Kapitel 62
Die beiden knutschten herum wie ein Teenagerpärchen. Lionel glaubte, er sei um Jahre jünger geworden. Die Liebe ließ ihn so leicht wie noch nie fühlen, er wollte seine Sassy überhaupt nicht mehr loslassen. Doch alles hatte irgendwann ein Ende. Langsam ließen sie voneinander ab und sahen sich wieder in die Augen.
„Saskia, das vorhin war ernst gemeint. Ich würde gerne die Rosen mit dir gemeinsam im Garten des Gestüts einsetzen. Wollen wir es vielleicht gleich machen? Wir könnten jetzt hinfahren", schlug Lionel vor.
Sias Blick fiel auf die wunderschönen Rosen und sie sagte dazu: „Gerne. Aber was ist in diesem Kuvert?"
„Schau einfach hinein", kommentierte er.
Saskia zog das Kuvert aus den Rosen hervor und öffnete es. Als sie den Gutschein sah mit der gewaltigen Summe, rollte sie mit den Augen. „Lionel! Du kannst es einfach nicht lassen!", rief sie und schaute ihn verärgert an.
„Gewöhne dich besser dran!", konterte er und grinste frech, „wenn du mit mir zusammen bist, gibt es nur das ganze Paket!"
„Aber das ist doch nicht nötig!", erwiderte Sia.
„Das Haus hat noch genügend Platz für Rosen oder was auch immer du dir aussuchst. Ich möchte, dass du dich dort auch zu Hause fühlst", sagte er nun voller ernst und sah sie an, „ich kann dir kein Leben am Land bieten. Aber wir könnten hier gelegentlich am Wochenende herfahren. Ich weiß doch wie gerne du in Wolferton lebst. Ich hoffe du wirst wieder meine Assistentin?"
Saskia tat so als müsste sie schwer überlegen. „Hmmmm, keine Ahnung Lionel. Hältst du es überhaupt jeden Tag mit mir aus? Tag und Nacht meine ich", korrigierte sie schnell und grinste ihn dabei anzüglich an.
Lionel sah sie streng an und meinte: „Sassy, als ob ich es ohne dich aushalten würde. Wer würde mir denn das Leben so schwer machen, aber gleichzeitig auch so versüßen wie du?" Für ihn war alles geklärt, er stand auf und hielt Saskia seine Hand hin, damit sie leichter aufstehen konnte. Sie nahm diese dankend an.
Sia kuschelte sich sofort wieder an seine Brust, es galt einiges nachzuholen. Lionel hielt sie fest und vergrub seine Nase in ihre Locken. Er hatte ihre Nähe und ihren Duft vermisst. Er war froh, dass er seinem Herzen gefolgt war. Denn sonst würde er mit Sicherheit noch immer griesgrämig in seinem Büro sitzen und sich fragen, was nur in seinem Leben derzeit alles schieflief.
„Lass uns fahren", meinte er zu ihr, ließ sie los und hob die Rosen auf.
Saskia folgte ihm, sie würde noch schnell ihrer Familie Bescheid geben, damit sich diese keine Sorgen machten, falls sie später am Abend nach Hause kommen würde.
Während Lionel die Pflanzen verstaute, ging sie in das Hausinnere zu ihren Verwandten. „Ich fahre mit Lionel in das Gestüt, ich komme aber heute sicher wieder nach Hause", sagte sie zu ihnen, als sie in die Küche trat. Dort lagen noch immer die Tabletten, die sie in der Nacht genommen hatte. Zur Vorsicht nahm sie noch schnell eine, damit die Krankheit nicht ausbrechen würde.
Melly sah sie besorgt an und sagte zu ihr: „Pass bitte auf dich auf, schließlich willst du ja nicht krank im Bett liegen. Es freut mich, dass ihr zwei euch wieder vertragt."
„Ich kann es kaum glauben, dass wir zusammen sind. Er hat mir seine Liebe gestanden", erzählte Sia schnell, denn sie konnte die Neuigkeit nicht mehr für sich behalten.
„Das ist ja toll, ich freu mich so für dich!", rief Melly begeistert und umarmte Sia kurz.
„Ich muss jetzt zu ihm, sonst vermisst er mich vielleicht noch", schloss sie das kurze Gespräch ab und ging lächelnd aus dem Haus.
