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Kapitel 32


Tiffiny und Ann merkten immer mehr, wie sehr der Druck stieg. Man schien immer mehr von ihnen und ihren Semesterkollegen zu verlangen. Mitte Mai war der Druck schon so hoch, dass Tiffiny immer wieder am Ende des Tages sagte: „Ich setzte nie wieder einen Fuß in dieses Haus oder schlage ein Buch auf. Ab heute wird nur noch geschlafen und das Leben genossen." 

„Dann wird dein Vater dich an die Ohren packen und hierher schleifen." 

Tiffy machte einen frustrierten laut. „Dann wandere ich eben aus. Nach Europa oder so. Das ist besser als in diesem öden College zu versauern." 

Annithy wusste, dass ihre Freundin nur so daherredete, aber manchmal machte sie sich ernsthafte Sorgen um sie. Würde Tiffiny Culter je erwachsen werden? Manchmal fragte Ann sich, ob sie das Leben überhaupt ernst nahm. Für Tiffiny schien es nur ein Spiel zu sein. Sie nahm alles so leicht. 

Einmal sprach Ann sie darauf an. „Wie machst du das nur, Tiff? Alles nimmst du mit Humor und machst dir keine großen Gedanken um ernste Dinge. Ist dir alles egal?" 

Tiffiny sah sie fest an. Ihr gewohnter Enthusiasmus und der Schalk in ihren Augen waren verschwunden. In diesem Moment war sie ernst. „Ich bin nicht so stark wie du, Ann. Wenn ich nur das Negative sehen würde, ginge ich, glaub ich, kaputt. Ich will aber glücklich sein." 

Annithy musterte ihre Freundin nachdenklich. „Ich kann viel von dir lernen, Tiffy. Vielleicht sollte ich auch nicht immer so viel über alles nachdenken." 

Tiffiny lächelte sie sanft an. „Die anderen Menschen sind dir nicht egal, Ann, und das ist das, was ich so sehr an dir schätze. Gott weiß, dass du stark bist und ich nicht." 

„Manchmal kommt es mir aber so vor, als könntest du meine Lasten besser tragen, als ich." 

„Niemals! Es ist gut so wie es ist. Denn so wie es ist, will es Gott, nicht?" 

„Du hast recht. Ich sollte mich nicht immer beschweren." 

Tiffiny beugte sich vor und ihre Augen durchdrangen die von Annithy. „Ich habe noch nie gehört, wie du dich beschwert hast. Du trägst alles geduldig und nimmst es aus Gottes Hand. So ist es richtig und gut." 

„Danke, Tiff." 

Tiffiny lehnte sich zurück. „Ich glaube du brauchst einfach immer wieder jemanden, der dich daran erinnert, wer du bist, Ann."

Doch nicht nur am College wurde die Situation ernster. Die Union kämpfte mit großem Erfolg in Atlanta und dieser Feldzug zog sich über Wochen und Monate hin. Annithy hoffte, dass ihr Vater nicht dort stationiert war. Auch im Osten wendete sich der Krieg auf die Seite der Union. Es stand nicht gut für die Konföderierten.

 Im Juni bekam Annithy einen Brief von Priscilla, der sie sehr beunruhigte.

26.06.1864

Liebste Ann,

Hast Du schon mitbekommen, wie turbulent es in Atlanta zugeht? Ich hoffe ja nur, dass Dein Vater nicht dort ist. Jane hat Dir doch erzählt, dass Mr Elliot wieder einberufen wurde, oder? Jetzt hat Mrs Elliot ein Telegramm bekommen. DAS Telegramm. Mr Elliot ist gefallen. Kannst Du Dir das vorstellen? Dieser lebendige Mann lebt nicht mehr! Seine Frau und seine Kinder sind am Boden zerstört. Mutter bringt ihnen hin und wieder mal etwas zum Essen. Mrs Elliot leidet sehr. Sie kann es nicht glauben, dass ihr Mann nie wieder zu ihr zurückkehrt, sagt sie. Er hat immer so viel geredet und jetzt werden seine Lippen für immer schweigen. Seine Kinder tun mir so leid, vor allem der Jüngste (ich habe seinen Namen vergessen, Du weißt ja was für extravagante Namen die Elliot-Kinder haben). Nie wird er seinen Vater kennenlernen. Wurde aus Wimbledon eigentlich auch jemand einberufen? Nun aber genug vom Krieg...

Annithy las sich immer wieder den ersten Teil, des Briefes durch und konnte es nicht fassen. Ihre Hände sanken in den Schoß. Sie presste die Lippen aufeinander. Jetzt werden seine Lippen für immer schweigen. Taten Vaters es schon auch? Eine heiße Träne rollte über ihre Wange. Die Elliots taten ihr leid. Jeder einzelne von ihnen war immer so nett zu ihr gewesen. Sie hatten es doch nicht verdient, dass ihr Vater starb! Mr Elliot war ein guter Freund von Vater gewesen. Ob Vater weiß, dass er jetzt tot ist? Waren sie zusammen stationiert? Warum schreibt Vater mir nur nicht mehr? 

