Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 1: Das Unmögliche

Lautlos bewegte ich mich durch den Wald. Es war, als würden meine Füße von selbst wissen, wo sie hintreten mussten, um kein Geräusch zu verursachen. Elfynns, in allen Grünschattierungen gefiedert, glitten neben mir durch die Luft, flogen in engen Wendungen an den wellenförmigen Stämmen der Bäume vorbei und begleiteten mich auf meinem Weg. Sie waren von Natur aus neugierig, doch es hatte Zeit gebraucht, bis sie sich so nahe an mich herangewagt hatten. Irgendwo krächzten Perokins um die Wette, doch darauf achtete ich nicht. Mein Blick glitt unaufhörlich über das Unterholz, während ich so schnell lief, wie kein anderer Mensch es im Wald gekonnt hätte. Man konnte es fast als Rennen bezeichnen, und ich genoss das Gefühl, das mich dabei überkam. Freiheit.

Abrupt stoppte ich, verharrte einfach an Ort und Stelle, während die Elfynns mit angelegten Flügeln eine Runde um mich drehten, bevor sie zwischen den Bäumen verschwanden. Ich jedoch rührte mich nicht von der Stelle. Ein Geräusch war an meine Ohren gedrungen, das so leise war, dass ich es vor zwei Jahren noch nicht einmal vernommen hätte, geschweige denn genau hätte lokalisieren können, woher es kam. Jetzt jedoch blieb ich stehen und lauschte. Ein kaum hörbares Rascheln verriet die Venérherde, gefolgt von einem leisen, röhrenden Laut. Sie waren nicht mehr weit entfernt.

Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung, darauf bedacht mich so geschmeidig wie möglich zu bewegen, bis ich an eine kleine Lichtung gelangte. Zu dieser Zeit des Jahres wuchs Gras in kurzen Halmen aus dem fruchtbaren Boden, zusammen mit einigen Wildkräutern, die in Kalorius Gerichten oft eine entscheidende Zutat waren.

Ich atmete tief ein und aus, um meinen Herzschlag herunterzuschrauben. Meine Arme hingen locker an meinem Körper herab und mein Blick war auf die gegenüberliegende Seite der Lichtung gerichtet. Wieder ertönte ein leises Rascheln und der braune Kopf eines Venérs erschien zwischen den Büschen und dem Gestrüpp. Es erfasste mich sofort mit seinen braunen Augen und ich nahm eine lockere, friedliche Haltung an. Entspannt senkte ich den Kopf, drehte mein Gesicht ein Stück weg und ließ mich dann langsam auf den Boden sinken. Das Gras war weich unter meinen Fingerspitzen, und ich spürte, wie das Venér langsam auf die Lichtung schritt und ihm der Rest der Herde folgte.

Noch ein paar Atemzüge lang verharrte ich in meiner Position, bevor ich es wagte, den Kopf wieder zu heben. Wie von selbst zählte ich die Tiere durch, um mich zu vergewissern, dass sie vollzählig waren. Alle neun Venérs drängten sich auf die Lichtung und zupften gierig an dem jungen Gras, vertilgten die Wildkräuter und kamen mir dabei so nah, dass ihre mit braunem Fell bedeckten Leiber mich beinahe streiften. Seit drei Jahren kam ich nun fast täglich hierher, und diese sanftmütigen Tiere mit den schimmernden Hörnern auf dem Kopf, hatten gelernt, mir zu vertrauen.

