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Rena kam wieder zu sich, weil ihr etwas ins Gesicht tropfte und fand sich unversehens an einer breiten Brust liegend ... und von starken Armen gehalten wieder.
Ah... haha...
Ganz langsam blickte sie auf...
Es war tatsächlich der Alpha der sie hielt ... oder besser gesagt, ... diesmal war es wirklich sein Wolf!
Oh-oh...
Schwarze Augen!
Erschrocken fuhr sie zusammen und wollte sich hastig aus seinem Griff befreien, doch das leise Knurren ließ sie sofort wieder erstarren und Sahaa in ihrem Inneren plötzlich wie zur Antwort darauf schnurren.
Der Wolf in ihm hält uns sanft fest, also kann uns nur der Mensch im Alpha nicht leiden.
Ah, Ja? Und willst du nun also in seinen Armen sitzen bleiben, bis das Arschloch wieder zurückkommt und uns durchschüttelt?, fragte sie ihre Wölfin ängstlich und zog auch prompt die Schultern hoch.
Der Wolf in dem Menschen knurrte daraufhin noch einmal sehr dunkel auf.
„Hab keine Angst, Rena. Vorerst bin ich nun am Ruder und ich werde den Teufel tun, dich ebenso zu erschrecken wie er es tat", sagte der Wolf schließlich leise und sie wagte es zumindest einmal kurz zu ihm aufzublicken.
Er lächelte daraufhin ganz kurz und streichelte ihr schließlich sachte über das Haar.
Ohhh... Hu?
„Warum... tust du das jetzt, Wolf? Warum übernimmst du den Alpha?, ist das nicht gefährlich?", flüsterte sie leise.
Er schnurrte leise und neigte seinen Kopf dann ein Wenig zu ihr hinab, um seine Wange an ihren Scheitel zu schmiegen.
Wow... wie das gerade in ihr drin kribbelte...
Er mag uns Rena! ... Sogar sehr! Oh... könnte ich doch nur auch mal bei ihm oben sein...
Willst du? Dann mach doch?!, meine Rena nur verdutzt und Sahaa winselte leise auf... es kam sogar aus ihrem echten Mund heraus.
Wenn ich das tue, wird er uns sicher sofort markieren und dann wird der andere Alpha so was von sauer...
Rena keuchte leise auf.
Genau... da war ja noch was gewesen.
Die anderen Alpha und Alpha Luna hatten gesagt, dass der Alpha sie markieren musste, sprich beißen, damit er auch wirklich ihr Seelenverwandter sein und dieses Territorium für sein Rudel beanspruchen durfte.
Und wenn sie dazu nun nein sagte, dann würden 2000 Menschen ihr zu Hause und vielleicht sogar ihr Leben verlieren.
Ja...
Aber wenn sie nein sagte, würde sie selbst sicher sein ... vor seinen Angriffen und Anfeindungen.
„Was soll ich jetzt tun, Sahaa?", flüsterte sie also nun todunglücklich vor sich hin und wollte unwillkürlich beten, doch der Alpha-Wolf knurrte sofort wieder leise auf.
„Also heißt dein kleines scheues Wölfchen dass nicht heraus kommen mag, auch wenn ich nun oben bin, Sahaa?", fragte er sie sanft.
Rena blickte nur wieder eingeschüchtert zu ihm hoch und er bleckte kurz seine ausgefahrenen Reißzähne. - Was wohl ein Lächeln werden sollte, oder?
„Sie heißt eigentlich Sahaanubhooti, auf deutsch heißt das... Mitleid.", flüsterte sie zittrig fühlend. Denn der Wolf war gerade viel zu lieb zu ihr, oder?
Wenn sie dagegen die vielen anderen Male gesehen hat, wenn Menschen von ihrem inneren Wolf übernommen worden waren, dann war das immer sehr grausig anzuschauen gewesen.
„Tust du ... uns jetzt weh?", konnte sie sich also nicht mehr stoppen ihn zu fragen.
Seine Augen blieben sanft und ruhig und warm und schwarz, als er schließlich den Kopf schüttelte.
„Sahaa fürchtet mich gerade noch mehr als du, oder?", fragte er sie leise grollend.
Rena schluckte nur hart und nickte.
„Sie... denkt dass ... du uns nun beißen wirst, Alpha.", murmelte sie leise und der Wolf verzog erneut sein Gesicht, dass es wie ein schiefes Lächeln aussah.
„Nein, nicht heute. Das tue ich dir nicht auch noch an, ab krank und ängstlich wie du bereits bist. Gideon hat ja schon fast alles falsch gemacht, was er nur falsch machen konnte. Da sollte doch wenigstens einer von uns beiden nett und freundlich zu dir sein, und dir zeigen, dass du hier alles andere als unwillkommen bist, ... meine kleine scheue Mate.", rieb er seine Stirn nun erneut ganz sanft an ihrer.
Und Rena erschauerte prompt wieder... vor wohliger Wärme.
Und auch sonst... Es war irgendwie schön in seinen Armen. Auch wenn sie gerade echt keinen Plan hatte wo sie hier war... so viele Bäume und Sträucher und es regnete auch noch unablässig.
Hatte er sie also gepackt und hier rausgebracht?
„Es ist so kalt.", meinte sie also leise zu ihm und er zog sie prompt noch etwas dichter an sich heran.
