Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

40. Kapitel

Ich bekam die Nachricht gerade als ich mit meiner Familie zu Mittag gegessen hatte. Es hatte, wie so oft, wenn Jitae  das Mittagessen aussuchen durfte, Spaghetti Bolognese gegeben. Dadurch, dass Minsoek das Essen nur mit Stäbchen gewohnt war, meine Mutter sowie mein Bruder und ich jedoch darauf bestanden, dass er Gabel und Löffel verwendete, wurde es noch sehr witzig. Für uns. Wir hatten eine Menge zu lachen. Sein T-Shirt war nach dem Essen von unzähligen Tomatenspritzern bekleckert. Ich hatte am Ende gar nicht mehr mitgezählt, wie oft seine Gabel oder sein Löffel oder beides auf dem Boden gelandet war. Gerade als ich das restliche Besteck und dreckige Teller in die Spülmaschine gepackt hatte, klingelte mein Handy.

Komm zum Hochhaus. Triff mich auf dem Dach.

Ich konnte wegen dieser Nachricht nicht einmal mehr die Stirn runzeln. Yoongi verhielt sich schon seit Tagen merkwürdig. Er hing fast ausschließlich am Laptop. Es war schlimmer als je zuvor. In der Schule passierte es sogar, dass er den Beginn der Stunde verpasste, weil er durch die Kopfhörer das Klingeln nicht gehört hatte. Manchmal erwischte ich ihn dabei, wie er zu mir herübersah, wenn ich ihn anlächelte jedoch schnell wieder seinen Blick auf den Bildschirm abwandte. Sein Verhalten wurde von Tag zu Tag komischer.

Triff mich auf dem Dach. Ich wusste natürlich von welchem Dach er sprach. Das Hochhaus mit dem wunderschönen Dachgarten. Wenn er ein anderes Dach meinte, würde er lange warten können.

Ich zog meine Jacke über und packte mein Handy ein.

"Ich muss nochmal kurz weg.", rief ich meiner Mutter im Wohnzimmer zu. Sie reckte den Kopf.

"Wohin geht es?"

"Zu Yoongi." Minseok zog lediglich eine Augenbraue in die Höhe. Das Gesicht meiner Mutter erhellte sich augenblicklich. Diese Reaktin hatte ich schon erwartet. Sobald ich den Jungen erwähnte, war mir alles erlaubt.

"Warum bringst du ihn nicht einmal her?", fragte sie hoffnungsvoll. Ich rollte mit den Augen, was sie glücklicherweise nicht sah.

"Hmmhmm.", antwortete ich und stieß die Haustür auf.

"Aber nicht zu lange ja?" 

"Jahaa!"

Es war immer das gleiche. Lachend machte ich mich auf den Weg zum Hochhaus. 

Bin unterwegs.

Ich schickte die Nachricht ab, als ich nur noch fünf Minuten entfernt war.

Ich hatte mir vorgenommen öfters zu dem Dach zu gehen, aber ich musste mir eingestehen, dass ich nach dem ersten Mal in Yoongis Begleitung und dem zweiten Besuch mit Kathy keine Zeit gefunden hätte, um noch einmal herzukommen.

Es packte mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich die Tür aufstieß und den Garten vor mir sah. Auch jetzt, wo die Bäume kahl und auf dem Grund nur braune Erde zu sehen war, war es wunderschön. Ein Kreislauf  des Lebens, der vor meinen Augen lebendig wurde.

"Da bist du ja." Die Stimme, die plötzlich hinter mir aufgetaucht war erschreckte mich zu Tode. Ich fasste mir ans Herz.

"Yoongi! Verdammt nochmal! Erschreck mich doch nicht so."

Der Junge grinste mir entgegen.

"Hättest du mal aufgepasst, als du an mir vorbeigerannt bist."

Auf meinen fragenden Gesichtsausdruck lachte er erst einmal ausgiebig.

  "Ich saß im Gang, als du an mir vorbei raus gerannt bist.", erklärte er mir dann.

Ich zuckte kurz mit den Schultern. Ich hatte ihn tatsächlich nicht gesehen.

"Du hast gesagt, ich soll dich hier treffen."

Yoongi winkte ab.

"Um ehrlich zu sein hatte ich dich nicht so schnell erwartet."

Ich grinste.

"Von uns beiden bin eben ich die bessere Freundin. Allzeit bereit." Ich  machte den Pfadfindergruß, indem ich Ringfinger, Mittelfinger und Zeigefinger nach oben streckte während der Daumen den kleinen Finger unten hielt. Er seufzte laut ergeben, lachte aber dann.