Mit einem Mal brach eine kleine Gestalt aus dem Unterholz und die Herde hob alarmiert den Kopf. Auch ich spannte mich an, reckte den Hals und sah... ein Kitz. Mit noch etwas staksigen Schritten schritt es gradewegs auf eine Venérkuh zu, die, wie ich jetzt feststellte, um einiges schmaler war, als sonst. Ich hatte nicht gewusst, dass sie tragend gewesen war. Ein warmes Gefühl ergriff mich, als die Herde sich beruhigte und fortfuhr, zu fressen. Eine Weile beobachtete ich das Kleine, dass bei seiner Mutter etwas trank und schließlich neugierig die Lichtung abschritt. Es war so vertieft in all die neuen Gerüche, dass es mich erst bemerkte, als es mit der Nase gegen mein Bein stieß. Ein hoher Laut drang aus der Kehle des Kitzes und es sprang erschrocken zurück und ließ die gesamte Herde ein weiteres Mal aufschrecken. Ein kleines Lächeln erschein auf meinem Gesicht.

„Na komm, Kleines", flüsterte ich und streckte lockend meine Hand aus. Zögerlich trat das Kitz wieder ein Stückchen näher, während die Herde wieder die Köpfe senkte. Die Mutter beobachtete uns, eines der großen, gespaltenen Ohren zuckte nervös.​

Geduldig wartete ich und verharrte still, während das kleine Venér sich mit jedem winzigen Schritt näher heranwagte. Die Venérkuh ließ uns keinen Moment aus den Augen. So zutraulich die Herde auch mir gegenüber war, bei neugeborenen Tieren waren sie meist übervorsichtig.

Sachte streifte mich der Atem des kleinen Wesens, bevor es mit seiner weichen Schnauze sanft meine Hand anstieß.

Es waren solche Momente, die mich aus dem Loch herausziehen konnten, dessen Wände mich sonst so hoch umgaben, dass ich von alleine nicht herauskam. In diesen Augenblicken konnte ich das Licht erkennen, wo es sonst nur Schatten gab. Doch so sehr ich an diesen Teilen meines doch noch recht kurzen Lebens festhalten wollte, sie glitten mir immer wieder aus den Fingern und ließen mich kalt und einsam zurück. Und jedes Mal wusste ich nicht, ob ich das Licht je noch einmal wiedersehen würde.

•••

„Stoßen wir an! Auf eure Freundin, meine allerliebste Tochter und zukünftige Seelensucherin!" Mena und Wenarius, die gemeinsam mit mir am Tisch saßen, wiederholten meinen Namen und Kalorius und Nimagara fielen mit ein. Ich lächelte und hob mein Glas mit dem süßen Alkohol an die Lippen und trank einen Schluck von der Köstlichkeit.

Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen und genoss das warme Gefühl, dass mich durchströmte. Sanft und friedlich legte es sich wie eine Decke über mich und ich seufzte leise. Warum konnte nicht alles so einfach sein?

„Ist alles in Ordnung?" Mein Vater hatte eine Hand auf meine Schulter gelegt und sah mich ernst an, aus Augen, die den meinen so sehr ähnelten.

„Ja", sagte ich und lächelte wieder. Niemand hätte erahnen können, wie gezwungen sich diese Geste für mich anfühlte. Ich schluckte und wandte den Blick ab, zu Kalorius, der mir aus seinen hellblauen Augen anzwinkerte. Die weißen Bartstoppeln und das ebenso helle verwuschelte Haar des alten Herren waren mir so vertraut, dass mir beinahe sofort ein wenig leichter ums Herz war. Ich sollte diesen Augenblick genießen, so lange ich es konnte.

„Jetzt wo wir alle aufgegessen haben, ist es Zeit für dein Geschenk, oder, Limmy?" Namagara lächelte mich warm an und als wäre das sein Stichwort, stand Kalorius auf und holte ein Tablett aus der Küche des kleinen, gemütlichen Gasthauses. Für den heutigen Tag hatten sie das Gasthaus geschlossen und den Gästen, die dort übernachteten, das Essen aufs Zimmer gebracht.

„Habe ich heute nicht schon genug Geschenke bekommen?", fragte ich, das Lächeln noch nicht ganz von meinem Gesicht gewischt, das sanft vom Licht des Kaminfeuers und den unzähligen Kerzen beleuchtet wurde.

