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83. Kapitel

"So kann es einfach nicht weitergehen." 

Yoongis wütender Gesichtsausdruck brach in sich zusammen wie eine Seifenblase, die in der Luft zerplatzte. Er schaute mich mit einem Mal erschrocken an. 

"Was soll das heißen?", fragte er mit erstickter Stimme und hinter ihm hielten die Jungs, Suji und Sejin plötzlich alle den Atem an. Ich warf die Hände über dem Kopf zusammen. 

"Was weiß ich? So kann es einfach nicht weitergehen. Ich weiß ja nicht einmal, was bei euren Gesprächen alles herausgekommen ist."

Yoongi atmete hörbar erleichtert auf. 

"Das heißt du willst dich nicht trennen.", sagte er mehr zu sich selbst als zu mir und ich schnappte nach Luft.

"Wer hat denn von Trennung gesprochen?", fragte ich entgeistert und hinter ihm konnte ich erkennen, wie sowohl Jimin, als auch Suji die Köpfe senkten, um meinem Blick zu entgehen. Jungkooks Augen waren groß wie Teller und Namjoon und Jin schauten unwohl durch die Gegend. Hoseok und Tae wichen meinem Blick ebenfalls aus. Manager Sejin räusperte sich. 

"Kommen wir zurück zum Thema. Wie wollen wir damit umgehen?" Es war ein jämmerlicher Versuch das Gespräch zurück auf ein sicheres Terrain zu führen.

Ich verschränkte trotzig die Arme. 

"Wer hat von Trennung gesprochen?", fragte ich erneut energischer und biss mir dabei so stark auf die Lippe, dass ich kurze Zeit später einen metallischen Geschmack im Mund hatte. Ich ignorierte es einfach. 

Unsichere Blicke wurden ausgetauscht und ohne ein Wort zu sagen, sprangen Hoseok, Jin, Sejin und der ganze Rest auf die Beine und hechteten förmlich Richtung Ausgang. Als wüssten sie, dass es gleich ziemlich brenzlig werden würde. 

"Lassen wir sie alleine reden." hörte ich Manager Sejin sagen und die Jungs brummten zustimmend. In wenigen Sekunden hatten sie das Schlachtfeld geräumt. Yoongi und ich waren wieder allein. Er setzte sich seufzend auf die Couch und bedeutete mir sich neben ihn zu setzen. Es fiel ihm sichtlich schwer sich zu beherrschen. Er bereute es schon, dass er Taehyung gegenüber die Geduld verloren hatte und er war kurz davor erneut einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Ich wusste bereits, was er sagen wollte. Was die Manager ihm versucht hatten einzureden. Ich hatte längst eins und eins zusammengezählt. Bei den Reaktionen der anderen war das auch nicht weiter schwer gewesen.

"Sie wollen, dass wir uns trennen?"

Yoongi schluckte schwer. Sein Kiefer hatte ziemlich zu arbeiten. So fest wie er ihn zusammenpresste, wunderte es mich, dass seine Zähne noch nicht abgebrochen waren. Er nickte. 

"Ja.", sagte er bloß. Seine knappe Antwort schmerzte mich beinahe noch mehr als die eigentlichen Worte dahinter. Als hätte er nichts weiter zu dem Thema zu sagen. Ich war mir sicher, dass er innerlich sehr viel mehr zu sagen hatte, als ein einfaches 'Ja'. Er sagte selbst immer, dass es wichtig war, nicht immer alles in sich hineinzufressen, aber er war selbst ein schlechtes Vorbild. Er hielt sich nicht an seine eigenen Regeln. Dazu hatte er auch noch eine Fassade aufgesetzt, die seine wahren Gefühle zu verstecken versuchte. Die Betonung liegt auf 'versuchte'. Ich konnte ihm in seinen schwachen Momenten mittlerweile ganz gut in den Kopf schauen und mit allem was so vor sich ging, sollte es um ein vielfaches einfacher seine wahren Gedanken zu erahnen. Er war hin und hergerissen. 

"War das auch deine Reaktion, als sie dir davon erzählt haben?" Vielleicht konnte ich ihn so etwas aus seiner harten Schale hervorlocken. 

Yoongi schnalzte mit der Zunge und wandte sich ab. Er rang mit den Worten. Möglicherweise wusste er auch nicht, was er mir verraten sollte und was nicht, um mir weniger Sorgen zu bereiten. Yoongi würde lieber den ganzen Stress auf sich selbst nehmen, als irgendetwas davon freiwillig abzugeben, auch wenn es noch so nebensächlich wäre. Dabei vergaß er allerdings, dass eine Beziehung so nicht funktionieren konnte. Ich wollte nicht, dass er sich mit allem und jedem alleine herumschlagen musste. Ich wollte helfen, aber ich konnte nicht immer über seine haushohen Mauern klettern, um ihn zu erreichen, nur um dann wieder vor einer noch höheren Mauer zu landen, die er in der Zwischenzeit errichtet hatte. Er begann sich abzuschotten und das machte mir Angst. Wenn er sich so immer weiter von mir entfernte, konnte ich irgendwann nicht mehr mithalten, auch wenn er noch so nah neben mir stand.   

"Mihee, das... das Ganze ist weitaus schlimmer, als du denkst. Ich...", redete er um den heißen Brei. Ich seufzte. Es war an der Zeit, dass er endlich Klartext redete. 

"Bitte, sag mir, was du denkst. Was hältst du davon, dass die Manager wollen, dass wir uns trennen?"

Er zögerte merklich.   

"Naja, es ist nun einmal die einzige logische Antwort auf... Alles.", stotterte er und mit einem Mal fühlte sich mein ganzer Körper taub an. 

"Die einzige logische Antwort?"

Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern konnte. Er sagte mir gerade mitten ins Gesicht, dass es das Beste sein würde, wenn wir uns trennten. Yoongi vergrub sein Gesicht einige Sekunde in den Händen. Dann schaute er mich aus milchigen Augen an. Ich konnte förmlich spüren, wie ihn der Stress von innen heraus zerfraß und ich hätte ihm liebend gern einen Teil seines Schmerzes genommen, aber ich war selbst wie festgefroren. Ich konnte mich keinen Millimeter bewegen. 

"Das sind die Worte der Manager, nicht meine."

Dann ließ er seinen Kopf wieder in seinen Händen versinken und ich überlegte fieberhaft, wie wir aus der Sache wieder herauskommen würden. Ich überlegte lange, bis der Todeschlag der hoffnungsvollen Gedanken kam. 

Was, wenn wir uns wirklich trennen würden? Mal davon abgesehen, dass wir das beide nicht wollten. Die Medien konnten sich über die Geschichte auslassen, so viel sie wollten, aber es wäre die Wahrheit. Außerdem würde ich meinen Studienplatz nicht verlieren. Ich könnte in Seoul bleiben und mein Kontakt zu Yoongi würde nicht abbrechen. Nicht erneut. Der größte Grund der dafür sprach, war wohl, dass wir endlich mit den ganzen Lügen aufhören könnten. Aber wir würden getrennt sein. Es könnte nicht mehr so sein wir früher. Unsere Gefühle füreinander stünden dem im Weg. Wir würden uns unglaublich weh damit tun. 

"Und was sind deine Worte?", fragte ich vorsichtig. 

"Ich will nicht, dass wir uns trennen.", sagte er gerade heraus und ich nickte erleichtert. Wenigstens fing er an mit mir zu reden.

"Ich auch nicht."

Wir saßen eine ganze Weile schweigend nebeneinander und hingen unseren Gedanken nach. Wir fragten uns beide, wie das Ganze ausgehen würde und verfolgten eine Idee nach der anderen. Bei jedem neuen Vorschlag war ich hoffnungsvoll nun endlich die gewinnbringende und zufriedenstellende Antwort auf all unsere Probleme gefunden zu haben, kam aber nach weiteren Überlegungen immer an einen toten Punkt. Ihm musste es ganz ähnlich gehen, denn seine Hand verkrampfte sich immer mal wieder und suchte nach Halt.

Ich versuchte bei meinen Lösungen auch das Beste für meine Familie herauszuholen. Ich hatte bislang nichts von ihnen gehört und ich wusste nicht, wie es ihnen mit der ganzen Geschichte ging. Ich wurde bereits namentlich erwähnt, also mussten sie zwangsläufig davon gehört haben. Und sei es nur, weil ein Nachbar sie deswegen ansprach. Vielleicht war es auch schon weitaus schlimmer und die Reporter hatten meine Familie bereits in die Finger bekommen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie sie mich ansehen würden, wenn ich ihnen das nächste Mal begegnete. 

