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57. Kapitel

Es dauerte genau eine Woche bis sich Suji mit einer ungewöhnlichen Nachricht bei mir meldete.

Was hast du heute Abend vor? blinkte es auf meinem Smartphonebildschirm auf.

Einen Augenblick war ich verwundert, wer mir da schrieb, aber als ich ihren Namen las musste ich lächeln. Ich hatte mich bereits gefragt, ob ich ihr vielleicht schreiben sollte. Da sie auch darauf bestanden hatte, hatte ich ihr und Yoongi geschrieben, dass ich gut zuhause angekommen war. Yoongi hatte darauf erst am nächsten Tag geantwortet, aber Suji hatte mir schnell geschrieben, dass sie nun in der Probe waren und Yoongi wahrscheinlich nicht mehr auf sein Handy schauen würde. Das Gefühl von Stress und zu wenig Zeit war wieder da. Sie brauchten die Pause eindeutig dringender als ich.

Nicht viel. Lust etwas zu unternehmen?

Die Antwort kam schneller als ich es erwartet hatte.

Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest. Komm um 17 Uhr zu dieser Adresse.

Sie schickte mir einen Google Link und ich runzelte die Stirn. Die Adresse befand sich mitten im Nirgendwo. Ich vergewisserte mich, dass sie mir auch wirklich den richtigen Standort geschickt hatte.

Bist du sicher, dass das richtig ist?

Das ist richtig. Wirst du kommen?

Ich zögerte nur kurz, weil ich nicht wusste, was sie vor hatte. Aber meine Neugier war größer.

Na klar. Ich werde da sein.

Sana wäre sicher stolz gewesen. Sie selbst war mit Hansung unterwegs und hatte mir gesagt, sie sei nicht vor 10 wieder da. Einem entspannten Abend mit Suji stand also nichts im Weg.

Weil Suji nichts weiter gesagt hatte, kam ich in meinen Alltagsklamotten. Eine gemütliche Jeans und ein weiter Pullover. Sie lächelte als sie mich von weitem sah und hüpfte aufgeregt. Ich grinste. Ich mochte sie immer mehr. Mit ihrer fröhlichen Art steckte sie einen sofort an. Wir umarmten uns kurz.

"Toll, dass es geklappt hat.", sagte Suji und ich nickte.

"Ja mich auch. Aber was genau machen wir eigentlich?", fragte ich sie. Sie hatte mich wirklich in die letzte Einöde bestellt. Ein kleiner Vorort von Seoul. Die Straßen waren bereits leer, dabei stand die Sonne noch hoch im Zenit. Ich hatte eine geschlagene Stunde mit dem Bus gebraucht, um zu der Adresse zu gelangen.

"Tut mir leid, dass du extra hier rausfahren musstest, aber das war die einzige Möglichkeit."

"Möglichkeit? Wofür?"

Suji lächelte.

"Weißt du, wie das bei mir war, als ich das erste Mal mit den Jungs gesehen wurde?", fragte sie und verzog bei der Erinnerung ein wenig das Gesicht.

Ich nickte. Ich hatte die Pressekonferenz damals live gesehen. In der Zeitung hatte es von Artikeln nur so gewimmelt. Auch das Internet war voll davon gewesen. Bilder, Videos, Verschwörungstheorien. Suji und die Jungs blieben in diesen Tagen nicht gerade verschont. Für Suji musste es besonders schwer gewesen sein. Allein der Gedanke, dass das Ganze auch mir passieren könnte, ließ mich erschaudern.

"Ja, das weiß ich.", sagte ich leise. Suji nickte.

"Das wollte ich dir einfach ersparen.", sagte sie. Am Ende der Straße tauchte plötzlich ein schwarzer Wagen auf. Suji ging zielsicher darauf zu und zog mich mit sich. Auf dem Weg erklärte sie mir alles weitere.

"Es ist nun einmal so, dass das Gebäude von Big Hit ständig unter Beobachtung steht. Sei es durch die Presse oder einfach neugierige Fans, die einen Blick auf die Idols erhaschen wollen. Wenn du dort hineingehst wirst du erst einmal komplett durchleuchtet. Wer bist du, was machst du, und wieso gehst du in dieses Gebäude."

Ich schluckte. Das hörte sich alles so übertrieben an, aber Suji trug das Alles mit einem solchen Ernst vor, dass ich ihr augenblicklich glaubte. Sie fuhr unbeirrt fort.

