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33. Kapitel

Ich freute mich auf die Herbstferien aus genau zwei Gründen. Erstens war keine Schule und ich musste meine Mitschüler und ihre abschätzenden Blicke für genau zwei Wochen nicht mehr ertragen. Zweitens überschnitten sich die Herbstferien in Deutschland und Südkorea um genau eine Woche. Meine  erste Ferienwoche war gleichzeitig die letzte für meine Freunde in Deutschland. Wir würden also genug Zeit haben uns einmal länger als nur ein paar Minuten zu sprechen. Was ich zu Beginn noch nicht wusste: Kathy und meine Mutter hatten es tatsächlich geschafft sowohl Kathys Mutter als auch ihren Vater davon zu überzeugen eine Woche bei mir in Daegu verbringen zu dürfen. Bis zu Beginn der Herbstferien wurde das alles wunderbar vor mir geheim gehalten. Selbst Kathy, die sonst mit jedem Geheimnis herausrückte, hatte stillgehalten und sich nichts anmerken lassen, was wirklich eine herausragende Leistung war. An meinem letzten Schultag vor den Ferien hatte Soomin mich nach Hause gebracht. Es war in den zwei Wochen irgendwie zur Gewohnheit geworden. Als ich dann erschöpft in mein Zimmer gegangen war, um mich ein paar Stunden hinzulegen, hatte ich auf einmal eine zweite Matratze auf dem Fußboden vorgefunden. In dem kleineren Zimmer meiner Mutter fiel mir das natürlich sofort auf.

"Mama?" Meine Stimme schallte in der Wohnung wieder. Niemand war da. Meine Mutter holte wahrscheinlich gerade meinen  Bruder aus der Schule ab. Bald würden sie wieder da sein. In der Zwischenzeit zermatterte ich mir den Kopf darüber, was diese zweite Matratze in meinem Zimmer sollte. Die schlimmste Vorstellung, die ich hatte, war die, dass uns irgendjemand besuchen kam und entweder Jitae oder ich das Zimmer verlor und beim jeweils anderen übernachten musste. Dass der Besuch für mich bestimmt war, daran hatte ich keine Sekunde lang gedacht.

Etwa zehn Minuten später klärte sich alles auf. Die Haustür knackte und Jitae stürmte herein. Meine Mutter war noch nicht dazu gekommen ihre Tasche abzulegen, als ich schon vor ihr stand und sie abwartend ansah. Sie lachte.

"Na, da freut sich ja jemand mich zu sehen. Warum so stürmisch?"

Ich verschränkte die Arme. "Da liegt eine Matratze in meinem Zimmer.", sagte ich und wartete auf eine Erklärung, doch meine Mutter nickte nur.

"Stimmt." Sie lächelte immer noch. 

"Und das heißt was?"

"Besuch.", antwortete sie knapp und ich rollte mit den Augen. Konnte sie mir nicht einfach die Wahrheit sagen? Warum so viel Gerede um den heißen Brei?

"Wer kommt? Irgendeine Tante oder Cousin zweiten Grades? Oder kenn ich den Besuch überhaupt?"

Meine Mutter schaute mich liebevoll an.

"Du kennst sie sehr gut.", sagte sie und strich mir über die Haare. Ich schlug ihre Hand weg.

"Jetzt sag mir doch einfach wer kommt!", sagte ich aufgebracht.

Mom grinste von einem Ohr zum anderen und das ging mir in diesem Moment wirklich auf die Nerven.

"Ich freue mich  ja so sehr, dass das alles so gut geklappt hat. Du wirst dich richtig freuen.", sagte sie vorher und ich warf die Hände über dem Kopf zusammen.

"Worüber denn?", rief ich und jetzt verzweifelt. Ich hasste dieses Ratespiel. Es war einfach nur viel Gerede um nichts, nicht mehr und nicht weniger. 

"Also schön.", gab meine Mutter schließlich nach. Dann schrie sie beinahe vor Freude.

"Kathy kommt zu Besuch!" Mir fiel fast die Kinnlade herunter. Und für einen Augenblick dachte ich, dass mein Herz stehen geblieben wäre.

"W-was?" 

Meine Mutter führte mich in die Küche und setzte mich auf einen Stuhl. Ich starrte sie fassungslos an. Hatte ich sie richtig verstanden? Meine beste Freundin kam zu Besuch? Nach Südkorea? Zu mir? Meine Mutter erklärte es mir.