„Ach komm, es gibt nie genug Geschenke", sagte Mena und lachte. Sie lehnte an Wenarius, der seinen Arm auf ihre Stuhllehne gelegt hatte.

„Sie hat recht", sagte mein Vater und stand auf. Er reichte mir seine Hand und zwinkerte mit seinen braungrünen Augen. Unhörbar atmete ich aus und versuchte das Gefühl von kitzelnden Tränen in meinen Augenwinkeln zu verdrängen. Selbst wenn ich nicht weinen konnte, so konnte man es mir doch ansehen, wenn meine Augen zu glänzen begannen. Ich ergriff die Hand meines Vaters und erhob mich von meinem Stuhl. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es langsam dämmerte, und die Dunkelheit sich tief und undurchdringlich über das Land legte. Wie unglaublich schön es doch war, wenn bei Einbruch der Nacht alles, was scheinbar unwichtig war, von der Schwärze und den Schatten verschluckt wurde, und die Sterne ihre Gelegenheit bekamen, ihr wunderschönes Leuchten zu zeigen.

Das Schaben der Stühle auf dem alten Holzboden riss mich aus meiner Versunkenheit. Mena und Wenarius waren aufgestanden und hatten die Stühle an den Tisch geschoben. Mena fing meinen Blick auf und lächelte, eine Spur Aufregung brachte ihre Augen zum Leuchten. Es wird dir gefallen, sagte mir ihr Blick.

Nachdem Namagara alles vom Tisch in die Küche geräumt hatte, bedeutete sie uns, ihr zu folgen. Kalorius trat ebenfalls aus der Küche und trocknete seine Hände an dem Tuch, das er stets bei sich trug. „Na dann wollen wir mal", sagte er und rieb sich die Hände.

Wir gingen durch die Tür, die in den Keller führte. Hier war es merklich kühler und ich zog fröstelnd die langen Ärmel meines Oberteils über die Hände. Unsere kleine Truppe ging vorbei an Regalen mit Kräutern und Gewürzen, Fässern mit Wein und Kisten voller Obst und Gemüse, bis wir schließlich vor einer weiteren Tür anhielten. Namagara schloss sie auf und trat mit einem breiten Lächeln zur Seite.

Der Garten des Gasthauses war mir beinahe genauso vertraut, wie der Wald, in dem ich mich die meiste Zeit aufhielt. Erinnerungen drängten sich an die Oberfläche, doch ich schüttelte den Kopf und sie zerplatzten wie ein Wassertropfen, der auf einen Stein traf. Der Weg, der sich von der Kellertüre auf eine Wiesenfläche schlängelte, war uneben und kleine Pflanzen sprossen aus den Rillen empor. Der intensive Duft einiger Kräuter stieg mir in die Nase und irgendwo zwitscherte ein Vogel.

Nachdem alle sich auf der kleinen, überdachten Terrasse versammelt hatten, erhob mein Vater erneut das Wort. „Wir haben uns sehr lange überlegt, womit wir dir, mein Schatz, die meiste Freude machen könnten. Und glaub mir, das war gar nicht mal so einfach." Er lächelte mir zu und ich erwiderte das Lächeln. „Schlussendlich ist uns aber doch wie durch ein Wunder etwas in den Sinn gekommen, von dem wir glauben, dass es dich glücklich machen könnte. Möchtest du dein Geschenk sehen?"
Schmunzelnd legte ich den Kopf schief. „Ich kann doch jetzt schlecht nein sagen, oder?"

Mena grinste und Kalorius lachte dröhnend. „Limeana wie wir sie kennen und lieben." Er legte mir eine Hand auf die Schulter. „Dann lassen wir dich nicht länger warten." Sanft schob er mich nach vorne und wir steuerten geradewegs auf das kleine, hölzerne Gartenhäuschen zu, das in einer Ecke des Gartens neben einem alten Baum stand. Die Äste schienen zur Begrüßung freundlich zu rascheln und ich legte meine Hand die raue Rinde.

„Worauf wartest du?", fragte Mena und wedelte ungeduldig mit der Hand. „Die Tür öffnet sich nicht von selbst!"

Wenarius stupste sie gespielt tadelnd an und sie zuckte mit den Schultern. „Was denn? Man muss diesem Mädchen eben manchmal freundlich die Richtung weisen." Leises Lachen war die Antwort. Meine Familie zog sich ein wenig zurück, sodass ich alleine vor der hölzernen Tür stand. Ich atmete leise tief ein und aus. Sie schienen sich viele Gedanken darüber gemacht zu haben und das schätzte ich. Wirklich. In Gedanken legte ich mir die passendste Reaktion zurecht. Freudig, aber nicht zu überschwänglich, denn das passte nicht zu mir. Sie würden sofort bemerken, dass etwas nicht stimmte und denken, es würde an ihnen oder dem Geschenk liegen. Doch das tat es nicht. Es lag an niemandem.

Kaum merklich ballte sich meine Hand zur Faust. Doch, es lag sehr wohl an jemandem. Aber weder mein Vater noch meine Freunde konnten etwas dafür.

Ich gab mir einen Ruck und legte meine Hand auf die Klinke. Sanft drückte ich sie hinunter und spähte ins Innere. Es war relativ dunkel dort drinnen und zuerst konnte ich nichts erkennen, weshalb ich die Tür weiter aufmachte. Das Häuschen war leerer, als ich es gewohnt war. Normalerweise standen dort Stühle und Tische, Gartengeräte und Samen für Blumen und Kräuter. Jetzt jedoch lagen Decken und Tücher über den ganzen Boden verteilt und es roch nach etwas, das mir bekannt vorkam. Langsam trat ich gänzlich in den Raum hinein. Sofort fiel mein Blick auf das kleine Etwas, das in der Ecke des Holzhäuschens stand und mich mit einer Mischung aus Neugierde und Furcht anschaute.

Ich schlug eine Hand vor den Mund und trat wieder nach draußen. Wieder kribbelten Tränen in meinen Augen, doch diese Mal wünschte ich mir, dass man sie sah. Alle lächelten mich sanft und erwartungsvoll an. „Geh schon zu ihm", sagte Namagara mit ihrer weichen und warmen Stimme und nickte in Richtung der Hütte. Mein Blick wanderte zu meinem Vater und auch lächelte zustimmend.

Ein weiteres Mal trat ich ins Innere und ließ mich auf meine Knie niedersinken. „Hey", flüsterte ich mit zittriger Stimme und streckte vorsichtig eine Hand aus. Schwaches Licht erhellte plötzlich den Raum, als Mena mit einer kleinen Laterne ebenfalls in den Raum trat und sich neben mich setzte. Noch lag die Ecke im Schatten, doch ich konnte erkennen, wie es die Nase in die Luft streckte und neugierig schnupperte.

Dann trat ein kleines Venér vorsichtig ins Licht. Die großen Augen glänzten und das Horn, das eine dunkelrötliche Färbung hatte, schimmerte sanft. Vor Rührung und Entzückung schien mein Herz doppelt so schnell zu schlagen, wie sonst. „Bei den Seelen bist du süß", murmelte ich, als es einen glucksenden Laut ausstieß und sich noch ein paar Schritte vorwagte.
„Nicht wahr? Er ist ein liebenswerter Kerl", sagte meine beste Freundin leise und lächelte ungewohnt sanft. So ruhig bekam man sie selten zu Gesicht.

Den Blicken meiner Familie bewusst, trat das Kitz ein Stückchen näher und schnaufte seinen warmen Atem gegen meine Hand. „Wie heißt er?", fragte ich so leise, dass man meine Stimme nur schwer hören konnte.

„Demuri", sagte Mena. „Das Unmögliche."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro