicht daran, dass man jemanden, den man mal so zufällig getroffen hat noch einmal wieder sieht, doch bei ihr würde es mich nicht wundern. Ich sehe auf dem Boden, ein paar Meter weiter vorne einen kleinen Stein, er ist mir direkt ins Auge gefallen. Ich gehe hin, hebe ihn auf und betrachte ihn. Die Farbe lässt sich nicht so wirklich beschreiben, auf den ersten Blick wirkt er unscheinbar, doch bei genauerem Hinsehen entdecke ich viele Einzelheiten. Er passt perfekt, also schiebe ich ihn in meine Jackentasche und setzte abwesend meinen Weg fort. Ein Stoß fährt durch mich, ich taumle ein Stück nach hinten. Als ich die Situation erfasst habe entschuldige ich mich stammelnd bei der Frau, die vor mir auf dem Boden sitzt, da ich sie versehentlich angerempelt habe. Gerade möchte ich weiter gehen, da hallt es in meinem Kopf: "Jedenfalls sollte man Menschen immer ansprechen!" Ich schaue die Frau freundlich an und strecke ihr dann meine Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen.

- 01.03.2021

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Heyyy,

mangels Wlan an meinem Handy muss ich das hier am Laptop schreiben, deswegen könnte das Layout bisschen ander sein als sonst, tut mir Leid. Heute war's echt knapp, ich hätte nicht gedacht, dass ich es noch schaffe etwas zu schreiben. Den einen Teil dieser Geschichte hatte ich vor ein paar Monaten bei meiner Schreibwerkstatt als Übung geschrieben "Monologmonster" und ich hatte jetzt irgendwie Lust es mehr zu einer Geschichte zu formen, weiter zu schreiben. Tatsächlich mag ich die Geschichte sogar wirklich, ist mal was anderes und ich hatte auch echt Spaß beim Schreiben.

Wie findet ihr sie denn? UwU

Danke für's Lesen. <3 (Sorry für dieses krüppelige Herz, das geht so halt nicht besser, genauso, wie die Sterne... xD)

Stxrndrxchx   o~o

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