Lionel stand bereits an der Beifahrertüre und hielt sie für Saskia auf. Voller Vorfreude stieg Sia ein und schnallte sich an. Als er sich auf den Fahrersitz setzte, sahen sie sich noch einmal an und er gab ihr einen kurzen Kuss. „Dann mal los!", rief er euphorisch, schnallte sich ebenso an und fuhr los.
Die Fahrt dauerte nicht lange, da bog Lionel in die Allee ein, die bereits zum Anwesen gehörte. Für ihn war dieses Anwesen wahrscheinlich nur eine Kleinigkeit, für Saskia hingegen bedeutet es einfach alles. Es schien für sie so unrealistisch, dass sie in der Nachbarschaft ihrer Verwandten nun ein Haus besaß. Auch wenn ihr die Umstände dazu ganz und gar nicht gefielen. Denn sie wollte für niemanden eine Last sein und sich schon gar nicht von einem älteren, reichen Mann aushalten lassen!
Lionel fuhr den Oldtimer auf den Parkplatz und stieg sogleich aus, um Sia aus dem Wagen zu helfen. „Was für ein Gentleman", neckte sie ihn und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.
„Für dich doch immer, mein Schatz", stellte er klar. Er nahm die Rosen aus dem Auto und stellte sie ins Freie, damit sie sich für diese einen schönen Platz aussuchen konnten.
„Zuerst möchte ich dir aber den Housekeeper vorstellen, der sich im Moment um alles hier kümmert und nachsieht, ob das Anwesen in Ordnung ist", schlug Lionel vor, nahm ihre Hand und ging mit ihr zum Hauseingang.
Als er ihr den Angestellten vorgestellt hatte, spazierten sie durch das Haus und Lio zeige ihr voller Freude die gesamten Räumlichkeiten. „Ich freue mich jetzt schon darauf, hier mit dir ein paar ruhige und schöne Wochenenden zu verbringen", sagte er leicht ergriffen zu ihr, versuchte sich aber nichts davon anmerken zu lassen.
„Bevor es zu spät wird, würde ich wirklich gerne in den Garten gehen und einen schönen Platz für die Rosen suchen", fügte er noch an um nicht zu sentimental zu werden.
„Ja Lionel, ich freue mich darauf!", erwiderte Saskia und zog ihn über die Wirtschaftsküche durch die Hintertüre hinaus in den Garten.
Saskia übernahm freudig die Führung und holte aus dem Schuppen nebenan die Schaufel und ein paar andere Dinge, die sie vielleicht gebrauchen konnten. Sie hatte Lionel überhaupt nicht so eingeschätzt, dass er sich dreckig machen wollte. Aber er zeigte absolut keine Scheu und grub mit der Schaufel in den Boden ein Loch, nachdem sie sich einen passenden Ort für die Rosen ausgesucht hatten.
„Also ich muss schon sagen, wenn du willst, kannst du auch richtig arbeiten", gab sie frech von sich, als sie ihn so geschäftig sah.
„Saskia du musst eines wissen, ich bin ein Selfmade Millionär! Ich weiß wie man arbeitet, auch wenn es keiner ahnt. Es ist doch gut, versteckte Qualitäten zu haben. Somit kann man immer mal wieder jemanden überraschen! Deane und die dumme Blondine, haben mich ebenso unterschätzt und das war gut so. Stell dir vor, er wollte mich um 12 Millionen betrügen! Dieser armselige Wurm und diese billige Frau. Als er dich damals beleidigt hatte und du ihm eine Ansage gegeben hattest, war ich bereits von dir fasziniert gewesen! Aber dass sich das Ganze in Liebe entwickeln würde, mit dem habe ich selbst nicht gerechnet" gestand Lionel seiner Löwin und sah sie verliebt an, während er in seiner Arbeit innehielt.
„Er wollte dich um 12 Millionen betrügen?!", rief Sassy aufgebracht, „dieses Schwein! Ich hoffe du hast ihn endlich gekündigt! Denn er war wirklich kein guter Mitarbeiter!"
„Keine Angst. Ich habe ihn noch am am Abend an dem die Feierlichkeit war hinausgeschmissen, mitsamt seiner Handlangerin!", klärte Lionel die Situation auf.
Die beiden verbrachten noch einen netten Nachmittag im Garten, setzten die beiden Rosenstöcke ein und sprachen über alles Mögliche.
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