"Mein Nummer-Eins-Fan.", sagte er und ich meinte zu sehen, dass er ein wenig rot im Gesicht wurde.

"Genau." Ich grinste von einem Ohr zum anderen.

Nachdem mir Yoongi sein Geheimnis verraten hatte, hatte ich die nächsten Stunden damit verbracht, mir meine ganze Sammlung von Gloss anzuhören. Bei jedem Wort wollte ich  am liebsten im Boden versinken. Es war einfach zu offensichtlich, dass die Stimme der ich gelauscht hatte zu Yoongi gehörte. Komischerweise fühlte ich mich ihm dadurch nur noch mehr verbunden.

Yoongi führte mich zu der  wahrscheinlich einzigen Sitzbank auf dem Dach. Sie stand zwischen zwei halbgroßen kahlen Bäumen. Die Szenerie hätte traurig aussehen müssen, aber der  hellblaue Himmel machte das wieder wett.  Ich setzte mich und holte tief Luft. Mir kam es so vor als wäre die Luft hier oben eine andere. Als würden wir uns nicht mitten in der Stadt befinden, sondern irgendwo im Wald, wo die Luft nach den Bäumen roch und der nasse Boden etwas Besonderes ausstrahlte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich meine Schwärmerei für Yoongi immer noch nicht ganz überwunden hatte und er mich schon wieder mit diesem komischen Gesichtsausdruck beobachtete. Besagter Junge setzte sich nicht neben mich. Er blieb vor mir stehen und einige Sekunden lang wartete ich darauf, dass er mir den Grund für dieses Zusammentreffen sagte, aber er blieb still.

"Also, warum sollte ich hier her kommen?"

Ich schaute ihn verwundert an, als er plötzlich unruhig wurde. Seine Füße malten Muster in den Boden.

"Ich wollte mit dir reden.", sagte er und ich nickte langsam. Davon war ich ausgegangen. Schließlich schrieb man niemandem, dass man ihn auf einem Dach treffen sollte, nur um dann stillschweigend nebeneinander zu sitzen. Obwohl... Bei Yoongi konnte ich mir mittlerweile alles vorstellen.

"Okay?"

"Ich wollte dich etwas fragen.", sagte er dann und als seine Worte mich erreichten, fing mein Herz unwillkürlich an schneller zu schlagen. Natürlich sagte er genau das Gegenteil, von dem, was sich mein Inneres wünschte. Mein Inneres wünschte sich nämlich, dass er sagte, dass er mich mochte. Mehr mochte. Aber das sollte mal einer meinem dummen kleinen Mädchenherz erklären. Darauf konnte ich lange warten.

"Ich brauche deine Hilfe.", sagte er stattdessen und holte zwei kurzärmlige Hemden hinter seinem Rücken hervor. Eines war dunkelorange, das andere grün-weiß gestreift.  Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und Yoongi erklärte es.

"Am Wochenende findet eine Audition für Trainees statt, an der ich teilnehmen will und ich brauche noch etwas zum Anziehen.", sagte er und hielt beide Hemden etwas höher.

"Was meinst du, welches ist besser?", fragte er abschließend. Ich atmete tief ein. Das musste mein Gehirn erst einmal  verarbeiten. Er wollte an einer  Audition teilnehmen und fragte mich um Modetipps. Ich war nun wirklich nicht die richtige Ansprechpartnerin, wenn es um Mode ging, das gab ich selbst zu. Meine Mutter hatte diesbezüglich schon längst aufgegeben. Einmal hatte sie mir Ballerinas geschenkt, und gehofft, dass ich dazu passend das Kleid trug, welches sie mir ein Jahr zuvor geschenkt hatte. Ich blieb meinen Sweatjacken und Sportschuhen treu. Sehr zum Leidwesen meiner  Mutter.

"Du fragst mich, was du anziehen sollst?", vergewisserte ich mich noch einmal und Yoongi nickte.

"Du willst an einer Audition zum Trainee teilnehmen? Wirklich?" Er nickte erneut.

"Eine kleine Company , Big Hit Entertainment, macht eine nächstes Wochenende und ich will schauen, wie weit ich es schaffen kann." Ich biss mir auf die Lippe. Wenn er angenommen werden würde, würde das heißen, dass er mich ebenfalls irgendwann verlassen würde. Genauso wie Nari es getan hatte. Im gleichen Moment, in dem ich den Gedanken hatte, bemerkte ich, dass es furchtbar egoistisch von mir war so zu denken.  Es war meine Aufgabe nur das beste für meine Freunde zu wollen, aber ich wünschte mir genau das Gegenteil. Ich sollte eine gute Freundin sein und Yoongi in seinem Vorhaben unterstützen.

