Das Haus lebt
Ich sitze im Dunkeln auf meinem Bett, an Schlaf ist nicht zu denken. Man sagt immer, dass die Nacht still ist, einen Mantel der Ruhe über alles legt, aber das stimmt nicht. Ich sitze hier und höre so viel. Zuerst einmal meinen eigenen Atem, jeder dritte Atemzug etwas pfeifend und manchmal das Knarren der Gelenke oder das Grummeln meines Magens.
Aber vorallem höre ich das Haus. Das alte Gebäude steckt voller Geräusche, voller Leben. Manchmal glaube ich es spricht mit mir.
Die dritte Stufe der Treppe von oben, die immer mal wieder knarzt, auch wenn niemand darüber läuft, genauso wie die alten Dielen.
Die Dachziegel, die klappern, womöglich lebt ein Marder unter ihnen.
Dann das Summen des Kühlschrankes, welches so laut ist, das man es bis hier her hört oder das hohe Sirren der Lampen, das einen auf Dauer in den Wahnsinn treiben könnte.
Außerdem scharrt und raschelt es überall, teilweise klappert es auch, wenn wir eine Katze hätten, würde ich meinen, das sei die Katzenklappe, doch das ist nicht der Fall. Teilweise hört es sich auch so an, als würde jemand kochen und mit dem Töpfen klirren.
Das stetige Tropfen des Wasserhahns lässt mich jedesmal schläfrig werden, doch der befreiende Schlaf bleibt aus. Wenn die Äste der Eiche an die Fenster schlagen und die Rollläden wie von selbst auf und zu gehen, bilde ich mir manchmal ein, Schritte auf den Fliesen tappsen zu hören, doch das kann nicht sein.
Ich lebe allein.
~03.01.2022
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Heyyy...
Die Geschichte ist zwar kurz, aber ich mag sie... Ich hab sie tatsächlich auch mitten in der Nacht, als ich mal nicht schlafen konnte, geschrieben...
Wie findet ihr sie? Danke für's Lesen!♡
Stxrndrxchx \(◎o◎)/
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