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59. Kapitel

Sana war nicht mehr zu beruhigen. Natürlich wartete sie bereits gespannt auf meine Rückkehr. Ihr Date mit Hansung war längst vorbei und sie hatte erwartet, mich in unserem Zimmer vorzufinden. Damit hatte ich insgeheim auch gerechnet, aber da ich an diesem Morgen noch nichts von Sujis Plänen gewusst hatte, musste sie noch eine Weile auf mich warten. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch vergessen ihr Bescheid zu sagen, wo ich war. Sie hatte sich bestimmt höllische Sorgen gemacht.

Als ich die Tür aufschloss, erwartete mich Sana bereits wie eine Mutter, die ihr Kind beim Hineinschleichen erwischen wollte. Ich hatte versucht die Tür leise zu schließen, aber da Sana noch wach war, stand sie kaum, dass ich den Schlüssel im Schlüsselloch herumgedreht hatte, vor mir. Sie hatte die Arme verschränkt und schaute mich aus zusammengekniffenen Augen an.

"Wo bist du gewesen?", fragte sie eindringlich und ich musste erst einmal schwer schlucken. Bei diesem Anblick konnte man wirklich Angst bekommen.

"Kann ich erst einmal ankommen?", versuchte ich die Stimmung ein wenig aufzulockern, aber Sana war eiskalt.

"Nein."

Ich seufzte. So erzählte ich ihr alles in der Kurzversion. Von Sujis Nachricht am Morgen, vom Konzert und von unserer Fahrt nachhause. Mit jedem meiner Worte klappte ihr Mund weiter auf. Ich fürchtete beinahe, sie würde sich den Kiefer ausrenken. Ihre Augen waren mindestens genauso weit aufgerissen.

"Du warst wo?", fragte sie schrill und ich fragte mich, ob sie die letzten Minuten überhaupt richtig zugehört hatte.

"Das hab ich doch gerade gesagt. Bei den Jung-" Der Rest des Satzes ging in ihrem Gekreische unter und im nächsten Augenblick hatte sie schon die Arme um mich geworfen und umarmte mich fest. Sie lachte.

"Oh. Mein. Gott. Das ist super.", freute sie sich und ich lächelte.

"Ich freue mich auch, aber warum genau freut dich das so sehr?" Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass es schon so spät war und sich die Müdigkeit langsam bei mir bemerkbar machte oder ob ich einfach auf dem Schlauch stand.

"Ist das nicht offensichtlich?", fragte sie entzückt, doch ich schüttelte den Kopf. Sie grinste von einem Ohr zum anderen.

"Du bist quasi Best Friends mit BTS, hast deinen Schwarm aus der Schulzeit endlich wiedergetroffen und rastest nicht aus? Was ist falsch mit dir? Stell dir mal vor, wohin das alles führen wird!"

Ich winkte ab. Das ging ein bisschen zu schnell. Sana war mit ihren Gedanken schon mindestes zehn Jahre in der Zukunft. Ich musste ihrem Wunschdenken ein Ende bereiten. Ich wusste genau worauf sie hinauswollte.

"Erstens habe ich sie gerade das zweite Mal gesehen. Das bedeutet nicht, dass ich mit ihnen befreundet bin.", klärte ich sie auf. "Auch wenn es sicher cool wäre mit ihnen befreundet zu sein.", gab ich dann nach. Sana grinste noch breiter. Ich hob den Zeigefinger in die Höhe, um ihr zu verdeutlichen, dass sie nun ganz genau aufpassen sollte.

"Und zweitens. Klar freue ich mich, dass ich Yoongi wiedersehe, aber das heißt noch lange nicht, dass da etwas zwischen uns laufen wird.", sagte ich abschließend. Ich konnte leider nicht verhindern, dass sich meine Wangen rot färbten, was Sana nur allzu deutlich sehen konnte.

"Das hättest du aber gerne.", neckte sie mich. Ich atmete tief ein, um zu einer Erklärung anzusetzen und ihr deutlich zu machen, dass das garantiert nicht geschehen würde, aber Sana packte mich am Arm und zog mich zu der kleinen Kochnische an den Tisch.

"Hier setz dich erst einmal."; sagte sie und drückte mich auf einen Stuhl. Sie ging zum Waschbecken, drehte den Hahn auf und stellte ein Glas Wasser vor mich hin. Sie selbst schaltete die Kaffemaschine ein. Ich lachte leise. Sana konnte wirklich zu jeder Tageszeit Kaffee trinken und auch wenn ich ihre Liebe zu Kaffee vollkommen teilte, war es mir ein Rätsel, wie sie mit so einer Menge an Koffein abends einschlafen konnte. Mich putschte Kaffee immer auf. Für sie schien es jedoch kein Problem zu sein. Während der Kaffee durch den Filter lief und den Raum langsam mit seinem Aroma durchzog, setzte sie sich ebenfalls an den kleinen Tisch und sah mich eingehend an.

"Gib es doch zu, Mihee. Du hast dich immer gefragt, wie es ihm so geht und was er so macht..."

Ich nickte. Das war schließlich kein Geheimnis.

"Natürlich hab ich mich das gefragt. Da ist doch auch nichts dabei. Immerhin kannten wir uns aus der Schule und waren gut befreundet. Ein bisschen Neugierde ist da doch wohl normal.", sagte ich, aber Sana schüttelte den Kopf.

"So meinte ich das nicht. Ich meine, dass du schon immer wissen wolltest, wie es in seinem Inneren aussieht und jetzt hast du endlich die Möglichkeit genau das herauszufinden.", sagte sie und ich runzelte die Stirn. Sana seufzte.

"Ich meine, was deine Gefühle zu ihm angeht... So wie ich dich kenne, und das tu ich nach zehn Jahren denke ich mal ziemlich gut, und so wie du immer von Yoongi geredet hast, ist ja wohl klar, dass du immer noch Gefühle für ihn hast."

Ich wollte meine Mund schon weit aufreißen und protestieren, aber Sana hob die Hand.

"Wenigstens ein kleines bisschen." Sie lachte leise und ich blieb stumm. Ich wusste ja selbst nicht, was ich denken sollte.

"Jetzt hast du die Chance zu erfahren, ob er nicht auch Gefühle für dich gehabt hat. Und ob ihr in der Vergangenheit eine Chance gehabt hättet, wenn er nicht nach Seoul gegangen wäre. Du kannst endlich mit der Vergangenheit abschließen und im Hier und Jetzt ankommen.", sagte sie hoffnungsvoll. Ich starrte auf mein Wasserglas. 

"Und was, wenn ich das gar nicht will? Vielleicht möchte ich gar nicht mit der Vergangenheit abschließen. Und wer sagt, dass ich nicht schon längst im Hier und Jetzt angekommen bin?", brachte ich trotzig hervor.

Sana holte ihre Tasse Kaffee und nippte an der heißen Flüssigkeit. Ich glaubte sie suchte nur nach einem Ausweg, um noch länger über das Gesagte nachzudenken. Kaum hatte der Kaffee ihre Lippen berührt, zog sie sie auch schon wieder weg. Der Kaffee hatte ihr bestimmt einige Geschmacksnerven verbrüht. Ihre Augen lagen ruhig auf mir als sie zu einer Antwort ansetzte.

"Du weißt, wie ich dazu stehe. Du hältst dich noch immer zu sehr an der Vergangenheit fest, egal was du denkst. So ist es. Die Sache mit deinem Vater..."

Sie winkte schnell ab, als sie merkte, dass ich mich bei seiner Erwähnung verkrampfte. Ich sprach nicht gerne über ihn, warum also musste sie dieses alte Thema erneut an die Oberfläche ziehen?

"Du bist schon viel zu lange allein.", stellte sie dann fest. Als wäre mir dieser Zustand in all den Jahren kein einziges Mal aufgefallen. Ich hatte noch nie einen Freund gehabt und hatte es auch in nächster Zeit nicht vor. Ich war dem richtigen einfach noch nicht begegnet. Oder vielleicht war ich es doch, aber ich war nur zu stur um es einzusehen und wieder einen Schritt auf ihn zuzumachen.

"Ich hab es dir schon so oft gesagt und ich werde es dir noch einmal sagen. Ich brauche keinen Freund um glücklich zu sein.", sagte ich überzeugt. Sana lächelte leicht.

"Ich weiß. Aber tief in deinem Inneren weiß ich, dass du es dir trotzdem irgendwie wünschst. Du bist eine starke Frau, aber auch du hast... naja... Bedürfnisse."

Sie zuckte mit den Schultern und ich rollte mit den Augen.

"Wenn der Richtige kommt..."

Sana schlug heftig mit der Hand auf den Tisch. Das Wasser und der Kaffee schwappten gefährlich, aber keine der beiden Flüssigkeiten lief über.

"Bullshit!" Sie schnalzte mit der Zunge.

"Du hast den Richtigen schon längst getroffen. Und nach zehn Jahren begegnest du ihm endlich wieder und willst schon wieder nichts tun?"

Sie verschränkte die Arme. Sie lief auf Hochtouren, während ich mich am liebsten in mein Bett gelegt hätte und ins Traumland abgedriftet wäre.

"Du willst also wirklich einfach nur da sitzen und zuschauen.", sagte sie herausfordernd und ich verschränkte ebenfalls die Arme.

"Genau das will ich. Es ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst."Ich hatte keine Gefühle mehr für Yoongi. Unsere Schulzeit war lange vorbei und genau das waren meine Gefühle auch. Und außerdem wurde man sowieso immer enttäuscht, wenn es um Gefühle ging. Am Ende stand man immer allein da.

Ich hörte wie Sana tief Luft nahm. Sie raffte in diesem Moment wahrscheinlich all ihre Selbstbeherrschung zusammen, um nicht besinnungslos auf mich loszuprügeln.

"Nur weil du es dir so schwer machst.", meinte sie. Einige Sekunden lang schauten wir uns einfach nur verbissen in die Augen. Wir waren beide stur und keine von uns beiden wollte aufgeben.

"Sind wir uns einfach einig, dass wir uns uneinig sind.", sagte ich und hoffte dadurch die Diskussion beendet zu haben, aber Sana schüttelte den Kopf.

"Ich kann es um unser beider Willen nicht akzeptieren.", sagte sie dickköpfig, doch dann nahm ihr Gesicht weichere Züge an.

"Ich will nur, dass du glücklich bist. Der Junge scheint perfekt für dich zu sein. Ich hab dich seit langem nicht mehr so glücklich gesehen. Seit er aufgetaucht ist, bist du viel offener und fröhlicher. Und du hast ihn gerade erst einmal vor einer Woche wieder getroffen. Seit zehn Jahren.", erinnerte sie mich. Ich seufzte tief und Sana packte mich an den Schultern.

"Stell dir doch nun einmal vor, wie es dir gehen wird, wenn du ihn jede Woche, alle paar Tage sehen wirst."

"So weit wird es nicht-"

"Stell es dir einfach vor. Wie glücklich du sein könntest, wenn du endlich dein Leben in die Hand nimmst, anstatt wie ein Zuschauer nur dabei zuzusehen, wie das Leben an dir vorbeistreicht.", verlangte Sana.

Ich betrachtete sie aus müden Augen. Die anfängliche Wut, die in ihrer Stimme mitgeschwungen war, war in Euphorie umgesprungen. Dann winkte sie ab, als würde sie eine lästige Fliege verscheuchen.

"Genug davon für heute. Ich glaube du hörst mir sowieso nicht richtig zu. Du hörst ja eh nicht auf mich.", sagte sie. Sie stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab und betrachtete mich neugierig.

"Wie war das Konzert? Wie war es Backstage? Hast du andere Idols gesehen oder mit ihnen gesprochen? Wie war das so? Hast du mit den Tänzern gesprochen?", durchlöcherte sie mich mit Fragen.

Ich lachte laut auf. So schnell wie sie sauer sein konnte, so schnell konnte sie wieder zum normalen Alltag zurückspringen und über die banalsten Dinge schwatzen, die es nur gab.

Wir saßen noch bis zwei Uhr beisammen und erzählten von unserem Tag. Ich zeigte ihr die Videos, die ich vom Konzert gemacht hatte und sie erzählte mir, wie sie und Hansung den Tag zusammen am Han-River verbracht hatten. Irgendwann, als wir beide zumindest halbwegs, auf den neusten Stand der Dinge gebracht wurden, entschieden wir, dass es an der Zeit war ins  Bett zu gehen. Ihr Unterricht würde am nächsten Tag erst um zehn Uhr beginnen, ich musste allerdings schon früher raus. Meine erste Vorlesung war um acht Uhr. Meine acht Stunden Schlaf würde ich also nicht mehr bekommen. Hoffentlich würde man es mir nicht anmerken, wie verschlafen ich war.

Sana hatte recht. Ich hörte nicht auf sie. Das war der einzige Grund, weshalb ich so gut einschlafen konnte. Andernfalls wäre ich vielleicht nicht so ruhig geblieben. Ich war bereits eingeschlafen, da hatte mein Kopf das Kissen noch nicht einmal berührt. Ich wanderte unbekümmert zwischen meinen Traumwelten umher, während eine andere Person mit offenen Augen in seinem Bett lag, an die pechschwarze Decke starrte und über den Tag nachdachte. Genau wie ich wusste er diese Gefühle in seiner Brust nicht einzuordnen. Er schob das Alles auf das Konzert und den damit verbundenen Stress, ohne zu ahnen, dass dieses an- und abschwellende Gefühl nahe seines Herzens vielmehr an einer Person lag, die ihm an diesem Tag begegnet war.

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