"Und das waren deine einzigen Möglichkeiten?"

Ich schaute skeptisch auf die beiden Hemden und  Yoongi kniff die Lippen aufeinander. 

"Das sind die einzigen zwei Hemden die ich habe.", murmelte er und bei seinem zerknirschten Gesichtsausdruck  musste ich erst einmal  schwer schlucken. Ich versuchte ein unbeschwertes  Gesicht aufzusetzen.

"Nimm das grüne. Orange ist schräg und du willst doch einen guten Eindruck machen.", sagte ich und Yoongi nickte eifrig. Er faltete das grüne Hemd ordentlich zusammen, während  er das orangefarbene Stoffteil einfach so wieder in seine Tasche zurückstopfte.

"Danke, Mihee."Er lächelte.

"Allzeit bereit."

Nachdem diese Frage nun geklärt war, setzte sich Yoongi  nun doch neben mich.  Zusammen genossen wir die Stille und die frische Luft.

Mein Blick schweifte über das Dach.

"Warum zieht es dich eigentlich immer hierher?", fragte ich neugierig.

"Vielleicht, weil man von hier oben so eine tolle Aussicht hat.", meinte er und ich verdrehte die Augen. Ja genau. Die Betonklötze um uns sah man auch in jeder anderen Stadt. Nur wenn es abend wurde und die Lichter angingen, war die Aussicht atemberaubend schön.

"Abgesehen von der tollen Aussicht. Warum immer hier und kein anderes Gebäude in deiner Nähe? Dort gibt es doch auch hohe Gebäude?"

Tatsächlich lag sein Zuhause genau in der entgegengesetzten Richtung. Wenn er zu Fuß lief, wovon ich einfach mal ausging, brauchte er fast eine Stunde zu dem Gebäude. Zum Vergleich: Ich lief gerade einmal 20 Minuten, um zu dem Hochhaus zu gelangen. Wenn ich den Bus nehmen würde, wäre ich in nicht einmal fünf Minuten dagewesen, aber ich mochte die Luft zu dieser Jahreszeit. Es war erfrischend und der Wind auf  meinem Gesicht verstärkte das nur. Je näher wir zum Abend kamen, desto erfrischender wurde die Luft.

"Weißt du noch, als du mich gefragt hast, woher ich diesen Ort hier kenne?"

Ich nickte.

"In der ersten Woche. Du hast mich vor einer Autofahrt mit Minseok bewahrt und mich hier hin geführt.", erinnerte ich mich. Wenn ich so daran dachte musste ich unwillkürlich lächeln. Es fühlte sich an wie ein anderes Leben, dabei war es gar nicht einmal so lange her.

"Ich habe dir nicht ganz die Wahrheit gesagt. Ich hatte abgestritten, dass ich hier wohne. Heute ist das auch zum Glück nicht mehr der Fall, aber bis vor einem Jahr habe ich noch hier gelebt. Das ist mein Zuhause.", erklärte er.

Ich war nicht einmal verwundert. Immerhin musste er irgendeine Verbindung zu diesem Gebäude haben.

"Warum seid ihr weg?"

Yoongi starrte mich an, als hätte ich sie nicht mehr alle.

"Hast du dich mal hier umgeschaut? Das ist keine Gegend in der Kinder aufwachsen sollten.", sagte er. Ich nickte langsam. 

"Aber du bist hier aufgewachsen. Und dein Bruder auch. Ihr seid doch ganz vernünftig. Es scheint also nicht alles schlecht hier zu sein.", bemerkte ich.

"Vielleicht haben wir einfach gesehen, was wir nicht werden wollten." Yoongi starrte in die Ferne.

"Hier sieht man einiges."

Ich wollte mir nicht einmal vorstellen, was Yoongi schon alles gesehen hatte. Die Gegend schien wirklich nicht gerade die beste zu sein.

"Tut mir leid."

Ich entschuldigte mich dafür, dass ich die Frage überhaupt gestellt hatte. Im Nachhinein war man immer schlauer.

"Das muss dir nicht leid tun. Dank meinen Eltern und meinem Bruder ist mir nie aufgefallen, wie  schlecht wir hier gelebt haben. Bis ich ungefähr 11 war."

Ich biss mir auf die Lippe, damit nicht noch eine Frage meinen Mund verlassen konnte, die Yoongi vielleicht unangenehm war. Dabei brannte mir die Frage förmlich auf der Zunge. Letztendlich war das aber gar nicht notwendig.  Er sprach von allein weiter.

"Es war Abends und ich wollte unbedingt noch diese kleinen runden Schokokuchen haben. Die  kennst du, oder?"