"Diese ganzen Informationen finden die Fans und die Medien innerhalb von Sekunden. Ein Klick im Internet und sie haben beinahe alle Informationen über dich. Das ist manchmal wirklich gruselig." Sie zitterte merklich und grinste schräg.

"Glaub mir, ich weiß wovon ich rede.", sagte sie. Ich nickte leicht.

"Deswegen fahren wir meistens von so abgelegenen Standorten wie dem hier los. Niemand würde erwarten, dass die Crew von BTS oder ihre Familien und Freunde hier sein würden. Außerdem besteht die Nachbarschaft fast ausschließlich aus Rentnern, die von BTS noch kein Wort gehört haben, geschweige denn von ihren Familien. Erkannt wird man hier also auch nicht."

Ich lachte leise. Das Konzept war einleuchtend.

"Die Leute, die hier wohnen sehen also nichts weiter, als ein paar schwarze PKW, die von hier aus Richtung Stadt fahren, haben es schnell wieder vergessen oder denken sich schlichtweg einfach nichts dabei. Das ist so einfacher für uns." 

"Wirklich unglaublich.", sagte ich. Ich hätte niemals gedacht, dass hinter der ganzen Organisation noch so viel stecken würde.

"Das ist die einzige Möglichkeit noch ein wenig von unserer Privatsphäre zu behalten."

Suji winkte dem Fahrer kurz zu und öffnete die Hintertür zum Rücksitz. Ich lächelte den Fahrer, einem etwas älteren Mann ebenfalls an und verbeugte mich kurz, bevor ich neben Suji Platz nahm.

Von innen sah das Auto sogar noch größer aus als von außen. Es hatte zwei breite Sitzbänke und einen hohe Decke. Die Fensterscheiben waren alle geschwärzt, sodass man von außen nicht hereinsehen, vom Innenraum aber endlos in die weite Natur blicken konnte. Jedenfalls außerhalb der Stadt. Mein Mund sprang förmlich auf.

"Wow.", entwich es mir und Suji kicherte.

"Das war auch meine erste Reaktion gewesen. Es ist eine andere Welt.", sagte sie und sie hatte recht. Es war eine andere Welt. Eine Welt in die ich vielleicht etwas unfreiwillig hereingezogen wurde.

Der Mann fuhr los und Suji und ich machten es uns bequem.

"Wo geht es denn jetzt überhaupt hin?", fragte ich gerade, als der Fahrer die Trennwand zwischen uns herunterließ.

"Wir sind in etwa 45 Minuten im Stadion.", sagte er und beantwortete so auch gleich meine Frage.

Suji lächelte.

"Danke, Seokmin.", sagte sie und der Chauffeur fuhr die Wand zwischen uns wieder hoch.

Ich schaute das Mädchen perplex an.

"Sta- Stadion?", brachte ich stockend hervor. Suji grinste.

"Stadion.", bestätigte sie knapp und ich musste ebenfalls grinsen.

Suji meinte wir würden die Jungs überraschen. Sie wüssten, dass sie zum Konzert kommen würde, aber von mir hatten sie keine Ahnung. Nicht einmal ich hatte an diesem Morgen gewusst, dass ich die Jungs noch sehen würde, aber Sujis Erzählungen zufolge hatte sie das bereits seit unserer ersten Begegnung geplant.

"Ich will unbedingt Yoongis Gesicht sehen, wenn er dich wiedersieht.", sagte sie und ich runzelte die Stirn. Was erwartete sie denn zu sehen, wenn er mich sah?

Sie zwinkerte mir zu.

"Wart's ab."

Mir blieb wohl nichts anderes übrig, denn auf meine Fragen reagierte das Mädchen einfach nicht mehr.

Das Konzert begann zwar erst um acht Uhr abends, die Jungs mussten allerdings schon ganze fünf Stunden vorher im Stadion sein. Allein zwei Stunden wurden angerechnet für das Ankleiden, Schminken und Haare frisieren. Warum dafür so viel Zeit angerechnet wurde, wenn doch alles nach nur wenigen Minuten von Schweiß ruiniert werden würde, konnte ich mir nicht im Geringsten vorstellen. Von dem Zeitpunkt an, an dem wir das Stadion betreten hatten, war es unmöglich Zeit mit den Jungs zu verbringen. Sie hetzten von einem Termin zum andern. Proben, Soundcheck, Reden üben, wieder Proben. Sie hatten nicht einmal bemerkt, dass wir da waren, so gestresst waren sie. Ich war froh, dass ich wenigstens Suji bei mir hatte.