"Ich ertrag es nicht alle zu enttäuschen. Erst meine Familie, dann meine beste Freundin und jetzt auch noch dich.", bemerkte ich im Flüsterton. Ich war das Problem in der ganzen Gleichung. Ich war immer das Problem. Wäre ich bloß nicht hierhin gekommen. Hätte ich Yoongi bloß nicht wieder getroffen. 

Yoongi blieb stumm. Er hatte die Augen geschlossen, verdeutlichte mir aber mit einem warmen Händedruck, dass er mir zuhörte.

Ich atmete tief ein und ließ die Luft langsam wieder entweichen. 

"Was hast du ihnen gesagt? Das du ihren Wünschen nachgehen wirst? Das du dich gegen ihren Willen stellst? Oder hast du einfach nur geschwiegen und gehofft, dass sich das alles von allein regelt?" 

"Ich will mich nicht trennen... Aber ich weiß selbst nicht, was ich davon halten soll.", sagte er mit brüchiger Stimme und ich sank auf der Couch zusammen. Warum hörte es sich in meinen Ohren so an, als könnte er sich vorstellen sich von mir zu trennen? Und warum zeigte ich nicht die Reaktion, die ich von mir selbst erwartet hätte? Irgendwas lief definitiv falsch. Nicht nur mit mir, sondern mit uns beiden. Der ganze Tag war wie ein gespenstischer Albtraum.

"Dann rate ich dir, dass du es schnell herausfindest. Ich kann mit dem ganzen Tumult nämlich überhaupt nicht umgehen.", sagte ich schärfer als beabsichtigt. Meine Stimmungsschwankungen an diesem Tag waren kaum noch zählbar. Meine Laune hob und senkte sich im Minutentakt. Mal schöpfte ich Hoffnung, gleich darauf versank ich wieder im Mitleid und wäre am liebsten unter meine warme Decke gekrochen und erst Tage später wieder hervorgekommen. Meine Fuß tippte schon die ganze Zeit nervös auf den Boden.

Ich seufzte verzweifelt und legte eine Hand auf seine Schulter. 

"Ich weiß, dass es dir damit nicht anders geht. Ich hoffe du weißt, dass du mit mir darüber reden kannst, oder? Du musst nicht alles in dich hineinfressen.", bemerkte ich und Yoongi nickte leicht. Warum war ich bloß nicht überzeugt? Ich fühlte mich so unsicher, wie schon lange nicht mehr. 

"Und die Wahrheit ist definitiv keine Option?", schlug ich langsam vor, obwohl ich die Antwort bereits kannte. 

Yoongi schüttelte den Kopf. 

Er hatte einen Plan, wie er mit der Sache umgehen wollte, aber das hieß nicht, dass auch der Rest, seine Freunde, die Mitarbeiter bei Big Hit, das Management, damit einverstanden sein würde. Es war die simpelste Lösung des Problems für Big Hit. Für mich war es das schlimmste Extrem. Noch mehr Lügen, die uns irgendwann alle auf die Füße fallen würden. Ich sah es kommen und ich wusste, dass es so weit kommen würde. Es war so sicher, wie der Fakt, dass die Sonne morgens auf und abends wieder unterging. Genauso würden auch unsere Lügen uns wieder einholen und es war nicht klar, ob wir dann besser damit umgehen könnten, als jetzt, wo das Ganze noch frisch war und niemand den Jungs vorwerfen konnte, über längere Zeit gelogen und getrickst zu haben.

"Sejin ist auf unserer Seite."

Das war in unserer Situation wirklich nur ein kleiner Trost. Auch wenn die Jungs, Suji und Big Hits einflussreichster Manager auf unserer Seite standen, standen sonst alle Involvierten gegen uns. Ich sollte froh sein, dass wenigstens irgendjemand auf unserer Seite stand, nur fühlte sich dieser Tag immer noch ziemlich surreal an. Die Presse, das Wohnheim, Big Hit, die Artikel im Internet... Das war eine ganze Menge, was wir alle für einen Tag zu verarbeiten hatten. Und trotzdem versuchten wir immer noch das Unmögliche. Heil wieder herauszukommen. Wir griffen nach den Sternen, ohne zu bemerken, dass sie Millionen Kilometer weit weg in der Ferne leuchteten und es uns unmöglich war, sie zu erreichen.

Yoongi wollte gerade losgehen, um den Managern seinen Plan zu unterbreiten und ich sollte in meiner eigenen instabilen Seifenblase zurückbleiben. Meine kleine Seifenblase, die noch am Vortag fröhlich umhergeschwebt war, wurde immer kleiner und kleiner. Sie würde so weit zusammenschrumpfen, dass ich mich darin nicht mehr bewegen konnte und jede weitere Bewegung sie zum Platzen bringen würde. Dann würde ich fallen. Ob ich dann sicher aufgefangen oder ob ich auf dem steinharten Boden landen würde, stand noch nicht fest.

Yoongis Plan dagegen stand fest, aber das mulmige Gefühl in meiner Magengegend wurde immer stärker. Das Gefühl, dass wir nicht das richtige taten, sondern damit genau das Gegenteil von dem erreichten, was wir eigentlich wollten.

"Wir spielen ein gefährliches Spiel, wenn wir die Uni belügen." Mein Herzschlag beschleunigte sich bereits bei der bloßen Vorstellung, irgendjemand könnte die Wahrheit herausbekommen. Schon wieder. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, dass die Wahrheit ans Licht kam, aber ich stand mit meiner Meinung allein da. Sie alle würden Yoongis Vorschlag unsere Beziehung abzustreiten und uns als alte Schulfreunde darzustellen, dankbar annehmen. An die Spätfolgen dachte wirklich niemand. Mein Studienplatz wäre dahin. Danach würde mich auch keine andere Uni akzeptieren, selbst wenn ich nur gut Noten hatte. Sie würden meinen Namen im Internet eingeben und tausende Artikel würden erscheinen und sie dermaßen erschrecken, dass eine Zulassung schon von vornherein ausgeschlossen war.

"Wenn das rauskommt, bin ich geliefert."

Yoongi presste den Kiefer zusammen. Seine Augen funkelten wieder angriffslustig. 

"Meinst du ich nicht? Oder die Jungs? Wenn das herauskommt sind wir alle geliefert.", sagte er verbissen und ich kam nicht umhin etwas Vorwurfsvolles in seiner Stimme zu hören. Ich richtete mich auf. 

"Und jetzt gibst du mir die Schuld daran? Ich bin diejenige, die dagegen ist. Ich bin diejenige, die die Wahrheit sagen will. Nicht du, nicht die Jungs und auch nicht die Manager. Das bin ich allein. Aber ich will auch nicht meinen Studienplatz verlieren oder meine Wohnung oder sonst irgendwas. Du tust gerade so, als würde ich damit falsch liegen, auch wenn ich weiß, was passiert, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Dieses Chaos hier und heute kann man lösen. Das Chaos, was entsteht, wenn die Wahrheit öffentlich wird, egal ob in einem Monat oder einem halben Jahr... das kannst weder du noch Big Hit kontrollieren. Und am allerwenigsten ich. Das wird für uns alle das Ende sein.", erinnerte ich ihn scharf.

Vor Wut holte ich mein Smartphone hervor und tat genau das, wovon er mir an diesem Morgen abgeraten hatte. Ich suchte nach den Artikeln im Internet und suchte nach etwas, dass meine Meinung unterstützen würde.

Yoongi schnalzte mit der Zunge. Seine Stimme war wieder ein wenig versöhnlicher, aber ich war auf 180. 

"Mihee, das hat doch keinen Sinn.", sagte er. Er sagte meinen Namen eigentlich immer nur dann, wenn er mir etwas ausreden wollte, deswegen bestärkte er mich damit nur noch weiter. Ich brachte ihn mit einer einfachen Handbewegung zum Schweigen.

"Nein, Yoongi, du musst es mit eigenen Augen sehen." Ich war entschlossen ihm zu beweisen, dass er in dieser Sache falsch lag. 

Ein passender Artikel war schnell gefunden. Die Kommentare kamen im Sekundentakt. 

"Sie zerreißen sich jetzt schon das Maul darüber. Wie soll das erst aussehen, wenn wir jetzt lügen? Hier, schau selbst, wenn du mir nicht glaubst." 

Auffordernd hielt ich Yoongi das Handy vor die Nase, damit er die zahlreichen Kommentare mit eigenen Augen sehen konnte. 

"Da steht zum Beispiel, dass ich dich vom Arbeiten abhalte und deswegen dein Album noch nicht fertig ist. Sie meinen ich stehe deiner Karriere im Weg."

Ich scrollte weiter durch die Kommentare. Ich war so wütend, dass die negativen Kommentare, die mich selbst betrafen gar nicht an mich heranließ, was vielleicht auch ganz gut so war.

Sie ist gar nicht hübsch. Was will Yoongi von ihr?

Sie ist nur ein Mädchen, dass sich jetzt ein wenig Aufmerksamkeit erhofft. 

Sie muss sich gar nicht so Aufspielen. Nur weil sie die Jungs kennt, heißt das nicht, dass sie etwas Besonderes ist. 

Manche Menschen konnten erschreckend gemein sein, wenn es um ihre Idols ging. Ob sie wussten, dass ihre Kommentare ziemlichen Schaden anrichten konnten? Nicht nur bei mir, sondern vor allem bei den Idols selbst, wenn sie sich die Kommentare durchlasen?

Yoongi zeigte jedoch keine Regung. Seine Augen waren stur auf die Kommentare gerichtet. Alle paar Sekunden kamen neue hinzu. Mindestens die Hälfte aller Kommentare erwähnte mich namentlich und die Gerüchte über unsere Beziehung, die Big Hit abgestritten hatte. Ich warf die Hände über meinem Kopf zusammen.

Sie sollte sich von Yoongi-Oppa fernhalten. 

"Wie soll ich deiner Meinung nach damit umgehen?", fragte ich aufgebracht. Seine Ruhe ärgerte mich. Seine Fans beschuldigten mich nicht gut für sein Leben zu sein und er ließ das einfach so stehen? Wie sollte unser Leben bloß aussehen, wenn unsere Beziehung eines Tages wirklich offiziell bestätigt wurde? Suji hatte nie mit solchen Problemen zu kämpfen gehabt, stellte ich konsterniert fest. Vielleicht mochten seine Fans mich auch einfach nicht.

"Du wirst schon lernen damit umzugehen, Mihee. Ich hab es schließlich auch geschafft."

Ich schnalzte mit der Zunge und verschränkte die Arme. Meinte er das ernst?

"Du bist auch ein Millionär, der sich nicht um die Meinung anderer zu kümmern braucht. Ich bin nur eine Studentin. Du hast gesehen was jetzt los ist, wo nur die paar Bilder von uns gepostet wurden. Ich bin immer noch diejenige, die ihren Studienplatz verlieren könnte."

Yoongi schwieg. Ich schlitterte nur haarscharf an einer endgültigen Exmatrikulation vorbei. Und das nur, weil Big Hit noch nicht wirklich auf die Gerüchte eingegangen war. 

Offiziell waren die Fotos von der Stadtführung zu diesem Zeitpunkt rein zufällig und vollkommen aus dem Kontext gerissen, aufgenommen worden. Nur das ich mit Yoongi einst in derselben Schule gewesen bin und wir befreundet waren, war durchgesickert. 

Der Fakt, dass ich wenige Stunden nach den verheerenden Fotos von einem schwarzen Van an der Universität abgeholt wurde, wurde einfach abgewunken. Die Manager des Entertainments wollten mich lediglich zu diesem Thema befragen und mich eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen lassen. Das war der offizielle Grund für mein Gespräch bei Big Hit. Der Grund warum ich also immer noch in dem Gebäude war. 

Die Erklärung hatte ich dabei schon Wochen zuvor unterschrieben. Schon als Yoongi und ich noch nicht zusammen waren. Tatsächlich musste jeder Besucher bevor er das Gebäude weiter betrat eine solche Erklärung unterzeichnen. So sollte verhindert werden, dass selbst kleine Gesprächsfetzen, die jemand auf den Gängen aufschnappte an die Öffentlichkeit geraten konnte. Das Gebäude des Big Hit Entertainments war so sicher wie Fort Knox. Normalerweise. Ich fühlte mich nur noch niedergeschlagen.

"Für mich ist es bereits ein Risiko dich hier zu besuchen. Jetzt da auch meine Fotos im Internet herumkursieren, könnte mich jemand erkennen und neue Bilder veröffentlichen. Meinst du das würde unsere Situation besser machen?"

Yoongi schien mit der Lage jedenfalls gehörig überfordert zu sein. Ich seufzte.

"Ich hab einfach Angst.", murmelte ich in meinen Pullover. Ich hatte wirklich Angst. Weniger um mich selbst, auch wenn der Gedanke auf der Straße erkannt zu werden und von Fans oder Paparazzi angesprochen zu werden, nicht gerade prickelnd war. Ich hatte viel mehr Angst darum, dass die Gerüchte letzten Endes wirklich ein Grund sein könnten, dass ich Yoongis Leben und Karriere im Weg stand. 

"Wir könnten Security organisieren. Sie werden dich begleiten und dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist.", schlug Yoongi sofort vor, aber ich schüttelte heftig den Kopf. Was ich noch weniger wollte, als erkannt und fotografiert zu werden, war fotografiert zu werden, nur weil ich von irgendwelchen großen Männern in schwarzen Anzügen begleitet wurde. 

"Das brauch ich wirklich nicht."

"Dann sag mir, was ich tun kann, damit du dich besser fühlst. Immer wenn ich etwas vorschlage, scheint es ja nicht richtig zu sein.", sagte er plötzlich scharf. Ich riss erschrocken die Augen auf.

"So war das doch gar nicht gemeint..." Ich biss mir auf die Lippe. "Ich befürchte nur, dass es uns nicht viel weiterhelfen wird all diese Gerüchte einzudämmen, wenn ich plötzlich Leibwächter habe, die ich mir nicht einmal in zehn Jahren leisten könnte."

Ich senkte den Blick. Na toll. Jetzt hatte ich nicht nur Streit mit meiner besten Freundin, sondern stieß auch noch Yoongi vor den Kopf. Und mindestens die Hälfte der einflussreichsten Fangemeinde der Welt hatte ich auch noch an der Backe. Prima gemacht, Mihee. Meine Gedanken schienen sich nur noch um Probleme zu drehen. In meinem Kopf fand sich kein Platz mehr für etwas anderes. Alles war schwarz und dunkel. Keine Farbe, keine Freude. Nur unendliche Dunkelheit.  

Mein größtes Problem von allen war allerdings ein anderes. Mit jeder schwindenden Lösung, die sich in meinem Kopf formte, schien der Ansatz der Manager unaufhaltsam, auch wenn es noch so sehr schmerzte. Womöglich entsprang diese Idee nicht dem Trotz oder einer allgemein negativen Haltung mir gegenüber. Eventuell hatten sie wirklich lange miteinander diskutiert, um die beste Lösung für uns zu finden. Eine Lösung bei der Yoongi und ich nicht von einander getrennt werden mussten. Und letztendlich waren sie doch nur zu dem Punkt gekommen, an dem sie einsehen mussten, dass es keinen anderen Weg gab. Ein Geistesblitz, der uns alle auf wundersame Weise rettete, würde nicht mehr kommen. 

"Okay, gut.", sagte Yoongi langsam. Er verschränkte die Arme und schaute mich aus emotionslosen Augen an. 

"Wie sieht deine Lösung aus?"

"Meine Lösung?"

Er nickte auffordernd. Seine Augen waren merkwürdig kalt, was mich nur noch festigte. Wir würden schon irgendwie zurecht kommen. 

"Ja, deine Lösung. Was denkst du sollen wir machen?"

Ich biss mir auf die Lippe und der metallische Geschmack kam wieder zum Vorschein. Es gab nur diese Möglichkeit, aber sie würde uns beiden unglaublich weh tun. Trotzdem würde kein anderer Weg daran vorbei führen. Wie man es auch drehen und wenden mochte, ich kam immer wieder zu dem gleichen frustrierenden Ergebnis. 

Es wird besser werden, versuchte ich mir einzureden. Yoongi wird es verstehen. Sie alle werden es verstehen, warum es so kommen musste, warum es keine andere Möglichkeit für uns gab. Seine Musik würde immer an erster Stelle stehen. So war es immer. So wird es immer sein. 

"Du weißt, dass es so kommen muss.", sagte ich mit erstickter Stimme und er verstand. 

"Es ist der einzige Weg."

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