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Kapitel 11


Als der Zug, in der Bahnstation von Forstcity hielt, konnte Annithy es immer noch nicht glauben nach so vielen Monaten wieder zu Hause zu sein. Ihr Herz klopfte aufgeregt als sie Jane und Priscilla mit Janes Vater auf dem Bahnsteig stehen sah. Ihre Augen glitten suchend an den Fenstern vorbei. Jetzt entdeckten sie Annithy und winkten ihr fröhlich zu. Annithy winkte fröhlich zurück. Zu Hause, dachte sie. 

Sie nahm ihre Reise Tasche und eilte auf die Tür des Zuges zu, die sich nun öffnete. Kalter Wind schlug ihr entgegen und zerrte an ihrem Schal und Hut. Schnell lief sie die Stufen herunter stellte ihre Tasche ab und umarmte ihre Freundinnen. Tränen der Freude traten ihnen in die Augen. 

„Willkommen zu Hause, Ann." Lachte und weinte Jane gleichzeitig. 

„Danke, danke. Ich bin so froh hier zu sein und bei dir zu wohnen. Guten Tag Mr. Caldwell." Sie streckte dem Vater von Jane die Hand hin. „Guten Tag Annithy. Schön, dass du für die nächsten Tage zu unserer Familie gehören wirst." 

Seine Worte rührten Annithy. „Dankeschön, und bitte nennen sie mich doch Ann. Das ist kürzer." 

Er lächelte. „Also gut, Ann." Er hievte ihre Tasche auf den Wagen und half den Mädchen hinauf. 

 Während der Fahrt sprachen Jane und Priscilla wie zwei Wasserfälle. Obwohl sie in Regelmäßigen Briefkontakt gestanden hatten, und deren Briefe so ausführlich waren, dass Annithy beim Lesen immer das gefühlt bekam bei dem erzählten dabei gewesen zu sein, gab es noch so viel zu erzählen. Annithy störte das nicht. Sie war sowieso vollkommen sprachlos. Wohlig kuschelte sie sich an ihre Freundinnen und sog die ganze Landschaft in sich auf. Erst jetzt spürte sie so richtig, wie sehr sie die Stadt und die Menschen darin wirklich vermisst hatte. 

Danke Herr, dass ich zu Hause bin. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. 

 Die Farm der Caldwells lag auf einem sanften Hügel. Hinter der Scheune erstreckte sich ein Wald soweit das Auge reichte. Das Wohnhaus hatte einen schönen deckenden blauen Anstrich. Jetzt öffnete sich die Haustür und Mrs. Caldwell trat heraus. Dicht gefolgt von Miss Appelby. Annithy jubelte innerlich vor Freude. Kaum hatten ihre Füße den Boden berührt lag sie schon in den Armen der alten Frau. „Herzlich Willkommen zu Hause, Ann." 

„Danke, und danke das Sie gekommen sind." 

„Das war doch selbstverständlich, mein Kind. Aber du bist ja gar kein Kind mehr." Sie hielt sie eine Armes Länge von sich weg. „Ach, wie schnell du groß geworden bist. Ich hätte das nie für möglich gehalten."

"Und das Meiste davon geschah direkt vor Ihren Augen", neckte Priscilla die alte Dame. 

Miss Appelby schüttelte lachend den Kopf. "Du hast ein ganz schön loses Mundwerk, Priscilla Andrews." An Ann gewandt sagte sie zärtlich: "Du hast mir ganz schrecklich gefehlt, mein Kind." 

„Sie mir auch, Miss Appelby." 

„So, jetzt kommt alle rein, bevor wir hier noch festfrieren. Wir haben ein kleines Willkommensessen vorbereitet." Mrs. Caldwell ging allen voran in die Küche. 

Auf dem Küchentisch standen alle möglichen Leckereien und die Kinder der Caldwells saßen schon ungeduldig wartend auf ihren Plätzen. Eine unbeschreibliche wärme durchzog Annithys Herz. Das hatten sie alles für sie gemacht. Tränen der Rührung stiegen in ihr auf. 

„Danke", sagte sie mit kratziger Stimme, „das ist so lieb von Ihnen." 

„Wir haben auch mitgeholfen." Priscilla schob ihre Freundin zu einem Platz am Ende des Tisches. „Und bevor du anfängst zu heulen: Wir haben das alles nicht nur für dich gemacht. Wir wollen Miss Appelbys Geburtstag direkt mitfeiern." 

Erblassend blieb Annithy abrupt stehen. Sie hatte den Geburtstag ganz vergessen. „Oh Miss Appelby, das tut mir so leid! Ich habe Ihren Geburtstag ganz vergessen in all der Aufregung." Sie eilte auf die alte Frau zu, umarmte und küsste sie. „Alles, alles Gute zum Geburtstag, Miss Appelby." 

Miss Appelby lächelte und die Lachfältchen, um ihre Augen, traten vor. „Dass du gekommen bist ist das größte Geschenk, dass du mir machen konntest, Ann." 

Annithy lächelte und legte einen Arm um Miss Appelbys Taille. Sie schob sie zu dem Platz neben sich. Während des Essens musste Annithy von Wimbledon, ihren Verwandten und Freunden dort erzählen. Sie redete und redete und es kam ihr vor, als wären alle, die mit ihr am Tisch saßen, wirklich ihre Familie und sie das lang verschollene Kind.

 Priscilla durfte, zur großen Freude der Mädchen, auch bei Jane übernachten und so lagen sie am Abend im Gästezimmer und redeten noch bis tief in die Nacht. 

„Morgen will zu unserem Haus gehen, kommt ihr mit?" Annithy rückte ihr Kissen zurecht. 

„Hast du überhaupt einen Schlüssel?"

„Ich habe ihn Miss Appelby gegeben, bevor ich wegging. Wir müssen ihn morgen bei ihr abholen." 

„Klar, wenn du nichts dagegen hast kommen wir mit, oder Priss?"

 „Klar." 

Annithy schmunzelte. „Ich will noch ein paar von Mutters alten Kleidern mitnehmen. In der Truhe liegen noch so viele, die ich gerne für mich zuschneiden will. Natürlich nur, die nicht schon verwaschen sind." 

„Die Kleider deiner Mutter sind wunderschön, Ann. Sie sind nach der neuesten Mode, obwohl sie schon seit vier Jahren nicht mehr lebt und sie sind so ordentlich geschnitten... Hach, ich habe dich immer beneidet, dass du so eine geschmackvolle Mutter hattest und sie so gut nähen konnte. Die Kleider sehen schon fast gekauft aus." Priscilla sah verträumt aus. 

„Meine Mutter saß ja auch an der Quelle was das anging. Sobald ihr in irgendeinem Katalog ein neuer Schnitt begegnete hat sie ihn ausprobiert." 

Priscilla gähnte herzhaft. „Kein Wunder, dass sie eine Meisterin im Nähen war. Meine Mutter hasst nähen. Am liebsten würde sie alles stricken." Annithy lachte. Mrs. Andrews war in Forstcity dafür bekannt gut zu stricken, aber schlecht nähen zu können. 

„Sei froh, dass sie es dir trotzdem beigebracht hat, Priss. Ansonsten würdest du eines Tages mit deinem eigenen Haushalt dastehen und deinen Kindern nicht mal Kleidung geben können." 

„Wenn sie jemand unter diesen Umständen überhaupt heiraten wollen würde", lachte Jane. 

„Oh, ihr seid gemein", klagte Priscilla lachend. 

„Ich bin Hundemüde. Kommt wir schlafen, es ist schon spät." Jane kuschelte sich in ihre Decke. 

„Ja stimmt. Mir fallen auch schon gleich die Augen zu. Gute Nacht." Priscilla und Annithy zogen sich ihre Decken bis zum Kinn. 

„Gute Nacht." Als sie bequem lag flüsterte Ann noch leise: „Ihr glaubt nicht wie schön es ist wieder hier zu sein." 

„Es ist schön dich wieder hier zu haben", flüsterte Jane zurück.

 Nach dem Frühstück, des nächsten Morgen, machten sich die drei jungen Frauen auf den Weg zu Miss Appelbys Haus. Auf ihr klopfen öffnete die alte Dame sofort. Ihre dunklen Augen erhellten sich als sie die Mädchen sah. 

„Guten Morgen, Miss Appelby. Ich wollte den Schlüssel für den Laden und unser Haus abholen." 

„Achso, natürlich. Kommt rein, es ist ja schrecklich kalt." 

Die drei zwängten sich durch die Tür in die Diele. 

„Wartet kurz. Der Schlüssel hängt hier an dem Haken... Hier... hier ist er." Feierlich reichte Miss Appelby Annithy den Schlüssel. 

„Danke Miss Appelby und auch dafür das sie auf ihn aufgepasst haben und sich um das Haus und den Garten gekümmert haben." 

Die alte Frau winkte ab. „Ist doch selbstverständlich, Liebes. Kann ich denn sonst noch etwas für euch tun?" 

„Nein, danke." 

„Wenn ihr wollt, könnt ihr danach wiederkommen und zum Essen bleiben."  

„Tut mir leid, aber ich kann nicht. Ich muss noch meiner Mutter helfen" Priscilla sah sichtlich enttäuscht aus.  

„Ich kann leider auch nicht", bedauerte Jane, „Ich muss mich um die Kleinen kümmern und wir haben noch was für Weihnachten vorzubereiten. Ann muss wohl alleine kommen." 

„Nicht schlimm. Ich komme gerne, Miss Appelby." Annithy lächelte ihre Haushälterin an. 

„Schön, dann bis später." 

„Ja bis später." Sie verließen das Haus und stapften durch den Schnee in die Stadt zurück. Die Morgensonne funkelte auf dem Schnee und die Landschaft war wie verzaubert. Der Atem der Mädchen stieg in kleinen Wölkchen empor. Annithy sog die kalte Luft ein. Zu Hause, dachte sie, als sie ihr Wohnhaus entdeckte. Das weiß angestrichene Gebäude sah nicht so verlassen aus wie es war. Über der Eingangstür des Ladens verkündete ein Schild:

Hortons Gemischtwarenladen 

Es gab Annithy ein Stich ins Herz. Wenn ihr Vater zurückkam, war er dann im Stande den Laden weiterzuführen? Und wenn nicht? Was dann? Er hatte sein Testament schon vor Jahren geschrieben, weil er gemerkt hatte, dass der Tod nicht altersbedingt kam. Das alles würde eines Tages Annithy gehören. Doch war sie jetzt schon dazu bereit das alles zu übernehmen? Nein. Und das wusste sie. 

 Mit zittriger Hand schob sie den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Die Tür öffnete sich auf geölten Angeln. Ians Geruch hing noch deutlich in der Luft und der Duft von Lebensmitteln und Stoff. Miss Appelbys putzen hatte ihn nicht vertreiben können. Der Tresen und die Regale waren abgedeckt um von Staub geschützt zu sein. Langsam ging Annithy durch den Laden. Ihre Freundinnen folgten schweigend. Hinter dem Tresen blieb Annithy stehen. Sie stützte sie mit den Ellbogen darauf ab, verstellte ihre Stimme und fragte: „Guten Morgen Ladys, was kann ich für Sie tun? Wir haben die schönsten imaginären Stoffe die Sie sich vorstellen können." 

Priscillas Augen funkelten amüsiert. Sie räusperte sich und antwortete mit hoher Stimme: „Vielen Dank, Miss Horton. Ich bräuchte dringend blauen Stoff. Vier, nein, fünf Meter, bitte und dann noch eingelegte Bohnen, wenn es sich machen lässt." 

„Oh natürlich, wenn Sie nichts dagegen haben kann ich ihnen auch zehn Meter Stoff geben." 

Priscilla setzte sich einen verwirrten Blick auf. „Zehn?", fragte sie ungläubig, „Soll das ein Witz sein? Was soll ich mit zehn Meter Stoff?" 

"Na, zum Beispiel um... um..." Annithys Augen wanderten nachdenklich und suchend durch den Raum, als wollte sie Gegenstände entdecken, die man mit Stoff überziehen könnte, dann runzelte sie die Stirn und sagte: „Weiß ich nicht." 

Jane sah von Priscilla zu Annithy und wieder zurück. Sie lächelte und begann dann aus vollem Halse zu lachen. „Wie konntet ihr so ernst bleiben", brachte sie schließlich hervor. 

Annithy lachte: „Schauspielerisches Talent halt." 

Als sie sich beruhigt hatten sagte sie: „Kommt weiter." 

 Das Lager sah traurig aus. Die leeren Regale streckten sich in dem Fensterlosen Raum bis zur Decke, die im Dunkeln verborgen lag. 

„Findest du die Tür, Ann?" Priscilla hielt die Tür zwischen Laden und Lager auf, damit etwas Licht hineinfiel. 

„Natürlich, komm her." Annithy schloss die Tür zur Küche auf. 

Der Raum war klein aber groß genug um mit mehreren Leuten darin zu stehen. Annithy sah im Geiste erst ihre Mutter und dann Miss Appelby dort am Herd stehen und rumhantieren. Schnell, um nicht zu weinen, ging sie weiter. Sie kamen ins Esszimmer. Wehmütig strich Annithy mit der Hand über den Esstisch. Sie wusste ganz genau wer immer wo saß. Dort war ihr Platz und daneben Miss Appelbys. Gegenüber von ihrem, der von Robert und an den Kopfenden des Tisches hatten ihre Eltern gesessen. Oft hatte sie gesehen, wie ihr Vater amüsiert über etwas was sie oder Robi gesagt hatten zu Mutter rüber geschaut und ihr zugezwinkert hatte. 

Das Wohnzimmer, sonst der gemütlichste und liebste Raum von Annithy, hatte jetzt etwas Gespenstisches. Die Möbel sahen aus wie kleine Geister. Kühl und ungemütlich war das Zimmer geworden. Eine Treppe führte in die obere Etage und daneben eine Tür nach draußen in den Garten.  

„Ich geh jetzt nach oben." 

„Wir warten hier." Priscilla sah zu Jane und diese nickte. 

Annithy ging die Treppenstufen hoch. Keine einzige knarrte. Alles war still. Zuerst ging sie ins Gästezimmer. Von dem Fenster des Gästezimmers hatte man einen schönen Ausblick auf zwei Felder, die an dem Wald grenzten, der Forstcity umgab und an einigen Stellen einzelne Farmen von anderen trennte. Alles war von einer funkelnden und schimmernden Schneedecke überzogen. Staunen erfüllte Annithys Herz. Mit Ehrfurcht dankte sie Gott für diesen wunderbaren Anblick. 

Als nächstes ging sie in ihr eigenes Zimmer. Jedes Möbelstück war abgedeckt, aber sie fühlte jede Verzierung, als sie mit ihren Fingern darüber glitt. Von ihrem Fenster aus sah sie die Straße und die Häuser der Stadt. 

Roberts Zimmer lag um eine kleine Ecke des Flurs und wenn man den Flur entlangging kam man zum Zimmer ihrer Eltern. Das Zimmer von Robert war noch vollständig eingerichtet. Auch hier konnte Annithy die Möbel nicht sehen, aber fühlen. 

In das Zimmer ihrer Eltern traute sie sich zuerst gar nicht. Doch dann stand sie vor deren Bett und starrte es an. Sie konnte nicht mehr die Tränen zurückhalten. Sie flossen ihre Wangen hinab. „Ich vermisse euch so. Der Schmerz ist so unendlich groß. Kommt doch zurück... Oh Gott, bring sie zurück. Irgendwie... nur zurück." 

Ihre Schultern wurden von Schluchzern geschüttelt. Sie wusste: Dieser Wunsch würde nie in Erfüllung gehen. Er war eben nichts mehr als das: ein Wunsch. Sie fühlte eine unbeschreibliche leere aber auch einen unsäglichen Schmerz in sich. Erst als die Tränen versiegt waren ging sie nach unten. Jane und Priscilla warteten im Wohnzimmer auf sie. Mitfühlend umarmte Jane Annithy. „Geht's wieder?" 

„Ja, danke. Es war schön alles einmal wiederzusehen." 

Sie gingen wieder durch den Laden zurück nach draußen. Der Wind biss in ihren Wangen und Annithy wickelte sich ihren Schal etwas höher um die Wangen. „Ich will noch zum Friedhof und dann bring ich Miss Appelby die Schlüssel zurück. Bis dann." 

„Ja, bis dann." Priscilla und Jane entfernten sich. Annithy ging in die entgegengesetzte Richtung.

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