In sich zusammengekauert, die Ellbogen auf die Knie gestützt, das Gesicht in den Händen vergraben, ließ Ann ihren Tränen freien Lauf. So fand sie ihre Tante zehn Minuten später. 

„Schätzchen, was ist los?" Sie setzte sich neben Annithy aufs Bett und hob ihr Kinn. 

Annithy zeigte ihr den Brief. 

„Ist er etwa?" Beth riss ihr den Zettel aus der Hand. 

„Nicht er." Annithys Stimme war ganz heiser. 

Ihre Tante überflog die ersten Zeilen. „Du kanntest ihn?" 

„Ja, sehr gut sogar. Er war Vaters bester Freund." Beth legte einen Arm um ihre Schultern. 

„Sie waren immer so gut zu uns." Eine weitere Tränenflut überströmte ihre Wange. „Es hätte auch Vater sein können." 

„Du darfst so etwas nicht einmal denken, Annithy! Hörst du?" 

„Aber warum hat er mir so lange nicht geschrieben? Sein letzter Brief ist schon über ein Jahr her. Ich kann ihm nicht schreiben, weil ich keine Ahnung habe an welcher Front er kämpft." 

„Man hat ihn noch nicht tot aufgefunden, also lebt er. Er wurde noch nicht als vermisst gemeldet, also ist er in Sicherheit. Jedenfalls so sicher, wie man im Krieg sein kann." 

Annithy horchte auf. Das was ihre Tante sagte, hörte sich so an als hätte sie es schon unzählige Male vor sich hergesagt. „Du machst dir auch Sorgen um ihn, nicht?" Sie sah ihrer Tante in die Augen, die sich zu ihrer großen Überraschung ebenfalls mit Tränen füllten. 

„Natürlich. Natürlich mache ich mir Sorgen um meinen kleinen Bruder." 

Annithy erwiderte ihre Umarmung. „Warum hast du die ganze Zeit nur so getan, als tätest du es nicht, Tantchen?" 

Ihre Tante löste sich von ihr. „Ich weiß es nicht. Vermutlich, weil... Nein, nicht vermutlich. Ich habe nichts gesagt, weil ich Angst hatte, der Schmerz würde dann nur noch unerträglicher werden. Die einzige Art wie ich mit Schmerz umgehen kann ist darüber zu schweigen. Ich bin nicht so stark wie du, Annithy." 

Da war es wieder. Wieder wurde sie als stark bezeichnet. Dabei fühlte sie sich so schwach. „Ich bin nicht stark, Tante Beth. Ich bin wohl einfach an Schmerz gewöhnt." 

Beth wischte ihr zärtlich die Tränen von den Wangen und lächelte sie liebevoll an. „Nein. Du bist stark, Annithy. Es ist Jesus, der dich so stark macht." 

„Ohne ihn, wäre ich es nicht." 

„Vermutlich." 

Annithy drückte die Hand ihrer Tante. „Du musst keine Angst davor haben, Tantchen, mir deine Schwäche zu zeigen. Ich dachte immer du wärst so stark, dass es dich nicht -" 

„Bitte", unterbrach Beth sie, „Verurteile mich nicht dafür, Annithy." 

„Aber nein! Niemals. Ich will dir etwas sagen. Es soll dich nicht verletzten, aber ich glaube du hast Angst vor deiner eigenen Schwäche, stimmts?" 

Tante Beth starrte sie kurz an und nickte dann. „Ja das tue ich. Ich habe zu viele Menschen kennengelernt, die schwach waren. Diese Menschen sind alle kaputtgegangen. Sie waren nie glücklich und ich habe Angst auch so zu werden." 

Annithy lehnte sich etwas vor. „Als ich hier ankam, hattest du Angst, ich sei schwach?" 

Beth presste die Lippen aufeinander und nickte. 

„Das erklärt natürlich einiges. Ich bin dir nicht böse, Tante. Alles was du getan hast, hast du aus Liebe getan." 

„Danke, Annithy." Die beiden umarmten sich noch einmal. „Erzähl bloß deinem Onkel nichts davon, ja?" 

Die beiden blickten sich verschworen an. „Natürlich nicht. Versprochen, Ma'am."

 Von nun an sah Ann ihre Tante ganz anders. Alles was sie tat oder in der Vergangenheit getan hatte sah sie mit anderen Augen. Tante Beth hatte sehr gelitten und es niemandem gezeigt. Vielleicht nicht mal ihrem Mann.

Im Juli trieben die Freunde so einige Sachen für die Stanleys auf. Eine Familie in der Stadt renovierte ihr Wohnzimmer und verkauften die Einrichtung so billig, dass es halb geschenkt war. Die Freunde ergatterten ein neues Sofa, einen neuen Tisch und den alten Teppich, der Familie. Das alles Luden sie auf den Wagen, der Millers und brachten es zu den Stanleys. Sie hatten lange darüber diskutiert, ob sie es einfach nur abladen und dann wieder fahren sollten, aber sie hatten sich dafür entschieden es persönlich zu übergeben. 

Kaum hielt der Wagen vor dem Tor des Zaunes, da sprang Olivia schon vom Wagen und lief zum Haus. Sie betätigte den Türklopfer und Karen öffnete, wie immer, die Tür. 

„Guten Tag, Miss Harris. Kommen sie allein?" 

„Nein, Karen. Ich bin nicht allein. Ruf bitte schnell deine Mutter. Sie soll hinauskommen." 

Die Kleine nickte, drehte sich um und lief ins Haus zurück. 

Jo und Dave machten sich daran die Sachen abzuladen. Mrs Stanley kam aus der Küche und begrüßte Olivia, die Karen vor der Tür hatte stehen lassen. 

„Guten Tag, Miss Harris. Kann ich Ihnen helfen?" 

„Sie können einen Blick hinauswerfen. Kommen Sie mit mir mit." Via ergriff die Hand der Mutter und zog sie aus dem Haus. 

Mrs Stanley runzelte die Stirn. „Was haben Sie denn da gebracht?" 

„Nehmen Sie das bitte nicht als Beleidigung auf, Mrs Stanley. Eine Familie aus Wimbledon renoviert ihr Wohnzimmer und da ist uns eingefallen, dass Sie noch einiges für ihr schönes Heim brauchen."

 Annithy und Mary trugen den langen Teppich an ihnen vorbei ins Haus. Doreen rollte den alten, zerschlissenen Teppich auf und half dabei den neuen richtig zu Positionieren. „Passt doch perfekt", rief sie zufrieden aus. 

Inzwischen standen alle Stanley-Kinder im Flur, auf der Veranda oder am Wagen und sahen sich alles mit vor Neugier großen Augen an. 

„Das... das ist mir schrecklich peinlich, Miss Harris." Die Wangen von Mrs. Stanley glühten. 

„Warum? Sie hätten doch nie davon erfahren, dass meine Nachbarn ihr Haus renovieren und außerdem könnten Sie das alles auch nicht abholen. Wir sind Ihnen einfach zuvorgekommen. Sehen Sie uns als Ihre Butler oder Diener oder sowas." Sie lachte Mrs Stanley an. 

Diese schüttelte den Kopf. „Niemals, werde ich Sie als solche sehen. Sie sind unsere Wohltäter und Freunde." 

„Wie wäre es, wenn Sie dann anfangen würden uns zu Duzen?" David und Jo trugen gerade den kleinen Tisch ins Haus. 

Olivia stimmte David zu. „Ich bin Olivia. Das ist Joseph -Sie können einfach Jo sagen-, das ist David- ihn könne Sie Dave nennen-, das ist Mary, das Annithy oder auch einfach Ann und das ist Doreen oder auch einfach Dorry und zu mir können sie auch Via sagen." 

„Puh, ich glaube es wird dauern, bis ich mir alles gemerkt habe." Mrs Stanley rieb sich die Stirn.

Via lachte und hackte sich bei ihr unter. „Wir sollten uns ansehen, was die anderen gerade alles geschafft haben." 

Der Flur sah mit dem neuen Teppich ganz anders aus und das neue Sofa und der neue Tisch im Wohnzimmer machten den Raum viel eleganter. Mrs Stanley hatte Tränen der Rührung in ihren Augen. Sie schaffte es nur ein leises „Danke" zu hauchen. 

Olivia strahlte sie aus ihren Himmelblauen Augen an. „Gerne", sagte sie leise und drückte ihre Hand.

 Anfang Juli brachte ein schweres Gewitter das Dach, der Stanleys endgültig zum Einstürzen. Der Familie geschah nichts, doch es gestaltete sich als schwierig das Dach zu reparieren. Es fehlte zwar nicht an Arbeitern, doch an Material. Der Besitzer, der Mühle erschien den Freunden noch geiziger, als beim letzten Mal. Zuerst verkaufte er ihnen Holz für einen Spottpreis, welches sich dann aber als nutzlos erwies. Die Freunde wollten es zurückgeben, doch der Verkäufer verweigerte es ihnen. Als David damit drohte die Bretter einfach hinzulegen und aus der Kasse den doppelten Preis zu stehlen, willigte er dann doch mit der Rückgabe ein. Das gute Holz wollte jedoch zu einem unerschwinglich hohen Preis hergeben. 

„Der hält euch doch hin, weil ihr in seinen Augen noch Kinder seid", meinte Alec, als Annithy ihm und Tante Beth von dem Preis erzählte, den der Besitzer der Mühle von ihnen verlangte. 

„Morgen gehen wir da noch mal hin. Ich komme mit und ihr werdet zu euren Brettern kommen, so wahr ich Alec Blake heiße."

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