Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

15. Kapitel

Eine Woche war vergangen. Eine lange Woche. Leider hatte ich mich an dem Morgen nach der Party an jedes noch so kleine Detail erinnert. So sehr ich es auch versuchte, jede Kleinigkeit schien sich in mein Gehirn eingebrannt zu haben und ließen mich seit dem Abend nicht mehr richtig los. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass mich die Partyszene selbst in meinen Träumen heimsuchten.

Wenigstens hatte Nari in einem Punkt Recht gehabt. Am nächsten Tag erinnerte sich nämlich niemand sonst mehr an diesen verhängnisvollen Abend oder sie konnten es einfach sehr gut verbergen. Nari, bei der ich in dieser Nacht übernachtet hatte, war am Morgen so verkatert gewesen, dass ich sie so gut es ging mit Aspirin und Wasser versorgte. Ihr Glück war, dass ihre Eltern nicht da waren und nichts davon mitbekamen. Mir erzählte sie später, dass ihre Eltern eigentlich selten zuhause waren und sie deswegen meistens alleine war.

Als meine Mutter mich dann abholte, war sie begierig darauf gewesen zu erfahren, wie es gelaufen war und was ich zu erzählen hatte. Wie jeder normale Mensch, der von seiner Mutter ausgefragt wurde, sagte ich ihr nicht die Wahrheit. Zumindest in Teilen. Ich erzählte ihr weder von den Mengen Alkohol,  die in den Mägen der meisten gelandet war, noch von meinen Mitschülern, die das meiste davon wieder nach draußen befördert hatten. Und erst recht nicht erzählte ich ihr von der Sache mit Yoongi. Das einzige, was sie zu hören bekam, war, dass der Abend sehr schön war und ich mich mit allen gut verstanden hatte.

Um die Zeit, in der meine Mutter an die Tür des großen Hauses klingelte, in dem Nari mit ihrer Familie (das  hieß meistens alleine) wohnte und für sich sorgte, hatte ich meine Freundin zum Glück bereits so weit gehabt, dass sie zwar immer noch müde dreinblickte, man ihr den Alkoholpegel aber nicht mehr ansah. In dem Fall wäre meine Mutter definitiv nicht mit den Antworten zufrieden gewesen, die  ich ihr geliefert hatte. Bei weitem nicht.

So hatte sie mich also nur abgeholt, ein oder zwei Fragen gestellt und mich dann wieder in Ruhe gelassen. Dass die Fragerei somit ein Ende hatte, kam mir mehr als gelegen, aber die Stille, die damit einherging eher weniger. So konnte ich nämlich nichts anderes mehr tun, als an die Feier und somit zwangsläufig auch an Yoongi zu denken.

Das Wochenende gab mir immerhin zwei Tage in denen ich darüber nachdenken konnte, wie ich dem Jungen am Montag wieder gegenübertreten sollte. Mit Nari hatte ich über den Kuss nicht geredet, weil sie sich sicher nicht daran erinnern konnte. Ich war mir nicht einmal sicher, ob sich Yoongi letztendlich daran erinnern konnte oder nicht. Ich war ihm zwar danach aus dem Weg gegangen, aber vom Rand aus hatte ich ihn immer mit einer Bierflasche in der Hand entdeckt. Ob es immer dieselbe war konnte ich auf die Entfernung beim besten Willen nicht ausmachen,  aber ich hatte Hoffnung, dass es vielleicht schon genug war um das Spiel zu vergessen.

Als der Montag dann gekommen war, konnte ich mein Glück kaum fassen. In der Schule schien sich, wie Nari gesagt hatte, keine Menschenseele so richtig an die Feier erinnern zu können. Sie behandelten mich alle so, wie sie es schon immer getan hatten, seit ich in diese Schule ging. Die eine Hälfte freundlich und die andere Hälfte mit abschätzenden Blicken, wann immer ich im Gang auf Soomin traf und ein paar Worte mit ihm wechselte. Er war immer freundlich und gut gelaunt und er sorgte sogar dafür, dass ich in meinem Ansehen in der Schule etwas anstieg,  alleine, weil es so aussah, als würden wir uns gut verstehen, nur weil wir ab und zu ein paar  zwanglose Worte miteinander wechselten. Zugegeben, manche, besonders die Mädchen, waren nur freundlich zu mir, weil sie sich dadurch erhofften, so an Soomin heran zu kommen.