"Ich konnte ihre Eltern davon überzeugen, dass sie in den Herbstferien eine Woche hier verbringen kann. Und dank meiner Firma hat sie einen guten Rabatt für die Flugtickets bekommen."

"Kathy kommt. Hierher?" Ich verstand gar nichts mehr. Meine Mutter nickte. Ihr Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen.

"W-wann? Ich meine wie?"

"Erst heute Abend. Sie sitzt schon seit einigen Stunden im Flugzeug. Ihre Mutter hat mir geschrieben, dass der Flug planmäßig abgeflogen ist und beim Check-In hat auch alles funnktioniert. Wenn alles klappt, ist sie in ein paar Stunden hier."

"Heute Abend schon?" Dieses Mal drohten mir auch die Augen aus dem Kopf zu fallen. Meine Mutter nickte.

In der nächsten Sekunde hatte ich schon meine Arme um sie geschwungen und konnte meine Freudentränen nicht mehr zurückhalten.

"Danke, danke, danke!", murmelte ich in ihre Haare und meine Mutter strich mir über den Rücken.

"Ach, Schätzchen. Ich freu mich so für dich."

"Und ich mich erst!" Jetzt konnte ich meine Vorfreude nicht mehr zurückhalten.

Meine Augen wurde groß.

"Was können wir alles in einer Woche machen? Ich kann ihr die Stadt zeigen. Wir machen ganz viele Ausflüge! Sie lernt endlich meine Freunde-" Bei dem letzten Punkt stockte ich und biss mir auf die Lippe. Ich konnte ihr Soomin vorstellen und bestimmt ergab sich auch eine Möglichkeit ihr Jinho und Johae vorzustellen, aber ich fragte mich, ob ich ihr irgendwie Nari und Yoongi vorstellen konnte, ohne dass es komisch zwischen uns sein würde. Von all meinen neu gewonnenen Freunden hatte ich ihr am meisten von Nari und Yoongi erzählt. Warum mussten wir gerade jetzt streiten, da sie hier hin kam? Ich war mir sicher gewesen, dass Kathy sich vor allem mit Nari sehr gut verstehen würde. Sie waren beide aus dem gleichen Holz geschnitzt. Das Timing war zwar schlecht gewählt, ich freute mich trotzdem bis zum Umfallen.

Den Rest des Nachmittags war ich unausstehlich. Ich nervte sowohl meine Mutter, als auch meinen Bruder ununterbrochen, auch wenn das normalerweise Jitaes Aufgabe war. Ich konnte einfach nicht mehr stillsitzen. Ich schaffte es gerade einmal eine Stunde an meinem Laptop zu recherchieren, was ich alles mit Kathy unternehmen könnte. Dann ging ich meiner Mutter wieder auf die Nerven, indem ich sie alle paar Minuten fragte, wann wir losfahren.

Sie legte das Messer, mit dem sie gerade das Fleisch fürs Abendessen fertigschnitt beiseite und sah mich lange an. Das Abendessen fiel an diesem Abend größer aus.

"Weißt du, dass du mir gehörig auf die Nerven gehst?", fragte sie und ich nickte kurz.

"Ja, das weiß ich. Kommen wir zum Thema zurück. Wann fahren wir?" 

Mom lachte. "Wenn das so weiter geht,  werde ich das Abendessen nicht rechtzeitig vorbereitet haben und dann kommen wir zu spät.", sagte sie und ich hob abwehrend die Hände in die Luft.

"Schon okay, schon okay. Nachricht ist angekommen." Mom schüttelte den Kopf, musste aber leise Lachen. So fröhlich hatte sie mich lange nicht mehr gesehen.

Weil mein Zimmer mit der zweiten Matratze mich nur noch hibbeliger machte, stahl ich  mich, was ich normalerweise nie tat, in das Zimmer meines Bruders. Wie so oft saß er an seinem GameBoy und spielte darauf. Eigentlich war es mein GameBoy, aber irgendwann war ich zu dem Schluss gekommen, dass ich dafür zu alt war und hatte ihn Jitae überlassen.

"Was machst du da?", fragte er mich, als ich mich neben ihn auf die Bettkante  setzte. 

"Ich setze mich. Das sieht man doch."

Jitae zog die Stirn in Falten, machte aber keine Anstalten die Augen von dem Bildschirm zu nehmen. Man konnte ihn kaum von dem Ding trennen. Ich atmete tief ein und lächelte vor mich hin.

"Freust du dich schon Kathy wiederzusehen?", fragte mein Bruder auf einmal und ich nickte stürmisch.

"Ich habe sie so lange nicht mehr gesehen. Du musst dich auch freuen, immerhin kennst du sie auch schon dein ganzes Leben."

Jitae nickte langsam. "Sie ist fast schon eine Schwester, so oft wie sie bei dir war.", sagte er. "Eine Schwester, die mir nicht immer auf die Nerven geht.", fügte er hinzu und ich lächelte, obwohl er mich damit ärgern wollte. Ich erinnerte mich daran, wie wir als wir noch klein waren und Jitae gerade einmal ein oder zwei Jahre alt war, mit ihm gespielt haben und er immer so süß gelächelt hat. Seine Augen hatten gestrahlt, doch heute waren sie unnatürlich trüb. Ein besorgter Ausdruck trat auf mein Gesicht.

"Geht es dir nicht gut?", fragte ich und Jitae ließ endlich seinen GameBoy sinken. Er sah mich geknickt an.

"Warum kommen meine Freunde mich nicht besuchen?", fragte er und seine traurigen Augen versetzten mir einen Stich ins Herz. Ich hatte gar nicht darüber nachgedacht, was diese Situation eigentlich für Jitae ausmachte. Ich hatte wieder nur an mich gedacht. Mom hatte es möglich gemacht, dass Kathy zu uns kommen konnte, aber was war eigentlich mit Jitaes bestem Freund? Ich biss mir auf die Lippe.

"Ich bin mir sicher, Paul wird auch irgendwann mal hier hin kommen. Und wenn nicht in diesen Ferien, dann in den nächsten. Oder was meinst du?"

Jitae zuckte mit den Schultern und ich  hielt ihn einige Minuten lang in einer Umarmung fest. Dann stupste ich ihn von der Seite an.

"Wie läuft es eigentlich in der Schule. Hast du viele neue Freunde gefunden?" 

Nach seinen anfänglichen Schwierigkeiten war die Frage nur berechtigt. Er zuckte wieder mit den Schultern.

"Ich verstehe mich mit den meisten ganz gut. Und da ist dieses eine Mädchen, dass immer mit mir redet."

Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und sah ihn verschwörerisch an. Ein Mädchen also. Interessierte man sich in seinem Alter schon für Mädchen?

"Wie heißt sie?", fragte ich ihn schmunzelnd.

"Minji.", sagte er und ich stutzte.

"Soomins Schwester?", vergewisserte ich mich und Jitae nickte.  Dann wurde er rot. Das war alles höchst interessant. Ich nahm mir vor, Soomin davon zu erzählen. Wenn er es nicht schon selbst von seiner Schwester wusste.

"Seit dem Tag redet sie immer in den Pausen mit mir." Er sprach über den Tag, als Soomin mit dem Jungen, der ihm bis dahin das Leben schwer gemacht hatte, geredet hatte. Seit diesem Tag kannte er auch Minji. Das war schon eine Weile her. Ich nickte verstehend.

"Sie passt auf dich auf.", sagte ich und Jitae winkte ab.

"I wo, ich bin doch kein kleines Kind mehr, auf das man aufpassen muss!" Ich musste schwer aufpassen, dass ich bei seinen protestierenden Rufen nicht laut anfing zu lachen.

"Ist schon klar." Ich stand wieder auf und ließ ihn mit seinem GameBoy alleine. Ohne dass ich es gemerkt hatte, war schon wieder eine halbe Stunde vergangen. Der Zeitpunkt der Abfahrt rückte immer näher. Als ich gerade aus der Tür gehen wollte, meldete sich mein Bruder noch einmal zu Wort.

"Ich freue mich, dass Kathy kommt.", sagte er und dieses Mal konnte ich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht wahrnehmen. Innerlich schmiedete ich bereits Pläne, um seinen besten Freund ebenfalls nach Südkorea zu schaffen.

"Ich freue mich auch.", sagte ich lächelnd und konnte die nächsten Stunden schon gar nicht mehr abwarten.

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