Kapitel 5
Das Kapitel ist remaerD-Dreamer gewidmet, die ebenso Geschichten schreibt📚
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Erst als alle Angestellten aus seinem Sichtfeld verschwunden waren, bückte sich Lionel und gab seinen ungeduldig wartenden Fellnasen die erwünschten Streicheleinheiten. Unzählige Jagdhunde tummelten sich um seine Füße und wedelten aufgeregt mit ihren Schwänzen. Jeder einzelne wollte die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Herrchens.
„Seid doch geduldig, jeden Abend dasselbe, aber ihr seid ja unbelehrbar", sprach Lionel mit einem ungewöhnlich sanften Ton zu seinen Hunden. Das sein teurer Anzug jeden Tag voller Haare war, war ihm ziemlich egal. Er musste sich ja nicht darum kümmern. Schließlich zog er morgen sowieso wieder etwas Frisches an.
Lionel ging von der Eingangshalle weiter in seinen kleinen Saal, dorthin durften auch seine Tiere mit. Er setzte sich auf das gemütliche Sofa. Kaum saß er, sprang auch schon wie aus dem Nichts Gem auf seinen Schoß. Gem war eine rote Langhaarkatze, die aber eine Rasur hatte und dadurch aussah wie eine Mini Version eines Löwen.
„Was gibt es Gem, willst du Streicheleinheiten oder hast du doch wieder nur Hunger und kannst es einfach nicht mehr erwarten bis du drankommst", fragte Lionel seine Katze mit einem leicht tadelten Unterton und streichelte sie dabei, was ihm aber gleichzeitig ein kleines Lächeln entlockte. Diese stupste aber nur mit ihrem Kopf gegen seine Hand und erwartete weitere Zärtlichkeiten. Um seine Füße tummelten sich noch immer seine Hunde. Teilweise hatten sie sich beruhigt und saßen träge in den Hundebetten und sahen ihr Herrchen abwartend an.
Wenn er umgeben von seiner Schar an Tieren war, konnte er komplett abschalten und alles um sich herum vergessen, egal wie schlecht der Tag auch gewesen war. Waren die Tage besonders schlecht, ging er auch meistens in die Stallungen zu seinen Pferden oder zu Leonardo seinem Löwen, den würde er später nach dem Essen sowieso noch besuchen.
Da kam auch schon der Butler und bat ihn zu Tisch. Lionel hatte alles, was man sich nur erträumen konnte und doch saß er jeden Abend komplett alleine in seinem Speisesaal und dinierte nur für sich. Üblicherweise störte ihn das nicht, er war nicht gerade ein umgänglicher Mensch. Meistens war er eher sogar ungenießbar, lediglich Leute die ein Hirn besaßen und ihn nicht unnötig mit ihrer Anwesenheit langweilten, konnten ihn unterhalten.
Alle anderen konnten ihm gut und gerne gestohlen bleiben, er zeigte es auch direkt, wenn er jemanden nicht mochte. Obwohl er eigentlich einen Lord Titel hatte, benahm er sich nicht wirklich danach. Lionel konnte aber auch anders, wenn er wollte konnte er ein richtiger Gentleman sein, doch das kam eher selten vor.
Als Lionel fertig gegessen hatte, machte er sich unverzüglich auf den Weg zu Leonardo. Er ging die Treppen nach oben. Wahrscheinlich lief dieser gerade zwischen den Gemälden hin und her und hielt die Stellung. Denn dieser hatte auch seinen Nutzen und diente zusätzlich als Alarmanlage.
„Leo!", rief Lionel laut, schließlich wollte er den Löwen nicht erschrecken.
Auch wenn er Leonardo schon hatte, seit dieser ein Baby gewesen war und von ihm selbst mit der Flasche großgezogen worden war, so war es trotzdem noch ein Tier aus der Wildnis. Vielleicht war Leo doch einmal unberechenbar, auch wenn Lionel keine Angst vor ihm hatte. Doch gesunder Respekt war doch angebracht.
Da kam auch schon Leo um die Ecke getappt, beinahe lautlos näherte sich dieser und blickte mit wachsamen Augen zu Lionel.
„Leonardo, wie geht es dir? Hast du schon unerwünschte Eindringlinge gefunden?", sprach er ruhig zu seinem Löwen.
Langsam näherte sich Lionel diesem und nahm von seinem Schrank die Haarbürste heraus.
„Komm her, wie siehst du denn schon wieder aus! Ich muss deine Mähne erst einmal kämmen!", bestimmte er und begann bereits sanft das Fell von Leo zu entwirren.
Leonardo blickte ihn mit seinen gelben Augen aufmerksam an, drückte sich aber dann genießerisch entgegen und erwartete seine üblichen Bürstenstriche. Lange stand Lionel bei seinem Löwen und kümmerte sich um diesen. Er war der Einzige, der ihm so nahekommen konnte, ohne dass er zu brüllen begann.
Für den restlichen Abend würde er lieber in sein Zimmer gehen, vielleicht trank er noch einen Whiskey und beendete somit seinen langen Tag. Ja, so würde er es machen. Er streichelte noch ein paar Mal über Leos Fell, verabschiedete sich von seinem Tier und ging in sein Zimmer.
Lionel ging in sein riesiges Ankleidezimmer und entledigte sich seiner gesamten Bekleidung. Nackt, wie Gott ihn schuf, ging er weiter in sein Schlafzimmer und stellte sich an seine kleine Bar. Er schenkte sich einen fünfzig Jahre alten Whiskey ein und fügte zwei Eiswürfel hinzu. Er schwenkte sein Kristallglas langsam hin und her und roch mit seiner imposanten Nase daran. Tief sog er das exquisite und teure Aroma ein. Genussvoll trank er ein paar kleine Schlucke und stellte das Glas ab.
Gem lag schon träge auf dem unteren Ende seines riesigen Bettes und beobachtete jeden Schritt den Lionel tätigte. Sie wartete nur noch auf ihn, bis er endlich schlafen ging. Er würde sich noch duschen und den Tag endgültig beenden, es war schon 1 Uhr nachts.
Um 5 Uhr früh klingelte Saskias Handywecker, da sie sich schon so auf ihren Urlaub freute, sprang sie schon fast aus dem Bett und stellte den Wecker ab. Rasch lief sie leise in das kleine Badezimmer am Ende des Ganges, um nicht ihre Mitbewohnerin zu wecken. Eine Katzenwäsche und Zähneputzen mussten reichen. Zurück im Zimmer kämmte sie sich noch schnell die Haare und band sie zusammen.
Als sich Saskia komplett angezogen hatte, überprüfte sie noch einmal kurz ob sie auch alle Ladekabeln und ihre elektronischen Geräte im Handgepäck hatte, ohne diese könnte sie nicht leben. Sie nahm ihr Gepäck und schlich leise in den Vorraum und zog sich die Schuhe und Jacke an. Endlich war sie vor der Wohnungstüre angekommen und sperrte noch zu.
Freudig stieg sie die Treppen hinab und ging auf die Straße hinaus. Die Luft war um diese Uhrzeit noch sehr kalt und es bildeten sich kleine Wölkchen als Saskia den Atem ausstieß. Hoffentlich war der Bus pünktlich, zur Sicherheit hatte sie jedoch mehr Zeit eingeplant. Man wusste ja nie so genau was alles in London los war, auch um diese unchristliche Zeit.
Kaum hatte sich Saskia an die Haltestelle begeben, fuhr auch schon der Bus ein. Na, das war ja mal eine Punktlandung, der war ja heute überpünktlich. Saskia atmete noch einmal tief ein und stieg in den leeren Bus. Sie setzte sich hin, bis zum Bahnhof waren es schon ein paar Stationen. Gedankenversunken schaute sie aus dem leicht beschlagenen Fenster, so gerne sie die quirlige Stadt London mochte, war sie doch froh wieder einmal aufs Land zu fahren.
Nach 20 Minuten hielt der Bus vor dem Bahnhof an und Saskia stieg mit ein paar anderen Frühaufstehern aus. Im Bahnhof King's Cross war schon mehr los! Manche liefen bereits zu ihren Zügen oder diversen anderen Anschlüssen. Ja, London schlief eben so wenig wie andere große Städte. Gemütlich schlenderte sie an den vorgesehenen Bahnsteig, aber nicht ohne noch einmal die Anzeigetafeln zu kontrollieren.
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Anmerkung:
Wusstet ihr das es zwei Versionen des Nachnamens von Lionel gibt? Im englischen schreiben sie Shabandar und im deutschen steht es sogar auf der DVD mit Shahbandar. Ebenso im Wikipedia Artikel zu Gambit ist es so geschrieben, falls sich jemand gewundert hat. Bei mir gibt es jetzt die "Deutsche Version", da ich es schon so geschrieben habe und auch so weitermache. Außerdem hat Lionel noch dazu die Ehre das sein Nachname in mein Microsoft Word Wörterbuch eingefügt wurde...damit er nicht dauernd als Fehler aufscheint. Lionel ist vieles, aber sicher KEIN Fehler!!😂😂
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