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Kapitel 4


Der Zug kam Annithy eng und ungemütlich vor, obwohl er fast leer war. Sie starrte unentwegt aus dem Fenster und dachte an die Zukunft. Für sie sah diese grau und fade aus. Seufzend lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. Bilder der Vergangenheit tauchten vor ihr auf. Von Bob und Mutter und von der Zeit als sie dachte das nichts ihr Glück trüben könnte. Wie hatte sie sich damals doch getäuscht. Jetzt saß sie hier allein in dem Zugabteil. Ohne Vater, ohne Mutter und ohne Robi. Allein. 

„Entschuldigung junges Fräulein." 

Annithy schreckte hoch. In ihren Tagträumen vertieft hatte sie nicht gemerkt wie sich eine alte Dame mit schneeweißem Haar, Lachfalten um die Augen und einem Lachsfarbenem Kleid genähert hatte. 

„Dürfte ich mich neben Sie setzen? Sie sehen so traurig aus und scheinen ganz allein zu Reisen." 

Annithy nickte. Ihr war alles egal. 

„Ich habe Sie beobachtet müssen Sie wissen und ich finde junge, hübsche Mädchen sollten nicht so trübsinnig dreinblicken wie Sie." 

Annithy dachte zynisch: Wenn Sie wüssten! Sagte aber: „Ich habe allen Grund dazu." Ihre Stimme hörte sich selbst für sie zu kalt und forsch an. Doch die Worte waren schon ausgesprochen.

Die Frau lächelte Milde und sagte: „Es geht mich nichts an, aber wissen sie junges Fräulein" sie stockte, „Wie heißen Sie eigentlich?" 

„Annithy Horton." 

„Oh, diesen Namen habe ich ja noch nie gehört. Wie entzückend. Ich bin Polly Moore. Darf ich Fragen wohin Sie Reisen?" 

„Zu meiner Tante." Annithy überlegte. Sollte sie dieser fremden Frau vertrauen? 

„Ganz entzückend, ich besuche meinen Sohn. Ich möchte meine neue Enkelin kennenlernen." 

„Oh, herzlichen Glückwunsch." Schmerz durchbohrte ihr Herz. Mutter wird ihre Enkel niemals kennenlernen und Vater vielleicht auch nicht. Sie kämpfte mit den Tränen und hörte der Dame geduldig zu während sie ihr von ihrem Sohn, seiner Frau und den Kindern erzählte und dabei richtig ins Schwärmen geriet. Annithy konnte sich all das kaum anhören. Immer wieder musste sie denken: Mutter wird sie nie kennenlernen. Doch dann kam ihr ein anderer Gedanke. Wird es sie jemals geben? Wer will mich schon heiraten? Eine unglückliche und hilflose Waise? Dieser Gedanke trieb ihr die Tränen in die Augen. Stark blinzelnd  sah sie zum Fenster raus.

„Aber Kind was ist denn mit Ihnen?" Mrs. Moore hatte die Träne bemerkt, die sie nicht hatte aufhalten können und lehnte sich zu ihr herüber. Annithy warf ihr einen kurzen Blick zu, lächelte gequält und winkte mit der Hand ab. 

„Ach, es ist nichts." Aber ihr innerstes Schrie: Vieles ist! Vieles Schreckliches! 

„Das können Sie einer alten Närrin erzählen, aber nicht mir." Ihre gütigen Augen durchbohrten Annithy förmlich. Ich bin so egoistisch. Ich kann mich nicht für andere freuen, sondern versinke in meinem Selbstmitleid. Doch diese Erkenntnis machte alles nur noch schlimmer. 

„Erzählen Sie mir mehr von ihrem Sohn und seiner Familie, bitte", versuchte sie vom Thema abzulenken. 

Die Frau sah sie skeptisch an. „Ich habe noch nie ein Mädchen gesehen das so niedergeschlagen während einer Reise ist." 

„Ich mache diese Reise nicht aus Spaß, Mrs. Moore. Die Umstände haben mich dazu gezwungen." Sie hörte sich an als würde sie es einem Kind erklären. 

Mrs. Moore nickte verständnisvoll. „Der Krieg nehme ich an." 

„Unter anderem." Selbst in ihren eigenen Ohren hörte sich ihre Stimme viel zu steif an. 

Wieder nickte Mrs. Moore verständnisvoll. „Dieser Krieg ist unbeschreiblich wichtig, aber ich fände es besser, wenn man die Sache anders geregelt hätte."

 Diesmal war es an Annithy zu nicken. 

„Hat Ihnen schon Mal jemand gesagt wie schön Ihr Haar ist, Mädchen?" 

Annithy lächelte. Sie war die einzige in ganz Forstcity mit Kastanienbraunem Haar; es war schon fast etwas rötlich und wenn die Sonne drauf schien leuchteten einige Strähnen Golden. Sie war immer besonders stolz auf ihr Haar gewesen, da sie es von ihrer Mutter geerbt hatte. Ihre Eisblauen Augen hatte sie von ihrem Vater. „Danke, so einige." 

„Kann ich mir vorstellen. Ich habe diese Farbe noch nie gesehen und ernenne sie hiermit zu dem schönsten Mädchen das ich in meinem langen Leben gesehen habe und ich habe schon viele gesehen. Ganz entzückend." Sie schlug die Hände zusammen und faltete diese in ihrem Schoß. Annithy spürte das sie rot wurde und kicherte Verlegen. Dabei kam sie sich schlecht vor. Wie kann ich Lachen, wenn Vater in Lebensgefahr schwebt? Vater wird vielleicht nie wieder lachen können. Krieg ist etwas Ernstes. Ihr Lachen erstarb schlagartig. 

„Und Sie sind auch das ernsthafteste und traurigste Mädchen. Können Sie nicht glücklich sein, oder wollen sie nicht?" 

Auf diese Frage war Annithy ganz und gar nicht gefasst gewesen und sie machte sie nachdenklich. „Ich kann nicht." Hart und sicher kamen diese Worte über ihre Lippen, dabei fühlte sie sich alles andere als sicher. 

„Schade, sehr Schade. Ich war in ihrem Alter gerne glücklich. Das bin ich immer noch. So hart oder ungerecht das Leben manchmal auch ist- man kann alles besser ertragen, wenn man glücklich ist. Merken Sie sich das, Miss." Und wie Annithy sich das merkte. Sie dachte noch darüber nach als die Frau ausgestiegen war und als der Zug in den Bahnhof Wimbledons ankam. 

 Während sie aus dem Zug stieg sah sie sich um und suchte mit ihren Augen nach ihrer Tante und ihrem Onkel. Sie hatte beide zum letzten Mal auf der Beerdigung ihrer Mutter gesehen. Da entdeckte sie die beiden. Tante Beth hatte ihre Nussbraunen Haare zu einem strengen Knoten auf dem Hinterkopf gebunden. So sah sie viel älter aus als sie eigentlich war. Die braunen Haare von Onkel Alec waren an den Schläfen leicht ergraut, aber sonst sah er jung aus. Sie hatten sie noch nicht gesehen und als sie ihre Namen rief zuckten sie zusammen. „Tante Beth, Onkel Alec ich bin hier!" 

Die Eisblauen Augen ihrer Tante musterten sie überrascht und sie nahm sie kurz in die Arme. Ihr Onkel drückte sie so fest an sich das Annithy dachte er würde sie erdrücken. 

„Wie unbeschreiblich groß du geworden bist", staunte Beth. 

„Und hübsch", fügte Alec hinzu. 

Annithy spürte wie ihr eine leichte Verlegenheitsröte in die Wangen stieg. „Danke." 

„Wo sind deine Taschen?" 

„Im Gepäckwaggon. Ich zeig sie dir, Onkel Alec." 

Die beiden gingen zum letzten Waggon. Dort hatte sich schon eine kleine Menschentraube gebildet, um ihre Koffer oder die ihrer Gäste in Empfang zu nehmen. Annithy entdeckte ihre Taschen schnell und sie ging mit ihrem Onkel zu seinem Wagen. Beth saß schon auf dem vorderen Sitz des Kutschbocks.

Auf der Fahrt saß Annithy zwischen ihren Verwandten und sie schwiegen sich an. Wie werden sie mit mir umgehen? Sie hatten nie Kinder und Tante Beth ist so streng. Werde ich schüchtern sein oder werden wir Freunde? Bitte Herr, bitte mach das wir gute Freunde werden. Wie soll ich die Zeit hier denn sonst überstehen? Amen. 

Die quälenden Fragen und Gedanken beiseiteschiebend, sah sie sich die Umgebung an. Überall waren sanfte Hügel und als sie um eine Kurve fuhren, konnte sie einen See sehen, der in der Sonne glitzerte. Dahinter lag ein Wald, der sich bis zum Horizont erstreckte. 

„Wenn der See zugefroren ist, dann laufen die Kinder und Jugendlichen hier immer Schlittschuh. Jedes Jahr haben wir hier ein traditionelles Weihnachtsfest mit der ganzen Stadt. Dann fahren sogar wir Schlittschuh - also Beth und ich. Siehst du dort den Schuppen? Dort wärmen wir uns dann auf, trinken Tee oder Kakao und Essen Kuchen." Alec deutete auf einen länglichen Holzschuppen der neben dem Weg stand der um den See führte. 

Etwas später konnte Annithy die Ersten Häuser der Stadt sehen und in der Ferne erblickte sie Farmhäuser und Scheunen die sich an die Hügel schmiegten. 

„Wenn wir hier einbiegen kommen wir zum Meer. Es ist nicht sehr weit von unserem Haus, also kann ich dir einen anderen Weg dorthin zeigen, wenn du willst." 

Annithy nickte nur. Sie sog die Landschaft, die gar nicht allzu anders als die in Forstcity war, in sich auf. 

„Jetzt lass doch das arme Mädchen in Ruhe, Alec. Du redest schlimmer als jede Klatschbase." Beth strich eine Falte aus ihrem Rock. „Wir haben dir ein Zimmer eingerichtet in dem du genug Platz haben wirst. Von den Fenstern aus siehst du unseren Obstgarten und die dahinter liegenden Felder. Es wird dir hoffentlich gefallen."

„Bestimmt, danke, Tante Beth." 

„Schon gut nichts zu danken." 

Jetzt kam ein zartgelb angestrichenes Farmhaus in Sicht. An dem weißen Zaun, der das Haus umgab wuchsen Kletterrosen und zwei Pappeln, links neben dem Haus, spendeten einem kleinen rostbraunem Pavillon Schatten. Hinter dem Haus erstreckte sich ein großer Obstgarten und etwas seitlich davon lagen die Scheune und der Hühnerstall. Alles war umgeben von Feldern und sanften Hügeln. Ihr Onkel sprang vom Wagen und half erst seiner Nichte und dann seiner Frau herunter. 

„Willkommen auf Rose Cottage. So nennen die Leute unser Haus." Beth machte eine ausladende Handbewegung und in ihren Augen blitzte Stolz. 

„Das Haus ist sehr hübsch." Annithy fand es ein bisschen zu groß für die beiden, aber was solls? 

„Warte nur bis die Rosen blühen, Liebes. Dann wird es dir noch mehr gefallen. Wir sitzen dann am liebsten im Pavillon und bestaunen das alles." 

„Jetzt redest du schlimmer als eine alte Klatschbase, Beth." Als Alec die Koffer an Annithy vorbeitrug raunte er ihr zu: „Und sie ist auch eine. Glaub mir Kind: Sie hat allen und jedem, der ihr in letzter Zeit über den Weg lief, davon erzählt das du kommst." Annithy musste schmunzeln. Ihre perfekte Tante hatte wohl doch eine Schwäche.

 Am frühen Abend zeigte Alec Annithy, wie versprochen, das Meer. Fasziniert sah sie, wie die Wellen sich unter ihr an der Klippe brachen. Das Wasser glitzerte und funkelte, als würden tausende Diamanten darauf herumtanzen, in der Sonne. 

„Wie schön", hauchte sie. „Das ist Atemberaubend, Onkel Alec." Sie vergaß für einen Augenblick ihre Sorgen und Ängste. Ihr innerstes jubelte dabei. Danke Gott, für dieses atemberaubende Meer. Es ist so schön und ich liebe es jetzt schon. Sie seufzte wohlig. Gleichzeitig kam in ihr der Wunsch auf ihre ganze Familie wäre jetzt hier. Dann fiel ihr ein: Robi und Mutter sind an einem Ort, der Tausendmal schöner ist als dieser hier. Dort sind sie glücklich. Wäre ich doch auch nur dort... Wie sieht der Himmel wohl aus? 

„Onkel Alec, meinst du im Himmel gibt es auch ein Meer?" 

Er sah sie verdutzt an. Mit einer Hand rieb er sich das Kinn. Nachdenklich antwortete er: „Ich weiß es nicht. Ich habe davon nichts in der Bibel gelesen, aber vielleicht ist mir die Stelle nicht aufgefallen, weil ich nicht darauf geachtet habe. Du wirst es eines Tages selbst sehen." 

Annithy nickte. Nichts wünschte sie sich sehnlicher als auch mal an den Ort zu kommen, wo Mutter und Robert auf sie warteten.

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