Trotz allem, dem guten Start in den Tag, weil alle ahnungslos waren, war ich bis zum Mittagessen in der Kantine noch nicht vollständig über den Berg. Mein Herz blieb stehen, als ich Yoongi an dem altbekannten Tisch sitzen sah. Er redete mit Jinho und Johae und hatte Nari und mich noch nicht entdeckt. Als wir uns dann schließlich mit unserem Essen setzten, blickte er auf und lächelte uns beiden zu. In seinen Augen konnte ich kein Gefühl der Scham entdecken. Das führte  dazu, dass ich mit jeder verstrichenen Minute offener wurde und am Ende der Mittagspause mit meinen Freunden redete wie immer.

Ein nagendes Gefühl blieb trotzdem zurück, weil ich nicht zu hundert Prozent sagen konnte, was in dem Kopf des Jungen vor sich ging, oder ob er sich an seine Aufgabe erinnerte oder nicht. Ich konnte nicht einmal sagen, warum ich mir solche Gedanken darüber machte. Es war schließlich nur ein Spiel gewesen. Eine simple Aufgabe war es gewesen und Yoongi hatte sie gewissenhaft erledigt. Ich wurde quasi nur mit hereingezogen. Vollkommen unfreiwillig. Warum musste ich also jede kleinste Sekunde in meinem Kopf wieder und wieder abspielen und in jede noch so kleine Geste etwas hinein interpretieren?

In manchen Augenblicken wünschte ich mir beinahe, dass ich den Abend ebenso vergessen könnte wie meine Freunde, aber dann rief ich mir Naris Gestalt am nächsten Morgen ins Gedächtnis und war froh, dass ich die Erinnerungen nicht mit Alkohol weggespült hatte.

Jeder Tag, der verging war wie Balsam für meine Seele,  denn jeder weitere Tag der verstrich, an dem mich Yoongi wie immer behandelte, ließ bei mir die Hoffnung aufkeimen, dass er sich nicht mehr an das Geschehene erinnern konnten.

So war ich also an dem Freitag, eine Woche danach, zu dem Schluss gekommen, dass ich die Sache ebenfalls ruhen lassen und keinen weiteren Gedanken mehr daran veschwenden sollte. In der ersten Stunde hatten wir Musik, ich fand mich also wie immer neben Yoongi wieder.  Ich hörte Musik aus meinen Kopfhörern und arbeitete währenddessen am Laptop an meinem Musikaufsatz, während Yoongi lieber an dem Musikstück selbst arbeitete und weniger Wert auf die schriftlichen Festlegungen legte. Allerdings sah er heute nicht halb so konzentriert aus wie sonst immer. 

Ich hörte wie meistens Musik von Gloss und wippte im Takt zu der Musik. Yoongi warf mir zwischendurch zwar ein paar merkwürdige Blicke zu, aber er ließ mich die Stunde über in Ruhe arbeiten.

Als es dann zur nächsten Stunde klingelte standen wir ohne ein Wort zu sagen auf und gingen mit einem respektvollen Nicken an den Lehrer gerichtet nach draußen. 

"Bist du weiter gekommen?", fragte ich Yoongi, weil ich mich erinnerte,  dass er einige Schwierigkeiten gehabt zu  haben schien. Wie zur Bestätigung seufzte er laut.

"Ich bin auf ein paar Probleme gestoßen, aber nichts, was sich nicht mit ein paar Stunden hin und her probieren lösen lässt.", sagte er optimistisch und ich stellte mir vor, wie er tatsächlich stundenlang an einem Problem saß und nach einer für ihn akzeptablen Lösung suchte. Der Musikunterricht lag ihm besonders am Herzen. Und es war auch das mit Abstand beste Fach, das er belegte.

Er arbeitete meistens zu viel, wenn es um seine Musik ging, trotzdem hatte ich bisher noch keine Note von seinem Stück zu hören bekommen. Aber damit war ich augenscheinlich nicht die einzige. Niemand, nicht einmal Johae, Jinho oder Nari schienen jemals auch nur ein Bruchstück gehört zu haben. Und es lag sicher nicht daran, dass er irgendwelche Bedenken hatte. Wenn es um seine Musik ging hatte er beinahe ein ungesundes Selbstvertrauen. Als ob er wüsste, dass seine Musik bei den Menschen ankommen würde.

Ich lächelte ihn aufmunternd an. "Du schaffst das schon, keine Sorge. Früher oder später findest du immer eine Lösung." Er nickte abwesend.

"Ich finde eine Lösung.",  sagte er leise. Irgendetwas sagte mir, dass ihn noch etwas beschäftigte, ich wollte aber nicht mehr weiter nachfragen und ihn mit meinen Fragen bedrängen. Also ging ich schweigend neben ihm her, bis mich eine Hand an meinem Arm aufhielt.

Soomin lächelte mich an. "Na, Sonnenschein?", frage er und ich lächelte ihn an.

"Du hattest gerade Musik, oder?", fragte er und ich nickte. "Ja und du?" "Philosophie. Kein besonders spannendes Fach, wenn du mich fragst." Ich lachte. Ich hatte zwar bisher nur wenige  Stunden in diesem Fach absolviert, aber ich konnte ihm nur zustimmen. Soomin warf einen schnellen Blick auf Yoongi, der sich wartend an den Rand des Ganges gestellt hatte. 

"Ihr würdet gut zusammen passen.", sagte er und mein Lächeln fiel in sich zusammen. Das Blut schoss mir ins Gesicht. "Wieso-"

"Ich bin wahrscheinlich der einzige, der sich außer dir noch an die Party erinnert. An alles was passiert ist.", erklärte er und ich schauderte bei dem Unterton, der in seiner Stimme mitschwang. Ich schluckte schwer. "A-alles?"

Soomin grinste "Alles."

Mit Blick glitt rüber zu Yoongi, der immer noch wartete. Er runzelte die Stirn. Sicher wollte er wissen, über was wir redeten, aber dafür stand er glücklicherweise zu weit entfernt.

Ich war sprachlos. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Soomin lachte.

"Keine Sorge. Dein Geheimnis ist bei mir sicher.", sagte er augenzwinkernd und ließ mich dann einfach im Gang stehen. "Bis dann, Sonnenschein." Ich sah ihm immer noch sprachlos hinterher, bis Yoongi mir mit einer Hand vor dem Gesicht schnippste.

"Fertig geträumt?",  fragte er monoton und starrte ihn verwirrt an,  weil er auf einmal so distanziert wirkte.

"Ja... klar natürlich." Ich schüttelte den Kopf.

Ich wusste nicht, wie ich den restlichen Tag überstanden hatte. Tausende Gedanken schwirrten mir im Kopf.  Angefangen und aufgehört bei Yoongi, der mich den Rest des Tages anschwieg und nicht einmal einen Blick an mich verschwendete. Ich hatte keine Ahnung, woher dieser Stimmungswechsel plötzlich kam. Und eigentlich wollte ich diese Gedanken rund um den Jungen bereits in meinen Hinterkopf verbannt haben. So viel zum Thema gute Vorsätze.

Am Nachmittag stieg ich die Treppen zu unserer Wohnung hinauf, schloss die Haustür auf und schmiss meinen Rucksack in den Flur. Dann bewegte ich mich leise auf mein Zimmer zu. Gerade als ich die Tür hinter mir zu ziehen wollte,  drang die Stimme meiner Mutter aus der Küche.

"Hallo Mihee! Wie war die Schule?"

Ich seufzte. Tja, wie war die Schule? Yoongi hatte sich komisch verhalten. Soomin hatte mir eröffnet, dass er sich an alles erinnern konnte und ich hatte feurige Blicke meiner Mitschülerinnen aushalten müssen,  nachdem ich mit Soomin geredet hatte. Alles in allem war es keiner meiner besten Tage gewesen.

Ich seufzte erneut und leierte meine Standardantwort herunter, die an diesem Tag nicht einmal ansatzweise zutraf. "Alles wie immer. Nichts Besonderes."

Ich schloss meine Zimmertür hinter mir. Es war wieder einmal Zeit zwischen den Klängen der Musik zu versinken und meinen mehr als verwirrten Gedanken zu lauschen.

Und in diesem Augenblick hörte die Welt einen Moment lang auf zu existieren. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro