Wer bin ich?
Am Abend versteckte ich mich auf meinem Umziehfelsen. Wie befürchtet, hatte Daphne die verrücktesten Gerüchte über den Kampf verbreitet, und jetzt flohen die meisten Schüler endgültig von mir.
Ich lehnte mich an den kalten Stein und seufzte. Besser nicht darüber nachdenken.
Ich schloss die Augen und versuchte mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Zum Beispiel auf den Anruf von meinem Papa heute Nachmittag. Glücklich lächelte ich. Er hatte von Kalifornien erzählt und davon, wie die Blumen im Garten blühten. Ich lächelte bei dem Gedanken an die tausend Blüten und wie ich früher durch den Garten getanzt war. Papa liebte seinen Garten und ich hatte immer sehr aufpassen müssen, wo ich hintrat.
Die Abendsonne stand inzwischen schon tief und ich begann auf meinem Felsen zu frösteln. Eigentlich wäre es jetzt besser gewesen zu den Hütten zu gehen. Ich verzog das Gesicht. Ich wollte gerade niemandem mehr begegnen. Unerwartet geriet ein Satz in meinen Kopf, den ich einmal irgendwo gehört haben musste: „…und er liebt dich, so wie du bist.“
Ich setzte mich wieder etwas gerader hin. So wie ich bin. Aber, wer war ich denn?
Ich ging ans Wasser und blickte in den natürlichen Spiegel. Ich war Ava, dass wusste ich. Und wer war Ava?
Ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren? Aber ich mochte lange Haare doch gar nicht. Die langen Haare mochte Ben.
Ein Mädchen, dass sich hinter einer Sonnenbrille versteckte. Aber… eigentlich…
Ich nahm meine Brille ab.
So schlimm sahen die Augen gar nicht aus…
Ein Mädchen das lange Kleidung trug. „Wegen Ben…“, schoss es durch meinen Kopf. Ich sah wegen Ben so aus. Und wer war Ava? Wer war ich?
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