„Ich wärme euch, kleine Mate. Und irgendwann, wenn Sahaanubhooti keine Angst mehr vor mir hat, dann biete ich mich euch beiden, dir Rena wie auch Gideon, den ich gerade allerdings unter tauchen musste, an, bei eurem Problem zu helfen."
Sie runzelte lediglich verwirrt die Stirn.
„Welches Problem meinst du? Das der Alpha mich nicht leiden kann? Dass er mich hasst?
- Nein, ich meine... uns...", flüsterte Rena immer noch unsicher.
Von irgendwoher erklangen auf einmal laute Rufe...
„Gideon!"
„Rena!!!"
Darauf seufzte der Wolf nun leise auf.
„Ich muss bald gehen, übernommene Wölfe werden bei uns ziemlich schnell weg gesperrt, und denen im Rat ist es auch ganz egal, ob wir nun Alpha sind oder nicht."
Rena zuckte erneut betrübt zusammen.
„Meinst du mit gehen, dass das Arschloch dann wieder hochkommt?", fragte sie ihn ängstlich.
Da lacht der Wolf tatsächlich leise und höchst belustigt auf.
„Normalerweise nennt er mich so. Und da das Rudel uns nicht beleidigen darf, nennen Sie mich Kurz Loch. Wenn du magst, kannst du das auch so tun, kleine Mate.", bot er ihr an.
Rena überlegte kurz.
„Gut, wenn du es so willst... aber dann auf Indisch, ja? Das klingt netter.", bot sie ihm scheu an.
Der Wolf hob überrascht die Brauen.
„Wie spricht man das auf indisch?", wollte er neugierig von ihr wissen. Derweil kamen, die Rufe immer näher.
„Loch... das heißt übersetzt „Chhed" ...", flüsterte sie leise und sah ihn kurz nicken.
„Du hast recht, kleine Mate. Das klingt wirklich viel besser. Also nennt mich gerne so. Und ebenfalls meine kleine Sahaa.", brummelte er noch und beugte dann aber plötzlich ganz tief den Kopf zu ihrer Halsbeuge hinunter, sog tief die Luft an ihr ein und sie meinte sogar schon seinen Mund auf ihrer Haut zu spüren... und dann auch... noch seine Zähne????
„Nein... nein ... BITTE!", rief sie das letzte fast schon schrill und wurde dann plötzlich sehr viel fester gehalten als zuvor.
„Aaahuuuu!!!!", brüllte sie auf und wand sich prompt heftig...
„Nein... Gott, nein, oh scheiße, Rena!
Rena, ist schon gut! Du brauchst nicht mehr... ich bin's jetzt wieder... Gideon! Ich bin wieder oben...", ließ er sie hastig los und sprang auf. Derweil bedeckte Rena nun wieder voller Angst zitternd ihren immer noch kribbelnden Hals mit ihrer Hand.
Und für Gideon war dieser Anblick dann nun aber wohl der Overkill... er wurde so weiß wie Schnee.
„Oh, Verdammt noch mal, nein, oder??? Das hat er doch jetzt nicht ernsthaft...!? - SHIT!!!
Helena! Ich brauche dich! Südlich vom Haus im Wäldchen! Loch hat gerade Rena angefallen!", brüllte er nun, und kniete dann auch schon wieder vor ihr.
Lass mich sehen... bitte! Ich schwöre ich bin nun wieder ich und nicht mehr das Arschloch, okay?", regte er sich gewaltig auf und fluchte dann aber erneut, als sie nur Kopfschütteln und wimmernd hocken blieb und ihre Hand auch keinen Zentimeter von ihrem Hals weg bewegte. Da hieb der Alpha plötzlich mit der Faust wie ein Irrer gleich mehrmals über ihren Kopf gegen den Baum, was Rena nur wieder ängstlich runter ducken und ihren Kopf mit dem freien Arm bedecken ließ.
Womit nun wohl Zweifelsohne bewiesen wäre, dass hier der Wolf, der den anderen ein Arschloch nennt, das wahre Arschloch ist!, kommentierte Sahaa nun ebenso schockiert wie sie.
Wirst du dann jetzt also bitte auch mal so wie Chhed mit mir gerade mit dem Alpha Reden, - Ja?, fragte Rena ihre Wölfin schrill, wusste aber bereits das die scheue innere Wölfin bei diesem Monster ganz sicher tief unten bleiben wollen würde.
Ganz genau so wie sie gerade ebenfalls..
Oh woahhh ... ernsthaft...? Also, wenn Chhed irgendwann wiederkommt, gehe ich diesmal gerne hoch. Aber nicht bei dem hier, sorry, aber Nö! Da passe ich!
Ach Ja?, fragte Rena die nur wieder panisch, als sie den stinksaueren und zornig bebenden Alpha nun über sich Hocken sah, dem das Blut inzwischen schon an seiner Faust hinab tropfte, die er aber trotzdem noch Fest gegen den Baum gepresst hielt.
Und auch seine grünen Augen schimmerten nun wieder zornig-rötlich, derweil nun von überall her Wölfe als auch Menschen heranstürmten und aufgebracht oder besorgt ihren wie auch Gideons Namen riefen, derweil Rena nur wieder ihren Blick zu diesem Alpha-Monster hob und nun wirklich ebenfalls mal wie ein Wolf zu Knurren begann:
„Geh. Endlich. Weg. Von. Mir!"
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