Wir hatten keinen Augenblick lang Zeit mit den Jungs zu reden, stattdessen zeigte mir Suji alles, von den Räumen für die Crew über die Elektronik und die Umkleideräume. Auf einmal ging das Licht aus und gleich darauf kreischten die Fans so laut wie niemals zuvor. Das Konzert hatte begonnen.

Das Geschehen vor und hinter den Kulissen hätte unterschiedlicher nicht sein können. Vor der Bühne sangen tausende Armys mit den Jungs, lachten und tanzten und schwangen ihre Armybombs im Takt der Musik. Alles war unbeschwert und einfach nur schön. Backstage, keine zehn Meter hinter dieser Unbekümmertheit, sah das Ganze schon anders aus. Die Crew lief hektisch umher, murmelte Anweisungen in ihre Walkie-Talkies und Headsets und bereitete alles dafür vor, wenn die Jungs wieder von der Bühne nach hinten traten und die Fans sie nicht mehr sehen konnten. Der Durchgang wurde stets frei gehalten.

Die Jungs hatten kaum Pausen. Sie kamen nur herunter um sich schnell umzuziehen, dann ging es für sie auch schon wieder auf die Bühne. Suji hatte zwischendurch auch noch etwas zu tun. Sie half beim Bereitlegen der Klamotten oder gab den Background-Tänzern Anweisungen darüber, wann sie sich aufstellen sollten. Ich hätte sie gerne gefragt, wie ich helfen konnte, aber ich stand jetzt schon mehr im Weg als das ich irgendjemandem half. Ohne es zu bemerken waren drei Stunden vergangen und das Konzert lag in seinen letzten Zügen.

"Noch 30 Sekunden.", sagte ein Mann und mehrere Frauen und Männer stellten sich bereit.

Suji hatte auf einmal eine Flasche in der Hand und lächelte mich gequält an.

"So ist das leider immer.", sagte sie und ich verstand zunächst nicht, was sie damit meinte. Mein Blick glitt auf einen der Bildschirme, die zeigten, was tausende Fans gerade auf riesigen Leinwänden an den Seiten der Bühne sahen. Sieben strahlende Gesichter mit leuchtenden Augen. Ich lächelte als Yoongi in den Fokus geriet und sein seltenes breites Lächeln auf sein Gesicht trat. Ich war froh, dass er etwas gefunden hatte, was ihn so begeisterte.

"Sie kommen jetzt runter."

Mit einem Mal schlug die Stimmung komplett um. Die Jungs stolperten herein. Jimin kam schwer atmend vor Suji zum Stehen und sie hielt ihm die Flasche vors Gesicht. Jimin atmete tief ein und erst jetzt erkannte ich, dass es sich bei der Flasche, die ich fälschlicherweise für eine Wasserflasche gehalten hatte, in Wirklichkeit um eine Sauerstoffflasche handelte. Vor Schock konnte ich mich keinen Zentimeter bewegen.

Diese Situation war so anders, als das, was ich vor nur wenigen Sekunden auf den Bildschirmen gesehen hatte, dass ich fast selbst zur Sauerstoffflasche greifen musste. Die Jungs hatten sich da oben so sehr verausgabt, dass sie hinter der Bühne mit Sauerstoff versorgt werden mussten. Die Fans hatten von dieser zweiten düsteren Welt des Idol-Seins überhaupt keine Ahnung. Für sie war das hier wahrscheinlich einer der besten Tage ihres Lebens, der ihnen immer im Gedächtnis bleiben sollten. Voller Freude, Spaß und Musik von ihren Lieblingen. Und die Jungs? Bestimmt würden sie sich auch an die guten Zeiten erinnern, aber trotzdem war da diese andere dunkle Seite, die sie ihren Fans nicht zeigen konnten. Eine Seite, die etwas Verletzliches und Menschliches an sich hatte. Idols waren eben nicht nur Maschinen, die auf der Bühne und vor Kameras funktionierten und die man einfach wieder aufladen konnte.

"Keine Sorge, es geht gleich wieder. Atme ruhig, Jiminie. Sieh mich an. Ganz ruhig.", sprach Suji leise auf Jimin ein. Er schaute ihr tief in die Augen während seine Atmung langsam wieder ruhiger wurde. Die Sauerstoffflasche behielt er trotzdem nah bei sich. Sprechen konnte er immer noch nicht, aber seine Augen drückten pure Dankbarkeit aus.