Ich nickte.

"Jeder kennt die."  Die Schokokuchen mit Marshmallow-Füllung waren eine meiner liebsten Süßigkeiten, seit ich klein war. 

Yoongi fuhr fort.

"Geumjae hatte die letzten gegessen und der Shop war in der Nähe. Der Besitzer ist schon lange weggezogen."

Er kratzte sich am Nacken.

"Jedenfalls bin ich alleine raus. Niemand hat es bemerkt. Ich war in dem Shop, als der Besitzer plötzlich laut schrie. Ich konnte gerade noch sehen, wie er hinter dem Tresen zusammensackte. Ein Typ wollte ihn ausrauben und hat ihn mit einer Pistole an die Schläfe geschlagen. Ich glaube es war keine echte."

"Oh mein Gott." Ich war geschockt. Ich konnte, nein, ich wollte mir nicht vorstellen, wie viel Angst Yoongi in dieser Situation gehabt haben muss.

"Der Dieb ist hat mich gesehen und ist abgehauen und der Besitzer sagte mir ich  solle mich verstecken. Falls der Dieb zurückkam. Ich hab mich hinter einem Vorhang versteckt, während er die Polizei rief. Das war wahrscheinlich das schlechteste Versteck, das ich mir aussuchen konnte. Ich hatte eine scheiß Angst. Es dauerte beinahe eine halbe Stunde bis die Polizei und auch ein Sanitäter kam, aber ich verließ mein Versteck nicht eine Sekunde lang. Selbst dann nicht. Die Polizisten fanden mich nur per Zufall, weil der Besitzer nach mir gefragt hatte. Die Polizisten brachten mich nach Hause. Meine Mutter war stinksauer. Und ich hab die ganze Nacht geweint."

Mein Herz raste allein vom Zuhören. 

"Ich... weiß nicht, was ich sagen soll.", sagte ich ehrlich und ich wusste es wirklich nicht. Yoongi schmunzelte. 

"Das musst du auch nicht."

Einige Sekunden war er ruhig.

"Ich hab nie wirklich darüber nachgedacht, aber nach diesem Vorfall hab ich nie mehr geweint.", sagte er schließlich.

Ich hielt mitten in der Bewegung inne.

"Du hast seit 5 Jahren nicht mehr geweint?", fragte ich ungläubig. Er schüttelte den Kopf.

"Kein einziges Mal."

Das Geständnis machte ihn in meinen Augen ziemlich verletzlich. Er wirkte dadurch weniger wie ein knallharter Typ, der seit Jahren nicht mehr geweint hatte, sondern eher wie ein Junge, der Gefühle nicht an sich heranlassen wollte. Um sich zu schützen. Der Wind wurde plötzlich eisig kalt und ich fing an zu zittern.

Yoongi schnalzte mit der Zunge.

"Komm.", sagte er und stand auf.

"Lass uns gehen." Ich folgte ihm stumm. Die Geschichte, die er erzählt hatte, spukte mir im Kopf herum. Der Aufzug war bereits oben. Außer uns benutzte ihn offensichtlich niemand der Bewohner. Wir zwängten uns in den schmalen Raum und Yoongi drückte auf die Taste zum Erdgeschoss. 

"Ich weiß es übrigens auch zu schätzen.", bemerkte ich leise, während die Geschossanzeige langsam aber stetig nach unten wanderte.

"Was?"

"Ich weiß zu schätzen, dass du mir so etwas anvertraust." , sagte ich. Yoongi lächelte leicht.

"Ich habe das Gefühl, dass es bei dir sicher ist.", sagte er. Unsere Blicke trafen sich. Der Moment hatte so etwas Intimes, dass mir die Luft, in dem sowieso stickigen Aufzug, förmlich wegblieb.

Dann ruckte der Aufzug einmal stark und blieb mitten in der Bewegung stehen. Ich seufzte.

"Der Aufzug ist schon voll.", sagte ich und wartete darauf, dass die Türen aufsprangen, aber es tat sich nichts. Yoongi war auf einmal hellwach.

"Oh nein, nein, nein.", murmelte er vor sich hin und sein fast schon panischer Gesichtsausdruck ließ meinen Puls schneller schlagen.

"Was ist los?" Meine Stimme klang auf einmal ziemlich schrill. Yoongi drückte auf die Türöffnung aber nichts tat sich.

"Scheiße.",  sagte er.

"Was ist los, Yoongi?" Ich schluckte schwer, weil ich bereits ahnte, was gerade vor sich ging. Yoongi sah mich entschuldigend an.

"Tut mir leid, Mihee. Wir sitzen fest."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro