Kapitel 18
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Am nächsten Tag saß Saskia, leicht angeschlagen vom Vortag, am Pult. Wenigstens war Lionel noch nicht hier und sie hatte ihre Ruhe vor ihm. Noch immer konnte sie nicht abschätzen, was sein Verhalten gestern sollte.
Konzentriert sortierte sie verschiedene Zettel zusammen und bereitete sie vor, um sie danach später in diverse Ordner ablegen zu können. Obwohl sie sich sosehr abzulenken versuchte, kam ihr immer wieder die eine bestimmte Situation in den Sinn, in der sie in den Armen ihres Bosses gelegen war. Eine leichte Röte überzog ihre Wangen, diese Angelegenheit war mehr als peinlich für sie gewesen und doch hatte es ihr irgendwie gefallen!
Als sie gerade wieder in ihren Gedanken schwelgte, hörte sie ein Räuspern und sah auf. Saskia blickte direkt in die braunen Augen Lionels, die sie ebenso aufmerksam ansahen.
Verlegen räusperte sie sich mit der Gewissheit, dass sie noch röter wurde und nun sicherlich wie eine Tomate aussah! „Guten Morgen", versuchte sie halbwegs normal herauszubringen, was ihr allerdings nicht so wirklich gelang.
„Ebenso einen guten Morgen", erwiderte Lionel und sah seine Assistentin genau an. „Ach ja und noch was Sassy, bring wieder unseren Kaffee in mein Büro, wir haben etwas zu besprechen!", neckte er sie absichtlich und ging, ohne auf eine Reaktion ihrerseits abzuwarten, durch die Glastüre in sein Büro.
Kaum stand er alleine in dem großzügigen Raum, atmete er einmal tief durch. Was nur veranlasste ihn immer wieder in der Nähe von Saskia so untypisch zu handeln. Er war doch keine vierzig mehr, er war ein Mann mit viel Einfluss und trotzdem ließ er sich zu solch kindischen Aussagen hinreißen. Leicht schüttelte er den Kopf und musste über sich selbst grinsen. Er setzte sich auf das große Sofa und wartete auf Saskia, bis sie den Kaffee bringen würde.
Er hatte schon länger mit diesem Gedanken gespielt, was er ihr jetzt gleich offerieren würde, deshalb war er schon gespannt, was sie darauf zu sagen hatte. Immerhin würde es ein riesiger Einschnitt in ihr Privatleben werden und über dieses wusste er natürlich überhaupt nicht Bescheid. Was ihm im Prinzip auch egal war, so versuchte er es sich zumindest einzureden!
Saskia ärgerte sich über den neuen Spitznamen, den er ihr gegeben hatte, „Sassy..."! Irgendwie passte der Name schon, aber musste er es jetzt offiziell machen, dass er sie aufmüpfig und frech fand?
Sie zog unwillig die Augenbrauen zusammen und es sah so aus, als würden sich gleich Gewitterwolken über ihrem Kopf bilden. Rasch ging sie in den Pausenraum und richtete, wie beim letzten Mal, zwei doppelte Espressi her. Während der Kaffee in die Tassen lief, kramte sie in den Schokoladentafeln herum. Wer weiß, vielleicht würde er dieses Mal auch wieder eine wollen.
Leicht angespannt durch die ganzen Ereignisse, begab sie sich mit dem Kaffee in sein Büro und stellte diesen auf den Beistelltisch vor dem Sofa ab.
Lionel hob die Augenbrauen, als er die Schokolade sah, sehr aufmerksam, dachte er sich. Doch er griff zu allererst zu seinem Espresso, nippte daran und beobachtete Saskia über den Tassenrand. Warum war ihm eigentlich noch nie aufgefallen, dass sie wirklich hübsch war? Seine Gedanken waren gerade nicht angebracht, schalte er sich innerlich und konzentrierte sich auf seine Besprechung.
„Du weißt mit Sicherheit durch die Firmenzeitschrift, dass ich ein neues Buch herausbringen möchte", sagte Lionel mehr als das er fragte.
Zu seiner Bestätigung nickte Saskia, sah in weiterhin wortlos an und wartete auf das, was noch folgen würde.
Lionel räusperte sich, nahm noch einen Schluck Wasser und sortiere für ein paar Sekunden seine Gedanken.
„Ich kam zu dem Entschluss, dass ich deine Hilfe ganz gut gebrauchen könne, für gewisse Inhalte, die ich dir in Stichworten ansage. Deine Aufgabe wäre es dann, einen Text daraus zu kreieren. Einen Haken hat das Ganze jedoch...", sagte er und sah sie dabei abwartend an, er wollte die Spannung aufrechterhalten.
Saskia glaubte nicht richtig gehört zu haben, sie sollte ihm bei seinem neuen Buch helfen? „Ich soll helfen?", fragte sie zur Sicherheit nach und sah ihm dabei zu, wie er sich lässig in das Sofa hinein lehnte.
„In der Tat, Sassy", antwortete er mit einem frechen Grinsen, „du sollst mir dabei helfen, aber es würde deine Freizeit auf ein Minimum reduzieren. Da ich keine Wochenenden oder dergleichen kenne. Wenn ich arbeite, dann arbeite ich und das kann bis in die Nacht hinein gehen!"
„Was würde das genau für mich bedeuten, immerhin habe ich auch noch ein Leben?", log sie mehr oder weniger, denn sie hatte eigentlich kein nennenswertes Privatleben. Aber sie würde sich davor hüten dergleichen vor ihrem Chef auszubreiten, das ginge ihn überhaupt nichts an.
„Nun...", fing Lionel an zu sprechen, tippte mit den Fingern am Ledersofa herum und sah sie wieder abwartend an, „du müsstest für die Zeit der Recherche in ein Gästezimmer in meinem Anwesen einziehen. Immerhin geht es unter anderem ja auch um dieses." Noch immer sah er sie abwartend an, eine für ihn unbekannte Nervosität durchzog ihn.
Saskias Augen wurden immer größer, vergessen war, dass sie sich schon wieder über ihren neuen „Kosenamen" geärgert hatte. „Ab wann?", war das Einzige, dass sie herausbrachte.
„Gleich ab diesem Wochenende, es gilt keine unnötige Zeit zu verlieren", erwiderte er bestimmt. Unbewusst ließ er die angestaute Luft aus, die er unwissentlich angehalten hatte. Ehrlich gesagt hatte er nicht wirklich damit gerechnet, dass sie sofort ohne Rückfragen mehr oder weniger zusagte. Doch nach außen hin wirkte er selbstsicher wie immer.
Saskia brauchte eigentlich nicht viel nachzudenken, welcher normale Mensch würde nicht ein Rattenloch in London gegen ein Gästezimmer in einem Anwesen am Land tauschen. Für sie gab es eigentlich keinen Grund das Angebot nicht anzunehmen. Doch ein kleines Stimmchen im Hintergrund rief ihr trotzdem zu, dass sie es bereuen würde, aber auf das konnte sie nun wirklich keine Rücksicht nehmen...
In der Zwischenzeit saß Harry Deane in seinem kleinen Büro und ließ seinen Hass auf Lord Shahbandar und Saskia in seine trügerischen Pläne mit einfließen. Tagelang brütete dieser bereits über seine diversen Vorhaben, die er alle gegeneinander abwog. Wie es ihm wohl am besten gelingen würde Shahbandar übers Ohr zu hauen und Evis fristlose Kündigung an Saskia zu rächen! Er würde wohl seinen alten Bekannten, Major Wingate kontaktieren, dieser war ein begabter Künstler der Fälschungen anfertigte...
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