Nicht nur Jimin tat sich schwer wieder normal zu atmen, obwohl er mit Sujis Hilfe das Problem sehr viel schneller unter Kontrolle zu haben schien als die anderen. Hoseok saß zusammengesunken auf einem Stuhl neben einem Mann, der ihn leise beobachtete und atmete ruhig für sich allein, während Namjoon und Jin sich gegenseitig zu helfen versuchten, indem sie sich gegenüber standen und sich Beistand leisteten. Wie von Geisterhand machte ich mich auf den Weg um Yoongi zu suchen.

Jungkook und Tae schien es bereits wieder einigermaßen gut zu gehen. Sie hatten ihre Sauerstoffflaschen zwar immer noch angelegt, aber ihre Augen lächelten, als sie mich sahen.

"Hey Mihee, wir wussten gar nicht, dass du auch hier bist. Hat dir das Konzert gefallen?", fragte Tae unbeschwert. Die Sauerstoffmaske lag über seinem Mund, aber ich sah trotzdem, dass er breit grinste. Ich war so überfordert mit der Situation, dass ich nur nicken konnte. Fanden sie das alles etwa so normal?

"Yoongi ist da hinten.", sagte Jungkook dann und zeigte auf eine schwere Stahltür, die zu einem kleinen Aufenthaltsraum führte. Eine Frau reichte mir eine Sauerstoffflasche und sah mich traurig lächelnd an.

"Yoongi tut sich immer etwas schwer. Er schickt alle anderen immer weg. Vielleicht hast du ja mehr Glück.", erklärte die Frau und ich nickte gedankenverloren.

Die Tür war verschlossen und ich klopfte an, um ihm zu zeigen, dass ich nun reinkommen würde. Im Tührrahmen blieb ich wie angewurzelt stehen. Auf das, was ich nun sah, war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich schlug die Hände vor dem Mund zusammen und hätte am liebsten geschrien. Ich wollte schon nach Hilfe rufen, weil ich mir absolut sicher war, dass ich das nicht allein bewältigen konnte, aber die Tür fiel von alleine zu und drückte mich in den kalten grauen Raum hinein. Ich zitterte.

Yoongi saß, ebenso wie Hoseok an dem ich vorbei gelaufen war, leblos auf einem Stuhl und hatte den Kopf zwischen den Beinen.

"Yoongi..."

Er fuchtelte mit der Hand, als ob er mir damit zeigen wollte, dass ich ihn allein lassen sollte, aber das konnte ich beim besten Willen nicht machen. Nicht in seinem Zustand. Stattdessen nahm ich mir einen zweiten Stuhl heran und setzte mich zum ihm.

"Yoongi, du brauchst das hier.", sagte ich leise.

Seine Kopf hob sich schwer, doch als er die Flasche sah schüttelte er vehement den Kopf und ließ seinen Kopf erneut nach unten sinken, was die Gesamtsituation und seinen Zustand nicht gerade besser machte.

"Ich... muss einfach... ruhig werden.", sagte er und ich legte eine Hand auf seinen Arm.

"Und dafür brauchst du das." Ich zeigte auf die Sauerstoffflasche, was Yoongi natürlich nicht sah.

"Geht gleich wieder.", brachte er schwer atmend hervor.

"Yoongi..."

Wieder schütteln. Ich seufzte. Auch wenn er nicht wollte, er brauchte den Sauerstoff. Mein Herz zog sich förmlich zusammen, jedes Mal, wenn ich versuchte ihm in die Augen zu sehen und ihn so schwer atmen hörte.

"Bitte... tu es für mich.", sagte ich und dieses Mal schaute mir Yoongi direkt in die Augen. Das warme braun, dass ich sonst von seinen Augen gewohnt war, war monoton und leblos. Das Lächeln, das sich auf seinem Gesicht abzeichnete, erreichte seinen Augen nicht.

"Du bist wirklich eine Nervensäge.", sagte er.

"Dafür bin ich bekannt."

Ich hob die Sauerstoffflasche in die Höhe und Yoongi ließ mich endlich gewähren. Vorsichtig setzte ich die Flasche an seinen Mund und hörte dabei zu, wie er den Sauerstoff in sich hineinzog. Er machte tiefe Atemzüge und langsam sah ich, wie seine Atmung wieder leiser und beständiger wurde. Nach wenigen Minuten hatte er sich so weit beruhigt, dass er sogar die Flasche wieder absetzen konnte. Sein Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr so hektisch. Lediglich die Spuren von Schweiß auf Körper und Kleidung und sein rotes Gesicht wiesen darauf hin, wie sehr er und seine Freunde sich auf der Bühne abgeplagt hatten.

"Geht es wieder?", fragte ich vorsichtig und Yoongi nickte.

"Ja, es geht wieder. Mach dir keine Sorgen." Witzig, dass er das sagte, denn genau das tat ich. Ich machte mir höllische Sorgen. Wie konnte er jetzt so tun, als wäre nichts passiert? Ich starrte ihn vollkommen überrumpelt an.

"Ich habe so etwas noch nie gesehen."

Yoongi nickte. "Das Konzert war gut. Wir waren gut gelaunt. Zum Glück waren es die Fans auch. Alles hat so geklappt, wie wir uns das vorgestellt-"

"Ich meinte das hier.", unterbrach ich ihn nun aufgebracht. Dachte er wirklich ich könnte nach so einer Aktion einfach wieder zum Alltag zurückkehren? Anscheinend dachte er genau das. Ich schluckte schwer. Yoongi blickte mich ruhig an. Für ihn war das allem Anschein nach wirklich keine große Sache. Ganz im Gegensatz zu mir.

"Wie kannst du nur so ruhig sein? Du machst da draußen auf Friede, Freude, Eierkuchen, lächelst in die Kamera und brauchst dann Sauerstoff, um wieder zu Atem zu kommen? Ist das dein Ernst?"

In diesem Augenblick war ich diejenige, die schwer zu atmen anfing. Und zwar nur, weil ich mich in Rage redete.

"Das kannst du doch nicht ernst meinen!"

Yoongi seufzte tief, was mich in diesem Moment nur noch mehr aufregte. Er tat ja gerade so, als würde ich vollkommen verrückt spielen, was in dieser Situation auch absolut gerechtfertigt war.

"So ist das nun einmal, Mihee. Damit musst du dich abfinden.", sagte er leise.

Ich schnaubte. 

"Klar. Find dich damit ab. Und damit soll alles wieder in Ordnung sein? Ich mache mir Sorgen!"

Er seuftze erneut und winkte mich zu ihm herüber. Ich verschränkte meine Arme. Yoongi sah auf einmal sehr müde aus und einen kurzen Augenblick hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn so anschnauzte. Aber ich machte mir eben Sorgen.

Unversehens umfasste Yoongi mein Handgelenk und zog mich in eine Umarmung. Er atmete ruhig.

"Es tut mir leid, dass du dir Sorgen machst.", murmelte er in meine Haare und strich mir dabei beruhigend über den Rücken. Ich konnte es nicht fassen, dass er nun auch noch versuchte mich zu trösten, wo es doch eigentlich genau anders herum hätte sein sollen. Ich seufzte.

"Warum bist du so unbekümmert? Du rackerst dich ab und sagst alles ist gut, wenn es überhaupt nicht so ist." Ich war froh, dass er mein Gesicht nicht sehen konnte, denn ich verdrückte tatsächlich eine kleine Träne.

Yoongi lachte leise.

"Was hab ich denn sonst? Die anderen haben die gleichen Probleme. Sie kann ich nicht auch noch mit meinen Problemen belasten.", sagte er. Ich fasste fast augenblicklich einen Entschluss.

"Benutz mich.", sagte ich bestimmt.

"Hmm?" Yoongi hielt immer noch an mir fest.

"Ich habe damit nichts zu tun. Ich wäre froh, wenn du mit mir reden würdest. Das würde mich nicht belasten. Wenn du reden willst, rede einfach mit mir darüber.", sagte ich.  Yoongi schluckte schwer. Dann löste er sich aus der Umarmung.

Einen Augenblick lang schaute er mir einfach in die Augen. Dann lächelte er breit.

"Danke, Mihee.", sagte er und seine Augen leuchteten gerade so, als sähe er mich zum ersten Mal an diesem Tag richtig.

"Keine Ursache. Ich bin nur froh, dass es dir besser geht." Ich lächelte. In der Tür tauchten nun auch die Gesichter der anderen auf. Namjoon blickte uns fragend an.

"Können wir los?", fragte er vorsichtig und Yoongi nickte.

Ich hoffte, dass er mein Angebot wahrnehmen und mit mir reden würde, wenn ihm etwas auf dem Herzen lag. Denn das einzige, was für ihn wollte war, dass er glücklich war. Wenn er das so erreichen konnte, war ich es auch.

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